Geschwisterbande

Ich genieße es jeden Tag meine drei Kinder als Geschwister zu erleben. Ihr miteinander, ihr gegeneinander. Ihre Interaktionen auf einer Ebene, die ich nicht nachempfinden kann. Kleine und große Momente, die sie nur sie verbinden und miteinander teilen.

Der Quietschbeu ist ein Kind, das auf Konflikte mit Rückzug und oft auch Tränen reagiert. So ist es oft das Löwenmaul, dass Streit sucht und natürlich auch findet. Es begab sich vor einigen Wochen auf dem Spielplatz, als meine Jungs gemeinsam mit anderen  Kindern auf einem Karussell – aka Kotzschleuder – spielten. Ein weiteres Kind kam dazu und wollte, dass sie sofort anhielten, damit es aufsteigen konnten. Da das natürlich nicht von jetzt auf gleich möglich ist und das Abbremsen einen Moment dauert, reagierte das Mädchen sehr wütend, griff nach der Kapuze des Löwenmauls, das auf dem Geländer des Karussells saß, und zog. Herr Löwenmaul verlor natürlich das Gleichgewicht und stürzte rücklings vom sich drehenden Karussell. Ich sprang sofort auf und zu ihm zu laufen, doch der Quietschbeu war schnell, sprang vom sich immer noch drehenden Karussell rannte auf das Kind zu und schubste es mit Schmackes um. „LASS MEINEN BRUDER IN RUHE!!!“ Sein Schrei schallte über den ganzen Spielplatz und alle sahen auf. Ich rief kurz seinen Namen, woraufhin er mich ansah, dann zu seinem Bruder blickte und ihm anschließend wieder auf die Beine half.

Ich kümmerte mich zuerst um das Löwenmaul. Natürlich. Zum Glück war ihm nichts weiter passiert und er ließ sich schnell beruhigen. Dann wandte ich mich dem Quietschbeu zu.

„Wieso hast Du das Mädchen geschubst?“
„Sie hat dem Löwenmaul weh getan!“
„Das stimmt. Aber darum darfst Du ihr doch nicht auch weh tut. Dann bist Du doch genau wie sie.“
„Ich weiß auch nicht wieso ich das gemacht hab. Das ist einfach passiert.“

Ich glaube ihm das. Es sind diese Moment, in denen etwas, was einem sehr tief und fest am Herzen liegt, in Gefahr ist. Psychisch oder Physisch. Es zeigt das, was tief in uns drin ist. Die echte Geschwisterliebe, fern ab von den täglichen Streitigkeiten darüber, wer mehr auf dem Teller hat, wer zuerst die Treppe hochgehen oder die Zähne putzen darf.

Geschwisterliebe ist ein ständiges Konkurieren um große und kleine Dinge. Um Aufmerksamkeit, um Essen, um Spielzeug, um den ersten Platz bei egal war. Konkurrenzkampf gehört zum Leben dazu. Wir messen oder vergleichen uns ständig. Mit Kollegen, Freunden, Familienmitglieder. Und natürlich ganz besonders mit Geschwistern, weil sie dem selben Umfeld entstammen. Und eben dieser gemeinsame Ursprung unserer Herkunft lässt und eine Gemeinschaft sein, an der niemand rütteln kann.

Es ist okay, wenn man den Bruder oder die Schwester zum Weinen bringt. Es ist ganz und gar nicht okay, wenn das ein Außenstehender tut. 

Es ist okay sich den ganzen Tag anzuzicken, zu rangeln, zu streiten. Es ist überhaupt nicht okay, wenn der andere nicht da ist, einem fehlt, weil man nicht teilen kann. Nicht mal die schlechte Laune.

Die Jungs würden dem Meedchen jederzeit, bei egal was, helfend zur Seite stehen, wenn sie darum bittet. Wenn ich sie um etwas bitte werde ich auch mal ignoriert oder angenölt.

Geschwister haben und Sein bedeutet auch, in jeder noch so miserablen Lage nicht allein zu sein. Das Löwenmaul, das sich zum weinenden Bruder ins Bett schleicht, weil ich sein Weinen in der Waschküche nicht gehört habe und ihn beruhigt, dass die Mama gleich ganz bestimmt kommt und er gar nicht traurig sein muss, weil er ist ja da.

Der Quietschbeu, der seiner kleinen Schwester „Der Mond ist aufgegangen“ vorsingt, wenn sie im Bett jammert. Nachdem er aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen war, habe ich ihr die gängigen Kinderlieder aus dem Netz (Tipp: bei real,- kann man die schönsten Kinderlieder inklusive Texten und Noten kostenfrei herunterladen.) geladen. Aber sie will ihren Bruder singen hören, schimpft „Nei!“ wenn ich die CD starte und ruft seinen Namen.

Das Meedchen, das ihre Brüder immer trösten muss, sobald einer wegen egal was weint, dabei ihre Köpfe streichelt und „Nei, nei, weine!“ sagt.

Sie sind immer irgendwie für einander da. In guten und in schlechten Zeiten.

Geschwister

Ich habe zwei Geschwister. Einen Bruder und eine Schwester. Und meine große Schwester ist der wichtigste Mensch in meinem Leben, neben meiner eigenen kleinen Familie. Und das, obwohl uns 10 Jahre Altersunterschied trennen und ich quasi als Einzelkind aufwuchs. Mir haben meine großen Geschwister schrecklich gefehlt, als sie auszogen. Das ist auch mit ein Grund, warum ich immer einen geringen Altersunterschied für meine Kinder haben wollte. 

Wenn die eigenen Eltern eines Tages nicht mehr sind, wen hat man dann, um gemeinsam zu trauern oder sich gemeinsam an die eigene Kindheit zu erinnern? 

Heute ist Weltgeschwistertag. Wer von Euch mag ebenfalls eine Geschwistergeschichte von seinen Kindern oder gar sich selber erzählen? Ihr dürft dafür das Kommentarfeld weiter unten oder Euer eigenes Blog nutzen. Dann freue ich mich über eine Link-Benachrichtigung.

Sicherlich kann ein Leben ohne Geschwister ebenso erfüllend sein, wie eines mit. Ich möchte da niemandem zu nahe treten. Aber ich habe es immer geliebt Geschwister zu haben und freue mich jeden Tag aufs Neue darüber, dass meine Kinder dieses Geschwisterband haben, pflegen und strapazieren dürfen.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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38 Gedanken zu „Geschwisterbande

  1. Wenn ich das so lese, bekomme ich fast wieder Tränen in den Augen, weil unsere Maus als Einzelkind aufwachsen wird (aus Gründen).
    Ich frage mich, ob sie deswegen eine weniger glückliche Kindheit haben wird?
    Ob wir sie stattdessen verwöhnen, weil sie nicht teilen muss?
    Ob sie sich oft alleine fühlen wird?
    Ob wir das kompensieren können?

    Unter anderen Umständen wäre eine Nummer 2 bestimmt schon unterwegs, aber es ist nun mal so wie es ist.

    Ich weiss nur, dass ich mir immer eine Schwester oder einen Bruder gewünscht habe und es nie verstanden habe, warum das nicht ging (meine Mutter war geschieden und so ohne Mann..).

    1. Nun eben das wollte ich ganz sicher nicht mit meinem Beitrag auslösen. Ich denke, wenn Kinder das „Geschwister haben“ nicht kennen, werden sie es auch nicht existentiell vermissen.
      Fühl Dich gedrückt!

      1. „Ich denke, wenn Kinder das “Geschwister haben” nicht kennen, werden sie es auch nicht existentiell vermissen.“ – Das bestätige ich mal mit meiner eigenen Erfahrung. :-)

        Später merkte ich zwar, dass es irgendwie schade ist, dass da keiner ist, der die Erfahrungen, die ich mit den Eltern gemacht hatte, (und natürlich den ganzen Rest), teilen konnte (wie es eben nur Bruder oder Schwester können). Aber auch dann ist es halt so wie es ist.

        Was mir auffiel war, dass früher gerne „alles“ mit „Einzelkind“ küchenpsychologisch erklärt wurde. Entweder war man verwöhnt oder von den Eltern unterdrückt. Ja, was nun?

    2. Ich glaube nicht, dass man eine weniger glückliche Kindheit hat, wenn man ohne Geschwister aufwächst. Das ist halt so und man kann es als Kind oder als Eltern oft nicht ändern.
      Mein Sohn war die ersten elf Jahre ohne Schwester bestimmt nicht unglücklich.
      Ich war es oft, auch dank der unsensiblen Art mancher Mitmenschen, die mit Sprüchen wie: „Du musst deiner Mutti sagen, dass du ein Geschwisterchen haben willst“ um die Ecke kamen.
      Und ich weiß, das es viele Kinder/ Erwachsenen gibt, die trotz oder wegen der Geschwister unglücklich sind.
      Deine Maus ist bestimmt glücklich, vorallem, weil sie ne Mama hat, sie sich um sie sorgt…

    3. Ich habe Geschwister und bin darüber sehr froh. Aber ich habe auch zwei Freundinnen, die mir genauso viel bedeuten wie meine Geschwister. Ich glaube, dass echte Freundschaft, ob zwischen Geschwistern oder außerhalb der Familie immer ein Geschenk ist und als Einzelkind findet man sie vielleicht dann außerhalb der Familie!
      Wenn ich mich recht erinnere, waren für mich als Kind enge „Familienfreundschaften“ zu anderen Familien mit Kindern immer ganz toll. Dort ein paar Tage verbringen oder zusammen in den Urlaub fahren fand ich immer super und ähnlich, wie (mehr) Geschwister zu haben. Vielleicht ist das etwas, mit dem man für Einzelkinder einen kleinen Ersatz fürs Geschwister haben schaffen kann.

    4. Ich habe z.B. eine Schwester, bin aber genauso eng mit meinen Cousins aufgewachsen und habe eine „Cousine“ mit der ich eigentlich nicht Blutsverwandt bin (Tochter meiner Patentante). Man kann diese Verbindung also auch durchaus in anderer Form haben, finde ich.

  2. Meine Geschichte betrifft meine Kinder. Als mein Sohn 11 jahre alt war, ist meine Tochter geboren. Er hatte sich immer Geschwister gewünscht. Geklappt hat es erst so spät. Als er sie im Arm hielt sagte er: Mama ich wusste gar nicht, dass man einen Menschen sooo lieben kann.
    Und ja ich denke für sie wird es auch sehr hart, wenn er mal auszieht.

  3. Ich bin ein sogenanntes Sandwichkind, habe eine 5 Jahre ältere Schwester und eine 5 Jahre jüngere Schwester. Wir sind alle sehr unterschiedlich, was nicht nur daran liegt, dass wir keine genetischen Geschwister sind, denn wir sind alle 3 als Babys adoptiert worden. Bis heute sind wir eng verbunden. Der plötzliche Tod unseres Vaters vor 6 Jahren ließ uns noch enger zusammenrücken. Für meine Tochter habe ich mir auch immer eine Schwester oder einen Bruder gewünscht, aber wir haben lange über den richtigen Zeitpunkt nachgedacht. Wie blöd !! Jetzt mit Baby Luuk ist die Familie komplett und ich kann stolz behaupten, dass meine Kinder die besten Tanten haben !!

  4. Ich bin mit meiner Schwester nicht in einer Familie aufgewachsen und wir haben uns erst spät(er ) kennengelernt, aber ich bin niemandem so eng verbunden wir ihr. Es ist ein großes Glück, eine solche grandiose, große Schwester haben zu dürfen. Es gibt zum Glück ja auch Wahlschwestern oder-brüder.

  5. Ich habe eine Schwester, die ist 13 Jahre jünger als ich. Und war (bis meine eigene Erna kam) mein absolutes Ein und Alles. Ich bin sehr sehr froh sie zu haben, auch wenn uns seit 7 Jahren rund 600km trennen und pubertierende Mädchen sehr ungerne mit ihrer Schwester telefonieren wollen ;D

    Was mir zu deiner Geschichte sofort einfiel, ich wollte schon immer Geschwister haben, am liebsten einen großen Bruder. Das dies nicht mehr ging habe ich erst später begriffen :P
    Die Story, die meine Eltern dann tatsächlich zum Umdenken (sicherlich nicht der einzige Grund, aber angeblich schon) in dieser Sache brachte: Ich hab mal einer Freundin der Familie erzählt, dass ich immer verstecken spiele. Und dann warte und warte, aber nie gefunden werde. Bis mir dann einfällt, ich hab ja gar kein Geschwisterchen das mich finden könnte.Da bin nur ich. Und dann ensprechend sehr traurig darüber war.
    Ich selbst kann mich nicht mehr daran erinnern, aber es ist doch schön zu wissen das meine Schwester mich jetzt suchen kann :P

  6. Hallo,

    Weltgeschwistertag! Wie schön, das wusste ich gar nicht. Bis jetzt. Werde mich gleich mal bei meinen Geschwistern melden.
    Ich bin die Älteste und habe zwei Geschwister. Zwillinge, Bruder und Schwester. Uns trennen drei Jahre. Als ich in der Pubertät war hat es mich so genervt mir mit meiner kleinen Schwester ein Zimmer teilen zu müssen. Und heute? Heute bin ich so froh die Beiden zu haben. Mein Bruder hilft wo er kann und man kann sich immer auf ihn verlassen. Meine Schwester ist meine engste Vertraute und der einzige Mensch in meinem Leben dem ich wirklich alles erzähle, ohne Ausnahme.
    Y. und C. Ich liebe euch und bin froh euch zu haben!

  7. Obwohl ich ja selbst einen jüngeren Bruder habe, fallen mir beim Thema „Geschwister“ immer zwei Freundinnen von mir ein, die knapp zwei Jahre auseinander sind. Ich hab sonst noch nie erlebt, wie sich zwei Leute so fetzen und miteinander konkurrieren können und trotzdem ein Herz und eine Seele sind. Ich finde, das beschreibt „Geschwisterliebe“ ziemlich gut.

  8. Meine 2 Kleinen sind mit 2,5 Jahren und 10,5 Monaten noch zu klein um großartig Geschwistergeschichten zu erzählen.
    Ich selbst bin die Älteste von 4 Geschwistern. Wir haben einen recht großen Abstand (33, 28, 20 und 13). Meinen inzwischen 28-jährigen Bruder habe ich lange Zeit zum Teufel gewünscht. Nach 5,5 Jahren, in denen ich meine Eltern und meine Oma ganz für mich alleine hatte, kam plötzlich er daher. Ich kann mich an Dramen erinnern („Ihr liebt mich nicht mehr!“) … ich war nicht einfach. Doch als Klassenkameraden von mir, ihn auf dem Spielplatz mal getratzt hatten (ich glaube, da war er so alt wie mein Großer jetzt), habe ich ihn mit Tränen in den Augen verteidigt. Das tat mir so weh! Ich fühle das heute noch, wenn ich daran zurückdenke. Es hat 18 Jahre gedauert, bis wir gut miteinander auskamen. Und wir haben nun ein sehr gutes Verhältnist zueinander. Leider ist der Abstand zu meinen anderen beiden Geschwistern zu groß. Da gehen die Interessen zu weit auseinander. Der 20-Jährige kommt aber öfter zu mir, wenn er mal einen Rat braucht und für die Kleinste habe ich eine gewisse Vorbildfunktion.
    Das alles war auch ein Grund, warum ich meine Kinder näher beieinander haben wollte und ich bin sehr froh drum. Mein Mann ist Einzelkind und findet es faszinierend das Miteinander unserer Zwei zu beobachten.
    So, ich muss nun los … der Große schreit um Hilfe … ;-)

  9. Meine Schwester 39 und ich 32 kappeln uns immer noch wie kleine Kinder wenn wir bei den Eltern zu Besuch sind. Da geht es auch immer darum wer das größere Stück Kuchen bekommt, wer wo sitzen darf oder wer sich selbst was holen soll…. Aber wenn es drauf ankommt helfen wir uns immer gegenseitig. Wenn ich schon bei den Eltern bin und die Schwester kommt spontan vorbei, dann wird das von mir immer mit einem „DIE schon wieder!“ quittiert :) Früher wenn wir uns gestritten haben, mussten wir uns in die Ecke stellen bis wir uns gegenseitig verziehen haben – das ging dann auch recht flott weil keiner große Lust drauf hatte in der Ecke zu stehen. Somit war der Streit immer recht schnell beigelegt.

  10. Liebe MamaMiez,
    Geschwisterliebe, ja das kenne ich auch :-) auch in schwierigen Situationen.
    Ich habe eine Zwillingsschwester. Wir beide wurden 2012 gleichzeitig schwanger. Tatsächlich im selben Monat. Mit fast demselben errechneten Geburtstermin. Wir heulten, als wir es erfuhren und freuten uns so sehr. Unsere Eltern glaubten es nicht und waren total baff. 2 Wochen später – ziemlich am Anfang der Schwangerschaft – verlor ich mein Baby. Kein Herzschlag. Ausschabung. Schmerz. Das Baby meiner Schwester wuchs heran. Freude. Glück. Ich versuchte mit meinem Schmerz fertig zu werden; ihr Bauch wurde immer größer. Glück und Schmerz waren so nah beieinander.
    Ich weiß noch, wie ich an Weihnachten neben meiner schwangeren Schwester stand und ihren Bauch streichelte und mich so sehr für sie freute. Ich hatte solche Angst, neidisch zu sein. Aber da war kein Neid. Nur pure Freude für sie und ihr Glück. In dem Monat, als ich ihren neugeborenen zuckersüßen Sohn in den Armen hielt, wurde ich wieder schwanger :) Ich glaube noch heute, dass dieser Moment mit meinem Neffen wichtig war, für meine Seele und meinen Körper und der kleine Mann uns da einen Schups gegeben hat, keine Angst mehr zu haben.
    Meine Tochter kam 10 Monate später gesund auf die Welt (grins*Freude*Glück*Wunder) und ist nun mit ihrem Cousin quasi genau eine Schwangerschaft auseinander. Es ist wundervoll beide zu erleben. Nicht mehr lang, und sie werden richtig schön miteinader spielen können.
    Und es ist schön zu wissen, dass meine Schwester und mich dies alles noch näher zusammen gebracht hat. Ich weiss, dass es auch für sie nicht einfach war ihre Schwester so traurig zu sehen. Sie hat mich immer gefragt, ob ich das nun hören kann oder will (wenn zB das Baby sich zum ersten Mal im Bauch bewegt hat) und ja natürlich wollte ich alles wissen! Ihr Einfühlungsvermögen hat es mir so viel leichter gemacht und so konnte ich auch ihre Schwangerschaft geniessen trotz der Tatsache, dass ich meinem Wurm nachtrauerte. Es ist schön eine Schwester zu haben, die so ist, wie meine. Es ist schön nun gleichzeitig Kinder zu haben und sich zu helfen, wenn es schwierig wird. Oder mal einen trinken zu gehen. Und sich auf die Männer zu verlassen. Schwesternmomente geniessen halt. Und ich freue mich schon, wenn noch mehr kleine bezaubernde Geschwister-wesen zu ihrem Sohn und meiner Tochter dazukommen. Geschwisterliebe halt. <3

  11. Ich habe keine Geschwister und ich kann nicht sagen, dass mir irgendetwas gefehlt hat. Im Gegenteil, ich hatte eine schöne Kindheit.
    Allerdings denke ich heute mit 30, dass es schon toll wäre, wenn ich eine Schwester oder einen Bruder hätte, wenn mein Kind noch einen Onkel oder eine Tante von meiner Seite hätte.
    Für mein Kind wünsche ich mir darum schon, dass er noch Geschwister bekommt! Und wenn es die Natur zulässt, dann hoffentlich bald ;-)

  12. Ich fand deinen Text sehr berührend und genau das wünsche ich mir später mal für meine Kinder.

    Ich habe einen jüngeren Bruder, uns trennen 3 Jahre. Ich habe mir lange einen großen Bruder gewünscht, aber dann irgendwann auch verstanden, dass das wohl nichts mehr wird ;)
    Als er noch ganz klein war, war ich immer furchtbar eifersüchtig. Später verging das langsam, aber so richtig innig waren wir nie miteinander. Charakterlich unterscheiden wir uns sehr und so haben wir uns in seiner Pubertät noch mehr voneinander entfernt, als es sowieso schon der Fall war. Ich konnte seinen teils respektlosen und trotzigen Umgang mit unseren Eltern nur schwer ertragen, das wäre mir nie eingefallen. Das konnte ich ihm lange nicht verzeihen.
    Nun sind wir beide Mitte 20 und sehen uns und quatschen, wenn wir bei unseren Eltern sind. Nicht mehr und nicht weniger. Das hat mir eigentlich auch nie gefehlt, ich kenne es ja nicht anders.

    Wenn ich dann die vielen tolle Kommentare lese, wird mir dann doch ein wenig anders- es muss toll sein, eine innige Beziehung zu seinen Geschwistern zu haben!
    Und der Umgang zwischen Ihren 3 Süßen finde ich so herzlich, dass mir die kurzen Einblicke aus ihrem Miteinander regelmäßig die Tränen in die Augen treibt- so schön! :)

  13. Liebe Mama Miez,

    meine Schwester hat mich auf Dein Blog gebracht und seitdem bin ich stille und genießende Leserin. Aber heute muß ich einfach schreiben, weil Du mir aus der Seele sprichst bzw. schreibst. Meine Schwester ist neben meiner eigenen Familie auch der wichtigste Mensch in meinem Leben. Nur sie versteht, wenn ich ihr sage, dass es hier gerade nach unserer Kindheit riecht, nur sie hat auch die Leidenschaft für alte Worte die nicht mehr im Sprachgebrauch sind, nur sie weiß welch große Bedeutung die Weihnachtszeit hat, wir haben beide die gleiche Vorstellung vom Leben und vor allem den gleichen Humor…. und es gibt keinen Tag an dem wir nicht miteinander telefonieren. Wir waren auch zweimal zeitgleich schwanger und unsere Kinder kamen einmal mit einer Woche und einmal mit 11 Wochen Unterschied zur Welt.

    Ich liebe Sie einfach und kann mir nicht vorstellen ohne sie zu sein!

  14. Ich bin Einzelkind und da ich nichts anderes kenne, vermisse ich auch nichts. Die Vorstellung nach dem Tod der Eltern noch jemanden zu haben, mit dem man Erinnerungen austauschen kann, ist sicher toll. Aber aus persönlicher Erfahrungen aus dem Bekannten- und Freundeskreis gibt es mit dem Tod der Eltern zwischen Geschwistern so viel böses Blut ums Erbe (selbst, wenn es eigentlich gar keins gibt), dass ich gar nicht so traurig bin, Einzelkind geblieben zu sein.

  15. ach, es ist so schön, das zu lesen… heartwarming!

    ich finde es auch hier wahnsinnig schön, wie die kinder sich bekämpfen, vertragen, stundenlang friedlich spielen, einander trösten, voneinander abstand nehmen, sich miteinander auseinandersetzen und letztendlich immer füreinander da sind. wenn eins der kinder heult und ein anderes es nicht trösten kann, kommt der kleinste immer und sagt: „alel, elfa!“ (er nennt mich als einziger mensch auf der welt bei meinem richtigen namen und keiner weiss warum.)

    ich selber habe «nur» halbgeschwister. mit zweien davon bin ich aufgewachsen, der bruder ist dreieinhalb jahre jünger als ich, unsere schwester war 9 jahre jünger als ich. sie starb mit sieben, an einem verkehrsunfall. sie ist der grund, warum ich immer drei kinder wollte: wenn einem was passiert – und mein leben zeigte mir, dass man auf der falschen seite der statistik aufgeführt werden kann – dann verteilen sich die verlustängste der eltern auf zwei und nicht auf eines. das kann einen nämlich erdrücken. ich war heilfroh, in dieser situation den bruder zu haben. mittlerweile sind wir erwachsen und haben ein freundschaftliches verhältnis. von den anderen halbgeschwistern kenne ich nur den bruder, der ist 18 jahre jünger als ich und wir haben ein null-verhältnis. was ok ist.

    gleichzeitig bin ich im rudel meiner tanten und onkel aufgewachsen. sie sind wie schwestern und brüder für mich. ich war ihr nachzügler, das sechste kind der grosseltern. und noch heute stehen sie mir nahe und ich ihnen. und das ist hammer!

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