Wie ich mal eine Regenbogentorte buk

Vor 4 Tagen las ich auf Twitter von Judiths Wunsch nach einer Regenbogentorte zum Geburtstag. Sie überlegte, ob sie die nicht einfach selber backen sollte.

Das kenne ich. Ich backe mir ja auch seit Jahren meinen Geburtstagskuchen selber. Das ist okay. Schmecken und gut aussehen tun sie ja trotzdem und das ist das Wichtigste bei einem Kuchen. Aber so ein geschenkter Kuchen zum Geburtstag, das ist trotzdem was anderes. Darum hab ich kurzerhand beschlossen, dass ich eben diese oben erwähnte Regenbogentorte backen könnte. Als Überraschung natürlich.

Nachdem mein Entschluss feststand und ich mir den Kuchen Zutaten-technisch zusammen gesucht und gekauft hatte, beschloss Judith dann doch tatsächlich, sich diese Torte selber zu backen. Und ich so still zu mir: NEIN!

Ein wenig kam mir die Tatsache zur Hilfe, dass ihr Auto gerade in der Werkstatt war und sie deshalb nicht in den Supermarkt kam, um die benötigten Lebensmittelfarben zu kaufen. Aber wenn eine Frau was will, dann will sie was: Judith bestellte kurzerhand alles bei einem Lieferservice. Da war mein Grundteig schon fertig. Und ich wieder so: NEIN!

Ich kontaktierte schnell Judiths Mann und bat ihn, sie irgendwie davon abzuhalten, sich selber die gewünschte Regenbogentorte zu backen. Er versprach es zu versuchen und ich buk am Dienstag gemeinsam mit den Kindern die benötigten 6 Böden der Regenbogentorte. War das ein Spaß! Die Kinder hatten soviel Freude beim Einfärben des Teigs und durfte nachher einen extra für sie mit eingerechneten Boden mümmeln.

Für den Biskuit habe ich mein Haus und Hof Rezept benutzt, das eigentlich immer gelingt. Zu allererst braucht man aber natürlich eine 20er (oder wie groß man die Torte auch immer machen mag) Springform. Wer Zeit sparen will, kauft einfach 2. Die Böden und die Creme sollten einen Tag vor dem Zusammenbau der Torte gebacken bzw. angerührt werden.

Und so wird’s gemacht:

20150108_01Tag 1

Zutaten für 6 20er-Ringform Tortenböden
(für eine 26er Springform nehmt ihr das Ganze mal 1,5)

8 Eier
8 EL heißes Wasser
360 g Zucker
2 Vanillezucker
200 g Mehl
200 g Speisestärke
1 Pkt. Backpulver

Zu allererst wiegt Ihr Eure leere Rührschüssel und merkt Euch das Gewicht! Dann die Eier trennen und das Eiweiß mit einer Prise Salz steif schlagen und bei Seite stellen.

Das Eigelb separat mit dem heißen Wasser schaumig schlagen und dann, unter ständigem rühren, Zucker und Vanillezucker langsam einrieseln lassen, bis das ganze eine cremige Konsistenz bekommt. Den Eischnee auf der Masse verteilen jedoch noch nicht vermischen. Die restlichen trockenen Zutaten (Mehl, Stärke, Backpulver) miteinander vermischen und über den Eischnee sieben. Erst dann alles mit einem Schneebesen vorsichtig unterheben.

Den Teig gleichmäßig auf 6 Schüsseln verteilen. Dafür einfach die gesamte Teigschüssel wiegen, das Gewicht der Schüssel (siehe oben) abziehen und das Ergebnis durch 6 dividieren. Bei mir kamen 210 g heraus und so habe ich eben in jede Schüssel 210 g Teig abgefüllt.

Den Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Eine Regenbogentorte besteht klassischer Weise aus 6 Farben: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau und Lila. Zum einfärben des Teiges benutze ich meine heiß geliebten Wilton Gelfarben. Orange habe ich aus Rot und Geb gemischt. Alle anderen Farben sind im Set enthalten. Nun wird der Teig in den Schüssel bunt eingefärbt. Es reicht aus, wenn man einen Teelöffel einmal zur Hälfte in die Farbe tunkt und dann in den Teig einrührt. Die Gelfarben färben wirklich sehr gut. Die Kinder hatten dabei einen riesen Spaß!

Für die Springform ein Backpapier rund sowie einen springformrandhohen Streifen zuschneiden. Ein wenig Fett auf die Form geben und das Backpapier andrücken. Der Streifen wird von innen an den Springformrand angedrückt. Dann den ersten Farbteig in die Form geben und bei 160 Grad Umluft (180 Grad Ober-Unterhitze) 10-12 Minuten backen. Wenn Ihr nun 2 Formen habt, könnt Ihr zwei Farben parallel backen, was Euch immerhin ganze 30- 36 Minuten Zeit spart. Vermutlich sogar mehr, denn die Form muss ja zwischendurch noch gereinigt werden.

Nach den 10-12 Minuten sofort den Springformrand lösen und gegebenenfalls das Backpapier vom Rand ziehen. Das Backpapier am Boden bleibt aber dran. Den fertigen Biskuitboden auf einem Rost abkühlen lassen und die nächste Teigfarbe in den Ofen geben.

Wenn alle 6 Böden gut ausgekühlt sind könnt Ihr sie stapeln (dafür muss das Backpapier dran gelassen werden) und das ganze luftdicht in Frischhaltefolie einwickeln. Eine Nacht bei Zimmertemperatur ruhen lassen. Sie Böden sind dann noch saftiger.

Das Rezept eignet sich auch für jede andere Torte oder als schnöder Boden für einen Obstkuchen.Wirklich das beste Biskuit-Rezept ever!

Ich habe für das Zusammenkleben der Böden und anschließende Ummanteln der Torte eine Creme aus weißer Schokolade und Sahne geschlagen. Auch diese solltet Ihr einen Tag vor Zubereitung der Torte ansetzen.

Zutaten für die  Schokoladen-Sahne-Creme

600g Sahne
200g weiße Schokolade
Vanille-Aroma

400g Sahne in einem Topf bei mittlerer Temperatur erhitzen, die Schokolade haken und in die heiße Sahne geben. Mit einem Schneebesen solange alles verrühren, bis die Schokolade komplett geschmolzen ist. Die Schokoladen-Sahne abkühlen lassen und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Tag 2

Das Vanille-Aroma in die restlichen 200g Sahne geben und das ganze steif schlagen. Dann die Schokoladen-Sahne vom Vortag aus dem Kühlschrank nehmen und ebenfalls schlagen. Da die Schokolade die Sahne beschwert, wird diese nicht so fest wie die normale Sahne. Aber eine deutlich cremige Konsistenz bekommt sie schon. Anschließend vermischt ihr vorsichtig die steife Sahne und die cremige. Schokoladen-Sahne mit einem Esslöffel.

Jetzt geht’s los!

Den lila Boden vor sich auf die Arbeitsfläche legen und mit der Schokoladen-Sahne bestreichen. Den blauen Boden mit Erdbeerkonfitüre (oder einer anderen Konfitüre) bestreichen und dann den blauen Boden mit der Konfitüre nach unten auf den lila Boden mit der Sahne nach oben aufsetzen. Es folgen dann die restlichen Böden, so dass Ihr zum Schluss folgende Reihenfolge habt:

roter Boden
Konfitüre
Schoko-Sahne
oranger Boden
Konfitüre
Schoko-Sahne
gelber Boden
Konfitüre
Schoko-Sahne
grüner Boden
Konfitüre
Schoko-Sahne
blauer Boden
Konfitüre
Schoko-Sahne
lila Boden

Dann streicht ihr die komplette Torte von außen mit der restlichen Schokoladen-Sahne ein und stellt sie über Nacht in den Kühlschrank.

Tag 3

Erst kurz bevor Ihr die Torte servieren oder verschenken wollt kommt die Deko drauf, da die Sahne sehr viel Feuchtigkeit hat, die den meisten Dekoperlen/Smarties/Gedöns die Farbe entzieht, die dann unschön verläuft.

Ich habe diesmal m&m’s statt Smarties genommen, einfach weil die farbintensiver sind. ABER! Es gibt keine lila m&m’s. Das ist natürlich fatal bei der Dekoration einer Regenbogentorte. Zum Glück hatte ich noch ein Päckchen Smarties im Haus. Wir Ihr die nun auf den Kuchen dekoriert ist natürlich Euch überlassen. Ich habe sie einfach von außen nach innen im Kreis gelegt.

Fertig!

20150108_02 20150108_03

Heute war Tag 3. Heute habe ich die Torte dann an Judith überreichen können. Heute ist ihr Geburtstag.

Daher auch an dieser Stelle von mir nochmal alles erdenklich Liebe und Gute für das neue Lebensjahr! Glitzer, Luftballons und Konfetti. Und Torte! Und dass Du stets von Glück und Zufriedenheit erfüllt sein wirst. 

Außerdem nochmal herzlichen Dank an Judiths Mann für seine super Finte, mit der er sie vom selber backen abhalten konnte! Hier erzählt Judith noch ihre Seite der Geschichte.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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47 Gedanken zu „Wie ich mal eine Regenbogentorte buk

  1. Vielen Dank für das Rezept :) Dann weiß ich, das ich Samstag schon anfangen muss, damit ich Montag meine Torte habe..

    Neulich gab es in der Eltern-Zeitschrift einen schönen Artikel, das die meisten Mütter sich unteranderem den Geburtstagstisch inkl. Kuchen selber richten müssen, während der Rest der Familie immer einen schön hergerichteten bekommt.. Habe kurz überlegt, ob ich den Artikel mal so nebenbei aufgeschlagen liegen lasse, aber ich glaube, der Mann hätte die einfach nur zur Seite geräumt :)

    LG Nicola

  2. hm wenn ich nicht immer so ein ungutes gefuehl mit den azo farben haette, wuerd ich ja sowas auch machen…aber irgendwie mach ich dann doch lieber was ohne farben

    LG Pia

  3. Ich finde die Torte sieht einfach genial aus! Das kriegt man richtig Lust die nachzumachen! Nur, wer soll das alles essen? :o)

    War sie denn auch geschmacklich so genial oder „nur“ optisch?
    Also optisch 10 von 10 Punkten! :)

  4. Pingback: 27 | blumenpost
  5. Ich hab einmal was mit Lebensmittelfarbe gebacken, das hat dann so ein bissl künstlich geschmeckt. Das war aber Pulver, vielleicht sollte ich es mal mit Gel probieren.
    Dann back ich das Ding als Mini-Version nach :)

  6. Sehr cool! Zwei Sachen sind mir nicht ganz klar:
    1) Wie schafft man es denn, einen Boden mit 20 cm Durchmesser mit Konfitüre drauf passend auf den unteren mit Sahne zu stürzen? Da kann man vermutlich nicht viel schieben, oder? Gibt es einen Trick?
    2) Und die Böden werden beim Backen automatisch schön flach und gleich dick überall? Die bekommen also keinen Wulst in der Mitte wie z.B. ein Rührkuchen in einer Tortenform?
    Danke für die tolle Anleitung :-)

    1. 1. einfach an der Kante ansetzen und vorsichtig drauf kippen lassen. Das ist eigentlich ganz einfach.
      2. einfach in der Mitte eine Kuhle machen. Der Teig fließt beim Backen nach innen und man kann so große Hubbel in der Mitte verhindern. Wenn es doch hügelig wird, den Boden mit dem Hügel nach unten auf die Sahne setzen. Dann gleicht sich das aus.

  7. Liebe Frau Miez,

    was für eine wunderbare Torte!!! Ich glaube, die werde ich dieses Jahr zum 3. Geburtstag meines Neffen auch einmal ausprobieren. Er wird sie vllt nicht essen wollen aber das Leuchten in den Augen würde ich doch gern sehen. Er hatte sich letztes Jahr schon tierisch über die Krümelmonster-Muffins gefreut :-)

    Vielen Dank für das Rezept und Ihren tollen Blog, weiter so.

  8. Am besten finde ich das konsequent durchgezogene Farbkonzept. Ich sage nur „alle Tassenhenkel in einer Reihe“… :D

    Sieht wahnsinnig toll aus!!

    Liebe Grüße, Andrea

  9. Ich hab es eben schon bei Judith im Blumenpost geschrieben – bei dem Schmuddelwetter, das wir hier haben bringt die Regenbogen-Torte gleich gute Laune…jetzt muss ich aber erstmal die Farben bestellen, die soooo tolle bunte Böden zaubern.
    Und dann gibt`s die – vielleicht für den Geburtstag der großen Mäusecousine im Februar?

    LG Mela

  10. Wow sieht die Torte toll aus. Ich bin von Lebensmittelfarben eigentlich überhaupt nicht angetan, weil es meist eher eklig aussieht. Aber diese sind toll und geben eine schöne Farbe. Danke für den Link!

  11. Liebe Pia,

    Ich warte soooo sehr auf Dein ebook mit zB dem exemplarischen Titel „Backen und Basteln mit Tante Pi“ – ich würde es liebend gern käuflich erwerben ;-)

    Liebe Grüße- Claudia.

  12. Liebe Pia,

    tolles Teil, wow!!! Und danke für’s detaillierte Aufschreiben.

    Aber ich steh‘ grad auf der Leitung.
    Wenn ich den Biskuit für nen Obstkuchenboden brauch: teil ich dann die Zutaten durch 2 oder so?

    Liebe Grüße

    Sonja

  13. Hallo Pia,

    wundervolles Rezept, da bekomme ich direkt Lust das nachzubacken!
    Die Lebensmittelfarbe scheint ja sehr ergiebig zu sein. Kannst du mir sagen wie lange sie sich zirka nach Anbruch hält? Oder ist das irrelevant, solange man sie nur wieder gut verschließt?

    Viele Grüße,
    Ms.Ninberry

  14. Mir steht der Mund offen! Was für eine Torte. Was für ein Aufwand! Ganz toll gemacht, sie sieht super aus und dann noch mit den bunten Schokolinsen.
    Mir persönlich wäre das zu viel. Schade auch, so wird´s nichts mit mir und dem Regebogen. ;)

  15. Hallo!

    Ich möchte gerne übermorgen diesen Kuchen nachbacken und frage mich gerade, ob das Rezept für die Böden so ohne Fett in Form von Butter oder Margarine stimmt? Die meisten anderen Teige, die ich für sowas gefunden habe, hatten zusätzlich zu den Eiern auch noch eine andere Fettquelle und zwar nicht zu wenig davon…
    Daher meine Frage: Fett in der Zutatenliste vergessen oder tatsächlich so schön „fettarm“ ;-) ??

    Viele Grüße und schon mal vielen Dank für die tolle, ausführliche Anleitung!
    a.

        1. Hallo nochmal!

          Ich habe die Böden nach Deinem Rezept am Donnerstag gebacken, Freitag eine Creme und die Glasur gemacht und die Komponenten auch direkt am und für Freitag zusammengesetzt.

          Heute, vier Tage, später esse ich gerade die letzten Reste. Der Biskuit ist tatsächlich super. Kurz nach dem Backen rochen die Böden sehr nach Ei, aber geschmacklich setzt sich das glücklicherweise nicht so durch.

          Ich habe keine Schokosahne dazwischen gemacht, sondern eine Creme aus weißer Schokolade, Frischkäse, Magerquark, Vanilleextrakt und Orangenabrieb – das passte auch ganz hervorragend!

          Danke für das gelingsichere Rezept und die hervorragende Anleitung. Die Böden sind heute noch total saftig und der Kuchen nach wie vor lecker!

          Viele Grüße,
          a.

  16. Hallo Pia,
    reicht das oben angegebene Rezept für ein Blech Biskuit, so dass ich den 1-2 Mal durch schneiden kann oder nehme ich da auch besser die 1,5-fache Menge?

    Sonnige Grüße Ann-Kathrin

  17. Ich schon wieder….
    Super Kuchen…
    Für die zweite Runde hätte ich noch ein paar Fragen…
    Bei mir sind die Biskuit Böden recht arg nach der Einlagerung über Nacht an dem jeweiligen Boden drüber geklebt… Normal? Oder hätte ich sie länger backen müssen evtl…. Außerdem waren kleine Krümel vom Creme drauf streichen in der Creme selber… Nicht wirklich schlimm aber lässt sich das verhindern?
    Ansonsten super Rezept… Toll erklärt… (mir kann es ja fast nicht genau genug sein….)
    Liebe Grüße

    1. Du solltest zwischen die Böden immer ein Blatt Backpapier legen und sie erst dann in Frischhaltefolie einschlagen. Wenn Du gar keine Krümel in der Creme willst, muss du die Böden vorher einfrieren. Aber so dramatisch fand es das nie.

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