„Samma, gehst Du aufn Assi-Toaster?“

… ist ein Satz, vor dem ich Angst habe. In meinen Augen zeichnet sich deutlich das Panik-P ab und ich beginne zu stottern. Was mag mein gegenüber nur von mir denken, wenn ich jetzt nicht mit einem überzeugenden und resolutem ‚Nein!‘ antworte?

Ich sehe ihn schon mit einem Glas Kölsch in der Hand am Stammtisch sitzen, große Gesten untermalten seine Ausführung:

„Die Pia ist voll die faule Sau, die geht nicht mal in die Sonne. Die guckt bestimmt den ganzen Tag sone Gerichtsendungen, weil Meiser und so gibts ja nicht mehr. Immer saubere Fingernägel, die Frau. Die verbringt bestimmten Stunden mit so nem Feilgedöns. Dann noch Augenbrauen zupfen und Haare stilen. Stunden brauch die bestimmt für son Kram. Da hät ich auch keine Zeit mehr, ma anne frische Luft zu gehen!“

Ich schüttel diesen Gedanken schnell ab und hole Luft, um meine Antwort los zu werden, die sich kurzfristig entschließt, mir im Hals stecken zu bleiben.

„Die läd sich bestimmt auch die kompletten Charts als Polyphone-Klingeltöne runter. Das sind ja so Sache die man macht, wenn man Geld für unnützes Zeug ausm Fenster werfen will.
Die Haare von der sind bestimmt auch nicht echt. Haarverlängerung sach ich da nur. Ist schweineteuer so was, hat mir die Gaby ausser Buchhaltung erzählt. Der ihre Freundin hat sich so was machen lassen.“

Mir wird übel und ich beginne leise und unauffällig zu Hyperventilieren. Mein Gegenüber sieht mich fragen an. Ich schüttel langsam den Kopf, hole Tief Luft und hebe das Kinn, um zu zeigen, dass ich mich nicht einschüchtern lasse.

„Nein, war ich nicht!“ sagte ich mit fester Stimme und füge kleinlaut hinzu „Aber ich wollte schon mal ganz gerne … bin ja so blass und werde nur schwer braun …“

„Ich empfehl Dir das AYK, die sind wirklich gut. Geschultes Personal und so. Zu BlueSun würd ich nicht gehen, da sind die Röhren immer kaputt. Und lass die Finger von Selbstbräuner oder son Scheiß, der macht nur streifig. Und …“

Ich stelle das Zuhören ein. Hät ich doch gelogen und einfach nur „Ja!“ gesagt.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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9 Gedanken zu „„Samma, gehst Du aufn Assi-Toaster?“

  1. Ist wie mit’m McDo. Keiner geht hin, aber die Dinger sind (fast) immer voll.

    —-

    Ich kenn noch Münz-Mallorca.

    Andere Synonyme?

  2. Nunja, ist aber keine der Antworten eingetreten: Hättest du „ja“ gesagt, wärst du unter Gleichgesinnten, bei „nein“, wie hier, wirst du beraten und nicht ausgerenzt bzw. über einen Kamm geschoren.

    Was willst du mehr? Freu dich, schließlich ists ne kostenlose Beratung und die Verhinderung von schlechten Erlebnissen. Schließlich willst du ja mal…

  3. Also ich bin leider noch nicht dazu gekommen, meinen Kommentar zu den Ritualen abzulassen. Eigentlich wollte ich ja dort behaupten, dass doch jeder irgendwo so seine Rituale hat und die doch ganz normal sind.

    Denkste.

    Kaum hatte ich vor das dort einzutragen, ist mir was aufgefallen, was widerum mit dieser Thematik zu tun hat.
    Neben der Assi-Toaster (toller Ausdruck – You Made My Day!) Variante, kann ich da noch die eher private Variante in vertrauter Umgebung empfehlen, die ganz natürlich wirkt.
    Indoor-Sonnen.
    Als ich gestern an meinem Schreibtisch saß, schien die Sonne von ziemlich genau 18:15 bis 19:10 direkt auf meinen Stuhl. Da ich kaum was auf dem Monitor gesehen habe und den Raum nicht nachthell machen wollte, genoß ich einfach 55 Minuten Sonne bei offenem Fenster ;)
    Heute bereitete ich mich unbewusst um 18:10 darauf vor, dass die Sonne bald rumkommt und öffnete schonmal das Fenster und drehte die Lehne nach Hinten.
    Ertappt. Soviel zum Thema Rituale.
    Ich kann das Indoor-Sonnen nur weiterempfehlen – wenn man nur mal eben etwas Sonne tanken will, ist das eine sehr interessante Methode :grin:
    Ob das süchtig macht, kann ich nicht beurteilen. Da muss ich erst die Woche abwarten.
    Trotzdem schon einmal ein ärztlicher Hinweis an dieser Stelle: Alternative echte Frischluftmethoden sind stets zu bevorzugen.

    Ach ja: Hier noch der illustrierte Eintrag im SK-Blog, als bebilderte Anleitung sozusagen :pfeif:
    http://www.sk-downloading.de/index.php?sid=blog&p=80

    In diesem Sinne – viel Spaß beim Indoor-Sonnen.

    (*Notiz an mich selbst: Kommentare nicht so lang schreiben, als wäre es ein eigener Blogeintrag*)

  4. man kann meistens genau an zwei stellen erkennen ob man unter der elektrischen Brutzelmaschine liegt oder unter der natürlichen ;)

    beim elektrischen bleibt mist ein kleines dreick, schön weis, am Po-ansatz, also aufpassen bei zu weit unter der Tailie liegenden Hosen, oder man siehts ganz gut im Achselbereich ;)

  5. *ungläubigblinzel*
    sowas gibts? leute die sowas sagen? unfassbar! sowas habe ich ja noch nieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee gehört!

    und ich würde natürlich nieeeeeeemals selbstbräuner benutzen:pfeif:

    liebe grüße ans Päää-Hörnschä!

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