Ein neues Baby ist wie ein neues Leben.

Ein Thema, das immer wieder meinen Weg kreuzt und erst neulich bei Twitter wieder aufploppte: wieso ist die Beziehung zum Partner nach einer Geburt, meist besonders nach der Ersten, eigentlich so schwierig? Wieso hat er so wenig Verständnis für mich? Wieso bekomme ich so wenig Unterstützung? Wieso fühle ich mich so allein?

Es ist klar, dass ich aus der Sicht einer Frau schreibe. Es ist auch klar, dass nicht jede Beziehung durch ein (erstes) Kind auf die Probe gestellt wird. Aber es ist dennoch häufig. Ich versuche mal das auszuformulieren, was ich in den letzten 4 Jahren damit erlebt und darüber gelernt habe. Meine eigenen Erfahrungen und auch das, was mein Mann mir irgendwann dazu sagen konnte. Warum es war, wie es war und warum es heute ist, wie es ist. Gut. Denn es hat sich alles gefunden.

Nach der Geburt des Quietschbeus befand ich mich selber in einer schwierigen Phase der Neupositionierung. Verantwortung, Aufopferung, Schlafmangel, körperliche Einschränkungen. Es zerrte und nagte an allen Ecken und Enden an mir. Besonders emotional war ich sehr überfordert. Das ständige schrille Weinen und Schreien des Quietschbeus vermittelt mir ständig das Gefühl, nicht gut genug zu sein. Ich, die schlechte Mutter. Egal was ich tat, er weinte dennoch immer wieder. Das Bewusstsein, dass Babys eben weinen – die einen mehr, die anderen weniger – hatte ich damals noch nicht. In meiner Fantasie bestand ein Babyleben aus Schlafen, Essen und Windelwechseln.

Ich war erschöpft und müde. Dieser 24 Stunden Job brachte mich an meine körperlichen und emotionalen Grenzen. Und ich war der festen Auffassung: wir sind ja zu zweit. Der Mann und ich. Also ist das unser beider Job. 50:50. Ich sag’s ihnen direkt, dass das unrealistisches Wunschdenken ist, auf Dauer. Die ersten 2-3 Wochen, in denen er Urlaub hatte und zu Hause war, entlastete er mich wo es ging. Er kaufte ein, kochte für uns und trug den schreienden Quietschbeu im Fliegergriff durchs Haus.

Er konnte dem Quietschbeu aber zum Beispiel niemals das Fläschchen geben. Setzte er nur die Flasche an, schrie der kleine Kerl wie am Spieß, wand sich und spuckte alles wieder aus. Es ging nicht. Egal was wir versuchten. Wenn der Quietschbeu sehr aufgebracht war, mein Mann ihn auf den Arm nahm, um ihn zu beruhigen, schrie er noch lauter. Er war in dem Moment einfach nicht das, was der Quietschbeu wollte, brauchte. Er wollte seine Mama.

Den Miezmann frustrierte das. Es fühlte sich wie Ablehnung an. Und ich weiß heute, wie sehr  ihn das geschmerzt haben muss, denn ich empfand es ja genauso, wenn der Quietschbeu mich tagsüber ununterbrochen anbrüllte, als ginge es um sein Leben. Ich hatte aber wiederum 9 Monate mit meinem Baby erlebt und gespürt, die dem Miezmann fehlten. Klar hatte er den Bauch gestreichelt und mit dem Baby darin gesprochen. Aber dieses natürliche Band, das sich während der Schwangerschaft zwischen mir und meinem Baby geknüpft hatte, fehlte ihm.

Wenn er von der Arbeit kam, war ich müde und gereizt. Ich erwartete und erhoffte mir Entlastung. Dass er möglicherweise auch müde und gereizt war, habe ich ausgeblendet. Vermutlich überforderte ich ihn daher oft, war ungerecht und zickig. Hier nagte eine völlig neue Situation und Herausforderung an mir. Ein 8 Stunden Bürotag erschien mir wie ein freies Wochenende. Was stellte er sich also so an?

Mal ehrlich, wir alle kennen diese anstrengenden Arbeitstage. Und solange wir keine Vergleichsmöglichkeiten – wie zum Beispiel den 8 Stunden Tag mit einem Baby, plus Abend und Nacht – haben, ist das für uns der Höchstgrad an Erschöpfung. Von Überstunden fange ich gar nicht erst an.

Wir waren also beide frustriert. Ich konnte ihn nach einem anstrengenden Arbeitstag nicht auffangen und er mich, nach meinem anstrengenden Baby-Alltag-Tag auch nicht. Und dennoch versuchte er es immer wieder und gab sein bestes. Ich, für mich, muss aber gestehen, dass ich in dieser Zeit relativ wenig unternahm, um ihn zu entlasten. Es war mir schlichtweg nicht möglich. Vielleicht hätten ihm manchmal nur aufmunternde Worte oder ein bisschen Umsorgen gereicht. Aber dazu waren meine Akkus zu leer und mein Feingefühl auf Grund akuter Müdigkeit in allen Bereichen  ausgeschaltet.

Gemeinsame Abende auf dem Sofa waren die ersten Wochen kaum denkbar. Der Quietschbeu schrie meist in den Abendstunden. Ich lief mit ihm im Bondolino singend Treppauf und Treppab, was ihn einigermaßen beruhigte. Bis er schlief dauerte es immer eine Weile und dann war meist das Essen kalt. In der Regel schlief ich nach 15 Minuten auf dem Sofa ein. Paarzeit, von der immer gesagt wird, dass sie so unglaublich wichtig sei, fiel daher aus.

Ich weinte viel. Tagsüber, weil ich mich alleine fühlte und abends, weil ich mich nicht ausreichend unterstützt fühlte.

Irgendwann, nach vielen Wochen, normalisierte sich die Situation. Ich hatte gelernt mein neues Leben als Mutter zu akzeptieren und der Quietschbeu hatte gelernt und verstanden, dass SEIN Papa ebenso zu seinem Leben gehörte, wie seine Mama. Er lachte und alberte mit ihm herum und gab dem Miezmann ein fröhliches und freudiges Feedback. Wenn der Papa von der Arbeit kam quietschte der kleine Mann vor Freude, streckte seine Arme aus und zeigte ganz klar: ich will zu Dir!

Das war die Zeit, in der alles besser wurde und wir eine richtige Familie wurden.

Nach der Geburt des Löwenmäulchens war die Situation etwas besser. Der Miezmann und ich wussten um die erste turbulente Anfangszeit, allerdings erschwerte die Tatsache, dass der Miezmann nur wenige Wochen nach der Löwenmaulgeburt für 10 Wochen ins Ausland musste, die Situation erneut. Erst vor wenigen Monaten erzählte der Miezmann mir, dass er sich nach seiner Rückkehr ausgegrenzt gefühlt habe. Der Quietschbeu, das Löwenmaul und ich waren ein eingeschworenes Team, das eindeutig bewiesen hatte, dass wir ihn nicht brauchten. Das tat ihm weh. Und mir auch, als er es mir erzählte und ich erkannte, wie wenig Unterstützung ich ihm rein emotional in dieser Zeit gegeben habe. Weil ich, mit Blickwinkel aus meinem kleinen Kosmos heraus, das gar nicht wahrgenommen hatte.

Mutter zu werden ist sehr anstrengend. Und damit meine ich nicht nur die Schwangerschaft oder die Geburt. Die ersten Wochen und Monate mit Baby waren eine Herausforderung und Prüfung, für die ich lange büffeln musste, um sie zu bestehen.

Aber, und das ist der Kern dieses Beitrags: Vater werden ist nicht leichter. Es fällt einem nur selber schwer, in solch einer anstrengenden und auslaugenden Situation, den Blickwinkel einmal umzuschwenken und zu versuchen, sich in seinen Partner zu versetzen.

Er bekam nicht nur ein Kind und wurde Vater, er verlor auch die Partnerin und Partnerschaft, wie er sie bis dahin gekannt hatte. Nicht nur ich musste mich neu positionieren, sondern auch er. Nur hatte er dabei deutlich weniger Verständnis und Unterstützung von außen, als ich.

Ich bin froh, dass wir darüber sprachen. Dass er irgendwann ausformulieren konnte, was ihn bewegte und auch besorgte. Immerhin war damals das Miezmeedchen unterwegs. Mit diesem Wissen auf beiden Seiten konnten wir das Wochenbett des Miezmeedchens sehr viel besser, harmonischer und gemeinsam bestreiten. Wir nahmen Dinge hin, von denen wir wussten, dass sie nicht änderbar waren und die Zeit sie richten würde. Wir kämpften nicht krampfhaft um Paarzeit, sondern genossen die gemeinsame Zeit mit den Kindern. Und wir redeten viel. Über Unzufriedenheit, Überforderung, Erschöpfung. Ganz ohne Vorwürfe. Manchmal reichte es dann schon, wenn er mich kurz in den Arm nahm und mir sagte, wie toll ich das mache. Wenn er von der Arbeit kam fragte ich ihn zuerst, wie sein Tag war und hörte ihm zu. Und ich sagte ihm offen und direkt, wenn ich ihn doof oder toll fand. Immer mit einem Zwinkern.

„Du, ich find‘ dich gerade echt doof und könnte Dich zum Mond schießen!“
„Gut, dass Du es sagst. Sonst hätten wir uns da noch getroffen!“

Als er in den ersten Wochen das Meedchen auf dem Arm hielt und sie ihn aus Leibeskräften anbrüllte, grinste er sie nur an:
„Schrei mich ruhig an. Dich krieg ich auch noch!“ Denn da war keine Ablehnung, sondern das Bedürfnis nach der Mama, das er als Papa in diesem Moment eben nicht stillen konnte. Gelernt.

Diese Zeit nach einer Geburt ist etwas, was man erst lernen und erlebe muss. Es nützt vermutlich nichts, wenn Sie nur darüber lesen, um diese Situation besser zu meistern, als wir das taten. Gefühle –  Ablehnung, Angst, Trauer, Enttäuschung – lassen sich nicht rational wegdenken. Ebenso wenig, wie Liebe.

Und das ist es, was ich für meinen Mann nach 8 kinderlosen und 4 kinderreichen Jahren empfinde: Liebe.

Dies ist unsere Geschichte. Ich weise gerne darauf hin, dass es Ihnen nicht so ergehen muss. Aber wenn – so oder ähnlich – , dann wissen Sie: alles wird gut. Irgendwann. Irgenwie.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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36 Gedanken zu „Ein neues Baby ist wie ein neues Leben.

  1. Danke für den schönen Beitrag. :-)

    Wir hatten so schnell ein Kind das wir die Zeit ohne Kinder kaum kennen. Ich bin sehr gespannt wie das wird wenn die Kinder größer sind und wir plötzlich Zweisamkeit haben. Warscheinlich werden wir Maßlos Überfordert sein ;-)

    Lg

    1. Oh, ja, uns geht es so ähnlich. Obwohl ich jetzt schon manchmal die Zeit ohne Kinder vermisse bzw. mehr davon gehabt hätte. In solchen Situationen reiht aber immer ein Kinderlachen und ich will nichts mehr daran ändern ;)

  2. Es wird nicht zwingend und von alleine gut, aber wenn beide es – die Beziehung, die Familie, den Frieden – wollen, dann ja. Definitiv.

  3. Danke für Deinen Beitrag. Er könnte auch von uns sein. Ich habe meinem Mann sofort den Link geschickt :)
    Das trifft es jedenfalls sehr auf den Punkt und macht Hoffnung auf entspanntere Zeiten.

  4. Danke Mamamiez. Danke!

    Genau diese Worte habe ich gebraucht. Meine Beste ist Ende Mai Mutter geworden und ihre Ehe ist ein absolutes Desaster aktuell.

    Ich als Freundin ohne Kinder konnte das nicht verstehen, weder den einen noch die andere. Ich habe es einfach nicht verstanden, was da gerade passiert, weil ich immer dachte: „Mensch, denen muss doch das Kind das Wichtigste sein. Warum reißen die sich nicht zusammen?“

    Danke. Nun verstehe ich beide. Und kann sogar beiden Ratschläge geben und Unterstützung anbieten.

    Habe ich schon Danke gesagt? ;-)

  5. Schöner Beitrag…hab grad herzlich gelacht, der MiezMann scheint sehr schlagfertig zu sein #Mond :D Ich hoffe, du hast ihn danach dolle gedrückt! ;)

  6. Danke, da find ich mich in so vielem wieder. Die Idee von 50:50, denn mein Mann war die ersten 4 Monate zu Hause. Diese Idee der Empanzipation fand das Kind nicht so gut, so bis sie 10 oder 11 Monate war. Was war ich oft ungerecht meinem Mann gegenüber, der sowieso etwas unsicher, sehr darunter gelitten hat, dass unsere Tochter sich bei Mamas Abwesenheit einkreischte. Jetzt ist Papa der Held und „Papa“ eines ihrer ersten Worte, im Gegensatz zu „Mama“. Ich schmelze, wenn ich die beiden zusammen sehe.

  7. Danke für diesen tollen Beitrag – das trifft wohl so ziemlich den Nagel auf den Kopf. Ich persönlich lese immer wieder gerne die Erfahrungen von anderen mit diesem Thema, denn man kann ja nur davon lernen, auch wenn es bei einem selbst vielleicht ganz anders läuft.

    Wir kämpfen auch gerade um die Normalisierung nach dem zweiten Kind, denn bei uns ist es erstaunlicherweise jetzt nach dem Zweiten schwieriger, als nach dem Ersten – dabei ist das Bebie unglaublich pflegeleicht und lieb. Allerdings ziehen wir uns gerade völlig zu unseren eigenen Interessen zurück, wenn die Kinder schlafen und verbringen kaum Momente zusammen. Das hat sich jetzt eben einfach so eingeschlichen und muss jetzt Stück für Stück gemeinsam wieder geändert werden. Man darf nur nie aufhören die Situation besser bzw. anders machen zu wollen.

    Viele Grüße
    Isa

  8. GENAU SO! geht es uns gerade auch (beschriebene Quitschbeuzeit), mein Mann ist abends super gefrustet weil die Kleine pünktlich bei seinem Feierabend anfängt stundenlanf unruhig und schreiig zu werden, bei ihm schreit sie dann NOCH extremer und lauter und das macht ihn echt traurig, ist er doch irgendwie ausgeschlossen…

  9. Oh wie schön geschrieben, wunderbar offen und ehrlich. Das liebe ich ja so an Ihrem Blog und Ihrer Schreibweise. <3

    Der Satz “Schrei mich ruhig an. Dich krieg ich auch noch!” – Gänsehaut pur.
    Toll, dass Sie das alles so gut gemeistert haben und – statt daran zu zerbrechen – nur noch enger zusammengewachsen sind. Das läuft nicht immer so. Aus eigener Erfahrung kann ich da leider ein Lied von singen. Aber manchmal, manchmal ist auch das der bessere Weg. Denn dann hat es nicht sein sollen. Seufz.

    Beste Grüße,
    die Alltagsheldin

  10. Danke und ja genau so ist.
    Leider hab ich es erst verstanden als die Ehe kaputt war (ok es gab noch einpaar andere Faktoren, denen ich aber nur einen kleinen Platz einräume)Wir haben es nicht geschafft, aber wir versuchen jetzt wenigstens das Beste draus zu machen.

    Das hast du ganz wunderbar beschrieben.
    Ich wünsche euch alles Gute und das ihr alle Hürden so toll meistert.
    Lg Steffi

  11. Klar, das ist bei jedem anders – trotzdem haben mir genau solche Erzählungen sehr geholfen… Man hat ja irgendwie dieses romantische Bild von den ersten Wochen und Monaten mit Baby, als neue oder andere Familie… und einfach keine Ahnung was einen so alles fertig machen kann (gern auch mit Nachhilfe von diesem eigenartigen Hormoncocktail, dem man da ausgesetzt ist).
    Tja, und dieses „Jetzt bist du mal dran“ Gefühl, dass man manchmal hat (zum Thema 50:50), das hab ich schon bei vielen beobachtet, die vor mir Eltern geworden sind (und die scheinen vergessen zu haben, dass sie sich noch vor kurzem regelrecht angekeift haben, weil keiner die Windel machen wollte und ziehen gern jetzt die Augenbrauen hoch, wenn wir uns nicht direkt drum streiten, wer es jetzt machen „darf“….)

  12. Eine Runde virtuellen Applaus für deine Worte! Das ist so wahr. Ich war sogar anfangs ein wenig neidisch auf den Mann, weil er auf Arbeit durfte, und somit Babyauszeit hatte und ich unabdingbar war. Aber man wächst da rein. Und irgendwann muss man ehrlich reden und die Notbremse ziehen. Bei uns war das Zeit zu Zweit. Seine Eltern oder meine Eltern / Geschwister kamen so c.a. als der Zwerg 6 Monate war abends nachdem er schlief und wir sind 2-3 Stunden raus und pünktlich zum nächsten stillen war ich wieder da. Das hat uns wirklich gerettet. Ich finde, man sollte allen werdenden Eltern vorher sagen, dass ein Kind eine Beziehung auch extrem ins Wanken bringen kann! Dann ist man nämlich wenigstens ein wenig vorbereitet und nicht zu Tode erschrocken, wenn das Baby auf der Welt ist und alles toll sein sollte, es aber irgendwie nicht wirklich ist. ;)

  13. Das hast du toll geschrieben!
    Ich habe mich in einigen Sätzen wieder erkannt. Mir war von anfang an klar das ich mich um die Laufmaus kümmere und der Herzmann arbeiten geht. Das ich ihn komplett entlaste in der Woche. Das manche Nächte aber schlimm waren, weil sie viel geweint und geschrien hatte, hatte mich manchmal irre gemacht. Ich hab innerlich um Hilfe gebettelt, aber Männe schlief einfach weiter. Ich kämpfte mich mit Tränen da durch und war zu stolz ihn zu wecken. Er hat doch einen 12 Std Job. Aber am Wochenende habe ich allerdings Unterstützung gefordert und das hat sich bis jetzt nicht geändert, die Laufmaus ist jetzt 17 Monate alt. Am Wochenende darf ich länger schlafen…da ist Papa-time…und er nutzt die Zeit auch super, denn unter der Woche hat er nunmal weniger Zeit für sie…

  14. Bei uns war es genau andersrum: wir hatten zuviel Zeit zusammen. Mein Mann ist bei uns der Hausmann und Vater. Ich war bei beiden Kindern jeweils ein halbes Jahr (+ Mutterschutz vornedran) zuhause. Wir haben in der Zeit, wo ich nicht arbeiten war beide Male nach ein paar Monaten wirklich viel gestritten. Um Kleinigkeiten und Blödsinn, die uns plötzlich essentiell vorkamen. Seit ich wieder arbeite, ist es viel besser geworden. Sorum gibt’s das also auch.

  15. Tränchen in den Augen…weil es auf den Punkt gebracht genau so ist.

    Wir tauschten damals nach 6 Monaten. Es war die beste Entscheidung für uns als Familie. Ich durfte auf der Arbeit endlich mal wieder eine WARME Tasse Kaffee trinken, der Papa hat erfahren, wie sich ein Vollzeit-Baby-Alltag anfühlt und die beiden sind durch das halbe Jahr ein Herz und eine Seele geworden.

    Mama von Julia (2,8 Jahre), die Juli-Maus und den Papa über alles liebt.

  16. Danke für diesen tollen Artikel!

    Ich habe mich, uns, unsere erste Zeit mit dem großen Kleinen sehr darin wiedergefunden. Jetzt, mit zwei Kindern stellt sich gerade folgender Effekt ein:

    Der große Kleine (2 Jahre, 3 Monate) ist „das Kind vom Mann“, der kleine Kleine (10 Wochen) ist „das Kind von Mama“. Eine logische und effiziente Aufteilung – ich stille voll und werd vom kleinen Kleinen gebraucht, bin andererseits durch den Schlafmangel erschöpft und so gerade nicht die beste Spielkameradin für den großen Kleinen, der sehr gerne tanzt, tobt, hüpft, rennt…

    Wie gesagt, eine logische und effiziente Aufteilung. Trotzdem war ich ein bißchen traurig damit, weil doch der große Kleine grad in der zauberhaftesten aller Entwicklungsphasen ist, und ich ihn momentan so oft an den Papa verweisen muss, weil ich wieder mal mit „Baby Busen essen“ (O-Ton großer Kleiner) beschäftigt bin. Gestern haben wir es dann ganz bewußt mal andersherum aufgeteilt – direkt nach dem Stillen kam der kleine Kleine zu Papa, und ich bin mit dem großen Kleinen für eine Stunde auf den Spielplatz verschwunden. Das hat richtig gut getan – uns allen! Der Papa hat sich noch ein bißchen mehr in den kleinen Kleinen und sein zauberhaftes schiefes Babylächeln verliebt – und ich habe wieder mal gestaunt, wie GROSS der große Kleine schon ist, und wie freundlich und phantasievoll er mit seinen Spielplatzkumpels spielt…

    Naja, und Zeit zu zweit… Die kommt momentan tatsächlich ein bißchen zu kurz, aber damit gehen wir dieses Mal viel entspannter um, weil wir genau wissen: es ist nur eine Phase, und es wird wieder besser!

  17. Amen.
    Vielen Dank für diesen tollen und ehrlichen Artikel. Er hilft sehr, da mein Mann und ich mit dem ersten Kind derzeit mitten drin stecken (jetzt 7 Wochen). Ich kann jedes einzelne Wort so unterschreiben.
    Danke.

  18. Schön. Einfach nur toll geschrieben. Danke ^^
    Man kommt wohl kaum drumrum, um solcher Erfahrungen.
    Doch hege ich den Wunsch in mir, es eben irgendwann bei einem viell. doch 2ten Kind „besser“ machen zu können.
    GLg, MamaMia

  19. Ich lese es nun zum vierten Mal. Und wieder kann ich mir etwas neues mit in den Tag nehmen. Ihre punktgenaue Reflektionsgabe und Ihre ehrliche Schreibweise helfen mir zur Zeit ungemein. Danke

  20. Bei uns war es andersrum. Der kleine wollte zum Papa, aber Papa lehnte ihn am Anfang ab. er hatte Angst vor dem Kleinen. er konnte nichts mit ihm anfangen. Das war auch echt schwer für mich.

    Aber das tat dem keinen Abbruch und jetzt funktioniert es zwischen Papa und Sohn echt super :)

  21. Schön zu lesen, dass Ihr Eure Beziehung durch offene Gespräche pflegt. Die braucht es natürlich, wenn die Rollen neu ausgehandelt werden müssen – und nichts ist da eine größere Umstellung als das Elternwerden. Vorher Paar, jetzt Familie. Das hast Du sehr treffend beschrieben!

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