Miezbeuschlafzimmer.

Weil ich die Tage mal wieder gefragt wurde, ob sich die beiden Jungs beim Schlafen im selben Raum nicht stören würden und ob sie vom Meedchengeschrei wach würden, erzähle ich Euch heute mal, wie das bei uns so mit dem Schlafen war und ist.

Das Löwenmäulchen zog kurz vor seinem ersten Geburtstag mit seinem Gitterbettchen zum Quietschbeu ins Kinderzimmer. In erster Linie waren das sehr egoistische „Wir sind auch noch ein Paar und nicht nur Eltern“-Gründe. Zudem hatte es aber auch praktische Gründe. Ein gemeinsames Miezbeuschlafzimmer bedeutete gleichzeitig ein gemeinsames Spielzimmer. Und da die Jungs ja nur 14 Monaten auseinander sind, fand ich es albern, das Spielzeug zu trennen und auf zwei Zimmer aufzuteilen.

Am Anfang dachten wir auch noch, dass der Quietschbeu sicher vom nächtlichen Löwenmäulchen-Weinen aufwachen würde. Tatsächlich war es aber so, dass das Löwenmäulchen von der ersten Nacht im Kinderschlafzimmer einfach durchschlief. Ich vermute dahinter unter anderem die Tatsache, dass der Milchgeruch, der zu dem Zeitpunkt ja noch von mir ausging, ihn des Nachts öfters wach machte. Kurze Zeit später stillte er sich ja dann auch selber ab.

Jedenfalls schliefen die Jungs von dem Tag an gemeinsam in einem Zimmer, jeder in seinem Gitterbett. Nur ganz kurze Zeit später entfernten wir beim Quietschbeu die Stäbe, damit er selbstständig zu uns ins Schlafzimmer kommen konnte. Doch was tat der Quietschbeu? Er saß im offenen Bett und schrie sich nach mir die Seele aus dem Leib und weckte so das Löwenmäulchen, das dann meckern hinter Gitterstäben saß. Also entfernten wir auch ihm die Gitterstäbe. Mit gerade mal einem Jahr. Da konnte er noch nicht laufen. Da das Löwenmäulchen aber schon immer mehr vom Stamme der Eroberer, nicht der Beobachter war, gab es dem Quietschbeu von diesem Tag an Rückendeckung und der große Bruder traute sich fortan auch ohne Mama – dafür nun mit dem kleinen Bruder – aus seinem Schlafzimmer ins Spielzimmer zu gehen.

Die Jungs hatten sich so schnell an ihr gemeinsames Schlafzimmer gewöhnt, dass sie von nun an nicht mehr alleine schlafen konnten. Was zum Vorteil hatte, dass sie immer die gleichen Schlafenzeiten hatten. Also gemeinsam ins Bett gingen und unter der Woche auch meist gemeinsam aufstanden. Am Wochenende kommt es durchaus auch mal vor, dass das Löwenmäulchen länger schläft.

Inzwischen birgt es dann und wann auch mal Nachteile. So muss der Quietschbeu am Wochenende immer mit dem Löwenmäulchen zum Mittagsschlaf ins Bett, nur um zu warten, bis der kleine Bruder eingeschlafen ist und er wieder aufstehen kann. Ganz selten schläft er selber dann noch ein.

Die beiden Jungs stören sich des Nachts überhaupt nicht. Egal ob einer schnarcht (das Löwenmäulchen), weil er erkältet ist oder schreit (der Quietschbeu), weil er einen Nachtschreck hat.

Die Betten der Jungs standen sich immer so gegenüber, dass sie einander sehen konnten. Als der Quietschbeu zu sprechen begann, sabbelte er das Löwenmäulchen sehr oft abends noch 10 Minuten voll, bis beide endlich schliefen. Mittlerweile schnattern beide meist noch eine halbe Stunde, singen gemeinsam und erzählen sich irgendwas. Nicht selten liegen der Miezmann und ich vor dem Kinderzimmer auf der Erde und lauschen den tiefschürfenden Gesprächen der Beiden. Hihi.

Vor wenigen Wochen äußerte der Quietschbeu dann den Wunsch, ich möge die Betten doch zusammenschieben. So wie unser großes Bett. Da die Jungs das gleiche Kinderbett haben war das gar kein Problem und auch das Löwenmäulchen zeigte große Begeisterung.

Und so schlafen meine Jungs neuerdings also gemeinsam in einem Bett. Da wir nicht davon ausgehen, dass das nur eine sehr vorübergehende Phase ist, werden wir die Betten kommende Woche zusammenschrauben und einen Matratzenkeil kaufen, damit die unbequeme Besucherritze verschwindet.

Der Miezmann plant derweil den Bau eines extravaganten halbhohen Doppelbetts mit Rutsche und Höhle für Weihnachten. Ich frag mich nur, ob wir das Miezmeedchen da dann auch schon mit einplanen müssen. Und überhaupt … will sie überhaupt später im Zimmer ihrer Brüder schlafen? Oder alleine? Wollen die Brüder das? Zum Glück bleibt uns da noch ein gutes Jahr um das herauszufinden.

Und jetzt hol ich den Quietschbeu wieder aus dem Bett, denn der jammert da oben rum, weils Mäulchen schon schläft und er nicht müde ist. Wie jeden Sonntag ;) 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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10 Gedanken zu „Miezbeuschlafzimmer.

  1. So war es bei meiner Schwester und mir auch. Wir hatten ein Schlaf- und ein Spielzimmer und ich habe es echt genossen. Erst mit der Pubertät wollte ich dann nicht mehr das Zimmer mit ihr teilen. Mittlerweile (mit 20) hätte ich da schon nichts mehr dagegen, sie aber ich glaub ich schon (mit 17) ;-).
    Jaja… Jetzt schwelge ich in Nostalgie.

  2. hatten wir damals auch so, trotz 4 1/2 zimmer waren mein bruder und ich zusammen im zimmer + einen spielzimmer, später hatten wir ein stockbett + ein bett für meine kleine schwester. so ging es bis er 8 wurde, dann erst wurde mein bruder ausquartiert, eine zeitlang hatten meine schwester und ich ein hochbett von ikea in 180x2m ^^ das war cool. bis ich dann mit 14 ein „große Mädchen Bett“ mit 120×200 bekommen habe *g*

    Aber ich weiß auch noch das wir mal so metallbetten hatten und wir die auch zusammen stehen hatten ^^ war echt cool *-*
    wir waren ja auch alle nur 2 jahre auseinander und mama fands auch blöd das spielzeug aufzuteilen, daher das spielzimmer.

  3. Hört sich voll schön an! Und das die beiden gut zusammen schlafen können ohne sich zu stören, haben ja beide „gelernt“ (bzw. nicht „entlernt bekommen“), indem sie von Geburt an bei euch im Schlafzimmer geschlafen haben. ;-) Gemeinsamer Schlaf ist (bei den meisten Menschen jedenfalls) nunmal der beste Schlaf! Sonst würden Ehepaare nicht zusammenschlafen und Singles sich nicht überlegen, den blöden Exfreund doch nochmal zu nehmen, um nachts nicht immer alleine schlafen zu müssen (ja, das gibts!). ;-)
    Die Pänz haben also ein gemeinsames Schlafzimmer und ein gemeinsames Spielzimmer? Das find ich toll! Ich kann mir gut vorstellen, dass, wenn sie weiterhin in einer so guten Beziehungs/Bindungsatmosphäre aufwachsen, auch das Meedchen mit in ihre Zimmer nehmen, warum auch nicht?!
    Das dritte Kinderzimmer kann ja bei Schulanfang zu einem „Kinderarbeitszimmer“/Ruheraum werden… ;-) Und wenn die Pubertät dann mal bei allen ausgebrochen ist, kann über die Zimmerverteilung neu diskutiert werden. Aber bis dahin ist es ja noch soooooooo laaaaaang! ;-) Geniest euch! :-)

  4. Ja so ist das bei uns auch…die Zwillingsmäuse schlafen in einem zusammengeschraubten Gitter-Doppelbett und auch wenn es abends durchaus vorkommt, dass jede in ihre Ecke liegen „muss“ – morgens wachen sie doch meist aneinandergekuschelt auf ;-)

  5. Ha, da habe ich doch auch mal eine Frage: Magst Du mal beschreiben, wie das Löwenmäulchen sich abgestillt hat? Oder hast Du das vielleicht damals gebloggt? Ich kann mich grad aber nicht an einen Eintrag dazu erinnern.

  6. Unsere beiden schlafen auch gemeinsam in einem Zimmer und haben ein Stockbett… uns als sie dann fragen, wo der kleine Bruder dann schlafen würde, wenn er nicht mehr bei uns schläft, meinten wir, L. du bekommst dann ein eigenes Zimmer und der Kleine kommt zum J. Woraufhin der Große miente, in mein neues Zimmer nehme ich den J. dann mit….

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