Mutterschutz (ET-42)

Willkommen in der 35. SSW, liebes Maimiez. Nur noch wenige Woche, ja eigentlich sogar nur Tage, und wir werde uns endlich richtig kennenlernen, berühren, riechen und empfinden. Ich bin immer aufgeregter und vorfreudiger und spüre diese latente Ungeduld, die mich sicher noch zu einem nervlichen Frack machen wird. Ich kenne das ja schon.

Obwohl die letzten Monate bei weitem nicht alle rosé und flauschig waren, so war und ist dies doch eine sehr angenehme Schwangerschaft, einfach weil sie passiert ist, ohne diese fürchterlich aktive Auseinandersetzung damit. Das liest sich nun vermutlich hartherziger, als es gemein ist, aber eine Schwangerschaft, die einfach passiert und die man nicht jede Sekunde bewertet, über die man sich nicht ständig sorgt und die man sogar zwischen drin auch gerne mal vergisst, die fühlt sich irgendwie natürlicher an. Es ist einfach wie es ist. Und wie es demnach wohl auch einfach sein soll.

Gestern ging es mir ganz wunderbar, körperlich wie mental und ich feixte noch, dass das ja auch wieder anders kommen würde … je näher der Termin rückt. Letztendlich hing ich keine 4 Stunden später über der Toilette und entleerte mich in alle Richtungen. Mit Hochgeschwindigkeit. Die ganze Nacht ging das so, bis schließlich nicht mal mehr Magensäure kam und mein Magen nur noch schmerzhaft krampfte. Jeder Mini-Schluck Wasser, den ich zu mir nahm, nahm 20 Minuten später wieder den Weg nach draußen und meine einzige Sorge war die ganze Zeit, dass ich davon nun auch noch Wehen bekommen würde.

Am frühen Abend hatte ich die ersten Senkwehen, über die ich mich sogar noch freute, weil mir momentan nach jedem Essen übel ist. Das Maimiez drückt und tritt derzeit einfach zu sehr in den Magen und Sodbrennen ist hier inzwischen auch an der Tagesordnung. So ein bisschen Platz nach unten wäre da ganz toll gewesen. Nun ja, den Platz habe ich jetzt tatsächlich auch. Inklusive leerem Magen und Darm.

Da weder der Osterbesuch, noch meine Männer, ähnliche Symptome zeigen, gehe ich fest davon aus, dass es das Stück Käsekuchen war, dass ich gestern Nachmittag aß. Allein beim Gedanken daran schüttelt es mich. Brrr.

Und mir tut mein armer Miezmann leid, der des Nachts meine Körperflüssigkeiten aufwischen durfte und neben seinem Kreislaufarmen Weibchen auch noch die quakende Miezbeu-Bande heute Morgen alleine fertig machen und versorgen durfte, obwohl er selber Schlaftechnisch mehr als zu kurz gekommen war.

Mittlerweise habe ich schwarzen Tee mit Honig und einem Schuss dünner Milch getrunken, eine Banane gelutscht und einen Zwieback gekaut. Mein Magen knurrt und murrt wie ein gefährlicher Werwolf kurz vor Vollmond und mein Kreislauf ist nach wie vor völlig im Eimer.

Ein doofer Start in eine 35. Schwangerschaftswoche, wie ich finde. Offiziell ist heute nämlich mein erster Mutterschutztag. Und ja, den Mutterschutz wollte ich bitte gerne so ein kleines bisschen genießen.

Aber, und darum sorgen Sie sich nicht, ich bin weiterhin sehr optimistisch und vorfreudig. Auch wenn Körperlich gerade wieder eine Tiefphase herrscht, so bin ich mental gut drauf, denke ich. Und das ist ja auch schon viel wert.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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