Geburtsbereit (ET-6)

Durchwachsen. Schwurbelig. Irgendwie nicht so richtig greifbar. Das sind die besten Umschreibungen, die mir für den heutigen Tag einfallen.

Nachdem die Nacht der Horror war, weil das Löwenmäulchen einfach mal mitten drin total wach war, spielte, quatschte und nach einer Stunde dann heulte, weil ich ihn wieder in sein Bett brachte, um dann bitte gerne selber schlafen zu können, erwachte ich heute Morgen mit Kopfschmerzen direkt aus der Hölle. Es half weder ein halber Liter Wasser, noch ein starker Kaffee oder gar die Paracetamol, die ich schließlich gegen Mittag nahm, bevor ich mich dann noch mal ein bisschen hinlegte, denn am Nachmittag hatte sich die älteste Schulfreundin angekündigt.

Aber von vorne. Zunächst stand heute ja erst mal die vorerst letzte Vorsorgeuntersuchung bei meiner Frauenärztin an. Normaler Blutdruck, Gewicht bei genau +20,4 kg seit der ersten Eintragung im Mutterpass in der 7.SSW, Urin ohne Auffälligkeiten und keine einzige noch so kleine Miniwehe auf dem CTG. Dafür aber ein höchst aktives Maimiez, das mir mit seinen Karateschlägen teilweise echt Tränen in die Augen trieb.

Meine Ärztin war wie immer sehr gut gelaunt und nahm sich trotz überfüllter Praxis echt viel Zeit für mich. Vor allem war sie froh, dass ich mit meinen Zahnschmerzen beim Notfallarzt war und Antibiotikum bekommen habe. Und sie fand es auch total in Ordnung, dass ich zum Ziehen des Zahnes eine Adrenalinspritze bekommen hätte. Man müsste immer den Nutzen-Risiko-Faktor bewerten und sie ist sich sicher, dass Zahnschmerzen und der damit verbundene Stress für jedes Baby weitaus mehr Belastung ist, als eine Adrenalinspritze oder ein vernünftiges Antibiotikum. Also für Panik ist die Frau echt nicht gut zu haben ;)

Dann ging es weiter zur Untersuchung. Der Gebärmutterhals ist verstrichen. Der Gebärmuttermund ist 1,5cm geöffnet und der Maimiez-Kopf sitzt tief und fest auf dem Muttermund und lässt sich nicht mehr abschieben.

 „Wann soll es denn los gehen?“, fragte sie mich und ich antwortete Wahrheitsgemäß, dass es meinetwegen jetzt losgehen könnte. Ich habe alles vorbereitet, bin vom Kopf her bereit und körperlich entsprechend schwerfällig. Sie fragt mich daraufhin, ob sie den Eipol lösen soll und bejahe. Bei den großen Jungs hat das nichts gebracht, aber wenn das Maimiez schon so Geburtsbereit ist … versuchen schadet ja nicht.

Nun ja, Eipol-Lösen ist jetzt nichts das angenehmste, was man sich so vorstellen kann. Es brennt und zieht am Muttermund ziemlich und zumindest ich hab danach immer das Gefühl, ich würde meine Blase verlieren. Aber das waren 5 Minuten, die sich ja zum Schluss vielleicht irgendwie gelohnt haben. Wir werden es sehen.

Das Maimiez sitzt im Übrigen bereits so tief, dass man es nicht mehr vernünftig messen kann. Das Ultraschallgerät ermittelte zwei Mal hintereinander ca. 3000g, aber meine Ärztin  schrieb „optisch schwerer“ in den Mutterpass. Es ist aber nicht zu erwarten, dass es noch die 4000g Marke knackt. Sagt sie.

Wir vereinbarten jetzt keinen neuen Termin. Sollte ich über den Termin gehen, könnte ich einfach so vorbei kommen, aber ich plane eigentlich,  die CTGs dann einfach mit Claudia machen.

Am Nachmittag kam dann meine alte Schulfreundin vorbei, mit der ich die Jungs vom Kindergarten abholte, kurz zum Discounter fuhr und schließend ein bisschen schnackte. Der Quietschbeu ist bei Besuch gerne mal sehr einnehmend und quatschte sie in einer Tour voll, so dass ich irgendwann auch mal drum bitten musste, dass er uns  auch ein bisschen miteinander reden lässt. Sie verließ uns dann am frühen Abend wieder und kurz darauf kam auch der Miezmann heim.

Bisher hatte ich keine bemerkenswert schmerzhaften Wehen. Es zieht und drückt recht regelmäßig, aber alles total im Rahmen. Meine Ärztin meinte zwar, in den meisten Fällen würden die Frauen nach der Eipol-Lösung nachts ins Krankenhaus fahren, aber wie schon erwähnt war das beim Quietschbeu und beim Löwenmäulchen auch nicht so.

Bis dato hat sich hier auch kein Schleimpfropf gelöst oder mein Körper sonstige Anstalten der Entleerung gezeigt. Alles sehr ruhig und beschaulich. Ich bin zwar nach wie vor sehr müde und liege auch nur auf dem Sofa herum, aber ich fühle mich jetzt nicht schlecht oder total ausgelaugt.

Also wenn es in den kommenden Stunden losgehen sollte, dann bitte so, dass meine Schwester die Jungs noch holen könnte. Morgen ist sie den ganzen Tag unterwegs und hat definitiv eine längere Anfahrtszeit. Im Zweifel krieg ich es eben doch schnell zu Hause und fahr dann ins Krankenhaus … *mihihi*

Der Tag war heute also sehr gemischt, wie eingangs geschrieben. Eine 6 auf einer Skala von 10.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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7 Gedanken zu „Geburtsbereit (ET-6)

  1. Ui ui ui, Maimiezchen machts aber spannend. :-)
    Ich wünsch Dir auch das es bald losgeht, ich kann verstehen das es am Schluss wirklich meist nur noch anstrengend ist. *g*
    Aber rausgekommen sind sie ja noch alle ;-)
    Ich wünch Dir schon mal aaaaaaalllels gute und fiebere sooo sehr mit! Bin schon so gespannt wie alles laufen wird und wie die Brüder auf ihr neues Geschwisterchen reagieren werden… Hach….
    einen schönen tag wünsch ich Euch heute!
    Grüße aus Österreich

  2. Das ist so aufregend : ) Ich melde mich hier selten zu Wort und bin eher stille Mitleserin, aber ich fiebere immer mit bei dem, was du schreibst. Oft erzähle ich es meiner Mama – wie bei dem Entbindungstermin raten – und da sie im Gegensatz zu mir ja Kinder hat, kann sie sich wohl noch besser in dich rein versetzen. Oft erzählt sie mir dann, wie das war, als sie mit mir schwanger war oder mit meinem Bruder oder wie die Geburten waren und wie schön es ist, danach sein Kind im Arm zu halten. Das ist toll : )
    Viel Glück bei der Geburt, wenn es soweit ist und vielen Dank dafür, dass du deine Leser hier teilhaben lässt!

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