Es war ein Tag wie der heutige – vielleicht etwas heißen und etwas trockener, aber ein Tag, wie dieser und jeder andere – vor 4 Jahren. Ich schaute in den blauen Himmel und urplötzlich überkam mich eine Panikwelle. Ich verstumme, mein Atem flacht ab, ich spanne die Kiefermuskeln an und meine Umwelt verschwindet hinter einer sich dauernd weiter drehenden Spirale. Am Horizont flimmert die Hitze, mein Mund ist völlig trocken.
Ich bin sicher nicht besonders, aber in diesem Moment fühle ich mich besonders. Ich sehen mich um und erblicke die um mich herum stehenden Menschen – die Leute, die damals mit mir zur Schule gingen, eine Ausbildung oder ein Studium begannen. Wissen Sie wie es ist, körperlich und seelisch völlig erschöpft zu sein; Sich nach seinem ehemals ärgsten Feind zu sehen, nur um ein vertrautes Gesicht zu sehen?
Wer nie seine Grenzen erreicht/überschritten hat, der weiß nicht, wie sich Leben anfühlt. Atmen Sie 40 Grad heiße staubtrockene Luft, sehen sie das Flimmern der Hitze am Horizont, spüren Sie wie Ihnen das Blut in Wellen durch den Körper schießt, fühlen Sie sich frei, fühlen Sie sich bevormundet und eingesperrt. Spüren Sie Vertrauen und Misstrauen, den Atem des Feindes im Nacken, wie er Ihnen einen „Dein Arsch gehört mir!“ ins Ohr zischt. Lassen sie gefühllose und stumme Tränen über Ihr dreckiges Gesicht laufen, ohne dass Sie es merken. Lassen Sie nur einmal das Dunkel Sie besiegen, es über sich hereinbrechen, weil Sie nicht mehr stark genug sind zum kämpfen. Stehen Sie dann trotzdem wieder auf – Laufen Sie trotzdem weiter – Lieben Sie diesen Dreck trotzdem. Tag für Tag. So fühlt sich Leben an!
Nein, das ist keine metaphorische Darstellung meines gefühlten Leben, denn mein Leben ist großartig, glücklich, liebevoll. Es sind keine verwendeten Bilder, sondern eine Situation, die ich so erlebt habe wie beschrieben, mit Panik, mit Angst, mit Wut, aber gespürt!
Nein, das ist nichts, auf das man stolz sein muss, aber etwas, was einem einen einzigen Herzschlag wie einen Donnerschlag empfinden lässt, eine einzige Träne wie einen Wasserfall und eine winzige Berührung, als innigsten Beziehung, die man bis dahin erlebt hat.
Manchmal vermisse ich dieses Gefühl. Manchmal beneide ich jeden, der dieses Gefühl noch spüren kann. Der Mensch brauch Luft zum Leben und Emotionen sind die Atemzüge der Seele – ob nun positiv oder negtaiv.
Ich wünsch Dir alles Glück der Welt, Süße – auf das Du das Leben spürst :)
Ob ich das Leben wirklich spüren will?
Das Glück zu schätzen weiß nur der, dem das Unglück begegnet ist.
Danke für die schönen Worte. Sind vermutlich die besten und ehrlichsten Wünsche, die man einem Menschen mitgeben kann.
Auch hinfallen kann gut sein wenn man weiß, dass man die Kraft hat immer wieder aufzustehen. Komme da, was wolle…
Welch einer schöner Text! Ich habe mir die Freiheit genommen, das „Süße“ durch „Jörgi“ zu ersetzen und „wahre Freundin“ durch den „wahren Freund“. Dazu musste ich leider in der Einleitung zugeben, das solche Worte natürlich nicht von mir kommen :-( aber ich denke, sie könnten ihm helfen.
Dankeschön!
wenn es das ist, was ich meine, dann kenne ich das gefühl nur zu gut … es ist das, was den unterschied bringt zu denen, die es nicht erlebt haben.
Ja … und leider wollen es heutzutage viel zu Wenige noch erleben *seuftz*
Sehr berührender Text.
… ich habs gespürt,… ich hab es tatsächlich ziemlich ähnlich in den letzten zwei wochen erlebt!
in dem moment denkt man an nix, man will nicht mehr, man kann nicht mehr, aber wenn man sich selbst besiegt hat, seine eigenen grenzen überwunden und erweitert hat, dann ist das gefühl hinterher umso überwältigender. es macht einen stark, die nächste hürde zu schaffen! :ja: und ich bin sicher, ich werde noch einige dieser momente erleben!