Was ist eigentlich dieses . . . Mutterliebe?!

Heute schrieb mich eine wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Erziehungswissenschaft der Uni Dortmund an, ob Sie mein Blog – neben anderen – ihren Studierenden zeigen könnte, um mit ihnen das Phänomen „Mutterliebe“ zu erörtern. Da dieses Blog öffentlich und jedem frei zugänglich ist, habe ich natürlich zugestimmt. Im Zeichen der Wissenschaft *gnihi*

Aber warum ich eigentlich schreibe: ich finde das Thema „Mutterliebe. Geschichte einer sozialen Konstruktion“ sehr spannend. Da steht das Gefühl, das auch einem herauskommt bzw. in einem drin ist gegen die Erwartungen der Gesellschaft. Bauchgefühl vs. „Wissenschaft“. Letzteres schreibe ich hier in Anführungszeichen, weil ja gerne mit der Wissenschaft argumentiert wird, wenn es um „gute Ratschläge“ geht. „Seht her, Studien belegen, dass der plötzliche Kindstod seit Einführen der Rückenlage zurück gegangen ist …“ Ihr wisst was ich meine. Dass wir in einer sterilen Glaskugel ohne jegliche Fremdkörper um uns herum vermutlich auch ziemlich alt werden würden – also physisch – sei mal dahin gestellt. Aber darum sollte es jetzt ohnehin nicht gehen.

Mutterliebe.

Was ist das eigentlich für mich?

Für mich ist Mutterliebe die Bereitschaft, für mein eigenes Kind zu sterben, wenn ich ihm dadurch das Leben retten könnte. Aber auch das traurig oder wütend sein, wenn mein Kind von einem anderen Kind oder Erwachsenen geärgert wird. Für niemanden anderen empfinde ich mehr Empathie, als für meine eigenen Kinder. Tun sie sich weh oder sind sie krank, schmerz es mich ebenfalls. Fallen sie irgendwo aus der Rolle – z.B. auf Grund der Hochsensibilität des Quietschbeus oder des Kleinwuchses des Löwenmauls – sorge ich mich um sie. Nicht, weil sie anders sind, sondern weil ich nicht möchte, dass sie von unserer Gesellschaft gehänselt, gemobbt oder abgeurteilt werden. Weil ich als ihre Mutter möchte, dass sie glücklich und zufrieden mit sich und ihrem Leben sind. Weil ich nicht möchte, dass sie Selbstzweifel empfinden oder sich versuchen zu verstellen oder zu verändern, weil es ihnen oberflächlich das Leben erleichtern würde. Als Mutter erkenne ich mich und meinen Mann – bzw. unsere Charakteriegenschaften – in unseren Kindern wieder. Ich kann nachempfinden, wie sie sich in dieser oder jener Situation fühlen mögen. Ich habe das im Zweifel bereits selber erlebt und empfunden und weiß, wie sehr mich etwas schmerzte, beschäftigte oder erfreute.

Mutterliebe ist für mich auch, Dinge zu tun, von denen wir wissen, dass sie nicht unbedingt gut sind. Süßigkeiten naschen, zu McDonalds fahren, vor dem Fernseher Abendbrote essen, mit offenen Fenstern Auto fahren. Weil ich weiß, wie viel Spaß sie an diesen Abweichungen vom normalen Alltag haben. Weil es etwas besonderes ist. Dem entgegen stehen dann wieder die gesellschaftlichen Ansichten und Erwartungen. Erst heute bin ich im Internet über eine Diskussion gestolpert, die mit der Frage einer Mutter begann, ob sie ihrem Kind als Süßigkeit zwischendurch lieber Fruchtzwerge oder Leckermäulchen geben sollte. 16 von 17 Antworten bescheinigten ihr, dass beides total ungesund sei und sie ihrem Kind Naturjoghurt mit Obst geben sollte. Eine Antwort war von einer 12-Jährigen, die schrieb, sie esse lieber Leckermäulchen. Letztendlich hat niemand, außer der 12-Jährigen, eine hilfreiche Antwort gegeben. Mutterliebe ist für mich, seinem Kind trotzdem den gezuckerten Quark zu geben, auch wenn ich weiß, dass es nicht gesund ist.

Mutterliebe ist für mich auch, getroffen und verletzt zu sein, wenn mein Kind mich das erste Mal wütend beleidigt. Das erste „Du bist eine blöde Mama!“ tat mir so weh, dass ich weinen musste. Weil ich von meinem Kind nicht abgelehnt oder verachtet werden wollte. Ich liebe meine Kinder bedingungslos und kann mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen, dass sie einmal etwas tun könnten, das dies ändert. Und man erhofft und denkt, die Kinder würden ebenso für einen selber empfinden. Was sie auch tun. Zumindest im Kleinkindalter. Aber das muss man auch erst verstehen und lernen. Oft denke ich „Blödmann!“, wenn mich eins meiner Kinder wieder auf die Palme bringt. Aber ich spreche es nicht aus, weil ich gesellschaftlich schon so stark geprägt bin, dass ich weiß, dass man dies nicht tut/tun sollte. Kinder sind frei von den ungeschriebenen Gesetzten und Regeln unserer Gesellschaft. Wenn die einen blöd finden, dann sagen sie das eben. Mutterliebe ist für mich, sein Kind in den Arm zu nehmen, auch wenn es einen ablehnt und beleidigt.

Mutterliebe wächst und entwickelt sich mit jedem Lebenstag von Mutter und Kind. War ich zuerst bei Beleidigungen getroffen und verletzt, kann ich diese nun von mir abprallen lassen, stattdessen auf mein Kind zugehen, es in den Arm nehmen und ihm sagen, dass das okay ist. Mutterliebe ist, die eigenen Grenzen und Ansichten ständig zu verschieben, zu regulieren und neu zu definieren. Mutterliebe ist Stolz aufs eigene Kind zu sein, obwohl es es mit 1 Jahr noch nicht stehen kann, obwohl es mit 3 Jahren noch nicht richtig sprechen kann, obwohl es mit 6 Jahren seinen eigenen Namen noch nicht schreiben kann, obwohl es mit 25 nicht Luft- und Raumfahrttechnik studiert. Ich bekam mal gesagt, dass man gar nicht wüsste, auf was ich eigentlich stolz sei. Immerhin seien meine Kinder wie sie eben sind und das hätte ja nun nichts mit meinem Verdienst zu tun. Richtig. Aber stolz ist nicht zwingend auf Leistung bezogen. „Ebenso wie bei Ärger, Furcht, Traurigkeit, Überraschung und Freude handelt es sich beim Stolz um eine elementare Emotion, die angeboren und nicht anerzogen ist.“ (Quelle: Wikipedia) Und ebenso sehe ich das mit der Mutterliebe. Sie ist angeboren, nicht anerzogen. Vielleicht kann man sagen, dass sie mit der Geburt des Kindes geboren wird. Manche Frauen brauchen ein paar Stunden, Tage, Wochen oder sogar Monate, um dieses Gefühl von bedingungsloser Liebe, Stolz und Sorge zu empfinden und zu greifen und zu sagen: „Ja, das ist Mutterliebe“. Aber wie überall wird es auch hier wenige traurige Ausnahmen geben. Die Natur hat uns gelehrt, dass jede Regel eine Ausnahme hat. Mutterliebe ist für mich, stolz auf mein Kind zu sein, auch wenn es völlig durchschnittlich oder sogar langsamer ist, als andere Kinder im selben Alter.

Mutterliebe hebelt auch den Kopf und die gesellschaftlichen Konventionen aus. Ich weiß am besten, was für mein Kind gut und richtig ist. Nicht der Nachbar, die Erzieherin oder jemand aus dem Internet. Ich kann mich und meine Gedanken, Sorgen und Ansätze mit den Meinungen Dritter ver- und abgleichen. Aber entscheiden muss ich ganz alleine. Das Bauchgefühl ist und bleibt mein bester Ratgeber, wenn es um meine Kinder geht. Mutterliebe ist für mich auch mal unpopuläre Entscheidungen zu treffen, wie z.B. eine Rückstellung der Einschulung oder eine Ablehnung der vorgezogenen Einschulung, wenn ich der festen Überzeugung bin, dass diese Entscheidung für mein Kind die richtige ist.

Mutterliebe ist auch …

  • sich ständig zu fragen, was die Kinder wohl gerade machen, wenn man endlich mal einen Kinder-freien Tag hat.
  • bei jedem Blaulicht entzückt und aufgeregt „Guck mal da!“ zu rufen.
  • mit vollem Körpereinsatz vor Erwachsenem Publikum den Piraten Tanz mitzutanzen.
  • den Rest des eigenen Eises auch noch dem Kind zu geben, weil es eine mit großen Kulleraugen ansieht.
  • im Auto lauthals „Wer hat den Keks aus der Dose geklaut “ zu spielen. Bei offenem Fenster.
  • das kotzende Kind im Arm zu halten und sich dabei nicht selber übergeben müssen.
  • Lizenzprodukte zu kaufen, auch wenn man sich geschworen hat, das nie-nie-niemals zu tun.

mutterliebe

Das alles  – und noch viel mehr – ist für mich Mutterliebe. Mutterliebe ist unendlich. Sie wächst mit jedem Kind und reicht immer für alle aus. 

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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24 Gedanken zu „Was ist eigentlich dieses . . . Mutterliebe?!

  1. Jede Frau die ein Kind zur Welt bringt aber auch jede Frau die ein Kind in die eigene Familie lässt, sei es durch adoption, pflege oder einen neuen partner wird diese Mutterliebe kennen. Das Gefühl alles zu schaffen wenn es für dass eigene Kind ist.

    Ich finde deinen Text super. Genau DAS ist Mutterliebe :)

  2. Liebe Mama Miez , der Eintrag heute ist super geschrieben auch ich habe so meine Sorgen :) wir leben in Japan und mein kleiner ist Japaner und Deutscher aber in der japanischen Gesellschaft gibt es das UND nicht in ihren Augen ist er ein Hafu ein halb und halb und ich bin ein gaijiin nett ausgedrückt * blöde Ausländerin .
    Ich hätte heute mit ansehen müssen wie ein Kind angefahren wurde ich hab es nicht mehr geschafft es rechtzeitig zurückzuziehen nein es war nicht mein Kind aber das macht kein Unterschied wir beide würden vom Auto getroffen das einzige was ich verhindern könnt das die kleine mit dem Kopf auf dem Boden landete und nur mit einem gebrochenen Arm davon kam .
    Worauf ich hinaus will ist , an Ende fragten mich alle warum hast du das gemacht .! Meine Antwort war “ ich mag zwar in euren Augen ein Gajiin sein aber an erster Stelle bin ich Mutter .!
    Für mich ist Mutterliebe das Kind zu lieben und zu repecktieren auch wenn es nicht mein eigenes ist .!

    Bissel lang sorry , deine treue Leserin

  3. Das hast du wirklich so schön geschrieben und es passt wunderbar. Ist schon erstaunlich wie bedingungslos man lieben kann als Mutter und wie sehr Kinder die eigene Welt verändern :-)

  4. Toll geschrieben. Wirklich. Ich freue mich sooo so sehr darauf, diese Erfahrung selbst auch machen zu dürfen. Sie wird einschlagend sein und sie wird alles verändern, aber ich bin mir sicher, dass ich schnell nicht mehr ohne das Gefühl sein kann. Es ist ja jetzt schon so, dass man schützend die Hände auf den Bauch legt, wenn man durch eine Menschengruppe durch muss. Dass man morgens kuschelnd mit dem Herzmann im Bett liegt und gemeinsam die Hände auf dem noch nur wenig gerundeten Bauch legt. Mutterliebe fängt nicht erst mit der Geburt an, sondern wird durch sie und die gemeinsam verbrachte Zeit nur noch verstärkt.

  5. Mutterliebe heißt grad für mich um 14:00 Uhr die erste Mahlzeit zu sich zu nehmen weil ich Baby Luuk den ganzen Tag nur durch die Gegend getragen habe… Und meine Große (6) so sehr vermisse…. Sie ist bei der Oma

  6. DANKE für diesen wunderschönen Text. Mit Tränen in den Augen werde ich jetzt meiner 2jährigen Tocher noch einer Weile beim Schlafen zuschauen und einfach nur dankbar sein, dass ich MUTTERLIEBE spüren kann.

  7. Ich lese diesen Blog fast täglich und bin beeindruckt und inspiriert. Danke dafür.
    Ein schöner Artikel ?
    Denn ich erwarte gerade mein zweites Kind und zweifel immernoch das kind genauso zu lieben wie das andere, aber Mutterliebe wächst und reicht für jedes Kind aus! Weiter so…

  8. Mutterliebe ist jetzt hier heulend vor dem Tablet zu hocken, weil du damit ins Mutterherz triffst :-)
    Oahhh immer diese Hormone *grinz*

    Lg Kenny

  9. Wieso sitzte ich nun schon wieder vor deinem Text und heule.. Herrgott nochmal du schreibst aber auch so scheisse-gut Emotional… Mach weiter so, ich hab noch Tempo-Vorrat hier. Sorry für meine Wortwahl, das ist gerade meine Empfindung. Alles Liebe Jasmin

  10. Dankeschön liebe Mamamiez.

    Ich bin unendlich dankbar, dieses Gefühl jetzt auch spüren zu können. Während der Schwangerschaft war es für mich undenkbar, dass ich über ein Jahr brauchen würde um „ES“ in seinen Anfängen spüren zu können. Wird einem doch suggeriert, dass es immer sofort da ist und während der Schwangerschaft war ich ja auch glücklich.
    Die Erinnerung an die Zeit danach macht mich heute noch sehr sehr traurig. Aber es ist seitdem gewachsen und scheint damit nicht aufhören zu wollen. Wenn ihr es noch nicht spüren solltet, gebt nicht auf, es kommt – verliert bitte nicht den Glauben, holt euch Hilfe.

    Deine Worte liebe Mamamiez – ich finde gerade gar keinen Weg es auszudrücken – es ist als ob du die Sprache des Herzens sichtbar machst.
    <3

  11. Nein, ich finde deinen Text ausnahmsweise mal nicht toll, liebe MamaMiez. Als eigentlich stille Leserin hat er mich aber gestern so wütend gemacht, dass den vorangegangenen Kommentaren gerne einen etwas reflektierteren entgegensetzen möchte. Auch im Zeichen der Wissenschaft sozusagen, da ich nicht möchte, dass er Eindruck entsteht, alle Mütter würden so denken. Dabei möchte ich nicht dich persönlich angreifen oder deine Gefühle zu diesem Thema, liebe MamaMiez.

    Mutterliebe ist so vielfältig wie es Mütter gibt, darin sind wir wahrscheinlich alle einig. Und sie ist definitiv eine soziale Konstruktion und das ist auch das was mich so stört an diesem Blogpost. Er spiegelt das gängige Gesellschaftsbild einer guten Mutter wieder. Und dem will ich mich widersetzen, warum erkläre ich am Ende. Diese – m.M.n. unreflektierte – Selbstaufgabe, die hinter dem Bild der guten Mutter steckt, macht mich so wütend. Würde ich für mein Kind sterben, wenn ich es dadurch retten könnte? Hängt von den Umständen ab, würde ich sagen. Steht jemand in der Wüste mit einer Knarre vor mir und sagt, entweder du stirbst oder das Kind und ich wüsste, er würde das Kind danach stehen lassen oder an Kinder(sc.)händ(l.)er verkaufen, würde ich zumindest überlegen was ich sage. (Ja, Übertreibung veranschaulicht). Und nein, ich bin nicht einfach so stolz auf mein Kind, weil es ist wie es ist. Warum auch? Weil ich mir dann einreden kann, dass hat es von mir oder seinem Vater? Oder das hängt mit seiner Erziehung zusammen? Bull.shit. Das Kind ist so wie es ist und das ist gut so, aber kein Grund stolz zu sein.
    Und Mutterliebe soll angeboren sein? Was für ein – wissenschaftlich sogar widerlegter – Quatsch. Selbst die Medien liefern genug Gegenbeispiele, wenn ihr mir nicht glaubt, fragt mal einen Sozialarbeiter. Genauso wenig wie sie selbstverständlich ist. Liebe – auch Mutterliebe – ist eine Form der Beziehung und beruht immer auf einigen Eckpfeilern wie bspw. Respekt im gegenseitigen Umgang. Deshalb ist es ja so verletzend, wenn Kinder einem sagen, wie doof sie einen gerade finden. Und wie in jeder Beziehung kann sich auch die Mutterliebe wandeln und das tut sie ja im Laufe der Zeit, je nachdem wo das eigene Kind gerade steht.

    Was ich damit sagen will: Nicht für jeden ist Mutterliebe angeboren, selbstverständlich und bedingungslos. Warum auch, wir sind ja alle verschieden. Und diejenigen, die nicht diesem Bild der „guten Mutter“ entsprechen, sind keine „traurige Ausnahme“ – wir sind ganz normale Frauen, für die Muttersein dazu gehört, aber eben nur das ist und nicht mehr. Wir ordnen dem nicht alles unter.

    Warum macht mich das so wütend? Weil mit diesem Bild/sozialen Konstrukt der „guten Mutter“ zu dem auch diese Form der Mutterliebe gehört, 1. immer ein bestimmtes Rollenbild der Frau einhergeht 2. allen anderes Denkenden immense Schuldgefühle eingeredet werden 3. es die Männer, die natürlich ganz genauso empfinden, ausschließt und abwertet. Das ist das was mich daran so stört.

    Unsere Gesellschaft ist nicht nur kinderfeindlich genug, sondern auch Frauen- und vor allem Mütterfeindlich. Wir haben es schon schwer genug, ohne immer weiter „vervollkommnenden“ Idealen nachzulaufen. Und dabei ist der angeblich perfekte Geburtstagskuchen das geringste Problem. Ich finde es schade, wenn das durch solche Blogpost befördert wird und deshalb wollte ich das nicht so uneingeschränkt stehen lassen.

    Nichtsdestotrotz, liebe MamaMiez, freue ich mich für dich, wenn du so empfindest und möchte noch mal wiederholen, dass ich nicht deine Meinung diesbezüglich angreifen wollte. Ich möchte nur sagen, dass es nicht allen Müttern genauso geht. Und dann hoffe ich, dass du meinen Beitrag veröffentlichst und nicht deswegen mit Hater-Mails zugespammt wirst.

  12. Liebe Frau Miez,

    sehr schön geschrieben. An Schniefelchen:
    auch gut geschrieben. Und es gäbe dazu noch tausend andere mögliche Varianten.

    Alles was man zu so einem Thema schreibt ist doch eine individuelle Momentaufnahme. Und die Miez schreibt das ja auch so.
    Aber Sie hat viele Dinge zusammengefasst die für viele Menschen so zutreffen.

    Was man zu diesem Thema zu sagen hat hat auch immer viel mit dem Alter der Kinder zu tun. Mit dem was man in seiner persönlichen Familie so erlebt hat.

    Ich glaube nicht, dass die Miez ein sichselbstaufgebendes Rollenmuster propagieren will.
    Aber- dass passiert doch in Teilen automatisch.
    Klar muss jede Mutter ihr eigenes Ding Mutterliebe finden. Und im Verlauf des Lebens dieses Ding auch immer wieder fein-tunen.

    Und die Sache mit dem Stolz scheint ja ein schwieriges Thema zu sein!

    Ich hab da auch früher sehr mit gehadert. Das scheint mir aber ein anerzogenes Problem aus der Ursprungsfamilie zu sein. Manche Eltern sind Stolz auf Ihre Kinder, andere finden eben man habe keinen Grund auf Kinder Stolz zu sein.

    Ich fand Frau Miez, sie haben das mit dem Stolz sehr schön formuliert.
    Ich habe meinem Sohn am Sonntag als wir seinen 19 Geburtstag mit der Familie gefeiert haben noch gesagt, dass ich sehr Stolz auf meinen großen Sohn bin!
    Man sollte das vielleicht einfach denen die Stolz auf die Kinder sind gönnen. Man ist nicht Stolz aufs Kind aus einem bestimmten Grund- sondern weil es einfach ein schönes, liebevolles Gefühl ist was die Familienbande stärkt. Und ich kenne dafür kein anderes Wort was ich benutzen könnte als eben Stolz.
    Ich kann mich so gut daran erinnern was für ein süßer kleiner Kerl er war und wenn ich ihn mir heute anschaue und hoch gucken muss weil er viel größer ist als ich, dann bin ich eben Stolz. Auf ihn- weil er es geschafft hat groß und selbständig zu werden und auf mich, weil ich ihn selbst hergestellt habe, geboren habe und ihn all die Jahre mit großen und kleinen Sachen zu einem erwachsenen Menschen gemacht habe.

    Klar- da kann man jetzt auch wieder sagen das ist doch ganz normal da muss man nicht Stolz drauf sein. Aber warum soll denn Stolz verboten sein.
    Jeder Dackelzüchter ist doch auch Stolz auf sein Werk!

    Der Grund warum ich ihm gesagt habe, dass ich Stolz auf ihn bin war übrigens weil ich ihm vorher auf den Schlips getreten bin (nicht wirklich absichtlich) und ich da das Gefühl hatte er braucht das. Denn, obwohl ich Stolz bin ist nicht gerade alles toll in unserer Beziehung. Er ist natürlich auch nur ein ganz normaler heranwachsender der in meinen Augen auch oft total blöde Sachen macht! Weil ich das nun mal aus Erwachsenen-Sicht sehe und auch aus den Augen einer Frau.
    Und da ist mein Ding Mutterliebe (was ich so auch bei der Miez lese)
    man muss sich als Mutter vor allem wahnsinnig zurücknehmen um den Kindern Platz zu lassen sich selbst zu entwickeln. Man muss es ertragen das Kinder eigene Ideen zu lassen und eigene Fehler machen.

    Lieben und trotzdem loslassen.

    Und obwohl diese große Emotion Mutterliebe einen total verändert und auch einen großen Teil im Leben einnimmt- ist man ja trotzdem auch noch ein eigener Mensch! Und ist ja nicht nur Mutter! Man ist ja auch weiter Partnerin, Tochter, Schwester, Berufstätige, Freundin, Kundin etc. vielleicht rettet die eine oder andere noch nebenher die Welt!

    Das schließt sich doch nicht aus. In diesem Post ist doch nur eine Facette des Fühlens und Lebens beschrieben worden und wenn andere Mütter dann das Gefühl haben sich dadurch einzugrenzen dann ist das glaube ich falsch verstanden!
    So wie die Mutterliebe mit jedem Kind wächst so wächst doch auch das Potenzial von Müttern. Dieses Mutterliebe Ding lässt einen doch auch wachsen und stärkt und kräftigt. Auch das Stolz sein auf etwas lässt einen wachsen und stärkt einen!

    LG

  13. Danke für diesen Post…

    Ich wollte immer Kinder haben und war mir der Verantwortung (eigentlich) bewusst.
    Doch niemals hätte ich mir vorstellen können, was es WIRKLICH heißt eigene Kinder zu haben. Wirklich alles für meine Kinder zu machen… sich mit ihnen zu freuen, Schmerzen abnehmen zu wollen, sie von allem schützen zu wollen, usw. usw.
    Man „wächst“ mit und ich bin so unendlich froh, das erleben zu dürfen.

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