X-Blogger

Es gibt A-List – Blogger, Business – Blogger, »Ich bin auch dabei« – Blogger, Blogger im Umkreis um X, die dafür nicht mit Y können, reiche Blogger, arme Blogger, Blogger im Umkreis um Y, die dafür nicht mit Z aber immerhin ein bisschen mit X können, kommerzielle Blogger, die uns alle verraten haben, nicht-kommerzielle Blogger, die einfach nichts begreifen, journalistische Blogger, die natürlich besser sind als die Tagebuchschreiber, Powerblogger, literarische Blogger, »hingerotzt und abgeschickt« – Blogger, Fotoblogger und Ascii-Blogger. Und noch so viel mehr. Inklusive jeder Menge Grabenkämpfe zwischen allen.

Nach einem gestrigen langen Chat-Abend mit dem werten Herrn Christian, stellten wir beide fest, dass wir die „Du kommentierst nicht bei dem, denn der hat bei der was beleidigendes über mich geschrieben“-Machenschaften der Bloggersphäre nicht teilen, nicht unterstützen, ja – nicht einmal wahrnehmen. Sollte jemand wieder erwarten Millionen mit seinem Weblog verdienen, wir wollen es ihm nicht neiden. Einzig und allein Inhalt zählt – und der muß mir gefallen, denn ich lese ihn und komme bei Gefallen wieder!

Lesen, Kommentieren, Linken wen und was wir wollen – immer! Darum sind wir X-Blogger!

http://www.jawl.net/xblogger

Jeder ist herzlich eingeladen, Aufnahmekriterien gibt es logischerweise nicht – so leave a comment, go ahead and spread the news!

Meine ausführliche Meinung zum Thema kann man hier erfahren …

Es gibt wenige Dinge, die mich am bloggen ansich stören. Unter anderem die Tatsache, dass es tatsächlich da draußen Menschen gibt, die glauben anhand eines Weblogs ihren gegenüber durchschaut zu haben und ihn zu kennen. Sicherlich hat jeder beim Lesen anderer Blogs schon mal gedacht: ‚Der schreibt aber nett und witzig‘ oder ‚Das ist aber ein grummeliger Zeitgenosse‘, aber über die Person dahinter, hat man in Wahrheit rein gar nichts verstanden.

Was sind mir nicht schon alles für politische Neigungen angedichtet worden, wie oft haben mich Leser schon auf Grund meines Alters als ’naiv‘ bezeichnet. Nichts veröffentliche ich ohne den Vorsatz, mindestens ein Kompliment zu ergattern und in Wahrheit bin ich eh nur ein kleines, dummes Mädchen, dass ein wenig die Spitze ihres BHs blitzen läßt und sich dann wundert, wieso sie soviel Aufmerksamkeit bekommt. :roll:

Diese Dinge haben mich 2003 sogar dazu veranlaßt, das bloggen zeitweise einzustellen. Ich paßte nicht in die Teenie-Blogger-Rige, aber zu den mehr oder weniger ernsthaften, zumindest erwachsenen, Bloggern auch nicht. Es gab viel böses Blut, man wurde belächelt und schlecht gemacht („Wieso schenkst Du dem Suppenhuhn überhaupt Aufmerksamkeit?!“). Man kommentierte nicht mehr, aber man las natürlich noch. Nur bloß nicht öffentlich zeigen, dass man einen las.

Es gab Blogger da draußen, die nannten mich „unsere Kleine“, die lasen und kommentierten ab und an in meiner damals „nicht realten Welt“ und schickten Such-eMails, als das Blog verschwand.
2004 begann ich dann wieder damit, für mich zu bloggen, ab und an, unregelmäßig. Ende 2004 merkte ich dann, wie sehr mir das Schreiben, Veröffentlichen, die Diskussionen, Interaktionen und Bekanntschaften fehlten.

Was interessieren mich irgendwelche selbsternannten Häuptlinge, die versuchen alle umstehenden Bäume zu roden, nur um selber auf dem Höchsten zu sitzen? Was interessiert es mich überhaupt, wer was über mich denkt? Ihr kennt mich ja gar nicht!

Und kaum begann ich wieder zu bloggen, wie es mein Herz begehrte, waren die alten Leute wieder da – die, die mich damals „kleine Pia“ nannten – und freuten sich, mich zu lesen. Die selbsternannten Häuptlinge sind von ihrem eigenen – dem höchsten – Baum gefallen, sowas nennt man dann Schicksal.

Lesen, Kommentieren, Linken wen und was ich will – immer! Darum bin ich X-Blogger!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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28 Gedanken zu „X-Blogger

  1. Obwohl ich eigentlich das Schubladendenken gebucht habe kann ich diesem Artikel nur zustimmen. Klar habe ich mich desöfteren schon selber als B-Blogger bezeichnet und das nur anhand der Leserzahlen festgemacht, aber ich bin darüber nicht traurig oder sonstiges. Solang meine „Homies“ mitlesen würde ich meinen Blog gegen keine Leserzahlen dieser Welt eintauschen, das steht fest.

    Villeicht sollte ich mir doch mal mehr Gedanken darüber machen. Zustimmung! :ja:

  2. Klasse Meinung! Ich selbst blogge auch nur für mich und wenn es irgendwem gefällt das zu lesen, dann bitte – ich werde mich drüber freuen.

    Darum ist die Definition vom x-Blogger die erste, die mir gefällt – das linke ich!

  3. hmm… unstimmigkeit, oder doch eigentlich – richtig! X-Bloggen ist der richtige Ansatz. Jeder bloggt so, wie es gefällt. Eigentlich habe ich das ganze schon länger so betrachtet. Ist das nicht der Sinn des Bloggens im eigentlichen Sinne??? Irgendjemand wird sich immer erbamen und die geistigen Ergüsse zur Kentniss nehmen…:flenn:

  4. Gerade die Menschen, die andere in eine Schublade sortieren, sind selber in einer: in der untersten

    Auch die Häuptlinge, die meinen, sie wüsten nicht nur, wo es lang geht, sondern müssten allen anderen in aufdringlicher Weise den Weg weisen, stoßen mir immer wieder auf.

    Was ich eigentlich sagen wollte: 100% Zustimmung zu deinem Artikel und lass dir weiterhin kein X für ein U vormachen oder andersrum.

  5. Christian: Der Link ist hinter dem Button! Wurde wohl übersehen :)
    Der Link sollte hinter dem Button sein, aber ich hatte nen Tippfehler im Code :( Jetzt ist er drin!

    Sebastian: Ja, bitte mitnehmen, dafür ist er da.

  6. Ich bin ja nun eine richtige Schubladenbloggerin, da ich fast nur über meine Handarbeiten schreibe!

    Da mich aber keiner wirklich kennt, bitte ich zur Kenntnis zu nehmen, dass ich das X-bloggen mit meinem XXL-Format unterstütze und anwende.

    Schublade zu
    Aud
    P.S.: Den Button mit einem Link zu Dir nehmen ich mit!

  7. Stimmt ja, eine Such-Mail hatte auch ich damals an dich rausgeschickt. Und „meine“ kleine Pia bist du immer noch. Zwinker.
    Übrigens gefällt mir der erste Satz aus Kommentar Nr. 9 von tboley sehr gut.

  8. ich blogge nicht, ich schreibe auf meiner kleinen bescheidenen internetseite was mich bewegt und unter umständen keine sau interessiert. aber ich machs, weils mir spaß macht. :smile:
    na klar freut es mich, wenn die zugriffszahlen wachsen und die leute kommentieren, aber es ist nicht mein lebensinhalt. es ist nur ein ventil.
    mir ist es egal ob A, B, oder sonst-ein-blogger, ich lese was mir gefällt und schreibe wo ich willkommen bin, alles andere ist mir schnuppe. :razz:

  9. Hallo,
    auch ich habe keine Lust in irgendeine Schublade zu gehören, da ich eigentlich auch in keine passe. Schreibe in meinem blog zwar auch fast nur über meine Handarbeiten, aber dennoch glaube ich, dass dein Button dort hinein passt und daher nehme ich mir die Freieheit ihn dort auch unterzubringen.
    Gruß
    Uschi

  10. Besucherzahlen sind sowieso unnötiger Druck. Daher schau ich mir gar keine an und tu für mich so, als wär besuchertechnisch alles in Butter – Kann mir ja keiner das Gegenteil beweisen!

  11. Pingback: ap-project.com
  12. hi! du hattest mal in meinem blog geschrieben, dass du mir gerne einen header zukommen lassen würdest…ich hab nur da geantwortet, aber das liest man ja nicht immer…also kommt hier nun meine mailaddy…ich würde mich sehr freuen;)
    finde ja deinen blog hier sehr süß!! und vor allem ist das ja nicht so wie in den anderen blogs so ein typisches standartdesign…kann man das denn bei twoday auch so machen?? und wenn ja, wo muss ich denn meine html-tags reinschreiben??
    liebe grüße, pia (noch so eine ;) )

  13. Ihr habt ja durchaus recht, und zwar sowas von! Da mein Blog aber eine größtenteils buttonfreie Zone ist, werd ich mir den trotzdem nicht reinkleben, auch wenn ich euch vorbehaltlos zustimme.

  14. Ich blogge nur für andere und den Applaus. Wenn mich keiner liest bin ich unglücklich. Manchmal verstehe ich nicht warum ich das alles mache. Manchmal denke ich, ich bin zu alt für das alles hier. Schön das es uns gibt (die Blogger, und die Motive). Warum bin ich eine Minderheit, was ist so toll an manchen Meinungen, auch wenn das Gesagte falsch ist … Scheinwelt scheint mir, das aber nur am Rande!

  15. Ich gebe Dir zwar grundsätzlich Recht. Was ich mich allerdings trotzdem frage (ich wundere mich tatsächlich schon länger darüber), warum Blogger allem Anschein nach sehr stark zu übermäßiger Selbstbetrachtung neigen. Ich meine, ich interpretiere das für mich so: es ist völlig egal, ich bin frei, ich tue was ich will und nach mir die Sintflut, und zwar egal ob das einer mag oder nicht. Weswegen es eigentlich auch gar nicht wert ist, sich überhaupt darüber Gedanken zu machen.

  16. Pingback: oliver-liebchen.de

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