Email an den lieben Gott

Durch einen Kommentar (Schleichwerbung?!) bin ich auf Schreib an Gott gestoßen. Ein mittelgroßes Grinsen konnte ich mir dabei nicht verkneifen. :grin:

Ein ziemlich perverses Konzept, um ein Blog zu füllen, andererseits kann das ganze mit witzigen „An Gott Nachrichten“ auch eine lustige Lektüre werden. Was aber, wenn jemand das ganze allzu ernst nimmt und da wirklich intime und tragische Dinge an die breit Masse (gehen wir mal von einer größeren Leserschaft aus) richtet? Finde ich sowas gut? Was ist, wenn „Schaulustige“ sich im Leid anderer ahlen? Ist das nicht das, was man in vielen „Teenieblogs“ lesen kann? Der Wille zur Selbstzerstörung, Gier nach Mitleid oder einfach nur der Drang Aufmerksamkeit zu erzielen? Hier ist die Ausrichtung des Blogs für meinen Geschmack zu wenig definiert.

Fakt ist, das ganze kann unheimlich lustig werden, oder eine Ansammlung von Heulvorlagen für die gelangweilte Hausfrau. Wie auch immer, bisher hat Gott noch keine EMail erhalten und solange werde ich den Voyeur in mir mit einem regelmäßigen Klick befriedigen.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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18 Gedanken zu „Email an den lieben Gott

  1. Sehr geehrte Frau Pia,

    es war nicht primär mein Ziel, Ihr Blog als Werbefläche zu missbrauchen. Das ergab sich durch die Eingabefelder quasi automatisch.
    Die Intention und die Richtung des Email-An-Gott-Blogs kann ich auch noch nicht abschließend erklären. Die Idee dahinter war einfach, eine Plattform zu schaffen, die es den Leuten ermöglicht, für 5 Minuten innezuhalten und Gedanken, Gefühle und Wünsche zu formulieren, die sie bisher noch nicht artikulieren konnten. Ich kann und will dort auch keine nähere Definition über die Ausrichtung geben, denn es soll jedem selbst überlassen werden, wie er sich diesem „Projekt“ (und das Wort „Projekt“ jetzt bitte nicht falsch verstehen) nähert. Ich werde nicht der Kommentator dieser Emails sein, sondern lediglich den Platz und das offene Ohr zur Verfügung stellen.
    Ich möchte mich nicht am Leid Anderer erfreuen oder als Voyeur in die Privatsphären eindringen. Ich bin neugierig und gespannt, was die Menschen Gott zu sagen haben, egal ob sie an eine höhere Macht glauben oder nicht.
    Natürlich wird es auch „Schaulustige“ geben, die mehr oder weniger distanziert lesen und urteilen werden. Doch vielleicht ist für diese Leute das Lesen der Emails an Gott Ausgangspunkt, um selbst für kurze Zeit über sich und ihr Leben nachzudenken.

    Ich bin selbst am meisten gespannt, ob und wie die Email an Gott angenommen wird.

    Mit freundlichem Gruß
    Der Liebe Gott

  2. Und selbst, wenn du keine eMail von einem Besucher erhältst, heißt das nicht, dass dein Ziel unerreicht blieb.
    Ich glaube, dass dieses „5-Minuten-innehalten“ heute immer wichtiger wird. Dieses kurz über sein Leben schauen und feststellen, was alles in Ordnung ist, und was nicht.
    Einer der Gründe übrigens, aus dem ich blogge. Ich schreibe manchmal spontan zwei, drei Sätze die ich den nächsten Tag nochmal lese und dann wieder drüber nachdenke.
    Wenn man nicht ab und zu mal darauf aufmerksam gemacht wird, dass eine solche Pause vielleicht einmal angebracht wäre, macht man sie einfach nicht mehr.
    Bei mir fällt das regelmäßig unter den Tisch. Mein Leben verläuft Just-in-time. Ich habe keine, oder sehr sehr selten Zeit für mich. Ich nehme sie mir auch nicht.
    Ich bin gespannt auf die eMails, die du bekommen wirst, sie werden zum nachdenken anregen vermute und hoffe ich…

  3. Sehr geehrter Herr Bateman,

    ich kann Ihre Einschätzung verstehen, aber ich glaube nicht, dass ein Blog namens „Email an Gott“ ohne religiöse Ansätze glaubhaft wäre. Meine Wortwahl ist vielleicht ungünstig gewählt, deshalb habe ich im Anschreiben eine kleine Änderung und Ergänzung vorgenommen.
    Es soll in diesem Blog nicht um die Frage „Glauben oder Nicht-Glauben“ gehen. Das muss jeder mit sich selbst ausmachen.

    Mit freundlichem Gruß
    Der Liebe Gott

  4. Im Mittelalter gab es keine Mails ;)

    Es muß sich ja nicht jeder von der Seite oder der Wortwahl angesprochen fühlen… das ist das Schöne am Internet: die Vielfältigkeit. :)

  5. Ist es nicht ein wenig zu weit gekommen wenn jemand anstatt seinen Namen die Signatur „Der liebe Gott“ benutzt? Maßt diese Person sich da nicht zuviel an?
    Achja…wofür gibts nochmal den Berufszweig der Ärzte mit Fachrichtung Psychater? – Ich dachte die wären für Menschen zuständig die Ihr Leben nicht auf die Reihe bekommen. Und die Einrichtung welche sich Kirche nennt ist bei so einem Blog dann wohl auch Überflüssig geworden…:shock:

  6. Sehr geehrter Ulf,

    ich spiele weder den Lieben Gott noch maße ich mir an, ein Psychiater zu sein. Ich kann es Ihnen nicht anders erklären, als ich es im Begrüßungstext und in den vorhergehenden Kommentaren bereits getan habe:
    Wenn sich jemand, der über diesen Blog stößt, dazu veranlasst sieht, für ein paar Minuten über die guten und die schlechten Seiten seines Lebens nachzudenken und diese in Worte fasst, um sich selbst über etwas klarzuwerden (und wenn es nur die Tatsache ist, dass er/sie zu dem Schluss kommt, dass alles im Leben toll ist und das mit der Email An Gott totaler Humbug ist), dann ist das für mich ein Erfolgserlebnis, weil diese Person über sich nachgedacht hat und kurz innegehalten hat.

    Mit freundlichem Gruß
    Der Kerl, der sich anmaßt, im Auftrag des Herrn unterwegs zu sein

  7. Der liebe Gott hat ganz frech einen Die Toten Hosen Album Titel geklaut… „Im Auftrag des Herrn“ ist eine vorzügliche Livescheibe dieser netten deutschen Kapelle. Prost Mahlzeit!

    Wenn jemand sorgen hat, kann er mir auch gerne Emails schicken. Aber nur, wenn er beim schreiben auch 5 Minuten nachdenkt.
    Ausserdem: Ein Projekt dieser Art gab oder gibt es schonmal, tatsächlich sogar mit großen Zulauf… Wenn mir doch nur der Link wieder einfallen würde. Ich glaube, ich muss mal graben gehen.

    Über Sinn und Unsinn dieser Sachen kann man streiten, aber wenn man schon ein fremdes Blog braucht, um sich selber 5 Minuten für sich zu nehmen, dann liegt doch einiges im Argen, da zieh ich doch lieber das persönliche Zwiegespräch mit mir selber oder einem mir nahe stehendem Menschen vor. Aber gut, dass nicht alle Schafe auf Gottes Weide gleich geschaffen sind.

  8. Der liebe Gott hat ganz frech einen Die Toten Hosen Album Titel geklaut… „Im Auftrag des Herrnâ€? ist eine vorzügliche Livescheibe dieser netten deutschen Kapelle.

    Und die Hosen haben es von wem geklaut? Na? Wer weiss es? Kleiner Tip:

    – It’s a 106 miles to Chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, its dark and we’re wearing sun glasses.
    – Hit it!

  9. Da scheinen ein paar Herrschaften das Ganze gleich wieder ein wenig zu ernst zu nehmen :roll:

    eco: Ich glaube nicht an Gott
    Gott: Ich glaube nicht an eco
    eco: Öhm… äh… *Plop*

  10. Also ich, wenn jemand Gott ein Arschloch nennt, dann kann man das nicht nicht ernst nehmen. So beleidigt jemanden einen, der an Gott glaubt, aufs tiefste. Zumal es eine logischer Erklärung für seine provokante Frage gibt. Wenn man nie nach einer Antwort gesucht hat, sollte man auch seine Klappe nicht allzu weit aufreißen!

    Ich finde es schade, das jemand den Glauben anderer so mit Füßen tritt!

    Gruss
    Surrounder

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