An meine ungezeugten Kinder.

Liebe X und lieber Y,

heute will Euch die Mama eine ganz wichtige Erkenntnis mit auf den Weg geben. Eure Mama hat viele Jahre gebraucht, um zu verstehen, was sie Euch nun sagen möchte: es gibt im Leben nicht Beständigeres, als die Familie. Freunde, Bekannte und verschwägerte Menschen kommen und gehen, aber Eure Familie ist einen Konstante, die ihr nicht ändern könnt. Familie ist ganz furchtbar wichtig, auch wenn man mal nicht so gut miteinander auskommt, sich streitet oder sich aus dem Weg geht. Sie ist dennoch da, wenn vielleicht auch gerade nicht hier.

Es gibt Familien, deren Wege sich trennen und vielleicht erst sehr spät oder auch gar nicht wieder zusammen finden. Das soll uns und Euch nicht so gehen. Wir sollen ruhig einmal aufeinender böse sein dürfen. Insbesondere ihr Beide, als Geschwister, sollt Euch ruhig auch mal anschreien und für furchtbar doof erklären. Hauptsache ihr wisst, dass Ihr Euch im Ernstfall auf einander verlassen könnt. Auf Euch und auf Eure Eltern, Tanten, Onkels. So wie ich das kann, so wie der Papa das kann.

Denn Familie ist und bleibt das Allerwichtigste. Die eine Konstante.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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17 Gedanken zu „An meine ungezeugten Kinder.

  1. Und Haustiere sind auch wichtig. Kleine, süße schmusekätzchen zum beispiel.
    Relligion ist auch eine prima Sache wenns einem nicht so dolli geht!!

  2. Aber was macht man wenn der eigene Bruder genau das nicht so sieht und den Kontakt zu Schwester, Mutter und Vater komplett abbricht ? Zwingen kann man keinen…auch wenns schade ist und ich es als Schwester oft bedaure. Aber manche Dinge sollen eben einfach nicht sein! Und bevor ER uns wieder und wieder wehtut… lassen auch wir es so wie es ist – manchmal ist es besser keinen Kontakt zu haben als ständige Dramen weil alle ausser ihm ja sooo böse sind. Familie heisst für mich man darf unterschiedlicher Meinung sein. Familie heisst man darf sich streiten, kritisieren und trotzdem mögen. Vor allem wenn die Familie alles für einen tut. Familie heisst nicht, dass einer die anderen terrorisieren darf. Familie heisst nicht, dass alle nach der Nase von einem tanzen müssen, damit Frieden herrscht. Familie heisst nicht, dass man sich ALLES erlauben darf und die anderen es wortlos hinnehmen müssen. Familie ist schön und wichtig – aber nicht um JEDEN Preis! Meine traurige Meinung.

  3. Liebe Mia, das ist natürlich traurig … aber deshalb schrieb ich ja:

    Es gibt Familien, deren Wege sich trennen und vielleicht erst sehr spät oder auch gar nicht wieder zusammen finden. Das soll uns und Euch nicht so gehen.

  4. Du schreibst das man sich ruhig mal streiten kann, Hauptsache man kann sich aufeinander verlassen wenns drauf ankommt. Aber wann weiß man denn das es drauf ankommt. Habe mit meiner Schwester seit Jahren keinen Kontakt mehr. Sie hat ihn abgebrochen – keine Ahnung warum. Wenn sie heute an der Tür stehen würde wäre der erste Impuls die Tür wieder zu schließen. Also, im Prinzip will ich nichts mehr von ihr wissen aber wenn sie richtig in Not ist würde ich ihr helfen. Doch woher will man das wissen wenn der Kontakt nicht mehr da ist?

  5. Für mich ist Familie das Wichtigste. Und darauf kommt es an. Was es Euch persönlich bedeutet und ob man verzeihen kann. Nur weil jemand den Kontakt abbricht, ist er nicht aus meinem Herzen. Das ist aber eine Entscheidung bzw. ein Gefühl, dass jeder anders empfindet.

    Was in anderen Familien vorgeht, hat für die eigene nichts zu bedeuten!

  6. Das ist wohl klar! Für mich ist die Family auch das wichtigste. Wir haben da beide die gleiche Einstellung. Meine Schwester ist auch nicht aus meinem Herz, ich würde ihr auch helfen wenn es ihr wirklich dreckig geht. Mir ging es darum das es gar nicht so einfach ist die Grenze zu ziehen. Früher hab ich gedacht, egal was meine Geschwister fürn Mist bauen, es bleiben meine Geschwister. Aber irgendwann ist doch ein Punkt erreicht wo man sagt:“Mit mir nicht mehr!“

  7. So habe ich auch mal gedacht und wünsche es mir eigentlich heute auch immer noch. Leider wurde dieser „Familiengedanke“ von einem Familienmitglied komplett anders interpretiert, von dem ich gerade DAS nicht erwartet habe. Leider.
    Ich musste auf schmerzhafte Weise lernen, auf die Familie ist eben doch nicht um JEDEN Preis verlass. Man kann sich sehr in den Familienmitgliedern täuschen, auch wenn man gelaubt hat, sie in und auswendig zu kennen.

    @Mia
    Heute haben wir zum Glück noch Kontakt, aber es ist eher verkrampft bzw. neutral. So nach dem Motto: Man kennt sich, aber man muss sich nicht mögen. Gefühlsmäßig habe ich damit auch so meine Probleme, auch wenn ich weiß, dass es so besser für alle ist.

  8. ich finde Sie schreiben in der letzten Zeit recht viel von Kindern und Familie. :)
    ich finde es auch schön zu wissen dass man sich auf diese verlassen kann, und wie schon angesprochen zähle ich auch Hund und Katze zur Familie

  9. Liebe Pia, ich wünsche Dir von Herzen, dass Dir diese Überzeugung bleibt und dass der Kelch der Erfahrungen, die Dich davon abbringen könnten, an Dir vorrübergehen möge.

    So sei es :)

  10. Das unterschreibe ich so… vielleicht nicht die kleinen Rechtschreibfehler im ersten Absatz… aber den Sinn.
    Familie ist das wichtigste im Leben und geht bei mir immer vor…
    Egal wie weit sie weg wohnen sie sind wenn man sie braucht sind sie da.
    *seufz* Jetzt vermisse ich meinen Cousin, der in Israel wohnt, den ich schon seit über 2 Jahren nicht mehr gesehen habe…
    Ich hab mich ja soooo gefreut als er mich gestern anrief um mir zum Geburtstag zu gratulieren… Familie ist was Tolles!

  11. Tröstlich zu lesen, dass auch andere leider ähnliche Erfahrungen machen mussten – für mich war das bis jetzt immer ein Tabu Thema – wer gibt schon gerne zu, dass man keinen Kontakt zum eigenen Bruder hat – ich hab mich da bis jetzt immer recht aussetzig gefühlt, quasi als wäre es ein Makel an mir – doch langsam lerne ich selbstbewusster dazu zu stehen…und der Kontakt zu meinen Eltern ist dafür umso enger *freu*

    Ich glaub bis jetzt hat mich noch kein Thema hier so berührt…

  12. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, seinen Eltern und damit auch allen anderen verzeihen zu können, wenn es deine Eltern selbst waren, die dir in deiner Kindheit beigebracht haben, was Verzeihen bedeutet, was Vertrauen bedeutet und was überhaupt Werte bedeuten.
    Ich kenne eine Frau, die in ihrer Kindheit nichts von alledem von ihren Eltern mitbekommen hat, sondern instinkiv im Lauf des Lebens selbst nach diesen Werten geangelt hat. Damit war auch die Wahrscheinlichkeit höher, eher an verdorbenen Fisch zu geraten, als wenn sie diese Werte von ihren wichtigsten Bezugspersonen mitbekommen hätte.
    (Die Rede ist hier nicht von Erfahrungen, die man im Leben nun mal selbst machen muss, sondern nur von Werten, die Kinder von ihren wichtigsten Bezugspersonen – den Eltern – von Anfang an mit auf ihren Weg bekommen sollten.)
    Ein enges oder vertrautes Verhältnis zu den Eltern war nie zu Stande gekommen.
    Kinder sind Meister im Verdrängen – auf Zeit, und erst im Erwachsenenalter wurde ihr durch ein Erlebnis klar, dass sie als Kind und Teenager von ihren Eltern seelisch und körperlich misshandelt wurde. Nachdem all das Verdrängte wieder hochgekommen war, brach sie den Kontakt zu ihren Eltern sehr plötzlich ab.
    Ob sie jemals in der Lage sein wird ihren Eltern zu verzeihen und damit auch den Kontakt wiederherzustellen, wird die Zeit zeigen und das, was ihr dabei hilft endlich zu verarbeiten.
    Ich glaube, wirklich unendlich glücklich schätzen darf man sich, wenn man ehrlich sagen kann: Die Familie ist das Wichtigste. Für mich persönlich ist das ein Beweis dafür, dass Eltern in der Erziehung mindestens das Wichtigste richtig gemacht haben und damit ihren Kindern erspart haben, als Erwachsener mit Kinderseele durchs Leben laufen zu müssen, die erst noch nachholen müssen zu lernen, was unter anderem Vertrauen ist, was Verzeihen ist, was Werte sind und was sie bedeuten.
    Manche Menschen, die plötzlich den Kontakt zu ihren Eltern abbrechen und ihnen den Grund dafür nicht sagen, wollen ihren Eltern vielleicht auch nur ersparen zu erkennen, was sie selbst erkennen mussten.

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