Papa exklusiv.

Der Quietschbeu hat Dings. Dings ist in diesem Fall Nichts, außer Fieber. Und Fieber ist wiederum etwas, was mich total nervös macht. Weil, ich weiß nicht ob ich es schon mal erwähnt habe: ich bekomme fast nie Fieber, seit ich als Kind mal über mehrere Tage hinweg sehr hohes Fieber hatte (und der Kinderarzt meiner Mutter schließlich riet, mich in eine Wanne mit eiskaltem Wasser zu legen! Was sie nicht tat. Natürlich!) Erst seit ich wieder schwanger bin und quasi jeden Schnöppes mitnehmen, bekomme ich Fieberschübe von 40 Grad. Aber um mich geht es hier gerade gar nicht.

Die Erzieherin des Quietschbeus rief gestern vorzeitig an, der Quietschbeu habe ganz glasige Augen und fühle sich sehr warm an. Leider sei das Thermometer kaputt, aber sie denke, es ginge ihm nicht gut. Wir holten ihn daraufhin aus dem Kindergarten ab. Zuhause erschien er eigentlich recht normal. Er war nicht ganz so wild und zappelig, wie wir ihn sonst am Nachmittag erleben, aber alles in allem ging es ihm gut. Fieber konnte ich nicht vorstellen.

Als wir ihn abends ganz regulär zu Bett brachten bemerkte ich aber sofort, dass er ordentlich glühte. Ich maß 39,4 Grad. Da er sich normal verhielt und nur müde schien, steckten wir ihn ohne Medikamentengabe ins Bett. Er schlief auch direkt ein. Eine halbe Stunde später dann doch großer Alarm:

„Mama, des tut weh!“ Er zeigte mir die Arme, dann die  Beine, den Mund und den Kopf. Typischer Kopf- und Gliederschmerz. Ich gab ihm also ein Paracetamol-Zäpfchen und nahm ihn mit zu uns aufs Sofa, wo er nach kürzester Zeit wieder einschlief.

Später in der Nacht machte er nochmal einen Zwischenstopp in unserer nicht vorhandenen Bettritze. Das ist erwähnenswert, weil der Quietschbeu es grundsätzlich eigentlich ablehnt, bei uns zu schlafen. Das ist ihm alles zu eng. So wurde er drei Stunden später auch wach und weinte bitterlich, weil ihm der Papa im Weg war und die Mama zu nah lag (das Löwenmäulchen war zwischenzeitlich auch noch bei uns eingezogen). So zog er also wieder in sein Bett um.

Heute Morgen begrüßt mich ein freudestrahlender Quietschbeu.

Q: „Guddn Morg’n!“
M: „Guten Morgen Schatz, wie geht’s Dir?“
Q: „Hab gud e-schlafen, ja.“
M: „Tut Dir noch irgendwas weh?“
Q: „Nein, alles gud.“

Da ich fand, dass er sich dennoch immer noch warm anfühlte, trotzdem er ansonsten guter Dinge war, beschloss ich, dass er heute mit dem urlaubenden Papa zuhause bleiben durfte. Das fand er natürlich total super und plante direkt mit dem noch im Halbschlaf dösenden Papa das Frühstück.

Q: „Papa, ich will dunkes Brot. Mit Nutaja.“
P: „Kein Nutella!“
Q: „Lausemausewurscht. Okee?“
P: „Okay!“

Ich hoffe sehr, dass diese Fiebersache damit schon durchgestanden ist. Im Übrigen gebe ich Paracatamol nicht wegen der Höhe der Temperatur, sondern  weil der Quietschbeu Schmerzen hatte. Fieber ist ja prinzipiell erst mal ne gute Sache und soll laut unseres Kinderarztes auch gar nicht künstlich unterdrückt werden. Das ist aber wiederum Ansichtssache jedes einzelnen.

Der Quietschbeu hat heute jedenfalls exklusive Papa-Zeit. Die glücklichen Augen hätten sie heute Morgen mal sehen sollen! Hachz.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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11 Gedanken zu „Papa exklusiv.

  1. Erstmal Daumen gedrückt das nix nach kommt. Kinder fiebern manchmal, Wachstum, Zähne, weiss der Kuckuck warum.
    Aber warum um Himmelswillen entschuldigst du dich das du ein Zäpfchen gegeben hast. Das ist deine ganz eigene Entscheidung, die hier jeder zu respektieren hat oder am besten nicht mehr mit liest. Sorry das meine ich nicht gegen dich persönlich. Nur du kennst deine Jungs und nur du kannst entscheiden wann es Medizin gibt. Ob bei 38,5 oder bei 40 ist deine Sache, das eine Kind kann man fiebern lassen, das andere nicht.
    Ich finde es traurig, das Menschen Sachen posten und sich gleich dafür entschuldigen, weil sie ahnen das es wieder mal saublöde unangebrachte Kommentare gibt.

    1. Oh, das hast Du falsch verstanden. Das ist keine Entschuldigung gewesen, sondern ein „wie ich es halte und mache“. So als Denkanstoß, dass man Kindern nicht beim kleinsten Pieps Fieber gleich Medikamente geben muss, sondern dass bei uns die Tatsache, dass eins unserer Kinder Schmerzen hat, viel schwerer wiegt.

  2. Jaja, Papatage sind bei uns auch das Allergrößte! Mein kleiner Racker ignoriert sogar noch eingepackte Weihnachtsgeschenke, wenn er dafür Papa an der Hand zur Spieleküche führen und ihn einen ganzen Nachmittag lang bekochen darf. *schnüfz*

    Nach gefühlt unendlichen zwei Fieberwochen (Grippe) und gefühlt hunderten (tatsächlichen 4) Fieber-/Schmerzzäpfchen ist er endlich wieder fit. Wir sind auch keine Fieberzäpfchen-Fans, aber auch bei uns hört der Spaß bei Gliederschmerzen auf. Und der Sohn einer Freundin tendiert zu Fieberkrämpfen, wenn das Fieber zu schnell ansteigt, das ist auch mal keine lustige Veranstaltung! Oft kennt man das eigene Kind am Besten und kann (zumindest bei den über 1jährigen) ganz gut als Eltern selbst einschätzen, wann es auch mal eine bisschen Knuddeln oder Wadenwickel auf der Couch tun und wann es eben doch mehr sein sollte.

    „Dings“ hatte mein Kleiner auch schon, es schien mir so, als ob dagegen ein Papa- oder Mama-Kuscheltag am besten hilft. :-)

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