Die erste Kindergartenwoche

Es wird an der Tatsache liegen, dass wir zwei Kinder in zwei Gruppen eingewöhnen. Vielleicht liegt es aber auch an den unterschiedlichen Gruppenleitern.

Das Löwenmäulchen ist nach nur vier Tagen eingewöhnt. Am Montag wird er das erste Mal im Kindergarten seinen Mittagsschaf machen, aber auch da sehe ich absolut keine Probleme auf uns zukommen. Seit gestern isst er dort zu Mittag, auch das ohne Schwierigkeiten. Er ist gut gelaunt, wenn ich ihn morgens abgebe und natürlich hundemüde, wenn wir ihn mittags wieder abholen.

Beim Quietschbeu dauert es, wie schon erwähnt, ein bisschen länger. Allerdings glauben wir, dass das nicht nur am Quietschbeu und seiner Art liegt, sondern auch an der übervorsichtigen Gruppenleiterin. Ich will ihr das nicht zum Vorwurf machen, denn letztendlich ist sie es, die die Erfahrung hat und die entsprechende Ausbildung. So kam es nun, dass der Quietschbeu eigentlich heute gerne dort Mittagessen wollte, aber noch nicht durfte. Er solle erst dann dort essen, wenn er sich wirklich wohl fühle und das tut er für ihren Geschmack noch nicht ausreichend. Dafür durfte der Miezmann heute bereits früher gehen und ihn dann vor dem Mittagsessen wieder abholen. Das waren immerhin zwei Stunden, in denen er dort allein blieb. Ich persönlich hätte ihm bereits zugetraut, dass er dort heute isst und danach nach Hause fährt. Aber wir fügen uns natürlich, auch in Hinsicht auf das Wohlbefinden des Kindes, der Empfehlung der Leiterin.

Es ist schwierig in die richtigen Worte zu fassen, aber der Miezmann und ich haben bei der Gruppenleiterin des Quietschbeus ein anders, distanzierteres Gefühl, als es beim Löwenmäulchen der Fall ist. Sie begibt sich selten ins Spiel mit den Kindern, ist eher anleitend und weniger interagierend. Das kann nun daran liegen, dass sie es wirklich langsamer angehen lassen will. So soll der Quietschbeu aktuell erst übernächste Woche das erste Mal dort Mittagsschlaf halten. Vielleicht beobachtet sie noch und wird erst kommende Woche mit ihm anbandeln. Vielleicht ist das aber auch einfach ihre Art, sich nicht so sehr auf die Kinder einzulassen. Der Miezmann jedenfalls sagte, sie würde auch auf die andere Kinder weniger eingehen, als ihre Kollegen.

Wie zu erwarten hat der Quietschbeu einen sehr heißen Draht zu seinem männlichen Erzieher. Wir haben das so vorhergesagt und trotzdem wurde die Gruppenleiterin als seine Bezugsperson bestimmt. Man zog im Voraus zwar in Betracht, dies später noch zu ändern, aber ob das wirklich passieren wird bleibt abzuwarten. Der Erzieher jedenfalls erklärte dem Miezmann bereits gestern zwinkern, dass er einen neuen Schatten hätte. Ich musste grinsen, als er mir das erzählte. Ich kenne meinen Sohn halt doch am besten. Er hat schon immer schneller einen Zugang zu Männern, als zu Frauen gefunden.

Wir sind weiterhin sehr gespannt, was die kommende Woche bringen wird. Der Quietschbeu ist jedenfalls ein begeisterter Kindergartengänger und ruft morgens, nach dem Aufwachen, als erstes, dass er jetzt sofort in den Kinnagaden fahn will. Vermutlich wird es Montag noch mal ein bisschen holprig, einfach weil nun das Wochenende dazwischen liegt und ein wenig Distanz schafft. Ich glaube aber fest daran, dass der Quietschbeu sich sehr bald an die neue Umgebung und den neuen Tagesablauf gewöhnt haben wird.

Was mein persönliches Gefühl betrifft, so ist es aktuell so, dass wenn ich in die Wölkchengruppe (Löwenmäulchen) komme, ein warmes und sehr freundliches Gefühl habe. In der Mondgruppe (Quietschbeu) ist es hingegen noch kühl und – nun ja – distanziert. Ich möchte aber nicht ausschließen, dass das tatsächlich an den Räumlichkeiten und dem Lichteinfall dort, liegt. Ich bin da in meiner Wahrnehmung sehr sensibel.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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5 Gedanken zu „Die erste Kindergartenwoche

  1. Hm, ich finde nach Deinen Beschreibungen, dass das nicht so schön klingt mit der Leiterin der Quietschbeugruppe. Wieso strikt nach Plan vorgehen und so lange warten mit Mittagessen oder Schlafen, wenn das Kind doch so offensichtlich will? Dass jedes Kind anders ist, sollte doch kein Geheimnis mehr sein und da finde ich es ehrlich gesagt logisch und würde es auch von einer Erzieherin erwarten, dass sie auf jedes Kind anders eingeht. Ganz „normal“ eben – wir Erwachsene gehen ja auch nicht alle gleich miteinander um (interessante Vorstellung) sondern auf jeden Menschen anders.

    Hoffentlich fügt sich alles noch und ihr bekommt auch mit dieser Leiterin ein gutes Gefühl!

  2. Das ist sooo kul dass die Jungens so gerne in den Kinnagardn gehen! Auch weil ja am an Anfang das Gefühl sehr mulmig war, nicht?!
    Ich hoffe auch dass das mit der Quietschbeuleiterin noch „wärmer“ wird!

  3. Vielleicht beobachtet sie ja den QB erst noch und muss erst noch mit ihm warm werden?

    Ich kann es nur aus meinen Erfahrungen weitergeben..meine Große war total verliebt in die neue Kita und wollte auch gleich dort mitessen. Der Wunsch wurde ihr am 2. Tag gewährt, jedoch war die Zeit dann wesentlich länger als gedacht für sie und sie hat geweint.
    Ich glaube, dem wird noch versucht bei euch vorzubeugen.

    Uns wurde das ganz gut so erklärt: auch wenn zu erst so aussieht, dass sie es „künstlich“ hinauszögern, wollen sie doch nur das beste für das Kind, in dem sie ihm in kurzen Dosen Vertrautheit präsentieren und es stetig steigern, um es nicht zu überfordern. Das würde die Eingewöhnung beschweren, wenn sie doch so früh ein Verlusterlebnis hätten.

    Dennoch sollte man individuell gucken, ob nicht eine schnellere Eingewöhnung besser ist als das Hinauszögern.

    Ich wünsche euch weiterhin so schöne Kita-Tag :)

  4. Ich glaube, ich würde an eurer Stelle doch noch einmal nachhaken, dass wirklich der Erzieher zur Bezugsperson ernannt wird! Es sollte doch wirklich nach dem Kind gehen und nicht nach irgendwelchen anderen Beweggründen…. Und er hat ihn sich eindeutig ausgesucht!

  5. Wahrscheinlich warten sie in der Kita jetzt ein paar Wochen ab, zu wem sich die Kinder auf längere Zeit fest hingezogen fühlen. Dann werden die Zuständigkeiten noch mal überprüft und geändert. Anders kann man es auch gar nicht machen. Irgendwie muss man sich die Kinder im Vorfeld ja aufteilen und die Situation ist immer die, dass man Kinder und Familien erst mal kennenlernen muss. Aber wenn die Kita jetzt schon nach einer Woche umschwenkt hätten die Erzieher ein sehr fragwürdiges Verständnis von Bindung und Beziehungsaufbau vom Kind. Das wäre mir zu schnell.
    Der männliche Erzieher wird ja auch ohne den Status „Bezugserzieher“ mit dem Quitschbeu spielen und sich mit ihm beschäftigen. Und darum geht es doch, wenn ich den Artikel richtig verstehe.
    Ich wünsche weiterhin eine gute Zeit in der Kita.

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