Misslungener Testlauf

Ich habe heut allen erstes den Versuch gewagt duschen zu gehe, während ich mit dem Quietschbeubaby ganz alleine zu Hause war (mal abgesehen von den Katzen, die aber irgendwo schlafend in einer Ecke lagen).

Zuerst mal habe ich ihn nach dem Füttern ausgiebig getätschelt und ordentliche Bäuerchen machen lassen. Dann haben wir für eine frische Hose gesorgt, wobei er ein wenig im warmen Heizlüfterwind strampeln durfte. Danach ausgiebiges Kuscheln, Summen, Streicheln bis der Quietschbeu eingeschlafen war.

Dann habe ich ihn todesmutig in sein Bettchen in seinem Zimmer gelegt, fünf Minuten daneben gestanden, bis ich mir sicher war, dass er wirklich schläft und bin dann auf Zehenspitzen aus dem Zimmer geschlichen. Natürlich mit dem Empfänger des Babyphones bewaffnet.

Im Bad, das direkt gegenüber von seinem Zimmer liegt, habe ich mich dann ausgezogen, meine Handtücher genommen (die Dusche ist im Bad im UG, das große Bad und unsere Schlafzimmer im OG) und habe dann zehn Minuten flach atmend vor dem Quietschbeuzimer gestanden, nur um mich erneut zu vergewissern, dass er wirklich schläft. Kein Mucks zu hören.

Und jetzt raten Sie mal!

Ich hatte mir gerade die Haare einschamponiert, als das Babyphone einen bemerkenswerten Ausschlag von 100% verzeichnete. Akustisch wie visuell. Und, was soll ich sagen, mit einschamponierten Haaren hätte ich das Baby nicht erretten können (davon mal ab, dass ich mir sicher war, dass es ihm gut geht und alle körperlichen Bedürfnisse befriedigt waren). Also habe ich mich einfach sehr beeilt und konnte das kreischende Quietschbeubaby fünf Minuten später an meinen feuchten Körper pressen.

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

25 Gedanken zu „Misslungener Testlauf

  1. Aber Frau Miez, das macht man doch nicht. Wissen Sie nicht, dass man so ein Babykind mit ins Bad nimmt, neben die Dusche stellt, um zumindest den Versuch zu starten, das Kind akustisch und visuell zu beruhigen? Das wissen Sie nicht? Dann wissen Sie es jetzt! ;)
    Aber geben Sie zu, soviel Adrenalin beim Duschen hatten Sie noch selten!

  2. Ohja, kenne ich zu gut. Wir haben nur lächerliche zwei Zimmerchen und der Knirps lag im Schlafzimmer direkt neben dem Bad, so dass ich das ganze damals ohne Babyphone und in live genießen durfte, aber der Rest passt. Deshalb dusche ich inzwischen mit Wippe im Bad. Oder morgens, solange der Allerbeste daheim ist. Das mit der Wippe funktioniert aber (normal-gute Laune und halbwegs schnelles Duschen vorausgesetzt) sehr gut. Er sitzt dann vor der Wanne, schaut interessiert auf nasse Mama unter prasselndem Duschkopf und will nur alle Minute mal kurz angestupst werden.

  3. Hihi… Ich weiß noch, dass ich in den ersten Wochen immer erst abends geduscht habe, wenn mein Freund zu Hause war. Später hatten wir dann die Vibrationswippe und die war sowieso die Rettung für alle Lebenslagen. Beim Lesen deines Blogs kommen so viele Erinnerungen wieder hoch! Danke dafür ;)

  4. Ja, meine Damen. Leider ist das klein Badezimmer so doof geschnitten, dass ich nicht mehr aus der Dusche raus käme, wenn ich den BabyBjörn mit ins Bad nehmen würde. Ein Dilemma!

  5. ich glaube,das Babyphone hätte ich eh nicht mitgenommen.Brauchst Du das überhaupt? Mir ist aufgefallen,das ich Saskia sowieso gehört habe.Und wenn das Baby mal fünf Minuten weint,weint es eben….das Du nun ein Stunde in der Badewanne liegen belieben würdest ,nimmt keiner an….unde wenn es grade mal zehn Minuten sind,ist es eben so.Wie ist es wenn er dich in sichtweite hat? Oft schlafen sie ja grade bei dne normalen Nebengeräuschen am besten.immerhin sit es in uns drin ganz schön laut: herzschlag,Blut ect

  6. man kann sich auch anstellen? ;) furchtbar, aber ich bin dankbar über all diese „mamiblogs“, nun weiss ich wieder warum ich kein kind haben will, bevor ich mindestens das 35. lebensjahr erreicht habe. es tut mir fast schmerzlich weh zu sehen, was ihr alles von diesem leben und eurer freiheit verpasst. grauenhaft, dieses geheule tagtäglich zu lesen. ehrlich — danke. ohne euch wäre ich ebenfalls dämlich in eine solche situation gerannt. oh je. *durchatmen, leben geniessen und schnell weg hier*

    1. Ach Mama Miez, ich meinte doch nicht, dass es armselig ist, dass Du einen Troll hast.

      Sondern der Troll an sich ist armselig ;-) Das was der Troll schrieb. Das meine ich. Ich hatte auch schon welche. Und WAS für welche :roll:
      Ich denke halt, dass die mal über den Spruch „Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal gepflegt die Fresse halten“ nachdenken sollten…

      Übrigens kommt mir die Szene sehr sehr bekannt vor. Schreiendes Kind im Laufgitter und Mama unter der Dusche. Das Herz schlägt bis zum Hals und man sieht zu, dass man schleunigst wieder beim Baby ist. Diese Erfahrung machen wohl früher oder später alle Erstlings-Mamas ;-)

      Und solche wie „Seraphine“ – da ist es besser, wenn die kein Kind haben. Und die glaubt doch nicht ernsthaft, dass man mit 35 entspannter ist… Eher im Gegenteil. Soll sie doch ihre „Freiheit“ genießen. Ich bin so frei und genieße es, mein Kind wachsen zu sehen und mich jeden Tag aufs Neue an seiner Existenz zu erfreuen. Ja, es gibt auch schlechte Tage. Na und? Wenn die Guten die Schlechten nicht um Längen aufwiegen würden, gäbe es wohl keine einzige Mutter von 2, 3, 4 oder mehr Kindern. :roll:

  7. darfst nicht vergessen, dass auch du zwischendurch mal bedürfnisse hast und das baby dann eben mal 5 minuten warten muss. erinnere mich noch zu gut, dass es mich auch immer sehr schnell sehr wuschig gemacht hat, wenn mein sohn geschrien hat und ich nicht SOFORT! zu ihm konnte, weil ich gerade duschte/ kochte/ müll runterbrachte/ wäsche hochholte oder was eben sonst mal so anfällt. ist ganz normal am anfang und gibt sich, wie eigentlich eh fast alles, von ganz alleine mit der zeit.

  8. die haben ein Timing dafür – aber wie die meisten schon sagen, er liegt sicher und ihm kann nichts passieren und so kann er auch mal 5 min. schreien – das schadet nicht. Jetzt geht es wie gesagt noch…

  9. Liebe Frau Mamamiez,
    ich habe erst Ihren vorigen Eintrag gelesen und empfand sofort ganz viel Mitleid für Sie. Dieser Eintrag liest sich schon ein wenig leichter, zeigt aber auch, dass jede Handlung noch eine Herausforderung ist.

    Ich möchte Ihnen ganz viel Kraft und Energie wünschen, diese schwierige Zeit zu überstehen. Sobald sie vorbei ist, werden Sie die folgende Zeit mit Ihrem Baby um so mehr genießen. Freuen Sie sich darauf. Und bis dahin drücke ich Ihnen ganz feste die Daumen, dass die so anstrengende Zeit schnell vorbeigeht und es ganz schnell leichter für Sie wird.

    Alles Liebe für Sie. ?

  10. Man härtet ab. Oder die Kinder werden ruhiger. Bin mir noch nicht sicher. Duschen muss sein. Man, mit seinem ersten Kind ist man doch einfach am Arsch!
    Du machst das super! Weiter so. Man wächst wirklich mit seinen Aufgaben/Kindern! ;)

  11. Ich habe das Koljakind nicht ein einziges Mal mit ins Bad, in die Toilette oder in die Dusche genommen. In den ersten Wochen habe ich Abends geduscht oder bevor der Liebste zur Arbeit gefahren ist und später musste das Kindlein eben warten. Ich habe laut gesungen, das war beruhigend. Für beide, irgendwie.

  12. Das kennt wohl jede Mama, solche Situationen riechen die kleinen Schlawiner. Oder probieren Sie mal einen Fuss vor die Tür zu setzen, das riechen sie auch ;-)
    Mir ist das aber ein paar Monate später passiert, als mein Sohn sich schon wie ein geölter Blitz fortbewegen konnte, aber aus Platzgründen sein Bett ohne Gitter an unserem stand. Jetzt raten Sie mal, was ich gemacht habe? Ihn noch mit einshampoonierten Haaren an meinen triefendnassen Körper gedrückt. Ich glaube das hatte ich schon erfolgreich verdrängt, bis gerade ebend ;-)

  13. Danke.

    Ich werde versuchen mich an deinen Beitrag und einige Antworten darauf in ein paar Wochen zurück zu erinnern und während ich hysterisch versuche nicht alles auf einmal gleichzeitig zu machen, die Ruhe zu bewahren.

  14. Ich glaube, das ist in jeder Erstlingsmutter veranlagt. Bei meinem Sohn hab ich das auch mehr als einmal mitgemacht, bei meiner Tochter eher weniger. Nette Anekdote: Meine Cousine und ich haben letztes Jahr mit 5 Tagen unterschied unsere Kinder bekommen, sie das erste ich das zweite. Irgendwann hatte ich dann geschrieben, dass ich jetzt kochen muss da Abendessen Zeit ist. Und sie fragt ungläubig: Wie du kommst zum kochen? Bei uns ist die Küche seit Wochen kalt… Naja ich musste ja kochen, Kind 1 hatte Hunger. Dann musste Kind 2 halt mal nölen für 5 min oder so.

  15. Gerade diese Duschszene habe ich auch in guter Erinnerung! Kind 1 hatte dafür auch einen Sensor – wenn ich geduscht habe oder mal in Ruhe zur Toilette wollte, konnte ich sicher sein, er brüllt los. Irgendwann stand ich nass und nackisch mit dem Baby auf dem Arm und weinte bitterlich darüber, dass ich die nächsten 18 Jahre wohl nicht mehr duschen könne (man neigt im Wochenbett offenbar zu Übertreibungen) … und auch wenn es schon 100x geschrieben wurde: es wird besser, das Kind schläft irgendwann länger, das nächste Kind schläft dann, wenn Sie duschen oder wird in der Zwischenzeit vom ersten Kind bespaßt ;-) …

    LG von Patricia, die natürlich immer noch täglich duscht und damit nicht bis zum 18. Geburtstag des Erstgeborenen gewartet hat …

  16. Hallo Mama Miez

    bei dem ersten Kind ist man meist unsicher
    hat deine Hebamme dir nicht gesagt das du deinen kleinen Prinzen auch ab und an mal ein wenig warten lassen musst?
    dadurch lernt er auch das es nicht immer alles sofort gibt
    du wirst recht schnell lernen das schreien auseinander zu halten
    mein kleiner war anfangs auch ein schreikind man lernt ob wirklich was ist oder ob nicht er wollte immer nur kuscheln das will er heute noch mit 9 jahren
    dusche also wenn du es brauchst und weit das dein kleines ordentlich versorgt ist… mama muss sich auch gut fühlen nur so bist du topfit für deinen kleinen engel
    du wirst sehen er wird ganz schnell lernen das mama in seiner nähe ist und er nicht so weinen muss

    lg
    fio

  17. Schon lange stille leserin, schreibe ich nun doch mal etwas. Unsere Kinder haben auch ein Talent dazu in den unmöglichsten Situationen das zu tun was man eigentlich nicht erwartet hätte weil man es vorher tausend mal „überprüft“ hat.
    Aber mal ehrlich? Sonst wäre es ja auch langweilig! :)

  18. Das altbekannte Problem!Ich habe mir anfangs immer das Bettchen des Kleinen neben die Badewanne gestellt.War zwar immer recht anstrengend,hat mich aber beruhigt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben