„Ich will rennen!!!“

Der Quietschbeu will turnen. Unbedingt. Und laufen. Nein, rennen!

Seit Tagen liegt er mir nun in die Ohren, dass er Donnerstag – nicht wissend wann Donnerstag ist – in die Turnhalle geht und da rennen darf. Seit Tagen rennt er nämlich bei jeder Gelegenheit und wird von seinen Erziehern anhaltend ermahnt, er dürfe nicht im Gruppenraum rennen, aber am Donnerstag, beim Turnen, in der Turnhalle. Seither fragte er jeden Tag, ob denn heute nun endlich Donnerstag sei. Als ich ihm heute mit einem grinsenden „Ja!“ antwortete, wollte er nicht mal mehr seinen Adventskalender öffnen. Soviel dazu!

Ich informiere mich nun also über Eltern-Kind-Turnen in unserer Gegend. Es gibt ein Angebot am Freitagnachmittag und eins am Montagnachmittag. Mir ist der Montag lieber. Leider finde ich keine Angaben über das Mindestalter, denn das Löwenmäulchen müsste ich ja nun auch mitnehmen und der lässt sich nicht mehr in einer Ecke parken. Die andere Frage ist, ob ich das mit den zwei Wildfängen überhaupt gebacken bekomme? Der eine rennt nach links, der andere nach rechts und ich stolpere über meine eigenen Füße. Platsch.

Ich war einmal mit dem Quietschbeu bei einem Eltern-Kind-Probeturnen, das mir aber gar nicht gefiel. Eigentlich rannten die Eltern eine Stunde wirr mit ihren Kindern durch die Halle, zum Schluss wurde gesungen und dann war’s das. Ich erwarte nun keine ausgefeilten Choreografien, Geräteturnen mit Felgaufschwung und –abschwung oder gar Überschläge am Barren, aber so ein kleines bisschen Anleitung zu irgendwas …? Und wenn man nur gemeinsam zu Musik im Kreis läuft, oder so. Oder alle nacheinander über eine Kiste hüpfen. So ein kleines bisschen Gemeinschaftsdings eben.

Wenn ich die Seite des Sportvereins richtig verstehe, kostet die Familienmitgliedschaft (was wir ja sind) 144,00 Euro im Jahr. Das Eltern-Kind-Turnen ist in diesem Beitrag enthalten. Das ist okay, denke ich.

Überhaupt stelle ich mir so langsam die Frage, was man überhaupt mit den Jungs machen könnte. Was Sinn macht, was weniger Sinn macht. Der Quietschbeu ist sehr musikalisch, zum Beispiel. Er bastelt und malt für sein Leben gerne. Ich will ihn jetzt nicht in 5 verschiedenen Kursen anmelden und ihn gnadenlos überfordern, aber ich würde mir gerne vorher darüber bewusst werden, was es für Möglichkeiten gibt und was seiner Persönlichkeit am ehesten entsprechen würde.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „„Ich will rennen!!!“

  1. Vielleicht wäre Musikgarten etwas für euch? Ist wahrscheinlich auch überall anders, aber bei uns wurde dort viel getanzt und gehüpft und dabei halt gesungen. Dann hättest du zumindest zwei der Quietschbeu-Interessen schon mal abgehakt ;)
    Wobei Mutter-Kind-Turnen sicher auch ne prima Sache ist und den Preis finde ich absolut fair. Was das überfordern betrifft: Auch hier sind alle Kinder anders. Ich hatte mir mal vorgenommen, T. zu nicht mehr als einer Aktivität pro Woche zu schleifen. Inzwischen ist sie knapp 5, spielt 1x pro Woche Hockey und wünscht sich jetzt noch Ballett…und Malkurs….und Schwimmen…und Geige spielen. Halt alles was sie bei ihren Freundinnen so mitkriegt. Puh….

  2. Eltern-Kind-Turnen kann so schön sein! Wir sind seit die große 2 ist immer Samstag beim Turnen. Anfangs war der Kleine noch ein Baby und jetzt (fast 2) macht auch er mit. Rennt, hüpft, erklimmt.

    Bei uns ist der Kurs wie folgt auf gebaut: Startlied, Geräteaufbau, Endlied. Die Geräte sind einfach toll, es werden richtige Parkours bei uns gebaut, Balancierstrecken, Gleichgewichtsinseln. Ganz toll.

    Und meine beiden rennen, links, rechts, kreuz und quer und es klappt super. Die Große (3.5) traut sich viel alleine und die anderen Eltern achten auch ein bissel auf die anderen Kinder mit und ich eben auch. Das funktioniert sehr gut!

    Ansonsten finde ich für musikalische Kinder, den Kinderchor toll. Singen, Reimspiele und Bewegung, jedenfalls in unserem. Geht eine halbe Stunde und die Große im Kinderchor seit sie 3 ist. Mir gefällt das Konzept sehr gut und finde auch die Zeit, 30 min. sehr schön.

    Gebastelt wird hier zu Hause, meistens abends oder ganz viel am Wochenende.

    Ich wünsche euch tolle Stunden beim Turnen! :)

  3. also ich habe es mit den Zwillingen hin bekommen und auch jetzt noch als Tagesmutter. Das schaffen sie schon, da bin ich mir sicher. Eltern-Kind-Turnen geht meist von 18 Monate bis 3 Jahre. Wir haben hier sogar 12-24 Monate und 24-36 Monate. Einfach mal hin gehen gucken und fragen.
    Liebe Grüße
    Stephanie

  4. Wir sind auch beim Kinderturnen (Eltern-Kind-Turnen) und da sind mehrere mit 2 Kindern. Die Großen machen sehr viel alleine (das meiste, eigentlich) und die Eltern sind meist mit den kleineren Kindern beschäftigt.

    Wir singen und tanzen erst ca. eine halbe Stunde gemeinsam, dann bauen alle die Geräte auf, dann wird geturnt. Es wird jedesmal ein etwas anderer „Parcours“ aufgebaut und brauchen dann ein wenig Hilfestellung, können vieles aber auch alleine. Es sind auch Sachen für Kleinere darunter, z.B. ein Bällebad.
    Am Ende wird gemeinsam wieder abgebaut und noch mal 3 oder 4 Lieder gesungen.

    Wenn ihr nicht so weit weg wohnen würdet, würd ich sofort sagen, das passt ganz gut! :)

  5. Ich habe früher als Kind spät mit Sport angefangen und es eigentlich nie gemocht. Dafür war ich später mehr musikalisch unterwegs. Mir war und ist daher wichtig, beides „von Anfang an“ unserem Kind anzubieten. Seit ein paar Wochen gehen wir in die Musikschule zur „Musik für Mäuse“, dauert 40 Min. und es wird sich dabei neben dem Singen auch viel bewegt, Musik“instrumente“ ausprobiert (Trommel, Rassel, Klanghölzchen,…), es wird auch mal gemalt, eine Fingerpuppe kommt ebenfalls regelmäßig zum Einsatz – insgesamt also sehr abwechslungreich und bei uns wird ebenfalls unter der Woche regelmäßig gefragt, ob wir heute endlich wieder in die Musikschule gehen können.

    Nach einer Eltern-Kind-Gruppe suche ich derzeit auch noch. Zwei habe ich bislang 1x ausprobiert, beide nicht schlecht, aber total gegensätzlich. Bei beiden wurde am Anfang und am Ende gesungen bzw. etwas gemeinsam gemacht. Die eine Gruppe war sehr schlecht besucht (4 Kinder), dabei gab es wirklich viele Turnmöglichkeiten, allerdings recht wenig Anleitung – das ganze lief insgesamt sehr spielerisch und frei (und mit viel Platz zum Toben und Rennen).

    Bei der anderen Gruppe tauchte die Leiterin mit Trillerpfeife *hust* auf, wir alle mussten rennen, laufen, hüpfen, machen und tun und nach 10 Min. wusste ich wieder, warum ich Sport nicht mag… ;) Auch da ging es aber nach dieser Aufwärmphase an die Geräte (leider nicht ganz so gut abgesichert wie in der ersten Gruppe – das wäre mir dann doch sehr wichtig, wenn ich mit 2 Kindern eben nicht beide ständig unter Kontrolle haben könnte), viel Anleitung und Motivation durch die Leiterin, die versuchte für jede Altersstufe (beide Gruppen sind von 18 Mon. bis 3 Jahren) die Sache interessant zu gestalten.

    Bei beiden Gruppen konnten die Kinder frei wählen, welche „Geräte“ sind gerne benutzen möchten, also manche auch komplett auslassen – so ein richtiges „nacheinander“ und das, was ich früher als „Zirkeltraining“ kannte, gibt es hier in der Altersstufe noch nicht. Natürlich müssen sie lernen, sich an den einzelnen Geräten anzustellen, wenn andere Kinder vor ihnen sind.

    Bei allen Gruppen hatte ich den Eindruck, dass es kein Problem ist, ein jüngeres Kind mitzubringen (alle Angebote hier sind ab 18 Mon. und die hat das LM ja eh bald erreicht), allerdings ist es hilfreich, wenn die Kinder frei laufen können (weswegen wir erst später eingestiegen sind… ;-)).

    Liebe Grüße,
    Eva

  6. Hallo,
    als ich Kind war bin ich zur musikalischen Früherziehung gegangen und zum Turnen. Gibt es sowas nicht bei euch in der Nähe? Bei der musikalischen Früherziehung haben wir gesungen, getanzt, Musikinsturmente selbst gebastelt und sowas alles. Ich fand es toll und man kann sich ausprobieren. Meine Eltern bestanden jedoch daruf, dass wir ein Instrument lernen sollen und eine Sportart um selbst entscheiden zu können, was wir machen möchten

  7. Bei meinen klappte es bis vpr kurzem mit zweien sehr gut, nur unser Großer ist einfach rausgewachsen und hat eben Dinge gekonnt, die die Kleinen nicht können, aber nachmachen und das fand ich dann brisant…. Nun ist er zu seinem Leidwesen in dieser Zeit bei der Oma- und bei uns turnt alles zwischen Laufalter und 3,5 Jahren gemeinsam, ab 3 Jahren gibt es zusätzlich Kinderturnen ohne Eltern. Dort ist unser Großer inzwischen angekommen.

  8. Ich habe mit dem Großen in dem Alter beides gemacht, Musikgarten und Turnen. Ich hatte nicht das Gefühl, dass zwei feste Aktivitäten pro Woche zu viel ist, trotz Kindergarten. Sehr schwanger war ich damals auch, aber hatte natürlich nicht noch einen Anderthalbjährigen dabei. Kann aber die Erfahrung bestätigen, dass die anderen Eltern auf jeden Fall beim Kinderturnen mit ein Auge auf die jeweils anderen Kids werfen. Bei der Musikschule wäre es wahrscheinlich besser, in der Zeit einen Babysitter für den Kleinen zu nehmen – so habe ich es gemacht, als die kleine Miss auf der Welt war. Kommt aber auf die Musikschule an- hier in Amerika gibt es Kurse für alle zusammen von 0-4, was natürlich prima ist.
    Liebe Grüße RALV

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