Als ich meinen Papa kennen lernte, war ich 7 Jahre alt. Also, ich meine jetzt „meinen anderen Papa“, den zweiten quasi. Nein, dass müssen Sie nicht verstehen, aber zum besseren Verständnis erkläre ich Ihnen, dass „mein anderer Papa“ im Volksmund auch Stiefvater genannt wird.
Mein Papa war und ist ein sehr, sehr guter Papa. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass er mich einmal im Stich gelassen hätte, wenn ich seine Hilfe brauchte. Und die brauchte ich ziemlich oft, so als Tochter.
Das schönste, was er mir jedoch gab, war sein Stolz. Egal was ich zu Stande oder zu Ende brachte, mein Papa war immer so furchtbar stolz auf mich, dass innerhalb eines halben Tages sämtliche Verwandte, Bekannte und Nachbarn von meinen Taten wussten. Besonders stolz war er auf mich, als ich den Führerschein bestand, so richtiger Vaterstolz eben. Natürlich war er auch sehr stolz, als ich mein Abitur bestand und das noch recht gut … aber an den Führerschein kam das, glaube ich, nicht ran.
Mein Papa ist ein echter Kölner, allerdings knabbert er ein wenig daran, dass ich in der Kölner Innenstadt geboren bin und er „nur“ in einem Stadtteil. Mensch Papa, is doch egal!
Mein Papa ist ein sehr ehrlicher Mensch, darum weiß ich auch, dass er mich lieber mit langen, dunkeln Haaren mag. Er hat es trotzdem gut verkraftet, als ich die Haare zeitweise grün trug.
Mein Papa lässt mich auch alle seine Autos fahren, was eindeutig zeigt, wie lieb er mich hat. Wenn ich mal Knapp bei Kasse war, hat er zwar nie große Scheine gezückt („Das verfälscht nur den Charakter“), sondern sich ins Auto gesetzt und ist mal gerade 1200 Kilometer gefahren, nur um mich am Geburtstag meiner Oma bei der Familie zu haben.
So ist mein Papa und ich danke an dieser Stelle meiner Mama, dass sie IHN genommen hat. Andernfalls wäre ein kleines Mädchen bestimmt weniger lustig, aufregend und behütet aufgewachsen, als es der Fall war.
Außerdem wäre meine kölsch geborene Seele unter den ganzen flüchtigen Hessen, aus denen meine Familie sonst so besteht, bestimmt verkümmert!
Bapp, Isch han dich leev!
:flenn:
Dess haast abba „flüschtische Hesse“ hiern bei uns. ;-)
Tja, was soll ich von meinem Vater sagen? Er wollte immer nur mein Bestes…
— Mein Taschengeld!
:grin:
Das ist aber lieb.
Schön geschrieben!
Was kann sich ein Vater schöneres zum Geburtstag wünschen als solch eine Liebeserkläung seiner Tochter, Respekt Frau Pia.
PS:wußte noch gar nicht, dass ich ’ne rheinische Fremdsprache verstehe:grin:
Ich entdecke da eine gewisse Stilistik in deinen Texten, die eine Person beschreiben.
Du wirst doch nicht etwa langw, ehm, geradeaus? :)
Schön…
Hab`s gleich mal copy’n’pasted, man hat ja auch einen Vater & der irgendwann wieder Geburtstag. Hier eine Formulierung geändert, da das Geschlecht & dann noch den letzten Satz gestrichen – fertig ist der ganz persönliche Glückwunschtext.
:wink:
Huch. 18:00. Feierabend! Dem Kommentarsystem sei dank…
klasse geschrieben frau pia!!!
über diese worte wird sich ihr papa bestimmt sehr freuen und auch stolz sein:ja:
Dieses Blog macht Gänsehaut… sehr schön!