Angst vor Menschen aus dem Internet

Gibt’s da auch was von …. Sie wissen schon.

Morgen steht das 1. Blogger- und Twitterer-Treffen Köln an. Wir nennen es liebevoll #BuTTKö. Organisiert haben das Judith und meine Wenigkeit. Was ein bisschen verrückt ist, wenn man bedenkt, dass ich ultra menschenscheu bin und mit Menschenmengen nochmal zusätzlich Probleme habe. Die ganze Woche kaute ich schon Nägel. Ich habe wirklich Lust auf dieses Treffen, sonst hätte ich es ja nicht mit organisiert. Ich habe bis heute eigentlich auch nur positive Erfahrungen damit gemacht, Menschen aus dem Internet live zu treffen, wenn ich ehrlich bin. Aber aus irgendeinem Grund ist da immer die latente Panik vor fremden Menschen. Was sagt man denn da? 

Vor Jaaahren, ich bloggte noch ohne Kinder und wo anders, rief mir mal jemand am Kölner Hauptbahnhof zu: „Hey! Hey Du! Bist Du nicht Pia? Die vom Daily Me?“ Völlig überrumpelt schüttelte ich hektisch den Kopf, machte eine 180 Grad Drehung auf der Stelle und eilte davon. Das war im Januar 2006. Also vor ziemlich genau 9 Jahren (ich hab damals natürlich drüber gebloggt. Sonst wüsste ich da nun auch nicht mehr so genau)! Man kann also sagen, dass ich da seitdem nicht wirklich dran gearbeitet habe. Ähäm.

Aber, sind wir mal ehrlich, die meisten der Teilnehmer morgen kenne ich zumindest schon mal von Twitter. Es wird sich somit zumindest schon mal ein Thema finden, über das man reden kann.

Ich kann auch eigentlich nicht wirklich begründen, woher meine Panik vor solchen Veranstaltungen her rührt. Vielleicht liegt es daran, dass man sich über die Jahre sein ganz eigenes Bild von einem Menschen im Internet gebastelt hat. Und ganz oft stimmen die nämlich mit der Realität nicht wirklich über ein. Was jetzt nicht negativ gemeint ist, bzw. gemeint sein muss. Das geht natürlich in beide Richtungen. Und natürlich hab ich auch die Sorge, dass die Leute mich doof finden; Oder irgendwelche Erwartungen an mich stellen, die ich eben nicht erfülle.

Ja, das hat mit rationalem Denken jetzt nicht wirklich was zu tun, wie man unschwer erkennen kann. 

Und weil zumindest der Quietschbeu in dieser Beziehung noch viel extremer ist, als ich, habe ich mich dazu entschieden ganz ohne Kinder morgen zum Treffen zu gehen. So besteht 1. nicht die Gefahr, dass der Große völlig überreizt und zum 2. kann ich mich nicht hinter und in Interaktionen mit den Kindern verstecken. Schlau, nicht? Es ist ein erster Schritt für mich und ich habe das feste Ziel in 2015 ganz klar an ein paar Ängsten zu arbeiten und sie optimaler Weise auch zu überwinden (nächste Baustelle: mimimimi Winterlesung am 30.01. in Bonn)

Inzwischen überwiegt aber die Vorfreude. So viele nette und interessante Menschen, die ich endlich mal live erleben darf. Andere sehe ich endlich wieder. 

Heute waren bereits Kathi, Judith und Frau Mümmel zu Besuch. Eine prima Einstimmung auf den morgigen Tag und das Treffen, für das wir extra ein Familiencafé angemietet haben. Ich hoffe so sehr, dass alles rund läuft, die Teilnehmer sich wohlfühlen und sich der Aufwand unterm Strich gelohnt haben wird.

Dennoch, so ein bisschen Aufregung bleibt. Vielleicht gehe ich morgen früh zur Entspannung einfach noch zum Frisör. Vielleicht schlafe ich aber auch einfach aus. Mal sehen.

Liebe #BuTTKö-Teilnehmer, seid nachsichtig mit mir. Ich bin die, die so hektisch atmet, zu schnell spricht und auch sonst eher nervös wirkt. Danke.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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13 Gedanken zu „Angst vor Menschen aus dem Internet

  1. Du machst das schon – sind doch nur nette Leute da :)

    Ich wäre auch furchtbar gerne dabei, aber das Glückskind bestätigt gerade meine Befürchtung und ist furchtbar unleidlich. Deswegen habe ich mich nicht angemeldet. Aber beim nächsten Mal ganz bestimmt!

    Ich wünsche Euch ganz viel Spaß!
    LG

  2. Liebe Pia,

    ich bin mir ziemlich sicher, dass das morgen ein fabelhaft-toller Tag werden wird, an dessen Ende wir uns einig sind, dass es sich gelohnt hat, fremde Menschen aus diesem Internet zu treffen! :) (Ich habe samt im kleinen Rahmen bisher jedenfalls immer sehr gute Erfahrungen gemacht. <3)

    Ich freue mich auf morgen und wünsche dir eine hoffentlich geruhsame Nacht!

  3. Ich verstehe deine Sorge. Du bist halt in natura schon ziemlich nett, das könnte abschreckend wirken. :* Ich wünsche euch ein tolles Treffen! Und wäre soooooooooo gern dabei!

  4. Ich wünsche Dir auch viel Erfolg und noch mehr Spaß. In deinen Beiträgen wirkst du gar nicht scheu. Das ist deine Art, dich auszudrücken. Ich war/bin selbst so eine scheue Maus, wenn ich auf viele fremde Menschen treffe, mit denen ich direkt kommunizieren soll. Es wird besser, je öfter man es macht. Dafür hast du so eine tolle feinfühlige Art, zu schreiben und dich darüber mitzuteilen. Die Menschen lieben dich. Sieht man ja an der tollen Leserzahl :-)
    So wollen sie ihre Pia. Diese Menschen sind mir oft lieber, als die laut posaunenden „Supertollen“. Viel Glück morgen!

    Bine

  5. ich hab da ja ein ähnliches problem, leute ansprechen oder vor fremden sprechen… nein danke! deswegen hab ich ja im lego-discovery center nicht hallo gesagt ;-) schade eigentlich. nächstes mal dann :-)
    wünsche euch viel spass heute, ich muss leider arbeiten -.-

  6. Ich kann dich so gut verstehen. Ich bin die, die immer in letzter Sekunde abspringt bei sowas. *grusel* Aber wenn man sich dann doch überwindet, stellt man hinterher meistens fest, dass es gut war und dass man froh ist, es gemacht zu haben. Was einen nicht davon abhält, sich beim nächten mal wieder zu fürchten ;) Viel Spaß!

  7. Die Thematik kenne ich und ich fürchte auch schon ein bisschen die Lesung in Bonn. Hinzu kommt, dass meine Introversion dass nicht gerade besser macht.

    Ich möchte aber auch ein bisschen raus aus meiner Komfortzone – das ist so ein bisschen mein Motto 2015. Es kann nur schief gehen. :)

  8. Aua! Der Versuch, eine „Eigentherapie“ (ist sowieso nicht möglich und immer ein Rohrkrepierer) auf einem „Bloggertreffen“ zu starten, klingt wirklich naiv und wie schon selbst festgestellt wenig rational. Vielmehr erkenne ich aus Ihren Ausführungen, mit Verlaub und aus der Ferne beurteilt, eher ein Problem des Selbstwertes. Dieses Problem haben derzeit viele, vorallem Frauen. Trotzdem hoffe ich, dass Sie trotzdem eine schöne Zeit auf diesem (Gutmenschen?)Treffen hatten und Sie Ihre Ängste nun ein bisschen besser steuern können beziehungsweise das Selbstwertgefühl in welcher Form auch immer gestärkt wurde. Übrigends finde ich es gut, dass Sie ihre Kinder nicht mit zudem diesem Treffen genommen haben und diesen somit die „Geiselhaft“ Ihrer eigenen Probleme erspart haben.

    Viele Grüße.

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