„Mama, zwai Geschicht’n, ja?“

 Schön seit längerem wollte ich über die aktuellen Bücher-Lieblinge der Miezbeus schreiben. Seitdem wir nämlich endlich das Alter erreicht haben, indem abends eine Vorlesegeschichte gefordert wird und nicht mehr nur das bloße Betrachten eines Bilderbuches, haben meine Jungs ganz spezielle Vorstellungen und Wünsche entwickelt.

In der Regel reicht die Konzentration und auch der Wille für genau zwei Geschichten („Mama, zwai, ja? Nur heute, ja?“), wobei es da komischerweise egal ist, ob die eine länger oder kürzer ist. Zwei Geschichten passen wunderbar ins Miezbeuköpfchen und geben die nötige Bettschwere.

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Der absolute Favorit beider Jungs ist He Duda von Axel Scheffler. He Duda ist ein Kaninchen. Aber, und das ist das eigentliche Probleme, He Duda weiß das nicht. Und weil er nicht weiß, WAS er ist, hadert er auch mit sich, was er essen soll, wo er wohnen soll und warum zum Teufel er eigentlich diese riesen Füße hat? Das Buch hat viel Witz und ein großartiges, überraschendes Ende. Die Illustrationen sind toll und im typischen Scheffler Stil. (Hier gibt’s eine Audio-Kostprobe, gelesen vom Quietschbeu und mir)

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Auf Platz zwei unserer aktuellen Rangliste behauptet sich sehr hartnäckig Die Häschenschule, welche ich tatsächlich nur gekauft habe, weil ich sie selber in meiner Kindheit so sehr geliebt habe. Ursprünglich ist die Geschichte aus dem Jahr 1924. Sie erzählt den Tag im Leben eines Hasenkindes das zur Schule geht und da alles Wichtige für das Leben und Überleben eines Häschens lernt. Die Reime sind wirklich wundervoll geschrieben und werden perfekt von den wunderschönen Illustrationen ergänzt.

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Ein weiteres Highlight ist er Der kleine Doppeldecker von James Krüss, ebenfalls ein Held meiner Kindheit. Auch dieses großartige Buch ist in Reimen geschrieben. Die Kinder lieben sie und auch ich bin großer Fan von schönen Kinderversen und Reimen. Der kleine Doppeldecker erzählt die Geschichte vom pensionierten Post-Doppeldecker Clipperstorch, der sich eines Tages im Schuppen von seiner Halteleine reißt und wieder in den Himmel steigt, um dort seine Kurven zu drehen.

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Derzeit sehr beliebt und auf steigender Position: Das Grüffelokind. Erstaunlicherweise finden die Jungs keinen richtigen Draht zum Grüffelo, gleichwohl ich die Geschichte dennoch dann und wann vorlege. Ganz anders ist das beim Grüffelokind, das in den Wald zieht, um die böse, große, gefährliche Maus zu finden, vor der sein Papa es so gewarnt hat. Ein Buch über Ängste, Mut und Schein statt Sein.

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Immer wieder gerne gelesen und inzwischen auch vom Quietschbeu Wort für Wort nachgesprochen: Die Raupe Nimmersatt. Die Geschichte sollte jedem bekannt sein. Meine Kinder bekommen nicht genug von der gefrässigen Raupe, die die ersten Jahre hier auch gerne die Raupe Immersatt genannt wurde. Am meisten beschäftigt die Jungs, dass die arme Raupe auf einem Bild weinen muss, weil sie Bauchschmerzen hat. Seither höre ich am Tisch auch gerne und immer wieder den Satz: „Das reicht jetzt, Mama. Sonst muss ich vor Bauchweh weinen.“

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Last, but not Least wird hier immer wieder gerne der kleine Frederick  gefordert. Frederick  die Maus weiß nämlich, dass zum Glücklichsein nicht nur Essen und ein Dach über dem Kopf beitragen, sondern auch Erinnerungen an schöne Erlebnisse und tolle Momente. Auf seine niedliche Art und Weise bringt Frederick  meinen Kindern bei, auch mal die Nase in den Wind und das Gesicht in die Sonne zu halten und zu genießen. Frederick ist auch ein Zeitgenosse meiner Kindertage. Dieses Buch habe ich aber von einer Mama Miez‘ Leserin kurz nach der Löwenmäulchen-Geburt geschenkt bekommen. Wir lieben es sehr!

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Zudem wurde ich immer wieder nach der Reihe gefragt, in welcher ich für die Kinder u.a. das Buch über Sankt Martin und den Heiligen Nikolaus gekauft habe. Die Reihe ist vom Coppenrath Verlag und heißt „Der kleine Himmelsbote“. Die Pappbilderbücher sind alle wundervoll illustriert und die Geschichten sind in Kindgerechter Sprache erzählt. Hier steht aktuell noch die Ostergeschichte auf dem Wunschzettel. Leider sind die Bücher über Amazon direkt nur schwer zu bekommen, aber über Drittanbieter oder den Verlag sind sie problemlos zu beziehen.

Nun bin ich gespannt, wie sich die Vorlesevorlieben der Jungs entwickelt werden. In einem Jahr werde ich dann einen weiteren Artikel mit unseren Lieblingen schreiben. Mal sehen, wer bis dahin hier noch so alles eingezogen ist.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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13 Gedanken zu „„Mama, zwai Geschicht’n, ja?“

  1. Hallo ihr Miezen,

    ich kann euch die Bücher vom kleinen Drachen Kokosnuss geschrieben. Die Bilder sind toll gezeichnet, die Geschichten begeistern bei mir eine ganze KiTa-Gruppe und das Autor wohnt sogar auch in „Nova“ ;)

  2. Ich hatte schon gehofft, dass du bald mal wieder über eure aktuellen Bücher schreibst. Wir brauchen nämlich unbedingt mal neue. Ich habe auch gleich die Häschenschule gekauft. An dieser Stelle weise ich mal auf die großartige Seite

    http://www.justbooks.de/

    hin – da findet man auch das Osterbuch. (Die Seite sucht auf allen anderen Bücher-verkaufenden Seiten gleichzeitig und sortiert nach Preis und neu/gebraucht.)

  3. Bei uns war lange „Tommi Tatze“ von Scheffler/Donaldson der Favorit. Die Bücher von der Kuh Lieselotte stehen aber auch hoch im Kurs. Die Bücher, bei denen man selbst schmunzeln muss beim Vorlesen, sind einfach die besten.

  4. Ohhh, wie schön… He Duda ist im Moment auch die allerliebste Geschichte meiner fast 3-Jährigen Tochter… da wird immer ganz gespannt gelauscht und gekichert ohne Ende…

    Habt ihr schon „Wo ist Mami“ von Axel Scheffler?? Stand bei uns lange, lange Zeit auf Platz 1 der Vorlesegeschichten, ist super niedlich, in tollen Reimen geschrieben, mit einem süßen Ende. Kann ich nur empfehlen!!

    Viele liebe Grüße
    Janine

  5. Falls es doch einmal etwas längere Geschichten sein dürfen, kann ich Ihnen „Gustav Bär“ sehr ans Herz legen. Das haben wir zur Geburt unseres ersten Kindes geschenkt bekommen und lesen beinahe jeden Abend daraus. Schön ist, dass die Geschichten zwar die Lebenswelt eines Kleinkindes wunderbar erfassen, aber nie den moralischen Zeigefinger erheben. Die Figuren sind liebevoll dargestellt und bekommen im Laufe der Geschichten auch Tiefe (was mM nach bei Kinderbüchern oft zu kurz kommt)
    Mir als Mutter macht das Buch auch desshalb so große Freude, weil es mit einem wesentlich größeren Wortschatz einhergeht, als die „üblichen“ Kinderbücher und trotzdem nie überfordert.
    http://www.amazon.de/Gustav-erz%C3%A4hlt-Geschichten-Tilde-Michels/dp/3401094807/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1360147841&sr=1-1

    Falls Sie dagegen doch eher noch etwas mit mehr Bildern suchen, kann ich Ihnen wärmstens „Maulwurf und der kleine Vogel“ empfehlen. Wunderschön illustiert und toll geschrieben – eine nachdenkliche Geschichte über das Fortgehen und Liebhaben, die trotz ihres Gewichts bei uns immer wieder gerne gelesen wird.
    http://www.amazon.de/Maulwurf-kleine-Vogel-Patrick-Benson/dp/3827051479

  6. hihi das ist ja witzig, viele der bücher kenne ich auch aus meiner kindheit :-)
    zwischenzeitlich vergessen, aber als ich mir die link angeschaut habe, habe ich mich wieder erinnert ^-^
    jaa bücher vorlesen ist toll, darauf freue ich mich auch schon, aber das dauert noch ne weile bei uns….

  7. ….“Die große Frage“…..von Wolf Erlbruch…..unbedingt (!!!!!!!!) anschauen…ein Meister seines Faches in der Illustration und soooo wunderbar zarte, scheinbar leichte Antworten auf eben…DIE große Frage….“Wozu bin ich auf der Welt“…

  8. Pingback: He Duda | Alamne

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