Gegen 3 Uhr heute Nacht rissen uns sehr laute Martinshörner aus dem Schlaf. Herr H. schaute kurz auf und legte sich dann wieder hin, während ich, von meiner natürlich Neugier getrieben, ins Wohnzimmer huschte, um aus dem Fenster zu sehen.
Martinshörner sind in unserer Strasse nicht allzu unnatürlich, da das Krankenhaus in der Nähe liegt und die Rettungswagen dann und wann durch unsere Strasse fahren. Dieses mal war es aber so laut, als wenn man direkt in unserem Wohnzimmer stehen würde.
Und so war es dann auch fast. Direkt gegenüber – etwa 10 Meter Luftlinie – löschte die Feuerwehr gerade den Hausflur der Nachbarn. Das Haus ist dreistöckig und beherbergt in der ersten Etage z.B. eine Orthopädiepraxis. Es standen zwar vereinzelt Rettungswagen herum, die Bewohner waren aber nicht zu sehen. Alle Fenster des Hausflurs waren schwarz verkohlt, wie auch die Außen-Fassade um die Fenster herum, da diese wohl zum Lüften geöffnet waren oder gesplittert sind.
Die Glashaustür hatte die Feuerwehr eingeschlagen und der Kunststoffrahmen war völlig deformiert und geschmolzen.
Direkt vor unserem Wohnzimmerfenster fuhr einer der Feuerwehrleute mit diesem schicken Leiterwagen dann in den dritten Stock und unterhielt sich mit einem Bewohner, welcher seine Wohnung nicht verlassen konnte, da der Rauch unter das Dach gezogen war und ihm somit den Weg versperrte.
Wir gingen dann doch recht fix wieder ins Bett, jedoch brauchte ich einige Zeit, bis ich wieder eingeschlafen war. Die räumliche Nähe war doch sehr beängstigend und ich bin nur froh, dass ich die tatsächliche Zerstörung erst heute morgen im hellen wahrgenommen habe.
Ich hoffe, dass den Bewohnern des Hauses nichts passiert ist. In den Nachrichten konnte ich bisher noch nichts über den Brand finden.
Ein Gedanke zu „Hausbrand II“