5 Monate Quietschbeu

Guten Morgen Sabberschnüüüt, guten Morgen mein Bärchen :)

Du bist heute auf den Tag genau 5 Monate alt. 21 Wochen und 5 Tage.

Meine Güte. Nächsten Monat ist es schon ein halbes Jahr! Und dabei bist Du doch gestern erst geboren und schon ein Leben lang bei uns.

In diesem Monat warst Du ein Streber-Angeber-Baby par excellence. Kein übermäßiges Weinen, weniger Scheu vor anderen, viel Lachen, Ausprobieren, Üben. Egal wo wir hingingen, Du hast Dich so vorbildlich benommen (wenn man bei Babys schon von Benehmen reden kann. Ich denke es ist klar, was gemeint ist), dass ich mich nicht ein Mal beschwerte, Du wärst anstrengend oder ich wäre erschöpft, oder so.

Du drehst Dich schon seit einem Monat völlig selbstverständlich auf den Bauch, jammerst nun aber nicht mehr rum, sobald Du auf dem Bauch liegst, sondern spielst einfach vor Dich hin. Bis zu einer dreiviertel Stunde ohne meckern. Ein paar Mal lagst Du auch einfach wieder auf dem Rücken, ohne dass ich gesehen habe, ob das ein Zufall oder Technik war. Ich tippe auf letzteres, aber da Du eindeutig lieber auf dem Bauch liegend spielst, ließ sich ein eindeutiger von Bauch auf Rücken Dreher bisher nicht beobachten. Inzwischen gehst Du von der Bauchlage auch schon mal in den Liegestütz und schiebst Dich rückwärts durchs Wohnzimmer. Man findet Dich grundsätzlich nie so vor, wie man Dich abgelegt hat.

Seit einigen Tagen übst Du sehr ausdauern, den Nuckel wieder richtig rum in Deinen Mund zu befördern. Dafür spuckst Du ihn aus, sammelst ihn mit den Händen wieder auf und drehst ihn mit beiden Händen dann in jede erdenkliche Richtung. Zwischendurch testest Du, ob er so oder so in den Mund passen würde, guckst ihn Dir noch mal genauer an und drehst ihn ein Stück weiter hier her oder dort hin. Sobald Du ihn dann richtig im Mund hast saugst Du ein-, zweimal daran, quietschst dann vor Freude (so laut, dass mir fast das Trommelfell platzt!), spuckst den Nuckel wieder aus und fängst von vorne an. Ausdauer ist somit schon mal nicht Deine Schwäche. Außerdem nuckelst Du an Deinen Zehen. Ebenfalls ausdauernd. Natürlich!

Du hast die Katzen als Lebewesen erkannt. Du kannst sie ewig beobachten, oder drehst Dich direkt zu ihnen um, wenn sie Miauen. Und das tun sie ausgiebig. Besonders gerne, wenn ich Dich gerade füttere. Ein paar Mal hast Du schon Kitts Fell zu Fassen bekommen. Unglaublich wie geduldig dieses Katzenmädchen sein kann. Wird es ihr zu bunt und Du drehst und zerrst zu sehr an ihrem Fell, versuchst sie sich davon zu machen. Einmal musste ich Deine Finger mit Gewalt aus ihrem Fell rupfen, weil Du einfach nicht losgelassen hast. Kitt hat nur einmal schmerzhaft miaut und ist dann davon getrottet. Grundsätzlich lasse ich Dich mit den Katzen aber nicht alleine. Zu diesem Zeitpunkt vertraue ich weder den Katzen noch Dir, was den zärtlichen und rücksichtvollen Umgang miteinander betrifft ;)

Seit etwa drei Wochen zahnst Du, wo bei das ein sehr mysteriöser Prozess ist. Ich spüre die ersten Zähnchen. Unten und oben! Aber sie brechen nicht durch. Da Du derzeit aber wie ein Berserker auf allem herum kaust, was kaubar ist und Du Dich nach der Einnahme von Osanitkügelchen eigentlich recht fix beruhigst, bin ich mir sicher, dass sich da irgendwas tun muss. Auch Dein erster Schnupfen passt wunderbar dazu.

Der erste Schnupfen. Auch so ein Thema in diesem fünften Monat. Von heute auf Morgen, über Nacht, hattest Du eine wahnsinnige Rotznase und hast Darth Vader Konkurrenz gemacht. Am dritten Tag waren wir sogar beim Arzt, weil ich mir wirklich Sorgen gemacht habe. Aber mit Nasentropfen, ein bisschen Babix und Majoranbutter war der Schnupfen nach nur fünf Tagen auch schon wieder vorbei (nur damit ich ihn dann in voller Breite übernehmen konnte).

Auch eingeführt in diesem Monat haben wir die Beikost. Zu früh, wenn man nach WHO-Empfehlung und diversen Büchern geht. Genau richtig, wenn es nach Dir und dem Arzt ginge. Der hat nämlich gesagt, dass Kinder genau dann zur Beikost bereit sind, wenn der Mund aufgeht, sobald man sich etwas in den Mund steckt und ein Löffel nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund geschoben wird. Das war bei Dir schon vor drei Wochen der Fall.

Inzwischen wissen wir: Du magst keinen Möhrenbrei, dafür aber Kürbis. Pastinake mit Kartoffel und Pute stinken beim Einfüllen und beim wieder Ausscheiden bestialisch! Das einzige 4Monats-Menü, das auch mir schmeckt, sind Bio-Nudeln mit Schinken, Tomaten und Möhren. Leider lässt Du genau von diesem quasi gar nichts übrig. Derzeit isst Du ein halbes Glas, trinkst noch 100ml Milch hinterher und bist dann gesättigt. Ansonsten hat sich an Deinen Essgewohnheiten eigentlich nichts verändert. 4 x 200ml Milch plus die Mittagsmahlzeit wie gerade beschrieben. Das ist optimal. Nicht zu viel und nicht zu wenig.

Du hast weiterhin ein bilderbuchmäßiges Schlafverhalten. Ich kann, darf und will mich nicht beschweren. Bilderbuchmäßig halt! Ich halte es weiterhin mit einem wortlosen Kopfnicken, wenn ich danach gefragt werde. Das ist das ungefährlichste.

Papa ist Dein Held! Wenn wir nachmittags gemeinsam auf deiner Schaumgummipuzzle liegen und der Schlüssel im Schloss klappert, freust Du Dich, wie ein kleiner Zitteraal. Dein ganzer Körper ist dann in Bewegung, Arme und Beine zappelt, Dein Kopf dreht sich sofort zur Tür und wenn Papa dann im Rahmen erscheint quietscht Du vor Begeisterung so laut, dass einem das Herz aufgeht. Oft streckst Du ihm dann schon die Arme entgegen. Das machst Du seit rund einer Woche immer wieder, wenn Du auf den Arm genommen werden willst. Dein erstes sehr eindeutiges „Ich will zu Dir!“-Zeichen und ich bin jedes Mal so ergriffen davon, dass ich heulen könnte.

Du bist aus Deiner Kinderwagentragetasche heraus gewachsen, so dass wir umbauen mussten und Du nun mit dem Sommerfußsack im Sportwagen liegst. Die meiste Zeit im Klappmesser, weil Du sonst nichts sehen kannst, aber ich bleibe hart. Bis Du wirklich selber sitzen kannst wird im Wagen eben nicht gesessen. Punkt.

Du hast eine Bauchmuskulatur wie ein Stein. Wahnsinn. Und knubbelige Speckbeinchen. Ich denke beides wird sich einander anpassen, wenn Du mit dem Krabbeln beginnst.

Du fährst weiterhin gerne Auto und sitzt gerne im Bondolino. Auch wenn Du inzwischen ein echter Brocken bist, so trage ich Dich auch noch sehr gerne darin. Mein Rücken macht das gut mit und es war deutlich anstrengender Dich im Wochenbett mit knapp 5 Kilo zu tragen, als jetzt fit und gesund mit 8,5kg. Auch wirkst Du in der Trage nun schon so groß, dass ich täglich damit rechne, dass sie Dir an der Wursttheke eine Fleischwurst anbieten. Nimm sie, mein Kind! Mama mag Fleischwurst!

Gestern waren wir beim Kinderarzt zur dritten Impfung. Dabei wurdest Du direkt gewogen und vermessen. Du bist aktuell 73 cm groß, wiegst 8630 Gramm und trägst Kleidergröße 74/80. Schuhe beziehungsweise Strümpfe trägst Du in Größe 19/20. Du bist einfach unglaublich groß und wenn ich Bilder aus Deiner ersten Lebenswoche sehe kann ich nicht glauben, dass Du mal so klein gewesen sein sollst. Fast 20 Zentimeter Unterschied in nur 20 Wochen! Jede Woche somit ein Zentimeter. Wahnsinn!

Liebstes Bärchen, Du bist mein Leben. Nie zuvor habe ich mich so glücklich, so angekommen gefühlt. Dinge die ich früher für wichtig hielt sich so nebensächlich. Ich suche im Moment nichts. Ich hab ja Dich! Unsere Familie ist das großartigste, was ich je erlebt habe.

Danke für jede Sekunde mit Dir. Danke für Dein Lachen und Deinen klammernden Griff um meinen Hals. Danke für den strahlenden Blick und die Freude, wenn ich Dich wecke. Danke fürs Nase an meiner Wange reiben, wenn‘s juckt und danke fürs ablecken, wenn Du versuchst meine Küsse zu imitieren. Danke für so viel Glück!

Ich liebe Dich!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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10 Gedanken zu „5 Monate Quietschbeu

  1. …und danke, liebe Mama Miez, dass wir ein bisschen teilhaben dürfen an diesem wunderbaren Ereignis!! Ich hab Tränen in den Augen — und nein, das sind ganz bestimmt nicht nur die Schwangerschaftshormone und die Vorfreude auf unser eigenes Wunder….
    Obwohl ich diese Erfahrung selbst erst noch beginnen darf, weiß ich, dass Du den Nagel auf den Kopf triffst: „Und dabei bist Du doch gestern erst geboren und schon ein Leben lang bei uns.“
    Vielen Dank dafür.

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