Fragen? Nein!

Gestern war Claudia, meine Beleghebamme, das erste Mal in dieser Schwangerschaft bei mir. Wir haben uns zwar in der Zwischenzeit dann und wann gesehen, da wir inzwischen wirklich ein sehr gutes Verhältnis haben, aber gestern war dies nun der erste offizielle Termin.

Nein, ich hatte keine Fragen. Sie tastete meinen Bauch ab („Oh, für die 18. Woche ist es aber schon schön groß!“) und wir lauschten dem Herzschlag („140 Schläge pro Minute. Ganz wunderbar.“). Das war eigentlich alles, was wir in Sachen Schwangerschaft konkret besprachen. Der Rest war viel Erinnerung. An die erste Zeit mit zwei Kindern, meinem für mich total schrecklichen Erlebnis mit der Stillgruppe, das Claudia aus meiner Sicht – wie ich es heute schildern kann – gut nachvollziehen kann. Vielleicht schreibe ich irgendwann noch mal was dazu.

Und über die Zeit, in der der Miezmann nicht bei uns sein konnte. Sie sagte, sie hätte mich bewundert, wie gelassen und stark ich gewesen wäre, wie gut ich alles hinbekommen und gemanagt hätte und dass ich nie gejammert oder geklagt hätte. Und sie meinte, dass es kein Wunder gewesen sei, dass ich nach der Rückkehr des Mannes, dem Umzug und der ganzen turbulenten Zeit in dieses seelische Tief geraten sei. Das hatte ich fast vergessen.

Letztes Jahr um diese Zeit ging es mir gar nicht gut. Körperlich. Seelisch. Ich war total ausgebrannt und am Ende. Ich weiß nicht, wie ich da eigentlich rausgekommen bin, aber ich weiß, dass es mir heute wieder ganz wunderbar geht und ich glücklich und zufrieden bin. Claudia sagt, das sähe man mir an.

Ende Januar werden wir uns wieder sehen. Das ist auch ausreichend früh, wie ich finde.

In dieser Schwangerschaft mache ich viel mit mir selber aus. Das Maimiez und ich kommunizieren abends und im Bett miteinander. Tagsüber hält es sich dezent zurück und ich vergesse noch recht oft, dass es da ist. Dann stupst es mich kurz an, ich erinnere mich und muss lächeln.

Auch wenn in 2,5 Wochen schon Halbzeit ist, so scheint es bis Mai noch ewig hin zu sein. Alle Vorbereitungen, die getroffen  werden müssten, lassen sich in einer Woche abarbeiten. Das neue Jahr scheint noch in so weiter Ferne zu liegen und dabei ist in 9 Tagen schon Weihnachten.

Zeit, ja Zeit ist im Moment so ziemlich die wirrste und variierenste Maßeinheit in meinem Leben. Wochentage merke ich mir anhand von Essgewohnheiten meiner Jungs: Morgen gibt es Müsli zum Frühstück und vor zwei Tagen musste ich den Jungs keine Frühstückbrote schmieren. Dann muss heute Donnerstag sein.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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2 Gedanken zu „Fragen? Nein!

  1. Also wirklich, das ist ja unverschämt!
    Du klaust uns alle Termine: erst den Geburtstermin und dann auch noch den ersten Termin mit der Hebamme

    ;)

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