"Hier kommt das Flugzeug …"

Seit Samstag ist das Baby nach dem Mittagsschlaf Gemüsebrei. Kürbisbrei. Und das kam so:

Schon seit drei Wochen sperrte der Quietschbeu den Schnabel auf, sobald wir uns etwas in den Mund steckten. Auch versuchte er mir das ein oder andere Mal, ein Brot aus der Hand zu reißen. An Kartoffeln, Möhren und Paprika hatte er bereits begeistert gelutscht und es war ziemlich eindeutig, dass der Herr Interesse am Essen gefunden hatte.
Da wir meist Essen, wenn er schläft (das hat sich irgendwie so ergeben, geplant war das nicht) ist es derzeit noch schwierig, ihn an unseren Mahlzeiten teilhaben zu lassen. Außer halt am Wochenende, wenn wir gemeinsam Frühstücken. Aber da trinkt er dann halt doch nur seine Milch. Wer will schon Gemüse zum Frühstück?

Jedenfalls kaufte ich dann ein kleines Gläschen Frühkarotten, eben weil man das so macht. Der erste Fütterungsakt war abenteuerlich. Auf Grund von Lieferverzögerungen waren die Ärmellätzchen nicht rechtzeitig eingetroffen. So wandete ich den Quietschbeu a) in einem hässlichen T-Shirt, dass wir geschenkt bekommen hatten und ihm niemals so angezogen hätten und b) in einer Tchibo-Tüte, in die ich kurzerhand Kopf- und Ärmellöcher schnitt. Außerdem bezogen wir den Baby Björn Babysitter mit einer Mülltüte und auch ich trug eine schicke Mülltütenkombination. Ich sagte doch: abenteuerlich!

Dem Quietschbeu war das zunächst einmal zu viel Geraschell. Ein einziges Tütengeknistern. So begrüßte er den ersten Löffel Möhre auch mit einem leicht angewidertem Gesicht, spukte aber nichts aus, sondern schob es von rechts nach links und schluckte es dann runter. Das machte er mit eigentlich jedem, der vier Löffel, die ich ihm anbot. Das war also das „erste Mal Möhrchen“!

Tags drauf hatten wir also noch ein halbes Glas Möhrchen und ich dachte, dass man es ja ruhig noch mal versuchen könne. Immerhin war das Glas ja eh angebrochen. Und siehe da, mit ein bisschen weniger Tütenschutz und ein bisschen mehr „Hier kommt das Flugzeug …. Wiiiiihhhhhhuuuuummmm ….“ verweigerte der Quietschbeu erst nach dem sechsten Löffelchen die weitere Nahrungsaufnahme.

Dann kam der Montag und das des Babys Mutter stellte zur Brei-Zeit erschüttert fest, dass sie sich verkauft hatte. Kürbisgemüse. Auch Orange. Selbe Glasgröße … verkauft, ganz einfach. Und ich gebe zu so bei mir gedacht zu haben: „Vielleicht merkt er den Unterschied ja nicht.“ Hahahaha.

Und ob mein Sohn den Unterschied bemerkte. Er aß nämlich das halbe Glas leer und sperrte dann immer noch gierig den Schnabel auf. Ich war ein wenig überrumpelt. Auch, weil ich ja irgendwie damit gerechnet hatte, dass er den Kürbis gänzlich verweigern würde.

Gestern dann also erneut Kürbis und erneut ein offenes Schnäbelchen bis zum Schluss. Daher habe ich dann gestern Abend erst mal unsere Kürbisgläschenvorrat aufgestockt und für kommende Woche dann Kürbis mit Kartoffel gekauft.

Nun haben wir also ein Baby, das Gemüsebrei isst. Und dabei hatte ich vor vier Wochen noch das Gefühl: „Diese geschenkten Warmhalteteller, die kannste erst mal in den Keller tun.“ Denkste!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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4 Gedanken zu „"Hier kommt das Flugzeug …"

  1. Madame Lieschen hätte gesagt: Kürbis schmeckt ja auch viiiiel besser!!

    (Und außerdem macht er wesentlich weniger Probleme bei der Produktion des Windelinhalts. Ich habe irgendwann Karotten gemieden wie die Pest, weil sie eine derartige Verstopfung verursachen.)

    PS: Frau Barcomi verarbeitet übrigens Babygläschen mit Kürbis in einem ihrer legendären Kuchen. Du merkst, der QB hat einen excellenten Geschmack. ;o)

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