2 unter 2

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Eltern“ ist ein Artikel zum Thema „2 unter 2“. Meine Einstellung zu diesem Thema ist simpel: jeder so wie er mag. Jede angestrebte Altersdifferenz bei Geschwistern hat ihre Berechtigung. Ich käme nicht auf die Idee jemanden zu verurteilen, weil er mindestens drei Jahre Altersunterschied zwischen seinen Kindern haben will. Aber für mich wäre das eben nix bzw. haben wir uns das eben anders gewünscht (und umsetzen können).

In dem Artikel kann man ziemlich zu Beginn schon lesen, was die meisten Menschen vom geringen Altersabstand halten:

Als ich mich auf die Suche nach Familien mit zwei Kindern unter zwei Jahren machte, antwortete mir jemand sehr flapsig: „Nee, ich kenne keine Verrückten.“

Verrückt. Hihi. Kann schon sein. Manchmal bestimmt.

Definitionsfrage: Heißt „2 unter 2“, dass es besonders ist, zwei Kinder unter zwei Jahren zu haben oder, dass es besonders ist, zwei Kinder mit einem Altersabstand von weniger als 24 Monaten zu haben? Ich tippe auf Letzteres, denn tatsächlich hat die Redakteurin keine Familie interviewt, die einen geringeren Altersabstand als 20 Monate hatte. Zudem sind die größeren Kinder alle schon mindestens  2 Jahre alt oder älter.

Es macht doch schon einen Unterschied, ob das große Kind 20 Monate alt ist, wenn das zweite kommt oder erst ein knappes Jahr. Meiner Meinung nach.

Alleine die Tatsache, dass der Quietschbeu nun Laufen kann macht so vieles so viel einfacher. Dass er seine ersten Worte spricht und man täglich mehr mit ihm kommunizieren kann, ist wie ein Befreiungsschlag für mich. Kein stundenlanges raten, was der Bengel will, tausend Gegenstände entgegen halten und hoffen, dass das Richtige dabei ist, während der Quietschbeu bei jedem Fehlgriff hysterischer wird.

Ich persönlich denke, dass es mit einem knapp 2jährigen Kind nochmal eine ganze Ecke einfacher ist, als mit einem Kind, das gerade erst Laufen und Sprechen lernt (wobei es natürlich auch Kinder gibt, die beides erst später lernen. Oder früher.).

So richtig aussagekräftiger ist der Artikel jedenfalls nicht.

„Anstrengend, aber toll.“ oder „Das Positive überwiegt!“ sind so Sätze, die wohl auf jede Konstellation zutreffen. Die Frauen schreiben, dass die Unterstützung der Männer hilft. Nun, das ist jetzt auch kein Geheimtipp. Ich hoffe doch, dass die Herren nicht erst beim zweiten Kind „mit ins Boot geholt wurden“.

Mein Fazit zu diesem Artikel: man hätte auch unter die Überschrift ein „Alles ist machbar. Behalten Sie die Nerven!“ schreiben können. Und diesen Ratschlag bekommen Sie bei mir sogar gratis ;)Flattr this

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

16 Gedanken zu „2 unter 2

  1. hier gilt sogar 3 unter 2, wenn auch nur knapp: der altersunterschied ist 722 tage , dh 2 Jahre minus 8 Tage. die twins sind aber zur zeit ne echte landplage ;-)

  2. :) Eben. Jeder wie er mag.. bestimmt hat jeder Abstand seine Vor- und Nachteile, bei den einen stärker, bei den anderen weniger stark. So ist das.

    Ich z.B. beneide euch und andere Kurz-Abständler, weil ich das auch immer wollte, aber ich hätte es wohl realistisch gesehen mit unserem schlaflosen Knirps, der Dauerstillerei, Dauertragerei etc. einfach nicht gepackt, musste noch die „alte“ Geburt verarbeiten und die Monate sind so ins Land gegangen… komisch irgendwie. Trotzdem hätte ich gern weniger Abstand gehabt, als jetzt schon mindestens da sein wird. Naja. Hilft nix.

    Ich gebe ja zu, dass ich auch schon mal lächelnd bis entsetzt abgewunken habe, als es um Altersabstände ging – mein Kollege hat 3 unter 3. Also drei Kinder unter drei Jahren, mit teilweise weniger als 1 Jahr Abstand; ich würde jedenfalls schon bei dem Gedanken, jetzt noch fast zwei kleinere zu haben, die Wand hoch gehen. Aber auch die scheinen damit ziemlich glücklich zu sein. Und nur das ist doch wichtig, oder? (Deshalb verteidige ich anschließend diesen Kollegen auch wieder vehement gegen die anderen, die mit „verrückt“ etc. kommen..)

    (und nur so meine private Meinung, die Zeitschrift lese ich nur gelegentlich ausserhäusig: „so richtig aussagekräftig ist der Artikel nicht“ gilt für ziemlich viele Artikel da drin.. :))))

  3. *muahahahaha*
    Behalten!
    *irre lach*

    Tschulligung :mrgreen:
    (hier 21 Monate Abstand und ich hab mich trotz wohlüberlegter Gründe gerade in den letzten vielleicht 7 Monaten häufig gefragt, was zum Teufel uns geritten hat, die Zwerge so kurz nacheinander… :D )

  4. ccf: okay, wenn der LM ein Zwilling wäre … also das wollte ich mir jetzt nicht vorstellen. Mit dem Quietschbeu als Erstgeborenen jedenfalls nicht. RESPEKT!

    giftzwerg: machen Sie mir ruhig weiterhin Mut, dass es so ruhig bleibt *grahahaha*

  5. Zeitung halt ! Wir haben 7 Kinder in 14 Jahren und das letzte ist auch noch ein Nachzügler. Soviel zu Thema Altersabstand. Auch in unseren Kita ist der Abstand von 13 /14 Monaten durchaus öfters zu beobachten. Und, ja es hat Nerven gekostet, aber ich habe super soziale, selbstständige Kinder erzogen und ich würde es immer wieder so machen. Also jetzt erst mal die Ruhe behalten und später dann die Elternabende – die bestimmt auf den gleichen Tag fallen – koordinieren.
    LG Ute

  6. Wir haben auch 2 unter 2, wobei die beide inzwischen schon etwas älter sind. Klar, das erste Jahr war sehr anstrengend, zumal Herr Papa eben nicht so toll mitzog und das Berufliche für ihn im Vordergrund stand / steht. Naja, aber jetzt ist es schon ziemlich toll, eigentlich seit die Kleine (20 Monate jünger als ihr Bruder) laufen konnte wurde es leichter. Sie ist zwar immer noch manchmal SEHR launisch, aber bei Ausflügen und Unternehmungen haben beide oft ähnliche Interessen und sie können auch toll zusammen spielen, gerade jetzt in den Ferien.
    Wenn ich dann meine Freundin höre mit einem Altersabstand von 8 (!) Jahren: Natürlich war die Babyzeit bei ihr VIEL einfacher, aber jetzt bekommt sie die Interessen ihrer Kinder (fast) nie unter einen Hut. Das fände ich, ehrlich gesagt, noch blöder. Da hat man doch eigentlich zwei Einzelkinder und das kann, meiner Meinung nach, nicht der Sinn von Geschwistern sein. Daher bin ich ebenso wie SIe, Frau Miez, sehr froh, dass meine Kinder einen so geringen Altersabstand haben!
    Im übrigen soll und muss jeder das natürlich so machen, wie es ihm / ihr und seiner / ihrer Lebenssituation am bestens passt.

  7. ich bin jetzt, drei und vier jahre später, sehr froh um die 14 monate…..jetzt. es gab aber zeiten, da fragte ich mich ehrlich gesagt schon welche bewusstseinsvernebelnde drogen wir damals genommen haben als wir uns entschieden schnell das zweite nachzuschieben. denn die zwei kleinen, berufsalltag und weiterbildung – das hat die letzten drei jahre extrem an mir gezehrt. ein bisschen bekomme ich im moment die quittung dafür, was körperliche ausfallerscheinungen angeht……..im gegenzug haben wir zwei kinder, die toll miteinander spielen und viel miteinander anfangen können – sprachlich, kognitiv.

  8. Wie immer waren ja schon einige vor mir da, und es ist so, wie jede(r) vor mir schon sagte: man muss für sich selbst entscheiden was am besten passt. Zum Leben und zur eigenen Einstellung.
    Der Altersunterschied von unserem Großen zum zweiten sind zweieinhalb Jahre. Das haben wir damals so gewollt, weil der Erste eine Frühgeburt war und von dem Schock mussten wir uns erstmal erholen, und überlegen ob wir überhaupt noch mehr Kinder wollen. Wie schon gesagt, der zweite Sohn kam zweieinhalb Jahre später und die Eifersucht vom Großen war fast unerträglich…
    13 Monate später wurde unser dritter Sohn geboren. Hier gab´s keine Spur von Eifersucht, im Gegenteil, Nr.2 und Nr.3 stehen sich sehr nah, eher wie Zwillinge.
    Und nochmal 16 Monate später wurde unser vierter Sohn geboren. Er ist der Sonnenschein unserer Viererbande und wickelt seine großen Brüder alle um den Finger… :)
    Auch unser Ältester (mittlerweile ist er 5) hat sich gut in seine Rolle als großer Bruder eingefunden und fragt des öfteren mal, wann wir denn noch ein Baby bekommen. Er hofft ja auf eine Schwester! :)

  9. Für uns kam die Konstellation nicht in Frage und ich bin sehr froh an meinem fast 3 – Jährigen, der so verständnisvoll reagiert und schon so vieles eben alleine kann – alleine die Treppe hoch bzw. runter, fast alleine auf Toilette, alleine Essen usw. Meine Schwester und ich sind 1,75 Jahre auseinander und die nächste kam im gleichen Abstand und heute bewundere ich meine Mutter dafür, dass sie das so hingebracht hat.
    Auch für unsere hoffentlich drittes Kind ist ein ähnlicher Abstand geplant.
    Liebe Grüße
    Barbara

  10. Hier waren es vier in unter fünf Jahren. Und für mich käme etwas anderes gar nicht in Frage. Wir sind doch grad so gut dabei, warum lange warten und wieder bei Null anfangen :)

    Leichter soll es werden? Ich höre immer öfter in letzter Zeit, wie laut/trubelig/bunt es mit uns/ bei uns wäre und ich muss sagen ich höre es gar nicht mehr dieses ominöse laute/trubelige. Es sind halt Kinder, die Leute sind nichts mehr gewöhnt. Es ist nämlich nicht so, dass sie einem ständig ins Ohr brüllen, sie leben und lachen einfach nur.

  11. Äh, nicht, dass es das Thema weiterbringen würde, aber ich habe gerade nochmal nachgerechnet – mein Kollege hatte 3 unter 2 Jahren, nicht 3. Mittlerweile ist der jüngste fast ein Jahr, deshalb meine Verwirrung. 3 mit jeweils nur 11-12 Monaten wäre mir dann doch irgendwie zuviel geworden ;-)

  12. Mein Kleiner kam am 1. August 2010 – vier Tage nach dem 1. Geburtstag des „Großen“ zur Welt. Ich bin zwar jetzt schon hundemüde, aber so wie es ist, ist es genau richtig! Wir haben da der Natur ihren Lauf gelassen. :-) Jetzt ist aber erstmal Schluss. Eine Verwandte (heute über 70) hat es übrigens zu 6 Kindern in 8 Jahren gebracht. Sie sagt, schlimm sei nur das Einkaufen mit den Kindern gewesen…

  13. Mich würde, zugegebenermaßen hauptsächlich aus egoistischen Gründen, wahnsinnig interessieren wie du das heute, mit 3 Kindern in unterschiedlichen Geburtsabständen, siehst.. Wir müssen uns bald Gedanken machen: Nr.2 „sofort“ (also bis zu seinem 2.Geb), oder erst in 6-7 Jahren… Und nützliche Infos findet man dazu natürlich nicht, Einschätzungen aus Erfahrung helfen mir da am Meisten, und auf deine Meinung geb ich sehr viel… Vielleicht hast du mal Zeit für ein kleines Artikelchen dazu? *hoff*

    Liebe Grüße!
    Hummelchen

  14. Meine 2 jüngsten sind 14 Monate auseinander und es ist nicht sooo viel ansteengender als mit einem kleinen Kind.
    Jetzt sind sie 30 und 16 Monate alt und spielen schön zusammen, füttern sich ab und an gegenseitig usw.
    Mein großer Sohn ist 7 geworden und hilft auch oft mit.
    Im Endeffekt gibt es glaub ich keinen perfekten Abstand.
    Es kommt immer auf das Wesen der Kinder an und auf viele andere Faktoren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben