Mann an Bord

Opel BloggerGestern Abend also, waren wir dann mit dem Opelmobil in der Eifel. Für den Weg dorthin wählte ich die 20 Prozent Autobahn/80 Prozent Landstrassen-Variante, damit man mal ein bisschen was erlebt; kurventechnisch und so.

Ich schicke es direkt vorne weg: ich habe bisher keinen Igel überfahren. Auch kein Vogelvieh aus der Luft gerammt oder größeres Wild beschädigt. Lediglich die Katze der Nachbarn meiner Eltern deren Freunde haben zwei Kinder wovon eins kommt immer ganz aufgeregt angerannt, wenn ich vor deren Haus parke, setzt sich dann direkt vor Tiffy und maunzt mich an, wenn ich aussteige.

Ich glaube ja, dass die auf der Motorhaube rum springt und ihren dicken kleinen Körper da hin fläzt, sobald ich außer Sichtweite bin. Beweisen kann ichs aber nicht.

So, nun aber zurück zur „Eifeltour“. Herr H., ganz Mann, muss erst mal alles anfassen, was man so anfassen kann. Jedes Kläppchen aufmachen, jedes Knöpfchen drehen, respektive drücken. Wenn ich Luft hole, um zur Erklärung anzusetzen, wofür dies und jenes denn sei, dann winkt er ab, schaut mich aus den Augenwinkeln an und sagt mit dieser unheimlich rauchigen Ich-hab-alles-im-Griff Stimme: „Das weiß ich doch …“

Ok.

Ich beschränke mich also darauf, mich so gut wie möglich auf 12 Uhr zu fixieren, umklammere das Lenkrad und verhalte mich unauffällig unanwesend.

Ich freu mich, dass Tiffy so unheimlich gut drauf ist, obwohl es nass und verregnet ist. Dem Herrn H. ist die ersten 20 Minuten unserer Fahrt schlecht. Ob das an Tiffys frischem Lederduft, am Shell-Unfällen in der näheren Umgebung oder an meinem Fahrstil liegt, konnte er nicht wirklich sagen. Ich glaub, es war so ein bisschen von allem.

Herr H. sagt, ich fahre zu ruckig, was bedeutet, dass ich in seinen Augen zu schnell auf eine 90 Grad Kurve zu fahre, im letzten Moment in die Eisen gehe und dann das Lenkrad rum reiße. Ja nu, jetzt hab ich mal so ein Auto am Start, dann muss man das auch auskosten.
Gut, das hört sich jetzt vielleicht ein bisschen nach DTM an, so schlimm finde ich es aber gar nicht. Ich glaube ja, dass das „zu schnell“, „zu hart“, „zu viel“ an der berühmt berüchtigte Beifahrerwahrnehmung liegt.

Im Verlauf der Fahrt stellen wir beide fest, dass Tiffy definitiv zu wenig Ablageflächen und Stauraum im Vorderbereich hat. Meine Sonnenbrille quetsche ich in eine kleine Fläche hinter der Handbremse (der ich bei Gelegenheit unbedingt einen kompletten Beitrag widmen muss). Außer Seitenfächern in den Türen und dem obligatorischen Handschuhfach die einzige Ablagefläche in Fahrer-Beifahrer-Nähe. Wir tauschen erste skeptische Blicke.

Vom Fahrverhalten und der Beschleunigung ist hingegen auch Herr H. angetan. „Der kommt oben noch mal schön raus.“ erklärt er meinem Vater später, der anerkennend nickt.

„Boah, Du hast ja die Heizung an!“, stellt Herr H. entsetzt fest und reißt den Temperaturregler nach links. Ich kreische auf. „Nein, lass das. Dann wird das arschkalt hier drin!“ Herr H. erklärt mir darauf hin dann mal, wie ein Klimaanlage funktioniert und was genau passiert, wenn ich diese aus mache, den Temperaturregler aber in mittlerer Position stehen lasse. Das ist mir dann ein klitze kleines bisschen peinlich, aber nun habe selbst ich verstanden, dass wenn der kleine grüne Punkte auf dem Schneeflockesymbol leuchtet, die Klimaanlage AN ist und wenn dieser nicht leuchtet, die Heizung ballert. Pia kannte bisher nur AutoKlima, da lief das eben anders.

Nun, ich habe ja noch 4 Wochen minus 3 Tage, um all diese Dinge zu verinnerlichen … und noch so schrecklich viel zu erzählen und zu erleben. Ich mag Tiffy und ihre Kurvenlage ist der Hammer!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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13 Gedanken zu „Mann an Bord

  1. wie groß ist denn die Chance das du Tiffy nach dem Test behalten darfst?? Es klingt ja schon fast nach einer leichten Liebesbeziehung an, solch eine Trennung ist dann ja besonders hart…

  2. Ich bin ja echt schon gespannt, wie es die Opelaner schaffen wollen, daß Du Dein Gefährt wieder abgibst… (Ich meine ohne Heulen, Jammern und Flehen.)

    P.S. Bitte kein neues Layout im Schwarz-Gelb-Blitz-Look!

  3. Die „ruckige“ Fahrweise ist ganz normal, weil bei Tiffy vermutlich alles servounterstützt und nagelneu ist. Ich hatte gerade ein paar Tage lang das Konkurrenzprodukt mit den zwei Buchstaben als Leihwagen und bin die erste Zeit auch ziemlich eckig herumgefahren. Jetzt hab ich mein repariertes und frisch gewaschenes Auto wieder und bin trotzdem ganz zufrieden damit, obwohl immerhin zehn Autojahre dazwischenliegen. Wie Tiffy wohl 2016 aussieht?

  4. Sag mal… hat der neue Astra nicht auch oben über der Fahrer-Tür (wo sonst die Angst-Griffe sind) ein Brillenfach?

    Zumindest im aktuellen Corsa gab es das und in meinem Astra G (Vorgänger) habe ich mir das auch eingebaut! Ultrapraktisch! Schau mal nach!

  5. Volker – Vorurteilshaft oder larmoyant kann er reden

    Ja, der kann was. Da dies aber wiederum von der Definition „was“ abhängig ist, gepaart mit den eigenen Wünschen/Forderungen an ein Kraftfahrzeug, dürfte diese Definition nur schwer möglich sein.
    Eigentlich wollte ich auch nur was schreiben… ;-)

    Herr H.

  6. Pingback: Der Blogbote

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