Alles nur ein Test?

Gestern ist das Miezmeedchen genau 6 Wochen alt geworden. Genau der richtige Zeitpunkt, um mal so ein bisschen unseren Alltag zu betrachten. Und während ich da so in unserer Hollywood-Schaukel das Meedchen und mich hin und her wiege und die Jungs derweil den Garten umgraben, komme ich ziemlich zufrieden zu dem Schluss, dass wir eigentlich ganz gut organisiert sind, in unserem 3-Kind-Alltag.

Darum traue ich mich mal was und schreibe ganz öffentlich, dass mein Miezmeedchen unglaublich pflegeleicht ist, ich ausreichend guten Schlaf habe und die Miezbeus beide seit Wochen durchschlafen. Mal sehen, wie lange das dann noch gut geht …

Das Miezmeedchen ist das pflegeleichteste Baby, das mir persönlich bisher begegnet ist. Sie trinkt gut, sie schläft gut, sie hat wenige Probleme mit dem Bäuchlein und ist die meiste Seit unheimlich gut gelaunt.

Die Nächte sind erholsamer als vor der Geburt des Miezmeedchens. Auf der einen Seite, weil die dicke behindernde Murmel von Babybauch weg ist und auf der anderen Seite, weil die Jungs seit nun fünf Wochen komplett durchschlafen. Das Meedchen selber jammert nachts leise, wenn es trinken will, dockt sich dann quasi von alleine an und wir schlafen sofort wieder ein.  Ich hab somit meistens 6 Stunden erholsamen Schlafs. Genial, oder?

Rückblickend glaube ich, dass die Jungs die Wochen und Monate vor der Geburt so schlecht und unruhig schliefen, weil sie die Veränderung spürten, nicht aber wussten, was sie erwarten würde. Nun wissen sie, dass wir um ein Familienmitglied reicher geworden sind, das aber nichts daran ändert, dass Mama oder Papa da sind. Auch haben beide erstaunlich gut akzeptiert, dass das Meedchen im Moment Vorrang hat, wenn sie Hunger hat.

Logistisch habe ich nun für diverse Ausflugs-Szenarien Lösungen erarbeitet. So bewege ich mich mit 3 Kindern derzeit so fort:

  1. Wir nehmen den TFK Twinner Twist Duo Geschwisterwagen fürs Miezmeedchen und das Löwenmäulchen; der Quietschbeu läuft.
  2. Wir nehmen den TFK Twinner Twist Duo Geschwisterwagen fürs Miezmeedchen und den Quietschbeu; das Löwenmäulchen wird in der emeibaby-Trage auf dem Rücken getragen.
  3. Wir nehmen den TFK Joggster X II mit Babywanne für das Miezmeedchen, das Löwenmäulchen wird in der emeibaby-Trage auf dem Rücken getragen und der Quietschbeu läuft.
  4. Wir nehmen den Britax B-AGILE Buggy für das Löwenmäulchen, das Meedchen kommt in die emeibaby-Trage und der Quietschbeu läuft.

Wir kommen also schon mal voran und sind nicht wirklich ans Haus gefesselt. Der Quietschbeu ist ein super Läufer und beschwert sich so gut wie nie darüber, dass er eben laufen muss. Laufradfahren mag er nicht, das hab ich alles schon versucht. Er will lieber einfach nur laufen. Wenn er wirklich mal sehr erschöpft ist, nach einem langen Tag oder weil es sehr heiß ist, dann machen wir aus Variante 1 mal schnell Variante 2. Dafür habe ich die Trage immer dabei. Variante 3 und 4 nehmen wir, wenn absehbar ist, dass es bei einer kleinen Tour, z.B. vom Kindergarten nach Hause, bleibt.

Sogar einkaufen mit 3 Kindern ist kein Hexenwerk. Je nach Verfassung und Stimmung der Kinder muss man allerdings ein bisschen variieren. Die häufigste Variante ist hier, das Miezmeedchen in die Trage zu nehmen, das Löwenmäulchen in den Einkaufswagen zu setzen und den Quietschbeu laufen zu lassen. In manchen Läden nehmen wir dann auch dieses Einkaufswagen-Auto, in das man vorne ein Kind setzten kann und eins in den Wagen selber.

Im Auto haben wir auf der Rückbank einen Maxi Cosi Tobi fürs Löwenmäulchen, einen Römer KID plus für den Quietschbeu und einen Maxi Cosi CabrioFix mit Easyfix-Base für das Miezmeedchen. Der Quietschbeu sitzt in der Mitte, weil er groß genug ist, alleine in seinen Sitz zu klettern und mir den Anschnallgurt zu reichen, den ich dann nur ins Schloss drücken muss. Das Löwenmäulchen sitzt hinter dem Beifahrer, da ich ihn in den Sitz heben und anschnallen muss, was deutlich am meisten Zeit beansprucht und da man ja im Regelfall auf Straßen mit der Beifahrerseite zum Bürgersteig parkt, ist das die sicherste Variante. Der Maxi Cosi steht hinter dem Fahrer, da ich hier die Schale ja nur auf die Base setzen und einrasten lassen muss, was definitiv am schnellsten geht.

Wie man sieht, bin ich ziemlich durchorganisiert und mache mir um jedes Wenn und Aber stundenlang im Voraus Gedanken. Manchmal steht mir das sehr im Weg. Manchmal ist es aber auch eine wahre Erleichterung vorher jedes erdenkliche Szenario durchgespielt zu haben.

Was ich allerdings noch nicht im Griff habe ist meine fast panische Angst, meine Augen nicht überall haben zu können. Parkplätze sind mir ein Greul, ebenso vielbefahrene Straßen. Natürlich weiß der Quietschbeu um die dort lauernden Gefahren, aber das macht ihn nur bedingt zu einem aufmerksamen Verkehrsteilnehmer. Das Leben ist im Moment für ihn noch so aufregend und voll von neuen bunten Dingen … er kann einfach noch nicht stur nach vorne, links und rechts gucken und jede Gefahr rechtzeitig erkennen. Das muss ich noch für ihn übernehmen und ja, das überfordert mich noch von Zeit zu Zeit.

Darum bin ich auch die Mutter, die ihren Sohn mitten auf dem Parkplatz am Arm reißt und anschreit, er solle stehen bleiben, nur weil er seinen Kindergartenfreund aus einem Auto hat steigen sehen und voller Freude blindlings zu ihm laufen wollte. MEIN HERZ! Ich sach’s Ihnen …

Im Grunde denke ich aber, dass wir ganz gut organisiert sind. Und zumindest mir gibt eine gute Grundorganisation ein Gefühl von Sicherheit und Ruhe. Was mir wiederum die Möglichkeit gibt, meine Kinder zu genießen. Alle Drei ?

Die ersten Wochen mit drei Kindern waren so ein bisschen wie eine Eignungstest, in dem es galt, einen Schwierigkeitsgrad nach dem anderen zu erarbeiten. Mal sehen, wer oder was der Endgegner sein wird *mihihi*

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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22 Gedanken zu „Alles nur ein Test?

  1. Der Endgegner ist der eigene Wille und der Drang diesen durchsetzen zu müssen. Und das mal drei und zur gleichen Zeit! Und die Zeit der Eifersucht und dem anderen nicht die Butter aufs Brot zu gönnen. Geschwisterrivalitäten entstehen, egal wie sehr man dagegen erziehen möchte, ganz automatisch, einfach weil es zum Entwicklungsprozess dazugehört.

  2. ohja, Pubertät… meine Große *hat die grad*, sie is 12 ^^ … und mir stehts noch 3 x bevor ;) (noch 2 Mädels und ein Bübchen)

    Ansonsten sag ich nur, so gehts mir auch, ich überleg auch machmal tagelang, aber ich lieg damit immer *fast* richtig ;)

  3. Wow.

    Als weitere Lösung würde mir zum Kinderwagen noch ein Buggyboard einfallen für das Löwenmäulchen. Meine Große ist darauf fast ein Jahr lang sehr gerne mitgefahren, neulich haben wir es dann weggeworfen.

    Liebe Grüße und weiterhin viel Freude!
    Anette

  4. ich finde es toll, dass es so gut klappt – mir ist da ein bisschen bang vor den ersten Wochen – Monaten im September… Aber irgendwie wirds gehen – vor allem auch, weil ich mich dann wieder richtig bewegen kann und schneller hinter den Jungs herkomme. Außerdem ist der Große sehr verständig und hält sich meist an die Abmachung – du darfst bis…. vorfahren und dort wartest du….. ( es ist halt immer die nächste einsehbare Straßenkreuzung)

  5. Klasse, dass alles so rund läuft :)
    Ich habe ein halbes Jahr lang zweimal wöchentlich die beiden Söhne (3 und 4,5) einer Freundin betreut (vom Kindergarten abholen usw.), und bin dann mit ihnen und meiner Tochter (3) viel unterwegs gewesen. Das ist nicht ohne, so mit drei Kindern, fand ich. Quasi wie einen Sack Flöhe hüten. Wobei ich erleichternder Weise ja kein noch auf die Brust angewiesenes Baby dabeihatte und der Größte alles problemlos zu Fuß laufen konnte.
    Respekt also nochmals an Sie – auf dass es weiter so gut klappt :)
    Übrigens sah ich neulich ein Buggyboard mit einem kleinen zusätzlichen Sitz darauf. Habe aber keinen Plan, wie teuer so etwas ist.
    LG, Spitfire

  6. Hallo Mama Miez, ist denn die emeibaby-Trage „besser“ als der Bondolino? Ich habe einen Bondolino, der ca. 5 Jahre alt ist und sehr dick vom Stoff her. Zu warm für Sommer. Deswegen überlege ich mir, etwas anderes anzuschaffen. Für Deinen Rat wäre ich sehr dankbar, Du hast ja beides.

    Danke und viele Grüße.
    Claudia.

    1. Der Stoff der emei ist definitiv dünner. Der Beckengurt und die Schultergurte sind viel stärker gepolstert. Das Kind sitzt wie in einem Tragetuch. Für längere Strecken und Touren eine absolute Bereicherung gegenüber dem Bondolino.

  7. ihr habt drei kinderwagen? (ich frage aus reinem interesse :-)) meine beiden grossen sind «zum glück» schon grösser, ich brauch meist nur noch den buggy und gehe jeder gelegenheit aus dem weg, alle drei zum einkaufen mit zu nehmen. ist jetzt in den ferien schwieriger – ACHT WOCHEN, MAN STELLE SICH DAS VOR!! – und ging heute nicht anders, und es ging wider erwarten sehr gut. der grösste hat den kleinsten im einkaufswagen gestossen – das war sehr süss. naja. sie werden grösser und gewisse dinge werden einfacher. heute waren wir auswärts essen und es war sehr unentspannt. aber auch das geht irgendwann wieder :-)) viel glück!

  8. Unser endgegner: die nicht mehr vorhandene Beziehung ! Aufgerieben im Alltag mit 3 Kindern, obwohl wir immer sehr eng und kongruent waren :( so eine Großfamilie fordert über die Jahre viel Energie (also nicht unbedingt negativ gemeint ) und man muss wirklich viel an sich arbeiten …
    LG Eva

          1. Mir bricht es das Herz. Vielleicht sollte ich mal wieder bloggen und meinen Frust von der Seele schreiben ;)

  9. Ich bin vor 4 Wochen das erste mal Vater geworden und bin sehr gespannt, welche Herausforderungen vor uns liegen. Wie ich gehört habe, bekommen Baby’s in der 5 Woche ihren ersten Entwicklungssprung mit langen „Quengel-Phasen“. Wir dürfen gespannt sein.

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