Hungerstreiker vs. Nimmersatter

Der Quietschbeu ist seit nun mehr einer Woche im Hungerstreik. Sicherlich wird auch diese fiese Erkältung, die die Kinder seit über eine Woche lahmlegt und bei mir sogar eine ausgewachsene Grippe wurde, mit schuld sein, aber unterm Strich geht es ihm eigentlich wieder gut, nur Essen möchte er nicht. Am Wochenende essen wir morgens Nutella und Marmeladen-Brötchen. Vergangenen Sonntag lehnte der Quietschbeu sein Nutalla-Brötchen gänzlich ab, begann sofort zu weinen und wollte aufstehen. Montag – Tag der deutschen Einheit – aß er immerhin ein halbes Brötchen, bis er satt war. Und ich rede hier von kleinen Sonntagsbrötchen.

Auch ist es völlig egal, was ich koche. Er stochert zwei Minuten darin rum, vielleicht findet eine Gabel den Weg in seinem Mund, dann war es da wieder. Mir ist klar, dass er nicht verhungern wird und das nur so eine Phase ist. Ich finde ihn trotzdem schon sehr dünn. Im Grunde ernährt er sich im Moment von Obst (Birnen, Äpfel, Trauben, Bananen, Kiwis) und Vollmilch. Energietechnisch ist das völlig ausreichend, aber dennoch macht das familiäre Essen momentan gar keinen Spaß, weil er sofort los tobt, weint, schreit und lediglich zum „mitessen“ zu bewegen ist, wenn er auf Papas oder meinem Schoß sitzen darf.

Im starken Kontrast hierzu haben wir mal wieder den kleinen Herrn Löwenmaul, der in den letzten vier Wochen ordentlich zugelegt hat und nun in die Kategorie Speckbär fällt. Kein Wunder, isst dieser kleine 72cm Mensch doch sage und schreibe 2,5 Sonntagsbrötchen mit Pflaumenmus zum Wochenend-Frühstück. Ganz sicher würde er sogar noch mehr essen, wenn man ihn nicht bremsen würde. Er schaufelt immer weiter und weiter und weiter und beginnt zu weinen, wenn man ihm schließlich erklärt, dass jetzt alles aufgegessen sei. Beim ihm mache ich mir wiederum gar keine Gedanken. Er ist miniklein und muss ja irgendwann mal wachsen. Der Quietschbeu war vor seinem Megawachstumsschub auch ein Speckbär und heute ist an dem Kerlchen nix mehr dran. Zudem läuft das Löwenmäulchen nahezu ausschließlich aufrecht auf seinen Knubbel-Beinchen, kurze Strecken auch völlig frei. Das verbraucht Energie ;)

Dennoch würde ich mir wünschen, dass wir bald mal wieder eine Phase des gemütlichen, gemeinsamen Familien-Essens erleben dürfen. Praktisch wäre auch, wenn ich diese unsägliche Übelkeit bis dahin überwunden hätte.

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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14 Gedanken zu „Hungerstreiker vs. Nimmersatter

  1. Obst ist doch wunderbarst. Das sucht sich sein Körper raus, damit er die blöde Erkältung entgiften kann. Tiere fasten auch, wenn sie krank sind. Dann kann der Körper die Energie, die er zur Verdauung braucht, zur Heilung verwenden. Dein QB wird bald wieder mit gewohntem Appetit losessen, da bin ich mir sicher (und du auch, hehe). Gute Besserung an Euch alle. Klingt wirklich anstrengend :-(

  2. haben gerade die Cousine der Maus zu Besuch, die ist so alt wie deine QB und sie isst momentan auch nahezu nichts. Auch nichts was ihr besonders gut schmeckt. Es geht maximal Milch, Joghurt oder etwas Obst. Und unsere Maus nunja so alt wie das LM frisst momentan auch nahezu um sich. Was die verdrückt, davon würde auch ein Erwachsener satt werden. Also hier genau das Gleiche. Gut das das alles nur Phasen sind…*drück*

  3. Colin ist schon lange kein guter Esser mehr. Essen ist für ihn bloß blöde Spielunterbrechung. Bei den Eckzähnen im Juni hat er schon mal 2 Kilo abgenommen, jetzt kommen die letzten Backenzähne plus grippeln Infekt. Tagsüber sind wir am Wochenende wenn es hoch kommt auf ein paar Apfelschnitzer, ein Glas Kakao, ein paar Gewürzgurken und ein paar Bissen ins Brot gekommen. Man kann auf den Rippen Klavier spielen. Und da untertreibe ich jetzt nicht. Der Arzt meint aber, er wird schon nicht verhungern.

  4. Mach Dir keinen Kopf und gib ihm doch einfach zum Familienessen ein Schälchen Obst oder so, damit er mit am Tisch sitzt…

    Wir kennen solche ausgeprägten Phasen übrigens auch. Die Tochter ist richtig richtig dünn. Und trotzdem kann man bei ihr super zwischen Streck- und Füllphasen unterscheiden. Es gibt Monate, da ißt sie wie verrückt (für ihre Verhältnisse) und legt sich tatsächlich so ein klitzekleines bisschen Speck zu (klitzeklitzekleines bisschen :)). Dann macht sie nen Schub in die Höhe, aller Speck ist weg und das Kind beginnt (gefühlt) zu fasten. Sie hat einfach keinen Hunger (und ich glaube ihr das – kenne ich es doch aus meiner Kindheit). Ein paar Bissen, egal was es gibt, das reicht. Inzwsichen ist sie ja relativ vernünftig, aber früher war es dann auch immer ein totaler Kampf, sie am Tisch zu halten. Heute lasse ich sie aufstehen, wenn Ced fertig ist. Früher war ich nicht ganz so rigoros, da sie da ja noch ein Einzelkind war – da durfte sie meist relativ bald aufstehen. Der Frieden war mir da wichtiger als die Erziehung, gebe ich zu. Heute mit zweitem Kind ist das anders, da das erste ja auch irgendwie Vorbildfunktion hat und wenn da der eine aufstehen darf… Deswegen bleibt sie sitzen, bis das andere Kind fertig ist…

    Grundsätzlich muß die Tochter in solchen Fällen nicht unbedingt etwas essen. Ich mußte früher am Tisch sitzenbleiben, bis ich etwas gegessen hatte und bin deswegen großer Gegner davon, weil ich weiß, wie sehr ich es gehaßt habe, etwas zu essen, wenn ich weder Hunger noch Appetit hatte (und solche Phasen waren bei mir auch sehr ausgeprägt – bis in die Pubertät hinein). Notfalls gibt es einen klein geschnittenen Apfel oder einen Joghurt.

    Aber so im großen und ganzen haben wir uns einfach daran gewöhnt, dass es solche Phasen gibt. Meist kurz nach einem Wachstumsschub. Bei der Tochter dauern die inzwischen auch mal 2-3 Monate, früher waren es auch gern mal nur 2-3 Wochen. Aber IMMER sind sie wieder vorbeigegangen!

    (Beim Sohn sind die Phasen nicht ganz so ausgeprägt, deswegen nicht so gut zu beobachten wie bei der Tochter – der wächst irgendwie ständig in Höhe und Breite :-))

    Ich wünsche Dir natürlich trotzdem, dass es bald vorbei geht, denn wie sehr das an die Nerven geht, weiß ich nur zu gut. Zum einen die Sorge, zum anderen das Drama bei jedem essen…

    Und auch Dir gute Besserung!!

    LG kathi

  5. Nur die Ruhe: Hier isst Sohn1 (4 1/2) fast nichts, vor allem kaum Obst und Gemüse. Während er aber immerhin ordentliche Mengen Müsli mit Extra-Rosinen und Joghurt verfrühstückt, kann man Sohn2 (gerade 3) morgens allenfalls zu ein paar Obsthappen bewegen. Dafür schlägt er den Rest des Tages zu, mag fast alles, isst große Mengen und hat neulich im Kindergarten unbeobachtet die Gruppen-Obstplatte mal eben allein verputzt.
    Kochen macht so auch keinen Spass, aber wir trösten uns immer damit, dass es jedenfalls kein Erziehungsfehler sein kann, zumal beide wachsen und gedeihen ;-)

  6. Das selbe im Moment hier! Ein bisschen anstrengend, ja.

    Heute morgen aß der Mupf 2 ganze Gurkenscheiben zum Frühstück. Danach gejammere, gehampel und ich möchte bitte aufstehen.

    Das geht schon seit 6 Tagen so, viel dran ist an ihm auch nicht mehr. (Allerdings trinkt er dafür dann nun wieder viel seiner Milch, ein bischen Energie muss ja in den kleinen Läufer kommen.)

    Alles nur eine Phase, damit trösten wir uns aktuell auch.

  7. ach ach ach. das hört sich nach „natürlicher, instinktgeleiteter entschlackungskur“ an.
    wird schon wieder. und dann ist der kleine dran mit ess-theater, und wenn DU wieder so richtig zulangen kannst, ist der nächste dran mit seiner neustens ess-phase. geht hier auch dauernd noch so. allerdings, was gleichbleibend seit geraumer zeit ist: die großen essen ganze brotlaibe zum abendessen und aufschnittpakete AUF und LEER, und ich ich bin definitiv nicht/nie mehr schwanger ;)
    sicher hats du schon alles ausprobiert gegen die übelkeit. was mir geholfen hat bei nr.3 waren globuli: sepia c30. genommen, weg, nie wieder übelkeit. ich konnte auch nicht in die küche gehen und frühstück hinstellen. was bei nr.2 geholfen hat: nausyn von weleda gegen reiseübelkeit ;). falls du nicht geld für sepia ausgeben willst, ich schick dir welche per post, wenn du das xste mittel probieren magst ;)

    lg eva

      1. wenns das richtige mittel ist, wirkt es immer, mal zackig, mal erst langsam ansteigend, mal erstverschlimmerung, dann weg. niedrige potenzen, z.b. d6, nimmt man in akuten fällen und öfter, hohe potenzen ab c30, c200, c1000, nimmt man 3 globuli 1x. und wartet ab. hohe potenzen gehören auch in begleitung eines ausgebildeten homöopathen, werden meist im zuge eine sog. konstitutionsbehandlung gegeben, da sie tiefgreifender und langanhaltender wirken. die klassische homöopathie bedeutet gleiches mit gleichem zu behandeln, und den körper zur selbstheilung anzuregen.
        ich schick dir gern mal 3 globuli (ok, gern auch 6 ;D )
        probieren kann man es ja.
        lg

  8. wir haben hier auch so einen feinschmecker. allerdings nicht phasenweise sondern immer. ich bin schon froh, wenns zum frühstück mal ein fillinchen mit frischkäse sein darf. obst mag er nur im ganzen, wehe ich stückle es! ansonsten sind wir hier mit 16 monaten immer noch beim brei. an ein gemeinsames abendessen ist hier noch nicht zu denken.

  9. ein Bissen – bin fertig…… und eigentlich koche ich im Moment mittags für mich. Der Kleine isst zumindest mit, obwohl er in der Kita schon gespeist hat *grins*
    Ich finde es auch echt schwierig, dass man nie vorhersagen kann, was er isst – denn einmal isst er’s am nächsten Tag nicht….
    Naja, verhungert ist er uns bis jetzt nicht und der Kleine, der die ganze Zeit futtert, hat kaum mehr auf den Rippen.

  10. Ein halbes Nutellabrötchen wäre bei uns schon eine Königsmahlzeit. Unser Kleiner (2 1/4) isst bei den gemeinsamen Mahlzeiten auch oft nichts. Auch, wenn die letzte Mahlzeit schon eine Weile her ist. Und manchmal will er auch einfach lieber zwei Bananen essen. Ich vertraue immer darauf, dass er schon essen wird, wenn er Hunger hat. Auch dann, wenn er für seine Verhältnisse viel isst (einen halben Teller Nudeln oder Reis), ist er mit essen deutlich vor uns fertig. Leider haben wir keins von den Kindern, die eine halbe Stunde zufrieden in ihrem Stuhl sitzen. Er darf dann aufstehen, sobald er wirklich satt ist, muss aber akzeptieren, dass er alleine spielen muss, bis wir auch aufgegessen haben. Für uns klappt das so ganz gut.

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