10 Monate Quietschbeu

Mein geliebtes Baby, mein Männlein, meine kleine Heulsuse,

heute bist Du auf den Tag genau 10 Monate alt. 43 Woche und 3 Tage.

Dieser Monat verflog so schnell, dass mir gar keine größeren Veränderungen an Dir aufgefallen sind. Du schläfst weiterhin gut, allerdings hat sich Dein Rhythmus ein wenig verändert. Du bist morgens nun gegen 7 Uhr wach, machst dann im Zeitraum von 11:30 bis 14.30 Uhr einen Mittagsschlaf, der mindestens 2, manchmal aber auch 3 Stunden dauert und gehst gegen 19 Uhr regulär ins Bett.

Die Umstellung des Tagesrhythmus kam mit den veränderten Essgewohnheiten. Gegen 6 Uhr morgens trinkst Du mit mir kuschelnd im Bett eine Flasche 1er Milch. Die einzige, die Du noch trinkst. Gegen 10 Uhr frühstücken wir beide dann zusammen. Meist isst Du ein Frischkäsebrot, auf das ich oben dünn Marmelade schmiere oder eine Bio-Joghurt. Dazu trinkst Du Wasser. Denn seitdem wir abends Milch mit Wasser eingeführt haben, trinkst Du tagsüber problemlos und gerne Wasser.

Mittagsessen gibt es nun nach dem Mittagsschlaf. Du bist dann am Nachmittag sehr viel ausgeglichener, weniger knatschig, so dass wir noch eine Menge gemeinsam unternehmen können.

Leckereien die Du abgöttisch liebst sind derzeit Milchbrötchen (mit Rosinen) sowie Laugenstangen (ohne Salz). Außerdem stehst Du total auf Geflügelwiener. Obst magst Du generell sehr gerne, bis auf Äpfel, die Du weiterhin nur als Mus bzw. gerieben zu Dir nimmst.

Du hast in diesem Monat mehr gejammert, als in denen davon. Ich glaube, dass Du ein wenig frustriert bist, weil Du nicht so schnell von A nach B kommst, wie die Jungs in der Krabbelgruppe. Du wirfst Dich zwar voller Elan auf den Bauch, immer wieder, aber dass es dann nicht vorwärts, sondern weiterhin nur rückwärts geht, frustriert Dich enorm. Zum Ende des Monats hin hat sich das aber wieder gebessert. Du hast einfach Deine Popo-Rutsch-Technik perfektioniert und spielst nun auch immer wieder im Knien, statt im Sitzen, was Deinen Greif-Radius ebenfalls deutlich erweitert hat.

Du spielst aktuell am liebsten mit dem kleinen Polizeiauto, das wir Dir zum 9. Monatsgeburtstag gekauft haben. Außerdem liebst Du den Brio-Hund und die IKEA-Schlange abgöttisch. Generell hast Du ein riesen Interesse an Kabeln, Schnüren, Bändern, Schals … an allen Dingen, die lang und für Dich eigentlich zu gefährlich sind. Ich lasse Dich dennoch unter meiner Aufsicht damit spielen.

Du brabbelst wie ein Wasserfall, aber das einzige erkennbare Wort, das Du ab und an gezielt einsetzt ist „Ka-Za!“ Außerdem glaube ich, dass Du mit der Silbendopplung „Wawa“ Deinen Papa meinst. Ein „Mama“ ist Dir bis heute nicht einmal zufällig über die Lippen gekommen, aber das ist nicht schlimm, weiß und sehe ich doch, wie sehr Du mich brauchst und liebst und um Dich haben willst.

Du machst Winke-winke. Meist beim Essen, wenn Du satt bist, beim „ins-Bett-gehen“ und morgens, wenn Papa zur Arbeit geht. Sagt man Dir „mach mal Winke-winke“, dann machst Du es genau dann, wenn die zu verabschiedende Person Dich nicht mehr sehen kann. Ich habe sowieso das Gefühl, dass Du Fremden gegenüber eher scheu und introvertiert bist. Das warst Du ja schon immer.

Wenn wir irgendwo zu Besuch sind, oder auch Besuch haben, bist Du ganz still, leise, spielst vor Dich hin, beobachtest und lächelst unheimlich viel. Wenn wir unter uns sind, bist Du ein Wildfang, grölst, quietschst, wirfst mit Sachen und bist so unglaublich herzerfrischen ungestüm. Ein völlig anderes Kind. Wir lachen daher immer, wenn die Leute sagen, dass es unglaublich wäre, wie lieb und ruhig und fröhlich Du doch bist. „So ein Goldstück!“ Ja, das bist Du in der Tat … aber Du bist genauso viel Satansbraten … genau die richtige Mischung!

Du möchtest am liebsten den ganzen Tag nur stehen und übst Deine ersten Schritte verbissen an unseren Händen. Sobald Dir ein Hosenbein in Reichweite kommt, zerrst Du Dich daran hoch, stehst dann stolz auf den nicht mehr wackeligen Beinen und quietscht vor Freude. Manchmal freust Du Dich dann so sehr, dass Du beide Arme in die Luft reißt und wieder auf den Popo plumpst. Komischerweise ziehst Du Dich tatsächlich nur an Papa und mir in den Stand. Kisten, Sofas, Betten scheinen Dir nicht ausreichend vertrauenswürdig. Wenn man Dich allerdings mal an eine Kiste stellt, dann stehst Du laut grölend davor und schlägst mit beiden Händen donnert darauf. Wir nennen das „den Bammbamm“.

Du lässt Dich gern und schnell ablenken. Am liebsten von den Ka-Zas und am liebsten beim Essen. Dann sitzt Du auf Deinem TrippTrapp, drehst und wendest Dich, bis Du beiden Katzen im Blick hast und rufst laut „Ka-Za!“ Bevor Du zu uns gekommen bist, haben die Katzen nie gebettelt. Inzwischen sitzen sie erwartungsvoll vor Deinem Stuhl und freuen sich über Leberwurstbrot, Wiener und was sonst noch so „abfällt“. Manchmal sortierst Du jedes zweite Stück einfach direkt auf den Boden, nur um das nächste Stück wieder in Deinen Mund zu stecken. Wir versuchen das zu ignorieren.

Kommenden Donnerstag werden wir das erste Mal ins große Schwimmbad gehen. Du badest für Dein Leben gerne und ich hoffe sehr, dass Dir das Baden im großen Wasser ebenso viel Freude bereiten wird.

Du bist weiterhin mein Sonnenschein, mein gutes-Bauch-Gefühl und mein Herzklopfen. Manchmal, wenn ich Dich beim versunkenen Spielen heimlich beobachte, dann habe ich das Gefühl, mein Herz müsse vor Liebe platzen. Du hast dieses wahnsinnig einnehmende Strahlen in Deinen wasserblauen Augen, diese spitzbübischen Züge, wenn Du lächelst und das charmanteste verschämte Grinsen, dass ich bei einem so kleinen Baby je sah.

Ich liebe Dich. Liebe, liebe, liebe Dich!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „10 Monate Quietschbeu

  1. Wenn man das so liest dann sieht man ihn, wie er brabbelt, mit Schals spielt, die Katzen füttert oder gröhlend vor der Kiste steht..

    Schön das ihr glücklich seid!!

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