Auf die Mütze & ein neuer Mitbewohner

Freunde der verteidigenden Kampfkünste! Am Wochenende gab’s für die Kinder wieder richtig was auf die Mütze. Und sie hatten soviel Spaß dabei.

Alle drei Monate steht für die Kids eine neue Gürtelprüfung im BDS Kids Kung Fu an, sofern sie zu dieser zugelassen werden. Der Große trat seine Prüfung diesmal zum orangenen Gürtel an und die beiden Kleinen machten ihren gelben Streifen als Vorbereitung auf den gelben Gürtel.

Bei den vollen Gürtelfarben werden erlernte Kung Fu Techniken nochmal intensiv trainiert und geprüft. Bei der Streifenprüfung, die ohne Eltern stattfinden, geht es vor allem um Selbstbehauptung und -verteidigung. So werden die Kinder in ein realistisch anmutendes Szenario geschickt, um dort die erlernten Inhalte anzuwenden. Es geht nicht um den Kampf mit dem Angreifer, sondern um ein möglichst schnelles und sicheres Entkommen aus solch einer Situation. Emotional ist das schon recht fordernd, aber es bestärkt die Kinder auch darin, wirklich selber etwas in der Hand zu haben und tun zu können, um sich zu schützen bzw. Hilfe zu besorgen.

Bei der Gürtelprüfung des großen Kindes durften wir wieder dabei sein und zuschauen. Es ist erstaunlich, was und wie viel das Kind in den vergangenen Monaten gelernt hat. Die häufigsten Angriffe kann er inzwischen sehr sicher und auch ohne zu überlegen abwehren. Als Eltern muss man halt die ganze Zeit möglichst flach atmen, wenn ein Mann wie ein Baum Dein Kind in den Schwitzkasten nimmt oder an den Haaren zieht und sich immer wieder bewusst machen, dass die Kinder inzwischen sehr genau wissen, was sie zu tun haben.

Was das große Kind aus unzähligen Trainingsstunden im letzten Jahr mitgenommen hat: Mehr Selbstvertrauen, mehr Aufmerksamkeit für Ungerechtigkeiten anderen gegenüber, mehr Selbstbewusstsein für sich und auch für andere einzustehen und eine viel bessere Körperbeherrschung und -koordination. Allein das ist es schon wert!

Ein paar Foto-Impressionen hab ich Ihnen mal mitgebracht.

Der Prüfungssonntag endete für uns dann nach insgesamt 6 Stunden und 30 Minuten mit fix und fertigen Eltern und völlig enthusiastischen und aufgekratzten Kindern. It’s a miracle.

***

Das Mittelkind hat heute völlig überraschend und ungeplant einen Kaktus adoptiert. Und das kam so: Aus irgend einem mir nicht wirklich verständlichen Grund wünscht sich das Mittelkind seit jeher einen Kaktus. Und als die liebste Nachbarin mich heute um Hilfe bat, weil die einen großen alten Kaktus entsorgen wollte, fiel mit dieser etwas verrückte Wunsch wieder ein. Ich rief also das Kind herbei und fragte, ob er denn auch so einen großen und blättrigen Kaktus nehmen würde. Ich war nämlich immer davon ausgegangen, das er so ein stacheliges Gurkending haben möchte. Aber weit gefehlt. Das ganze Kind strahlte und nickte heftig. Es war Liebe auf den ersten Blick!

Darf ich Ihnen somit Marvin vorstellen? Marvin, den blühenden Kaktus, der weder Kälte noch Lärm mag, viel gestreichelt werden möchte und von Sekunde eins mit so viel Liebe überschüttelt wurde, wie es sich ein verwaister Hundewelpe nur wünschen könnte.

Dieses Kind, ne? Das ist schon ein bisschen speziell. Speziell großartig! Und nun stolzer Besitzer eines Kaktus.

Disclaimer: Unser Katz interessiert sich nicht die Bohne für Topfpflanzen. Nur falls Sie mich auf die Giftigkeit für Katzen hinweisen wollten.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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4 Gedanken zu „Auf die Mütze & ein neuer Mitbewohner

  1. Unsere Große ist mit ihren 4 Jahren zwar noch eher eine Kleine, aber erinnert mich doch sehr an Ihren Mittleren.

    Wir sind noch auf der Suche nach einer Sportart für sie und ich habe ihr auch verschiedene Kampfsportarten vorgeschlagen. Der Papa fand das blöd weil er Angst hatte sie würde es anwenden. Das Kind fand es blöd weil da Kinder kämpfen. Dabei geht es ihr noch nicht einmal so sehr um sich selbst sondern um andere. Wir mussten vor einiger Zeit den Zirkus verlassen weil der große Clown dem Kleinen an den Ohren gezogen hat und sie so viel Ungerechtigkeit nicht ertragen konnte. Sie ist einfach aufgestanden, hat ihre Jacke geschnappt und ist raus. Lieber alleine auf dem Parkplatz als sich so nen Mist ankucken.

    Naja, meine Frage ist jedenfalls: tritt eins der beiden Probleme bei ihren oder befreundeten Kindern auf und (wie) hat sich das lösen lassen.

    1. Also es gibt einen Unterschied zwischen Kampfsport und Kampfkunst. Kampfsport basiert auf Regeln und wird in Wettkämpfen ausgetragen. Kampfkunst nicht. Da geht es wirklich um reine Selbstverteidigung und das ist auch das Erste, was sie Kinder lernen. Dass das Erlernte nicht auf der Straße/dem Schulhof/dem Kindergarten angewendet werden darf, wenn man nicht in einer echten Notlage ist. Die Kinder kämpfen auch nicht miteinander, sondern trainieren miteinander Selbstverteidigungsstrategien. Wie befreie ich mich, wenn mich jemand würgt, von hinten umklammert oder eben an den Haaren reißt. Sehr alltägliche (leider!) Dinge. Daher hatte meine Kids damit nie ein Problem. Es wird viel geredet und erklärt und nicht einfach stumpf ein Tritt/Schlag nach dem anderen geübt.

  2. Finde toll, das der Kaktus einen Namen hat.
    Meine heißen Kurt & Marianne (einen toll blühenden Schwiegermuttersitz vom Onkel meines Mannes bekommen und die Ableger des Kaktus von Schwiegermutters Freundin ) *GGG*

    glg

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