Der Quietschbeu steckt aktuell in einer neuen „Grenzen austesten“-Phase. Zeitgleich beginnt er Sätze zu sprechen, statt nur einzelne Wörter. Er braucht ganz viel Nähe, ganz viel Distanz, ganz viel Aufmerksamkeit und ganz viel Freiheit. Es ist eine anstrengende Phase. Wenn er etwas haben möchte schreit er sehr schrill los. So, wie zu seinen besten Babyzeiten. Wenn ich mich dann auf seine Augenhöhe begebe fällt er mir sofort um den Hals, schluchz und klammert sich fest. Es dauert immer einige Minuten, bis er dann verbalisieren kann, dass er einen Tee oder eine Banane essen möchte.
Oft ist es auch so, dass er etwas unbedingt haben will, wir über oben beschriebenen Ablauf dorthin gelangen und er dann schlagartig etwas ganz anderes will und wieder weint.
Selbst ein sanft ausgesprochenes Verbot lässt ihn direkt in Hysterie verfallen. Allerdings kann man ihn da schnell wieder rausholen, indem man ihm eine Alternative anbietet oder ihn ablenkt.
Es ist eine Zerreißprobe für uns beide. Ich weiß ja, dass keine böse Absicht hinter seiner Wankelmütigkeit und Hysterie steckt. Natürlich ist es dennoch sehr nervenzehrend und wenn ich genervt reagiere ist seine Verzweiflung gleich noch größer.
Auch schlief er in den letzten Wochen schlechter, was sich aber wieder gegeben hat. Urplötzlich wollte er nachts wieder eine Flasche Milch. Vermutlich lag das aber wiederum an seinem minimalen Essverhalten, das sich auch gebessert hat. Gestern aß er immerhin 2 volle Schüsseln Kartoffeleintopf.
Ich bin unendlich stolz auf meinen großen Jungen. Wie schnell er neue Zusammenhänge erkennt und begreift und ganz besonders darauf, wie empathisch er ist. Und ich hoffe in erster Linie für ihn und sein Gemüt, dass er bald diese Zerrissenheitsphase überwunden hat. (Und für mich und meine Nerven wünsch ich das natürlich auch.)
Oh ja, das haben wir auch gerade hinter uns. Und ich freue mich also auf den nächsten Schub! Viel Kraft wünsche ich euch!
Hmmm. Klingt ganz nach Beginn des sogenannten Trotzalters… Freiheit und Selbständigkeit contra Mamanähe und Kleinsein. Das schlaucht das stärkste Kind…und sein Eltern auch ;-)
Das klingt etwas anstrengend. Ich weiß nicht, wie das Trotzalter bei Jungs ist, aber bei Mädchen ist es nicht schön. Und halt bei uns immer noch an (sie wird erst im Mai 3). Hm mhmmm..ich wünsche dir ganz viel starke Nerven!
Lisa hat auch solche Phasen oder Tage. Unentschlossen zwischen Nähebedürfnis und Autonomie, kann sich innerhalb von Zehntelsekunden umentschieden, ’sucht Grenzen‘ und verzweifelt dann aber manchmal an eben solchen. Auch hier klappt es mit Ablenken (oder Erklären) am besten.
Offenbar muss, watt muss.
Solidarische Grüße,
Spitfire