Man stellt sich vor

Nach langer Zeit steht heute mal wieder ein Praktikanten-Bewerbungsgespräch in unserem Haus an. Mit Grauen erinnere ich mich an die Sucherei in den letzten Jahre, um einen einigermaßen brauchbaren Praktikanten zu finden. Der Herr, der sich heute bei uns vorstellt, hat zumindest schon mal eine eigene Homepage, die nicht einmal schlecht aussieht.

Das könnte zumindest schon mal bedeuten, dass der Herr weiß was das Internet ist und, über das Abrufen von Email per Freemailer hinaus, Anwendung und Funktionen beherrscht. Weiterhin hat er das schulpflichtige Alter schon länger hinter sich gelassen und somit zumindest schon einige Erfahrungen in was_auch_immer gesammelt.

Nehmen wir als Beispiel mal einen Schülerpraktikanten. Was soll man mit so einem machen?
Das ist keinesfalls abwertend gemeint, immerhin war ich irgendwann auch mal einer. Mein Schulpraktikum habe ich damals beim WDR in der Abteilung „Maske/Kostüm“ absolviert, da ich damals eh keine Ahnung davon hatte, was ich 4 Jahre später mal lernen/studieren will. War interessant, aber 95 % der Zeit habe ich mich gelangweilt, weil wir „nur zugucken“ sollten/durften/konnten.

So ein Schülerpraktikant kann in der Regel nix, soll aber was lernen. Um solch einen Menschen sinnvoll für ihn und uns einzusetzen, muss man schon eine Person abstellen, die ihn mindestens 50 % des Arbeitstages betreut. Dann dauern Schülerpraktikaß in der Regel 2 bis 3 Wochen. Das ist eine optimale Zeitspanne, um z.B. sein Kaffeeaufbrühen zu perfektionieren, aber nicht, um wirklich etwas zu lernen.

Aber ich schweife ab.

Gleich kommt jedenfalls der Bewerber um die Praktikantenstelle. Das zwölfwöchige Praktikum muss er im Rahmen einer zweijährigen Ausbildung zum Gestaltungstechnischen Assistenten (musste ich erst googlen, kannte ich noch gar nicht) absolvieren. Und da er schon mindestens theoretisches Wissen sein eigen nennt, ist das ja eine prima Voraussetzung zum Erlernen praktischer Berufskenntnisse. Wir sind also gespannt.

Außerdem hatte unser Pjöni seit Beginn seiner Ausbildung noch nie einen eigenen Praktikanten. Ich glaube, unser Pjöni war sogar der letzte Praktikant den wir hatten … bevor er dann Azubi wurde.

//EDIT: Großartiger Mann – glaub ich … ist nämlich gar nicht erst aufgetaucht!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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21 Gedanken zu „Man stellt sich vor

  1. Bohr schreubs du ein Scheiß, Praktikanten bekommen so wieso schon nicht für ihre Arbeit, und dan auch noch Ansprüche stellen. TOTAL Krank!!!:box:

  2. Also im Schülerbetriebspraktikum kann man schon ordentlich was lernen.
    Mich kann man jetzt zum Beispiel in einem Buchladen auf Kunden loslassen, ich habe meine Staubwischtechnik perfektioniert und wenn ich ein Buch bestellen möchte, darf ich das jetzt selber machen (weil ich in meinem Praktikumsbetrieb Stammkunde bin).
    Dann war ich auch noch beim Tierarzt und deswegen kann ich jetzt Cappuccino kochen, Katzenklos säubern, Arbeitsplatten desinfizieren, OP-Besteck säubern und Kuchen essen.

  3. hmmm, also ich habe beim schülerpraktikum auch was gelernt – bringt mir zwar heute sowas von rein gar nichts mehr (eben zehnte klasse und keine ahnung von späteren beruflichen vorlieben), aber naja.

    ich war in einer bibliothek und habe da (meines erachtens) vollwertig mitgearbeitet (ausleihe, rückbuchung, einsortieren, katalogisieren usw, usf)
    der grund für die bib war allerdings etwas… nunja, peinlich::oops: ich dachte halt, wenn da mittwochs immer zu ist… das stimmt jedenfalls nicht! :pfeif:

  4. Also ich mache bei meinem 2jährigen Fachabi auch ein Praktikum. 2Tage die Woche, das erste Schuljahr lang.

    Erste halbe Jahr sollte ich ablage machen, war stinklangweilig, hat mich angekotzt, aber habs überlebt.

    Jetzt lerne ich was, ich finde es gar nicht mal so schlimm, und ein wenig Spaß macht es auch

  5. Also ich fand meine Schülerpraktika auch allesamt spannend und bildend. In der 10., im Chemie-Labor, habe ich außer Sekt-Trinken zum Frühstück den Umgang mit Latex-Kautschuk, Fäden zählen aber auch ein bisschen ‚richtige‘ Chemie gelernt.
    Während der Abi-Phase habe ich Büroarbeit bei einem Business-Planwettbewerb gemacht. Da kriegt man schon ein bisschen was mit, wie das so läuft.

  6. Ich mache momentan auch meine Ausbildung als GTA und zuuuuufaelligerweise mache ich auch gerade mein Praktikum und muss sagen, dass ich in dem Betrieb auch etwas mehr machen darf. Also auch Sachen, die an Kunden verschickt werden. Wollte ich nur mal so mitteilen. :grin:

  7. Mein einziges Schülerpraktikum war in einem Architekturbüro.. ich musste nur einmal was kopieren und durfte die meiste zeit an einem riesigen Bildschirm Baupläne zeichnen oder auf Baustellen mit dabei sein… von daher hat sichs cshon gelohnt, auch wenn ich kein architekt werden will :D

  8. Natürlich soll man in seinem Praktikum etwas lernen und zwar die praktische Umsetzung von theoretischem Wissen. Auch bei uns wird keiner ins kalte Wasser gestoßen und allein gelassen. Natürlich bekommt jeder Praktikant einen Ausbilder an die Hand … aber selbstständiges Arbeiten darf man dann doch schon erwarten.

  9. Tja, hätten Sie mi rmal gesagt das sie einen Genius suchen… ALso mein Blog ist im Moemnt unter aller Sau, das gebe ich zu… Aber meiner alten Webeite weine ich ja nach.
    Aber ist nun auch zu spät! Ich werd Landschafts-und Gartenbauer!:baeh:

  10. Der Herr ist nicht erschienen? Na klasse, also wieder ein Beitrag für „nichts“ :baeh:

    Ne, Spaß bei Seite… schon dämlich sowas, ich hätte mich damals gefreut wie ein Schneekönig, wenn ich mein Praktikum im Bereich der Medien hätte machen können.

    Aber wie Du schon sagst, was weiß man schon, was vier Jahre Später aus einen zukommt… *seuftz*

  11. ..ich schätze, selbständiges Arbeiten sowie selbständiges Denken (das eine geht wohl einher mit dem anderen) sollte man schon erwarten können ab einer gewissen Reife, egal ob nun Praktikum oder Ausbildung. Natürlich sollte jemand in der Firma für den Praktikanten zuständig sein, so das er nicht einfach nur 8 Stunden am Tag rumsteht, sondern etwas lernen kann, wie Frau Pia sagt, das Umsetzen von Theorie zu Praxis.

    Ein nicht-erscheinen bei gleichzeitigem nicht-absagen des Termins lässt nun verschiedene Schlüsse zu, vermutlich.

    Vielleicht hat er Ihren Beitrag ja wirklich gelesen, aber wäre ich an seiner Stelle, würde ich wohl gerade deshalb auf jeden Fall auftauchen. Oder allein schon wegen den Daily Shots..hm! Schwierig. :wink:

  12. Ich war in der 9. Klasse Praktikant in einer Buchhandlung. Der Chef war ganz überrascht, dass ich dastand, der hatte es vergessen. Und dann durfte ich Buchlaufkarten umnummeriren, essen holen, Kunden die Reklamhefte zeigen, Prospekte stempeln und mal schauen, wie man ein Buch bestellen würde. Nebenbei bekam man auch das Alltagswissen über die beiden Buchgrossisten mit und was ISBN bedeutet. Das Beste war die Erfahrung, dass das „Moderne Antiquariat“ intern Ramsch-Ecke heißt.

    Auch wenn das jetzt langweilig klingt und auch war, so ist die Erfahrung 8h am Tag zu arbeiten ganz gut. Genaugenommen waren es sogar zu wenig Praktika, denn danach weiß man was über einen Berufsbild (gab ja auch einen Fragebogen den mir einer auch beantwortete). Ich hatte auch eher das Gefühl das Praktikum war als Erfahrung für mich und nicht für die Firma gedacht.

    Habt ihr denn für eure Praktikanten ein Konzept, was die mitbekommen sollen? Und sind die dann zu doof dafür?

    Wenn ihr in der Agentur mit Schülerpraktikanten nichts anfangen könnt, warum nehmt ihr dann welche? Muss man das in NRW? Oder sagt el chefe zu und ihr müsst es ausbaden?

  13. Wenn ihr in der Agentur mit Schülerpraktikanten nichts anfangen könnt, warum nehmt ihr dann welche?

    Wir nehmen keine Schülerpraktikanten. Haben wir nie und werden wir nicht.
    der Bewerber macht bereits eine Ausbildung.

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