Also, das mit dem neuen Kinderarzt, das war so:
Erste Überraschung: Parkplätze unmittelbar vor der Praxis für die Patienten sowie eine extra Kinderwagenabstellarea, die auch noch Videoüberwacht ist.
Wir werden sehr freundlich empfangen, geben das Untersuchungsheft und Krankenkassenkarte ab und dürfen im Wartezimmer Platz nehmen. Das Wartezimmer präsentiert sich als das gemütlichste Wartezimmer, das ich je sah. Bänke statt Stühle, hübsche Kissenchen und Trallala, um sich echt wohl zu fühlen. Der Raum ist außerdem voll mit Spielzeug. Holzspielzeug, Plastikspielzeug, ein Bällebad, ein Schaukelpferd … man könnte sagen, es ist ein wenig chaotisch. Die Arzthelferin kommt zu uns, grinst, als sie mein überraschtes Gesicht sieht und sagt: „Sie sind das erste Mal hier?“ Ich nicke. „Nach drei, vier Kindern sieht das Zimmer immer so aus. Wir räumen es am Nachmittag auf, wenn es etwas ruhiger ist.“
Ich finde das so was von sympathisch! Die Kinderärzte, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere, waren alle so klinisch. Immer dieses „Räum das wieder dahin, mach nicht so ein Chaos. Leg das wieder an seinen Platz!“ Das hier, das ist ein echtes Spielzimmer!
Wir gehen nach 2 Minuten Wartezeit in Behandlungsraum 2. Auch hier ist viel Spielzeug vorhanden, bunte Bilder an den Wänden und allgemein eine warme Atmosphäre. Während ich den Quietschbeu ausziehe kommt die Helferin dazu, schäkert mit ihm rum, wiegt und vermisst ihn. Überraschungen dann bei der Größe, nicht dem Gewicht.
Der Arzt kommt dazu und ich bin schwer begeistert. Auf den ersten Blick. Ein Wurzelzwerg. So ein kleinerer leicht untersetzter Mann mit Rauschebart und Kartoffelnase. Wäre ich Kind, ich würde ihn lieben! Und so liebeswert wie er wirkt ist er auch. Er stellt sich kurz vor und wuselt dann auch schon am Quietschbeu rum. Ich kann nicht wirklich erkennen wo „Kennenlernen“, „Spielen“ und „Untersuchen“ anfangen oder aufhören. Mein Baby lacht und gluckst vor Freude, lacht dem fremden Mann entgegen, als würde sie sich seit Geburt kennen, lässt sich drehen, an den Füßen hoch halten, zeigt diese und jene Reflexe und Fertigkeiten, von denen ich nur erfahre, dass er die nicht noch haben/können muss und ganz schön weit sei. Ich bin wieder so ein bisschen stolz. Sie wissen schon: dieser „noch so eine Mutter“-Stolz.
Der Quietschbeu ist die ganze Zeit ohne Windel. Wenn ich daran denke, wie unsere alte Kinderärztin immer darauf bedacht war, dass der Kleine möglich kurz und am besten ja gar nicht ohne Windel war … der Wurzelzwergenarzt sieht das wohl anders. Er sagt, er könne sich ja umziehen. Als Kinderarzt müsste man wohl damit rechnen, dass man von den kleinen Patienten mal angepieselt wird. Der Quietschbeu behält seine Marke heute allerdings für sich.
Der Kinderarzt bestätigt mir, dass ich richtig füttere. Nicht zu viel und nicht zu wenig. Dass es gut ist, dass ich den Quietschbeu nachts noch mal eine Flasche gebe, auch wenn er gar nicht richtig aufwacht, weil sonst der Blutzuckerspiegel bei den Zwergen zu sehr absinken würde (das ist mal ne Aussage, nicht nur eine Ansage!).
Ich solle die Windelgröße wechseln, rät er noch und ich muss schmunzeln als ich ihm erzähle, dass ich just heute Morgen dasselbe beschlossen habe.
Der Wurzelzwergenarzt lässt Schlagworte fallen und ich soll umgehend und knapp darauf reagieren:
Gehfrei – NIEMALS
Sitzunterstützung – NEIN
Erst Obst oder erst Gemüse – Gemüse
Baby Björn – NEVER
… ich erhalte die volle Punktzahl und er grinst: „Sie sind gut informiert!“ Ich antworte, dass das wohl die Pflicht einer Mutter sein und er bedauert, dass das nicht alle Mütter so sehen. Wir halten noch ein wenig Smalltalk, während ich den Quietschbeu in den Maxi Cosi verfrachte und mein Zeug zusammen räume. Bis zum Schluss bleibt er dabei und verlässt erst dann mit uns den Behandlungsraum. Ich bin schwer begeistert.
In zwei Wochen gehen wir dann wieder zum Impfen zum lieben Herrn Wurzelzwergenarzt und ich muss jetzt schon sagen, dass ich mich freue.
Hier nun die technischen Daten der U4:
(Der Quietschbeu ist 4 Monate und 1 Woche alt)
Länge: 67 cm („Oh?!“ – „Oh??“ – „Die Hebamme hat 70 cm gemessen“ – misst noch mal nach und zeigt mir an der Messlatte, dass es wirklich nur 67 cm sind. „Ist er jetzt doch dick?“ – lacht „Nein, keineswegs. Ihr Baby ist nicht dick!“)
Gewicht: 8500 g
Kopfumfang: 43 cm („So ein cleveres Kerlchen bist Du schon?“ – ich habe sehr lachen müssen.)
Ach Mensch, da freut man sich beim Lesen direkt mit!
Schön, dass Sie und der QB endlich einen tollen Kinderarzt gefunden haben (Und hoffentlich bleibt das auch so ;) )
Das klingt als hätte sich der Wechsel mehr als gelohnt.
Erfreulich! :)
Das hört sich ja wunderwunderbar an! Da hat sich der Wechsel wirklich gelohnt. (Ich will auch so einen Kinderarzt. Obwohl ich mit meinem ja gar nicht unzufrieden bin. Aber der hier? Hach!)
Und der Quietschbeu hat den Knirps nun also gewichtstechnisch überholt. Ja dann :))
Klingt klasse! Schade, dass der Wurzelzwergenarzt in Bonn ist :) Unsere Super-Kinderärztin ist leider letztes Jahr in die Schweiz ausgewandert und seitdem sind wir vagabundierend und chronisch unzufrieden… :-/
(b.t.w: München-Ost, kennt jemand eine/n gute/n???)
Wie schon erwähnt, unserer ist nicht schlecht (wenn auch kein Wurzelzwergenarzt dieses Kalibers) und wäre mehr oder weniger M-Ost. Naja. Mehr oder weniger. Anmailen für mehr Details…
ich bin eigentlich ganz zufrieden mit unserer kinderärztin in trudering. ähnlich wohl wie bei schussel…ebenfalls anmailen für mehr details einfach.
(hihi, da sind also tatsächlich mehrere münchenost menschen, die mamamiez verfolgen…)
(oh – und warum kann man mich da nicht einfach anmailen?)
und noch ein drittes:
eigentlich wollte ich ja vor allem schreiben, dass ich mich sehr freue, dass der quietschbeu jetzt in so tollen kinderarzthänden ist.
Ui, das klingt wirklich nach einem tollen Arzt und einer super Praxis. Wär schön, wenn es hier auch so was gäbe. Aber bei uns gibt es in der nächsten größeren Stadt nur 2 KiA, wovon einer nur Privatpatienten macht. Insofern hat man nicht wirklich eine Wahl, es sei denn man nimmt noch längere Wege > 30min Fahrtzeit in Kauf. Auf einer Skala von 0 (grauenvoll) bis 10 (eurer Wurzelzwergearzt) würde ich unserem KiA eine 6 geben.
Das klingt super! Gott sei dank hatten wir bis jetzt IMMER Glück mit unseren bisher… 4 oder 5 Kinderärzten, waren sie wirklich alle ganz nach meinem Geschmack und neuesten Erkenntnissen immer aufgeschlossen. Ich finde ein gutes Verhältnis zum Kinderarzt extrem wichtig.
Und: super Masse, der „Kleine“ ;-)
das hört sich doch richtig gut an finde ich :)
du hast scheinbar einen richtig guten kinderarzt erwischt diesmal
hach, bei soviel freude könnte frau fast ein tränchen kullern lassen. schon das der QB einen tollen KIA bekommen hat. Nichts ist schlimemr als ein unsensibler KiA.
Wir haben ein Ärzteehepaar als Haus- und Kinderarzt. Die beiden haben selber vier Kinder und es gibt keine Krankheit die sie noch nicht selber hatten.
…so, nun bin ich ganz neidisch !!! (nach dem ich EIGENTLICH zunächst ganz zufrieden war, als „unser“ KiA neu aufmachte und „alles gab“, inkl. nettem Interieur, bin ich schon wieder desillusioniert, mittlerweile wird man auf die „Zweitbesetzung“ abgeschoben, super unsensibel, Typ verbitterte Emanze, immer nur am den „überbesorgten, unwissenden“ Eltern „über den Mund fahren“ (habe das Glück, ja schon „Zweit-Mutter“ zu sein, die stehen ETWAS höher in ihrer Gunst…) u.v.m. … tja, da hilft wohl nur nach Müchen Ost ziehen ?! ;) )
Moni
…sorry, MüNchen…