Blaulicht. Ich fahre langsam durch die schmale Gasse, welche die Polizei mit Winkerkellen begrenzt. Ein Auto mit nervös flackerndem Warnblinker. Ein Polizist kniet davor, untersucht den vorderen Stoßfänger. Ein verbogenes Fahrrad steht daneben. Weiße Kreidestriche auf dem Asphalt. Ein Schulranzen liegt mitten auf der Straße, ist ebenfalls mit Kreide umrandet. Mir wird sehr mulmig. Außer den Polizisten ist niemand mehr am Unfallort zu sehen. Am Schulranzen blinkt ein Spongebob-Reflektor.
Dann habe ich die Gasse passiert und fahre weiter.
Mal zehn Minuten verspätet. Diese eine ständig befahrene Straße passieren. Zwei Privatautos, ein Rettungswagen, ein Polizeiwagen. Abbremsen. Weiterfahren. Und vor dem Rettungswagen diese Person auf der Straße. Mit silberner Folie bedeckt. Leichtes Zittern. Beschissenes Gefühl im Magen. Eine oder zwei Tränen in den Augen.
Was ich mir dann immer dachte: Wäre ich rechtzeitig weggefahren, wäre ich der Fahrer gewesen, der diese Frau erwischt hätte. Blöder Gedanke.
Aber ja. Ich kenn das. Ein Gefühl, dass ich nicht so gern bald wieder fühlen möchte.
Erinnert mich sehr an den Song „Ahn ’ner Leitplank“ von Bap.