Mein Vater, der Grafiker

Vortrag (weil es vor dem ursprünglichen Eintrag steht):
Rhein-Sieg-TV hat vor ein paar Wochen mit mir ein Interview zu B:SEITE geführt. Die fertige Aufzeichnung kann man sich unter flogendem hübschen Link ansehen:
Talk mit Tanja: Pia Januszek
(Video nach Klick auf das kleine Kamera-Symbol oberhalb des Artikels.)


Es ist schwer sich mit seinem eigenen Vater über gestaltungstechnische Mittel, Bedeutungen und Effekten zu verständigen, wenn es sich bei Vater und Tochter um Grafiker und Mediengestalter handelt. So hat mein Vater kurzerhand die Plakat-, Flyer- und Werbemittelgestaltung für B:SEITE übernommen, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Auf den ersten Entwürfen ist wirklich nicht ein Punkt ohne Hintergedanken gesetzt und nicht eine Farbe ohne ausführliche Farbwirkungsanalyse verwendet. Das erschien mir auf den ersten Blick … anstrengend. Ich jammerte ein bisschen rum, dass mir Komplementärfarben doch lieber wären, und dass ich nicht wolle, dass sich die potentielle Käuferschaft von meinem Plakat angebrüllt fühlt. Doch mein Vater blieb hart, argumentierte mich in Grund und Boden und wir verständigten uns schließlich darauf, dass wir uns heute Abend zusammensetzen und die fertigen Andrucke mal ein wenig wirken lassen.
Bis dahin – so dachte ich – könnte ich mir ja ein bisschen von den Kollegen den Rücken stärken lassen. Doch was passiert? Egal, wem ich das Plakat vorhalte: sie finden es toll! Nicht trotz des orangen Hintergrunds, sondern gerade wegen des orangenen Hintergrunds. (Das Buch ist türkis und der Titel pink, wenn Sie sich recht erinnern wollen.)

Wenn mein Vater – der vor gefühlten hundert Jahren die Regeln der Gestaltungslehre erlernte – und ich – die das ganze vor gefühlten zwei Tagen gelernt hat – uns geeinigt haben, dann werde ich Ihnen hier selbstredend das fertige Plakat präsentieren. Bis dahin bitte ich um noch ein wenig Geduld!

Solang erheitere ich Sie gerne mit einen Fetzen unserer gestrigen Telefonkonferenz:

Pia: „Aber Orange passt so gar nicht zu mir; oder zum Buch.“
Papa: „Natürlich passt Orange zu Dir. Orange steht für Jugend.“
Pia: „…“
Papa: „Und für Aggressivität.“
Pia: „…“
Papa: „Und eine gewisse Aggressivität hast Du ja.“
Pia: „???“

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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14 Gedanken zu „Mein Vater, der Grafiker

  1. Schönes Interview :) Da hab ich ja noch was vor in den nächsten zwei Jahren (bin 24 ;))
    Bin sehr gespannt auf das Plakat, mit dem orange das könnte schon sehr knallig aber auch cool sein…

  2. Die Fortsetzung nach den ??? war ja diese :
    „Und eine gewisse Aggressivität hast Du ja.”
    „??? *lufthol* Wenn du das nochmal behauptest dann fängst Du eine!“
    };-D

  3. Mein Vater hatte eine Modeagentur und hat zeitlebens Dessouskollektionen, Miederwaren sowieTag-und Nachtwäsche für Damen an den Einzelhändler gebracht…..viel peinlicher als, dass Du also Deinen ersten BH vom eigenen Vater verpasst bekommst kann nix sein ;-) Also sei froh, dass er „nur“ Grafiker ist und „nur“ Dein erstes Buch betreut *lol* und nicht Deine Frauwerdung…wobei er mich immer gut beraten hat und schon frühzeitig modischer und fortschrittlicher als ich dachte…bei mir hats mit den Spitzen und Schischi ein paar Jahre gebraucht….anfangs musste alles gaaaanz schlicht sein *hihi*

  4. Das Interview ist super geworden, ist komisch… oder eher ungewohnt, dich beim Sprechen auch mal zu sehen. Das nur so nebenbei.
    Irgendwie schien es mir, als wüsstest du besser, wie so ein Interview abläuft als die Moderatorin. Du hast zumindest sicherer gewirkt lol.

    Zu der Geschichte mit deinem Vater, also das Buchcover auf Orange kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Aber man soll ja nicht voreilig urteilen, ne?
    Viel Erfolg bei der „Diskussionsrunde“!

  5. gähhhhhn – Langweiligere Fragen und noch langweiligere Kommentare konnte man garnicht stellen… aber was kann man schon von einem Regionalsender erwarten… ok ok – es gibt auch bessere…

    mich freut es für Sie Frau Pia – dass Sie a.) einen Verlag haben und b.) dieses Interview hatten…

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