KORREKTES Pucken ist keine Gefahr!

Mein Mann sagt immer, ich solle keine Artikel verfassen, wenn ich in Rage bin. Ich neige zur Überreaktion. Also habe ich eben dreimal tief durchgeatmet, musste dann aber feststellen, dass das mit der Rage nicht besser wird. Eher schlimmer.

Was mich so aufgeregt hat war am Anfang eine harmlose Diskussion auf Facebook zum Thema Pucken. Da hatten ein paar Leute ihre – meiner Meinung nach nicht sonderlich fundierte – Meinung kundgetan, die da in etwa lautete: Pucken ist schädlich, gefährlich und führt zu Entwicklungsschäden für Körper und Geist des Babys. Das, an sich, hat mich jetzt noch nicht so aus der Fassung gebracht. Die meisten Menschen schnappen einen Bruchteil einer Information auf oder informieren sich gar nicht und reproduzieren dann dummes Zeug. Aufklärung ist da das Zauberwort. Als ich dann aber mal zu googeln begann, um die gängigsten Contra-Pucken-Argumente nachzulesen, bin ich dann doch in leichtes Hyperventilieren geraden. SO VIEL BLÖDES ZEUG habe ich lange nicht gelesen! Und das zum Teil von namenhaften und etablierten Tageszeitungen. Oder Vereinen, die sich irgendwas mit Ärzte im Namen schimpfen. Aber der Reihe nach …

Ich hole also erneut tief Luft und versuche mich an einer sachlichen und objektiven Aufarbeitung dieses Themas. Das A und O beim Pucken ist natürlich die korrekte Anwendung und die Verwendung einer dafür entwickelten und durchdachten Puckhilfe.

These 1: Pucken schadet der motorischen Entwicklung des Babys und führt zu Fehlstellung der Hüfte.

Früher wickelte man das Baby sehr eng in eine Decke, was in der Regel dazu führte, dass auch die Beine fixiert wurden und der Säugling nicht mehr strampeln konnte. Dies ist natürlich nicht Sinn der Sache. Der Zweck des Puckens ist es ja, den Moro-Reflex (das plötzlich, schreckhafte Zucken der Arme) zu unterdrückt, so dass sich das Baby im Schlaf nicht selber wecken kann. Zudem gibt das Pucken das sichere Gefühl von Enge und Nähe, wie es das Kind z.B. auch im Mutterleib oder im Arm der Mutter erfährt. Um eben keine Fehlentwicklung der Hüftgelenke zu begünstigen, sind Puckhilfen heutzutage immer so konzipiert, dass das Baby mit den Beinen frei strampeln und sich bewegen kann. Dies ist im Übrigen auch wichtig, damit das Baby die Luft im Bauch durch Strampeln loswerden (pupsen) kann.

These 2: Gepuckte Babys bekommen nur schlecht Luft.

Tatsächlich ist die Gefahr groß, dass Babys, die mit starren Decken oder Tüchern gepuckt werden, zu eng eingewickelt werden. Es empfiehlt sich daher immer ein elastisches Material, das leicht nachgibt und sich dehnen lässt, zu verwenden. Extra entwickelte Puckhilfen sind so konzipiert, dass sie bei korrekter Anwendung nicht einschnüren können und der Säugling so auch nicht in Atemnot geraten kann.

These 3: Gepuckte Baby sind der Überhitzungsgefahr hilflos ausgeliefert.

Wichtig ist die richtige Kleidung unter der Puckhilfe/Puckdecke. Im Hochsommer, bei 30 Grad aufwärts, muss ein Baby in einer Puckhilfe gar nichts tragen. Wichtig ist dann, dass das Material entsprechend Hautschonend und -verträglich ist. Bei kuscheligen 25 Grad reicht durchaus ein normaler Body und erst ab Temperaturen unter 25 Grad würde ich zu einem dünnen Schlafanzug und unter 20 Grad zu einem dickeren Schlafanzug greifen. Auch hier ist das richtige Material wieder entscheidend. Ein Polyesterdecke staut die Körperwärme natürlich, wohingegen eine Decke aus Schafswolle oder eine Puckhilfe aus Bio-Baumwolle einen natürlichen Temperaturausgleich zulassen. Nichtsdestotrotz sollte man auch immer mal wieder die Körpertemperatur des Babys prüfen, z.B. im Nacken.

These 4: Pucken beschneidet die natürlich Entwicklung des Babys und macht es passiv und lethargisch.

Pucken sollte nur als Hilfsmittel angewendet werden, wenn das Kind offensichtlich müde und unruhig ist. Ein Baby, das frisch eingepuckt schreit, gehört nicht alleine in sein Bett, sondern in den Arm der Mutter, bis es sich beruhigt hat und ohne weiteres Schreien abgelegt werden kann oder sogar schon eingeschlafen ist. Wacht ein Baby beim Ablegen sofort wieder auf, kann es auch schreiend abgelegt werden. Dann sollte die Mutter aber immer für das Baby deutlich spürbar in direkter Nähe sein, bis es sich beruhigt hat und/oder eingeschlafen ist. Natürlich gibt es auch Babys, die Pucken absolut nicht mögen sowie Situationen, in denen ein Baby das Pucken temporär ablehnt. Für mich persönlich war die Schreigrenze immer nach 5 bis 10 Minuten (je nach Situation) erreicht. Dann war klar, dass in der jeweiligen Situation das Pucken nicht das richtige Hilfsmittel war.

Babys sollten nie im Wachzustand gepuckt werden, wenn sie keinerlei Anzeichen von Müdigkeit haben. Pucken ist ein Hilfsmittel für unruhige Babys, Schreibabys sowie Babys mit stark ausgeprägtem Moro-Reflex, die sich schwer tun in den Schlaf zu finden oder längere Phasen am Stück zu schlafen. Ein Baby, das abgelegt schnell und unkompliziert (ein-)schläft, muss und sollte nicht gepuckt werden.

***

Pucken ist kein Allheilmittel für wenig schlafende Kinder, es kann jedoch die Schlafphasen des Kindes verlängern, wenn es sich ohne Puckhilfe z.B. durch den Moro-Reflex häufig selber erschrickt/weckt. Ein gepucktes Baby darf niemals auf dem Bauch schlafen. Ist ein Baby in der Lage sich selber auf den Bauch zu drehen, darf es ebenfalls nicht mehr gepuckt werden.

Mich stört es nach wie vor enorm, dass in den Medien so eine Panikmache betrieben wird. Statt jungen Eltern Angst zu machen, indem man die Konsequenzen einer falschen Handhabungsweise als Fakt darstellt, sollte über den richtigen und korrekten Einsatz des Puckens aufgeklärt werden.

Der Quietschbeu schlief gepuckt binnen einer Minute tief und fest ein, ohne weinen oder schreien zu müssen. Auch schlief er gepuckt deutlich länger, wo er sich ungepuckt schon nach 20 Minuten selber weckte, weil seine Ärmchen durch den Moro-Reflex auseinander flogen und er sich fürchterlich erschrak. Wer einmal die sanfte Wirkung des korrekten Puckens an einem unzufriedenen und auch leidenden Baby erlebt hat, der wird ganz schnell erkennen, dass besonders die letzte These großer Unfug ist. Letztendlich ist aber alles wieder mal eine Frage der Handhabung.

Natürlich ist dieser Artikel keine wissenschaftliche Studie. Aber er ist ein Appell an den gesunden Menschenverstand und an die Menschen, die sich nicht weiter informieren wollen und eine einseitige Information als Tatsache hinnehmen. Sie dürfen bitte gerne auch einmal googeln und sowohl Pros wie auch Contras lesen. Letztendlich müssen Sie selber entscheiden und das eigene Bauchgefühl muss auch stimmen.

Das Pucken mit einer Decke erfordert übrigens ein wenig Übung (Anleitungen gibt es z.B. bei YouTube) und meist sind die Decken zu klein und halten dem doch sehr starken Moro-Reflex nicht stand. Daher bin ich schnell zu einer Puckhilfe gekommen. Für uns persönlich ist die NONOMO Puckhilfe die ideale Puckhilfe. Sowohl Funktionalität wie auch das Material (Ökotex100-Baumwolle) sind optimal auf das gesunde und helfende Pucken eines Babys abgestimmt.

***

Den Ärger mal wieder erfolgreich von der Seele geschrieben. Ich hoffe ich konnte so ein bisschen Positives zum Thema korrektes Pucken beitragen.

Disclaimer: Mein Wissen habe ich aus diversen Gesprächen mit Kinderärzten, Hebammen und Kinderkrankenschwestern, die mir allesamt das Pucken empfahlen und die mir die korrekten Techniken auch praktisch angewendet gezeigt haben und nicht zuletzt aus meinen eigenen Praxis-Erfahrung mit 3 völlig unterschiedlichen Kindern.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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36 Gedanken zu „KORREKTES Pucken ist keine Gefahr!

  1. Aufklärung ist das einzig Richtige … Ebenso wie diese elenden Baby Björn Tragen.

    Der Artikel gehört ausgedruckt und verteilt. Danke!!!

    (Der Mupf würde auch viel gepuckt, weil er sich immer wachgefuchtelt und uns Eltern damit irre gemacht hat … Geschadet hat es ihm nicht, natuerlich nicht.)

  2. ich schätze ihre beiträge grundsätzlich sehr, was das pucken angeht kann ich das allerdings nicht unterschreiben und ich frage mich was sie dazu befähigt ihre worte als die wahrheit hinzustellen.
    ich denke solche beiträge sollte man eher den profis überlassen, also denen, die das beruflich machen und in folge dessen auch gelernt haben was sie so verbreiten.

    1. Was sollte den jemand beruflich machen, der solche Informationen verbreiten und sich Profi nennen darf? Es geht hier ja nicht um Inhalte, sondern die Art und Weise der Verbreitung bzw. Falschinformation durch Mangelinformation. Man kann sich ja nicht hinstellen und sagen: Pucken ist schädlich für die Hüften. Punkt. Ohne weitere Erklärung. Daher schreibe ich ja ganz deutlich, WAS das schädliche am falschen Pucken für die Hüfte sein kann.
      Unser Kinderarzt rät und empfiehlt das Pucken allen Säuglingseltern mit unruhigem Baby. Er zeigt ihnen allerdings auch, wie man richtig puckt. Seine Schilderungen decken sich im Übrigen auch mit denen meiner ersten und zweiten Hebamme. Und den Schwestern im Krankenhaus.
      Und weil es eben viel zu viel Mangelinformation gibt, habe ich das hier nun noch einmal erklärt.

      1. ich beschäftige mich beruflich mit säuglingen, kleinkindern und kindern und habe unter anderem gelesen, dass pucken bei reifen babies zwar dazu führt, dass das kind ruhig wird und einschläft, dass das stresslevel aber sehr hoch ist, was durch cortisol im blut gemessen wurde. der artikel war zwar sehr reisserisch geschrieben, jedoch hat das mir ausgereicht um das pucken nicht mehr weiter zu empfehlen. (bei frühgeburten hat pucken übrigens nicht diese auswirkungen und da würde ich es auch nach wie vor tun)
        natürlich entscheidet jeder selbst, aber ich finde es schwierig zu schreiben etwas sei nicht „schädlich“ wenn man es letztendlich auch nicht wirklich weiß. das finde ich wesentlich dramatischer als „übervorsichtigerweise“ von etwas abzuraten.

        1. Bezüglich des Stresslevels habe ICH natürlich keine Blutuntersuchungen bei meinen Kindern vorgenommen. Aber auch für mich als nur Mutter und nicht studierter Mediziner, war klar erkennbar, dass mein Kind gepuckt deutlich WENIGER Stress hatte, als ungepuckt. Ungepuckt schrie er nämlich gerne mal über eine Stunde anhaltend, während er gepuckt nach einer Minute zur Ruhe kam.
          Wie schon gesagt ist neben dem WIE auch das WANN ganz entscheidend. Es gibt Situationen, da ist das Pucken eben nicht das, was da Kind will. Das muss man als Mutter dann erkennen. Diese schrecklichen Verallgemeinerungen regen mich einfach wahnsinnig auf. Ich schreibe daher ganz bewusst, dass es Kinder und Situationen gibt, für die ist das Pucken nichts. Aber für ganz viele Säuglinge ist Pucken eine wirklich gute Sache. Und aus eben diesem Grund wehre ich mich gegen diese Form von Medienpropaganda: „Das ist schädlich. Punkt.“ Im Gegenzug stelle ich allerdings auch keine Verallgemeinerungen a la „Das ist gänzlich unschädlich!“ auf. Die richtige Anwendung und Dosierung ist und bleibt ausschlaggebend.

          1. es ging ja letztendlich in der besagten untersuchung darum, dass die kinder zwar ruhig erscheinen, dass ihr inneres stresslevel aber höher ist als ungepuckt. das ruhigwerden und einschlafen wurde in dem artikel als schutzreaktion beschrieben, vermutlich um kräfte zu sparen wenn man in einer auswegslosen situation ist. auch wurde gesagt, dass die enge im mutterleib kurz vor der geburt für das kind eher nicht mehr angenehm ist. wenn ich ihn finde, dann kann ich ihnen den artikel bei interesse gerne zuschicken und sie können ihn einfach mal durchlesen. heißt nicht dass es ihre meinung ändert, muss es auch gar nicht, nur wäre es vielleicht ganz interessant für sie.

  3. Ach herrje, all diese Vorurteile gegen das Pucken hab ich noch gar nie gelesen – ich hab immer nur überall gehört, dass das die Babys lieben. Könnte natürlich auch damit zusammenhängen, dass MEINE Kinder beide das Pucken extrem abgelehnt und sich erst recht in Rage geschrien haben, wenn ich versucht habe, in der abendlichen Schreistunde durch Pucken zu helfen ;o) Darum hab ich mich nicht so sehr mit dem Thema auseinandergesetzt – die Technik hatte mir meine Hebamme gezeigt, das hatte mir gereicht.
    Auf jeden Fall klingen für mich die Gegenargumente (also, die der Puck-Gegner, nicht deine Argumente) nicht stichhaltig. Klar kommt es immer drauf an, so etwas richtig zu machen, ist ja beim Tragen auch so – ein falsch gebundenes Tragetuch ist auch nicht gut für Kind und Träger. Aber ansonsten … Kommt mir schräg vor. Also nicht aufregen, sondern dagegenargumentieren. Den Artikel finde ich nicht „ragig“, sondern klar verständlich und sachlich. Danke dafür!
    Liebe Grüße
    Luci

  4. Ich wusste vorher nichtmal das es da so krasse Diskussionen drüber gibt.
    Ich habe immer nur gutes gehört. Es wurde mir von Hebammen empfohlen und gezeigt und auch unser Kia hat sich dafür ausgesprochen.

    Wir sind übrigens höchst zufrieden mit der Nonomo Puckhilfe! ;-)

  5. Es geht hier ja um korrektes Pucken. Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, wie das eine Gefahr fürs Kind sein kann. Wir hatten fürs Kind ein Pucksäckchen, da war eine Strampelbeinfreiheit gegeben, das Kind hatte dazu lediglich einen Body an und schwitzte nicht und war glücklich und schläfrig.

    Mittlerweile wird das Kind in drei Wochen sechs Jahre alt. Es hat die Trennung seiner Eltern erlebt, es hat erlebt, dass es dem Vater komplett egal ist. Da kommt es vor, dass es schreit, brüllt, wütet und trauert. Und was hilft? Eine übertragene Form vom Pucken, ich nehm in fest in den Arm, ich halt ihn, ich zeig ihm seine und meine Grenzen ohne ihn damit einzuengen.

  6. find ich sehr gut geschrieben!

    klar, man kann beim pucken auch viel falsch machen, aber das als grundsätzlich schlecht hinzustellen halte ich für übertrieben…

    bjarne ist gepuckt und vor allem in verbindung mit 5-S (Karp) als er kleiner war super zur ruhe gekommen und hat geschlummert wie ein stein. wir haben in ner decke gepuckt und sobald er eingeschlafen war auch alles ein bisschen gelockert. wenn er sich bewegt hat, isser eh aus der decke rausgekommen, aber moro war eben ausgeschaltet und für ihn wars kuschlig eng :)
    jetzt mag ers leider nich mehr und muss auf dem arm geschuckelt werden ;)

  7. wenn man es richtig macht, so wie du es verständlich erklärt hast, sagt MIR MEIN menschen,- und hausverstand auch, dass das nicht schädlich sein kann/muss.

    und ich finde als mutter dreier kinder, die drei verschiedene kinder gepuckt hat, kannst du dich schon „fastprofi“ nennen.

    ich kann den kompletten obrigen post bejahen.

  8. So sehe ich das auch! Die richtige Anwendung und Dosierung, darauf kommt es an. Jedes Kind hat andere Bedürfnisse, sie ernst zu nehmen und zu studieren ist unglaublich wichtig. Wenn man die Hausaufgaben gemacht hat, dann steht dem Pucken nichts im Weg! Ich habe meine Tochter gepuckt und mit ihr ist alles in bester Ordnung!

  9. Frau miez, ich habe jahrelang gerne bei ihnen mitgelesen. Aber in den letzten Monaten hat sich das hier alles in ein guckt-mal-was-ich-alles-kann-und-weiß-Blog verwandelt. Sehr schade. Ich mochte ihre Art zu schreiben und zu berichten, die jetzt nur noch nach Produkt-previews klingt. Alle paar Artikel weisen sie drauf hin dass sie ja nu doch keine supermutti sind und die Weisheit nicht mit löffeln gefressen haben, aber ihre authentität ist leider futsch. Wirklich schade, denn das wars warum ich immer gerne hör war :-/

    1. Erfahrungen und Wissen sollte man stets teilen und dass im Laufe der Jahre und mit jedem Kind mehr Erfahrung und Wissen dazu kam, ist ein relativ normaler Prozess. Produkttest kennzeichne ich als solche. Logischerweise würde ich auch nicht über ein Thema schreiben, von dem ich keine Ahnung habe.

      Es ist schade, wenn sie sich nicht mehr angesprochen fühlen. Ich kann aber allen anderen weiterhin versichern, dass ich hier sehr authentisch bin (dazu gehört u.a. auch, dass ich nie über ein Produkt schreiben würde, dass mir nicht zusagt).

  10. Wir haben uns in Sachen Pucken verunsichern lassen. Die ersten 3 Wochen puckten wir den Kleinen, wie es uns die Hebamme gezeigt und empfohlen hatte. Das Pucken selbst gefiel ihm nicht, aber ihm gefiel auch jede andere Art von Aus- und Anziehen nicht *g*.
    Dann begann er sich gegen das Pucken zu wehren und ich informierte mich genauer. Und habe mich verunsichern lassen. Wir puckten ihn nicht mehr und hatten sehr unruhige Nächte. Er wachte viel öfter auf als vorher und der Mororeflex war deutlich sichtbar.
    Irgendwann sprach ich dann noch einmal ausführlich mit meiner Hebamme, wir bestellten einen Pucksack. Ab und zu wehrte er sich während des Puckens am Abend, aber schon bald lachte er auch oft, wenn es ans Pucken ging. Sobald er eingepackt war, schrie er nie – außer, er war schlichtweg nicht müde.
    Mein Fazit: Wir haben uns und dem Kleinen mit dem Pucken viel Stress erspart. Aber natürlich ist das von Kind zu Kind individuell.
    Seit er sich auf den Bauch drehen kann, wird er nicht mehr gepuckt und er braucht das auch nicht mehr. Er schläft auch so gut. Und das Pucken hat ihm vielleicht auch dabei geholfen, Schlafen zu lernen.

  11. Das mit den ruhigen Nächten leuchtet zwar ein, aber mal so als Unwissende: Wieso soll es sinnvoll sein, Refelxe zu unterdrücken? Dass das Baby und vor allem die Eltern dann ruhiger schlafen, weil ein Hochschrecken verhindert wird habe ich verstanden. Aber wozu hat uns der liebe Gott solche Reflexe gegeben, wenn man sie dann bewusst unterdrückt? Irgendeinen Schutz- oder Alarmzweck hat dieser Mororeflex ja.

  12. Ich kann mir nicht vorstellen,dass ein Kind „kapituliert“,wenn es den Vater anlächelt,sobald er mit dem Pucktuch kommt.So ist das nämlich bei uns.Ohne Pucken schläft die Kleine eine halbe Stunde am Stück-wenn wir ihr die Hände festhalten…

  13. Pingback: Pucken | Themama
  14. Hallo zusammen,
    zuerstmal gibt es kein „RICHTIGES“ Pucken. Das ist ein Mär von Puckenverteidiger.Über die Art und Weise, die Festigkeit und Dauer der Anwendung dieser Techniken herrscht KEIN Konsens. Die Formen reichen vom festen Einbinden in Stofftücher über die Verwendung von Textilien mit Klettverschluss zum Fixieren der Arme bis hin zur Verwendung eines Schlafsacks. Auch die Fixierung von Armen und Beinen wird unterschiedlich gehandhabt.

    Ich persönlich bin auch immer wieder entzückt, dass viele Puckenverteidiger von „freistrampeln“ berichten können, da es nicht mehr die Definition „Pucken“ erfüllt. Pucken ist eine Wickeltechnik, wodurch bekanntlich das Baby ENG und FEST eingewickelt wird. Hier herrscht in der Definition das Konsens. D.h. viele Puckenverteidiger haben nie ernsthaft gepuckt.

    Der Erfolg des Puckens ist vorhanden und kann man auch jedem Erwachsenen empfehlen. Einfach vom Partner sich abends pucken lassen und man schläft sehr lange. Viel Spaß dabei.

  15. Vielen Dank für diesen Post. Mit meiner Tochter hatte ich nie Schlafprobleme, die hat mit 5 Wochen durchgeschlafen und ist heute 2 Jahre alt und schläft immer noch viel und prima.
    Mein Sohn ist genau heute 6 Wochen alt und die letzten 2 Nächte wär ich vor Schlafmangel fast durchgedreht. Mein Mann war auf Geschäftsreise, also gar nicht da und ich mit 2 heulenden Kindern allein und kein Schlaf, weder tags noch nachts.
    Er war so müde, hat mir so leid getan, aber jedes Mal diese wedelnden Ärmchen… Ich hab gegoogelt und war erstma wie vor den Kopf gestoßen. Pucken schädlich? Ich hab mich gefürchtet ihn zu pucken deswegen und dann das hier gelesen und war danach total erleichtert. Nach dem pucken war alles toll, seine Augen gingen fast sofort zu.

    Vielen Dank für diesen Blogeintrag, es hat uns wirklich sehr geholfen!

  16. vielen lieben dank das du mal über das Thema geschrieben hast.
    ich pucke meine tochter seit 7 Monaten und habe des Öfteren versucht, sie ohne pucktuch schlafen zu lassen, aber leider zucken die arme zu doll und sie schreit und ist wach. bei pucken freut sie sich und lacht und schläft dann super gut.
    ich habe mir nämlich viele Gedanken gemacht ob das pucken psychische oder physische schäden verursacht.
    aber meine kleine ist putzemunter und freut sich über alles und lächelte alle menschen an, das ist für mich ein zeichen das das pucken keinerlei schäden verursacht.

  17. In der Tat, sehr schön und auf den Punkt dein Artikel. Ich finde es nur natürlich, dass Eltern auch mal verunsichert sind, wie Rike es im Kommentar beschreibt. Bei dem Versuch alles richtig und perfekt zu machen, kann man eigentlich nur scheitern. Das liegt in der Natur der Sache. Gerade beim ersten Kind, muss man es ja erst lernen auf die Signale des Kindes zu hören und sie auch richtig zu deuten. Und manchmal gibt es da einfach nichts zu deuten: Das Baby ist ein Baby und wenn ihm nach Schreien zumute ist: dann wird es schreien – egal was wir als Eltern machen. Also ist es wohl das Beste, wenn man etwas gelassener wird.

    Das gilt aus meiner Sicht auch für das Pucken: Klar, es gibt bestimmt irgendeine Untersuchung, bei der rauskommt, dass unter den gegebenen Umständen das Pucken dem Kind mehr schadet als nützt, aber deshalb ist es nicht von vornerein falsch. Hier kommt es auf einen Versuch an. Natürlich mit klarem und gesundem (Eltern)Verstand. Wir haben jedenfalls unser zwei Kinder in den ersten Wochen gepuckt und ich kann nur sagen: Es hat super funktioniert und der Schlaf (auch unserer ;-))wurde besser. Wir waren in der glücklichen Lage, dass beide Kinder nach einigen Wochen (etwa 2-3 Monaten) klar und deutlich zu erkennen gaben, dass sie nicht mehr gepuckt werden wollten.

    Um dem Thema übrigens etwas Objektivität zu verleihen und Eltern klare Tipps zu geben, haben wir sogar eine Ratgeber Seite ins Netz gestellt. Hier: http://www.pucken-anleitung.de/ So viel Eigenwerbung ist hoffentlich erlaubt ;-)

    Liebe Grüße
    Oli

  18. boa wahnsin mich regt es auch auf, was die Leute die gegen das pucken sind, schreiben! ich bin Russland deutsche und wie bekannt haben die russischen Mütter schon immer die kinder gepuckt und das auch sehr stramm! ich bin selber gepuckt worden mein bruder auch bis 8 Monate und jetzt bin ich selber Mutter und pucken ist das besste was es gibt! mein kleiner kratzt sich sehr und wenn ich ihn nicht pucken würde dann hätte ich glaube ich keine Stunde Schlaf in der nacht! daruber abgesehen ich pucke mein kind nur zum schlaf und früher hat man Babys den ganzen Tag lang gepuckt gehalten!

  19. Kann deinem Kommentar nur zustimmen. Die Dosis macht das Gift, wie man so schön sagt. Auch ich pucke mein Spätzchen ab und an. Und ich hab eine super schöne elastische Häkeldecke aus Biobaumwolle, in der sie trotzdem noch den nötigen Spielraum hat. Und ich pucke sie auch nur, wenn es nötig ist und ich sie auch im Blick habe, ob es ihr gut geht und gefällt. Da ist tatsächlich das eigene Bauchgefühl entscheidend.

    LG ;)

  20. Da kam von Fräulein „ente“ wohl nichts mehr?! Typisch- wichtig tun und dann war’s das…. ich finde das ebenso gut und mein Kind ist bestens entwickelt, hat keinen Hüftschaden oder sonstiges
    Und ganz ehrlich ich glaube die Kinder mit dem im Blut Nachgewiesenen Stress waren dem wohl eher durch das Blut abnehmen ausgesetzt!

    1. Ha ha, genau das war auch mein Gedanke! Wie will man den gepuckt schlafenden Kindern „stressfrei“ und ohne dass sie es mitkriegen Blut abnehmen???!

      Ich bin etwas überrascht und habe vor diesem Artikel ehrlich gesagt noch nie etwas negatives über pucken gehört – im Krankenhaus haben das die Schwestern schon ein bisschen gemacht (z.B. Arme in den Schlafsack mit rein bzw. außen noch eine Stoffwindel eng drum gewickelt) und meine Maus ist dadurch deutlich und schnell ruhiger geworden. Da ich das zu Hause mit der Stoffwindel nicht gut hingekriegt habe, hab ich mir einen Pucksack bestellt und (zum Glück) gar nicht weiter nachgelesen und meinem Bauchgefühl vertraut.

      Jedenfalls habe ich meine Tochter gepuckt bis sie fast 6 Monate alt war, sie hat es geliebt und wusste, wenn sie die Klettverschlüsse hört, dass es gleich Schlafenszeit ist und hat zum einpucken fast immer still gehalten. Und auch zum Nachts stillen war das perfekt – keine kleinen Ärmchen die wild dazwischen fuchteln… ;-)
      Mit 5-6 Monaten haben wir entwöhnt – wir hatten, nachdem die kleine Nonomo Puckhilfe zu klein wurde eine tolle Puckhilfe (von Pacco) gehabt, womit man super entwöhnen konnte… erst ein Arm raus (Reißverschluss am Pucksack) und dann beide Arme raus und den inneren Pucksack weglassen. Perfekt!

      Ich würde es jedenfalls auch immer wieder empfehlen und sehr wahrscheinlich auch bei einem zweiten Kind von Anfang an so machen…!

  21. Und was ist mit dem Stress den die Babys haben, wenn sie einfach kein Schlaf finden? Man sagt ja nicht ohne Grund das Babys sich groß schlafen. Meine Tochter hätte ohne pucken nachts erhebliche Probleme mit dem Schlafen ohne pucken. Tagsüber pucke ich sie nicht, da schläft sie dann ihre Zeit auf der Seite. Aber nachts klappt das nicht sie auf der Seite liegen zu lassen.

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