Ein Traum ?

Heute Nacht träumte ich von Dir. Oh, wie lang habe ich auf so eine Nacht gewartet. Eine, in der ich Dich in den Arm nehmen, bewunder kann. Heute Nacht war es soweit. Die Grippe, die Deinen Papa und mich seit zwei Tagen niedergestreckt hat, hatte uns eh schon eine unruhige Nacht beschert. Kaum Schlaf, stattdessen ständiges Naseputzen, Trinken, Trinken, Trinken, umdrehen, rum röcheln, wieder umdrehen … als ich gegen halb sieben heute Morgen endlich einschlief, wusste ich, dass es jetzt los geht.

Ich empfand die Geburt als wahnsinnig schmerzhaft und hatte das Gefühl sterben zu müssen. Wahrscheinlich, weil ich irgendwo mal gelesen habe, dass es sich so anfühlen müsste. Eine wirkliche Erinnerung habe ich aber jetzt schon nicht mehr. Auch das habe ich irgendwo so gelesen.

Der eigentlich wundervolle Teil meines Traums war es, wie wir zu dritt auf diesem großen Krankenhausbett lagen, wie ich mich über Dich beugen kann, wie ich die Decke, in die Du gewickelt bist, ein Stück zur Seite schiebe, um Dein Gesicht besser sehen zu können. Deine Augen sind geschlossen, Du lächelst ganz leicht und schläfst selig und ruhig. Das plötzlich einsetzende Gefühl von Liebe und Stolz ist so stark, dass es weh tut. Dann sehe ich Deinen Papa an, der ebenso stolz und verliebt auf Dich schaut … und wache auf.

Noch 85 Tage. Noch unendlich lange 85 Tage. Komm mich bis dahin noch oft besuchen, ja?

Im Traum. Dann und Wann.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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9 Gedanken zu „Ein Traum ?

  1. Du träumst schon von der Geburt? So weit bin ich noch nicht.

    Ich hatte nur drei oder vier mal den immer exakt gleichen Traum: zuerst haben wir gemeinsam durch meine Bauchdecke hindurch den Knirps gespürt, immer besser, dann konnte man genaue Gesichtskonturen durch den Bauch sehen, und plötzlich hatten wir ihn im Arm. Da haben wir ihn dann eine Weile bewundert, gestreichelt, bis ich dann jedes mal zum Allerbesten gesagt habe: jetzt muss er aber zurück in den Bauch, das ist doch noch viel zu anstrengend für ihn. Und schwupp, war er wieder weg (frag nicht wie).
    Das war jedenfalls immer ein sehr, sehr intensiver Traum. Deiner hört sich auch sehr intensiv an :)

  2. wirklich ein toller traum.

    Das plötzlich einsetzende Gefühl von Liebe und Stolz ist so stark, dass es weh tut.
    ->genau SO! Und es tut heute noch oft so weh. Ich liebe es! ;) *schnüff*

  3. Genauso ist es! Besser hättest du es nicht beschreiben können, ohne es jetzt wirklich erlebt zu haben. Und ich sitze hier kurz vor dem Heulen. Vor Freude, natürlich!!

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