Schicksalhaft. Dankbarkeit.

Vergangenen Freitag hatte ich ein sehr wichtiges Gespräch mit meinen Chefs. Eines, das mir zwei Wochen lang unruhige Nächte und Bauchweh beschert hat. Es war aber klar, dass es geführt werden muss. weshalb ich es nicht länger aufschieben wollte. 

Wieso mich das Gespräch im Vorfeld so aufwühlte ist schnell erzählt: ich musste dafür über meinen eigenen Schatten, bestehend aus schlechtem Gewissen und einem Gefühl des Versagens, springen. Auf der anderen Seite wusste ich schon lange, dass danach eine große Last von mir abfallen würde. Könnte. Der Ausgang war ja unklar.

Ich arbeite derzeit Teilzeit in Elternzeit, die noch bis zum 3. Geburtstag des Meedchens andauert. Seit nun mehr 2 Monaten bin ich bereits krank geschrieben und werde dies voraussichtlich auf unbestimmte Zeit auch noch bleiben. Ein für mich unhaltbarer Zustand gegenüber meinem Arbeitgeber, der so nicht mit mir planen kann und ebenso unhaltbar für mich, die ich nie weiß, was die nächste Woche bringt. Für mich war es daher ganz wichtig eine Lösung zu finden, die diese innere Unruhe in mir lindert. Nichts ist schlimmer als der in einem selber brodelnde Stress. 

Wir sprachen also miteinander über die aktuelle Situation und über die Zukunft. Ich kann mich unendlich glücklich schätzen zwei sehr verständnisvolle Chefs zu haben, die mir nicht das Gefühl geben, dass ich mit meinem aktuellen Zustand weniger Teil der Agentur sei, als ich es gesund und leistungsfähig bin. Das bedeutet mir sehr viel.

Letztendlich kamen sie meinem Vorschlag und Wunsch entgegen und gemeinsam beschlossen wir, dass ich nach meiner Gesundung in reguläre Elternzeit gehen werde. Das nennt man Unterbrechung der Teilzeitbeschäftigung. Für mich bedeutet dies im Klartext: Bis Ende Mai 2015 werde ich nicht mehr in der Agentur arbeiten gehen.

Nun fragt sich der ein oder andere vielleicht, wie wir das witschaftlich stemmen können, wo ich doch immer schrieb, dass wir wirtschaftlich auf meine Arbeitskraft angewiesen sind. Nun, es ist tatsächlich so, dass sich dieses Blog in den letzten Monaten in Sachen Besucherzahlen erstaunlich entwickelt hat. Ich schrieb mal, dass ich gerne vom Schreiben/Bloggen leben können würde. Nun müsste man „leben können“ genauer definieren, aber ab kommenden Montag (15.09.) wird sich auf „Bis einer heult“ etwas verändern, das es mir ermöglicht, diese Elternzeit regulär zu Ende zu nehmen, ohne nebenbei arbeiten gehen zu müssen.

Aus diesem Grund hoffe ich sehr, dass sich niemand an den anstehenden Veränderungen stören wird, sondern diese als das erkennt und wahrnimmt, was sie für mich sind: ein Möglichkeit mein inneres und äußeres Leben wieder in die Bahn zu bekommen, Energie zu sammeln und zu meiner alten Form zu reifen. Ich empfinde es als Geschenk, dass dieses Blog, das mir wahrlich viel bedeutet und gibt, mein „Rettungsring“ in jeglicher Lebenslage sein kann und ist. Ein kleiner Traum wird wahr.

Ich kann Euch aber vorweg auch schon beruhigen: die Veränderungen beziehen sich nicht auf den Inhalt. Ich schreibe, was ich schreibe, wann ich will und wie ich es will. Daran wird sich nichts ändern.

Und ja, ich halte das Angebot, das zu dieser Veränderung führte, für Schicksal. Denn es kam genau zum richtigen Zeitpunkt. Dankbar für das was ich habe. Dankbar für die Lösung meiner aktuellen Sorgen. Dankbar für mehr Luft zum Atmen.

Und dankbar für all meine Leser, die mit ihren Besuchen, ihren Kommentaren und ihrer Freude am Teilen meiner Texte „Bis einer heult!“ zu dem gemacht haben, was es ist. Danke! ?

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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26 Gedanken zu „Schicksalhaft. Dankbarkeit.

  1. Ich freue mich für dich, dass der Wink des Schicksals genau zum richtigen Zeitpunkt kam und sich alles so toll fügt. Das gönne ich dir von ganzem Herzen!

  2. Oh liebe Mama Miez,
    ich freu mich für dich und ich hoffe auch mit dir. Manchmal kommen unerwartete, gehoffte Wendungen früher und passender als man denkt. Ich freu mich…und wünsche dir eine schöne Elternezeit :-)
    Alles liebe

  3. Liebe Mama Miez,
    tun Sie zuallererst, was für Sie und Ihre Familie richtig und wichtig ist. Wer meint, Sie danach beurteilen zu müssen, ob ihm/ihr das nun in den Kram passt, kann Ihnen herzlich egal sein.

    Gut für Sie, dass Ihre Chefs so entgegenkommend sind, und dass Sie diese Möglichkeit haben, wie auch immer die aussieht. Nutzen Sie das und kommen Sie auf Ihren Weg.

    Danke für den Blog und dass Sie uns teilhaben lassen! Alles Gute!

  4. Es freut mich, dass sich nun endlich zeigt wozu das alles gut war.
    Ich hoffe, dass es für dich und euch jetzt erstmal bergauf geht.
    Und gespannt bin ich natürlich auch, was sich so verändert.

  5. Ich lese deinen Blog erst seit ca. einem halben Jahr. Aber er ist einfach toll. Es gibt immer etwas zum Schmunzeln, zum Nachdenken…kurzum zum fühlen! Ich nehme unsagbar viel mit. Sei es für meinen Beruf aber auch für den Alltag! Wenn sich diese Veränderungen positiv für dich auswirken und es das ist, was dir gut tut. Dann volle Karacho voraus!!! Ganz viel Erfolg dabei ;-)

  6. Wie schön das du eine gute Lösung für dich/euch gefunden hast!
    Ich bin gespannt auf die Veränderung – und wenn es hilft klicke ich auch morgens und abends rein :)

    Ganz liebe Grüße
    Sarah

  7. Liebe Mama Miez,

    Es freut mich so sehr zu lesen, dass Sie einen Weg gefunden haben Ihr Leben in eine Bahn zu lenken, mit der Sie deutlich besser zurecht kommen.
    Ich kann mir nur vorstellen, welcher Druck auf Ihnen in den letzten Wochen bezüglich der Sorge um Ihren Arbeitsplatz(und dem „wie geht es weiter) gelastet haben mag.

    Ich bin neugierig, welche Veränderungen hier im Blog nun stattfinden werden und freue mich, dass Sie so ihrem Traum, vom Bloggen leben zu können, einen Schritt näher gekommen sind.

    Viele Grüße,
    Ms.Ninberry

  8. Ich freue mich unendlich für EUCH den IHR ALLE profitiert von einer ausgeglichenen in sich ruhenden Ehefrau und Mutter….

    Ich hoffe die veränderungen sind “ NUR MEHR WERBUNG“ damit wir dich alle weiter geniessen können

  9. Liebe MamaMiez,
    Nach einer sch… Woche tut es gut zu lesen, dass es doch noch eine Menge guter Menschen gibt, die nicht nur an der Gewinnoptimierung ihres Unternehmens feilen, sondern auch die einzelnen Menschen als Teil des Betriebes wahrnehmen.

    Der Mann mit dem Blumenstrauß Mitte der Woche ließ mich bereits zwinkern.
    Dieser Beitrag von heute macht ein bisschen Gänsehaut und dazu ein wohliges Gefühl im Bauch. Ich freu mich sehr und bin gespannt :-)
    Alles Gute!

    P.s. Kiche, unten ist ein Werbebanner zum Thema „Einschlafstörungen. Wieder gut schlafen“. Ich huschte wirklich nur noch mal eben schnell auf dem Weg ins Bett hier vorbei. Einschlafstörungen hat man nach diesem Beitrag sicher nicht

  10. Liebe Frau Miez,
    bisher war ich nur stille Mitleserin ihres Blogs (habe ihn allerdings, als ich ihn letztes Jahr begeistert entdeckte, von hinten bis vorne durchgelesen, wie ein Buch – großartig!), aber nach Ihrem heutigen Beitrag möchte ich nur kurz mal sagen: Ich freue mich sehr für Sie, dass das jetzt alles so positiv weitergeht und sie die Chance zu dieser Veränderung bekommen. Bin sehr gespannt, was da kommt und drücke fest die Daumen, dass es so wird wie Sie es sich wünschen. Ich werde jedenfalls dabei bleiben…! :-)
    Alles Liebe für Sie und danke für die vielen tollen, interessanten, lustigen, rührenden und einfach menschlichen Posts. Weiter so!

  11. Liebe Mama Miez,
    seit etwas mehr als drei Jahren lese ich jetzt, meistens still, mit. Da war das Meedchen noch nicht mal empfangen. Ihr alle seid mir so sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich mit allen anderen und natürlich mit dir, dass dein Blog so „durch die Decke“ geht und dir jetzt ein Rettungsanker sein kann. Mehr Kommerz – in welcher Form auch immer – stört da überhaupt nicht, wie anders sollen sich Blogger sonst bitte finanzieren? Ich wünsche euch alles erdenklich Gute und eine baldige Genesung! Liebe Grüße, Linda

  12. Liebe Pia,

    Ich war und bin wirklich immer voller Bewunderung für jede Mama, die Beruf, Kinder und Haushalt unter einen Hut bekommt.
    Ich habe selbst 3 Kinder und bin mit Haushalt und Kindern schon völlig ausgelastet und im Grunde von morgens 6 bis abends um 10, wenn ich die Bügelwäsche erledige, im Einsatz. Wie ich da auch noch 30 Std Arbeit unterbringen sollte, wäre mir echt ein Rätsel.
    Und wenn du nun eine Möglichkeit gefunden hast, dir Elternzeit erlauben zu können, aber trotzdem nicht auf finanzielle Sicherheit verzichten zu müssen, dann freut mich das ehrlich sehr und ist einfach toll. Dir wird es besser gehen, deine Kinder werden davon profitieren und die Kasse stimmt trotzdem. Absolute Win-Win-Situation!!!
    Und wer jetzt hier meckert und den Zeigefinger hebt: Würden diese Leute es dir danken wenn du die angekündigte Veränderung deines Blogs nicht durchziehen würdest? Oder würden die ihre Portemonnaies öffnen und das entstandene Loch in Familie Miez‘ Haushaltskasse stopfen? Nein! Also Klappe halten;-)

    Herzliche Grüße und alles Liebe

  13. Das ist wieder so ein Artikel bei dem ich auf die Trolle gewartet habe…
    Lass Dich nicht entmutigen: Wenn Du uns (die hier jahrelang kostenlos an Deinem Leben teilhaben) nutzt, um eben dieses zu finanzieren, dann ist das nur konsequent – und mehr als gerechtfertigt…

  14. Hallo liebe Mama Miez,

    ich lese hier schon lange mit und mag nun auch mal einen ganz herzlichen Glückwunsch rüberschicken! Dazu, dass Sie den Mut hatten, offen mit Ihren Chefs zu reden und eine tolle Lösung gefunden haben. Ich wünsche Ihnen alles Gute und den gewünschten Erfolg mit den geplanten Veränderungen! Nur Mut, aber den haben Sie ohnehin.

  15. Toll das es für die finanzielle Seite auch eine Lösung gibt.
    Das tut guuut, dem Kopf, der Seele, der ganzen lieben Miez : )

    Drück die Daumen das alles klappt wie Du es brauchst !

    LG

  16. Wie schön, daß Du so verständnisvolle Chefs hast, und jetzt noch eindreiviertel Jahr Elternzeit nehmen kannst. Genieß die Zeit. Arbeiten können wir noch den Rest unseres Lebens. Ich bin seit Anfang 2008 in Elternzeit und werde zum 1. Oktober wieder Teilzeit arbeiten gehen. Jetzt wirds auch Zeit, meine Kleine wird im Dezember schon 4!
    Ich wünsche Dir viel Glück, und daß sich alles zum Guten fügt, besonders finanziell. Wenns da nicht drückt, kann man die Zeit auch genießen.
    Ich freue mich zu hören, wie es weitergeht.

  17. bin gespannt auf die Veränderung und dank Deiner tollen Texte, Tipps, Ideen, Produkttests, Einblicke in Euer Familien etc. sei es Dir auch total gegönnt!
    LG und viel Erfolg!

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