Ich bau mir ein Gemüsebeet

Mi dem neuen Garten und den angelegten Beeten ging für mich ein kleiner Traum in Erfüllung. In meiner Kindheit habe ich viele Sommerwochen bei meinem Opa im Schrebergarten verbracht, der da alles anbaute, was man sich vorstellen kann. Kartoffeln, Bohne, Zucchinis, Gurken, Salat, Zwiebeln, Stachelbeeren, Erdbeeren, dazu gabs es einen Kirschbaum, einen Pflaumenbaum und einen veredelten Birnenbaum, der auch Mirabellen trug. Ich hab es einfach geliebt. 

Nun ist unser neuer Garten zwar recht groß und hat üppige Beete, aber diese sind alle vollgestopft mit Sträuchern, Stauden und vor allem ganz vielen Gewächsen, die ich nicht identifizieren kann. Würde ich meine Pflanzen beschriften, sähe das ungefähr so aus, wie heute bei Twitter gesehen:

Und eigentlich wollte ich ja Gemüse. Also habe ich mich schweren Herzens dazu entschieden, einiges auszugraben. Neben dem Haus haben wir noch ein Stück tote Erde. Ich hab jetzt einfach mal todesmutig den Entschluss gefasst, das ausgegrabene Zeug dahin umzusiedeln. Ob es klappt bleibt ungewiss, denn die Erde dort ist hart und wirkt nicht wirklich Nährstoffreich. Mit den Jungs habe ich über eine Stunde die Erde dort aufgelockert, ausgehoben, umgewälzt und zerkleinert (und nebenbei noch so an die 50 Regenwürmer gerettet!).

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Das erste, was wir umgesiedelt haben, war ein großer Strauch, von dem ich glaube, dass es Pfingstrosen sind. Kann mich natürlich auch völlig täuschen, weil – sind wir ehrlich – ich bin voll der Blumen-Noob. Jedenfalls habe ich eine alte welke Blüte abgeschnitten, die eben wie ne olle Pfingstrosenblüte aussah. Beziehungsweise das, was davon übrig bleibt.

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Die größte Herausforderung war es aber, die Jungs nach dem Umsiedeln davon abzuhalten, weiter an der Pflanze rumzugraben. Ab liebsten hätten sie gleich den ganzen Garten gepflügt. Wir hoben noch ein paar Büsche aus, die ich absolut nicht einsortieren kann. Die müssen aber jetzt mal 2 Tage im Eimer überleben, bevor ich sie einbuddeln kann.

Nachdem ich eine etwa 2 x 2 Meter große Fläche also so gut es ging entwurzelt und umgegraben hatte, lag da mein erstes eigenes Gemsüsebeet to be vor mir. Voll aufregend!

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Gemeinsam mit dem Großen und der Kleinen fuhr ich dann zum nächstgelegenen Baumarkt mit großem Gartencenter, um die ersten Pflänzchen zu kaufen. Ich wollte unbedingt Kohlrabi! Der sieht einfach geil aus und schmeckt gut. Der Quietschbeu wollte unbedingt Gurken und das Meedchen Erdbeeren. Wir packten noch eine Zucchini-Pflanze und zwei Paprika-Pflanzen dazu. Außerdem Samen für Radieschen und Möhren, einfach um mal zu testen, ob wir sowas überhaupt gezogen bekommen. Ach, und ein paar Zupfsalate. Salate ist ja immer super.

Zuhause angekommen musste ich schnell feststellen, dass das doch ganz schön viel ist, für mein kleines Beet. Ich interpretierte die angegebenen Pflanzabstände daher eher frei und setzte Gurken und Paprika mit etwas mehr Abstand, als die Kohlrabipflänzchen. Der Salat wird vermutlich etwas kuscheln, wenn er anzieht. Daher hab ich Lollo Rosso und Lollo Bianco gemischt. Sieht dann vermutlich zumindest hübsch aus.

20150418_04Im kleineren Treppenbeet haben wir dann die Erdbeerpflänzchen gesetzt (wobei ich davon ausgehe, dass im halben sowieso Garten wilde Erdbeeren wachsen. Das werden wir spätestens nächsten Monat sehen, denk ich) sowie Radieschen und Möhren gesät. Das ist besonders spannend. In 4-12 Wochen sollte man da zumindest erste Keimlinge erkennen können.

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Die ganze Zeit wuselten die Kinder um mich rum, störten mal mehr, als sie halfen und halfen mal mehr, als sie störten. Das Meedchen verstand zwar nicht ganz, warum sie jetzt plötzlich nicht mehr im Beet graben durfte, aber sonst waren wir mit unserer Pflanzaktion sehr zufrieden. Jetzt heißt es warten. Mist. Niemand in unserer Familie zählt das zu seinen Stärken. Vermutlich werden besonders der Quietschbeu und ich ständig mit langem Gesicht vor den Beeten stehen.

Solange düngen wir etwas mit Bio-Dünner und vernichten Unkraut mit bösen Blicken (und Harken). 

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Beim Abendbrot gefiel mir jedenfalls die Vorstellung, dass wir in ein paar Wochen/Monaten unsere eigenen Erdbeeren, Radieschen, Gurken, etc. auf dem Tisch stehen haben könnten, sehr sehr gut. Meine Befürchtung ist nur: wenn das jetzt gut angeht und wir erste Erfolge verzeichnen … muss mehr Beet her. Aber son großer Staudenfreund bin ich eh nicht und davon hab ich noch einige zum ausgraben.

So ein guter, runder, erdiger Gartentag muss natürlich mit einer Runde in der Badewanne und gemütlichem Abendbrot mit Restsonne direkt durch die große Fensterfront zum Garten beendet werden.

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Super Tag. Echt jetzt.

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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37 Gedanken zu „Ich bau mir ein Gemüsebeet

  1. oh, ich bin gespannt! hoffentlich habt ihr keine schnecken. das ist bei uns ein grosses problem. ich bin auch schon ganz hibbelig, mit dem garten anzufangen. aber hier müssen erstmal noch die bagger ran. hrmpf. ich wünsche euch viel geduld und gutes gedeihen der pflänzchen.

  2. Hach, so ein eigenes Gärtchen schwebt mir auch noch vor – bis dahin muss ich mich mit dem Balkon zufrieden geben. (Auf dem machen sich Beete mehr schlecht als recht, leider.)

    Ich frage mich, ob sich die Miezkinder vielleicht auch für eine Wurmfarm (das klingt so viel netter als „Komposthaufen“) begeistern ließen. Es ist spannend, den kleinen Lebewesen beim Herumwuseln zuzuschauen und bringt den Kindern „ganz nebenbei“ ein tolles Verständnis für Nachhaltigkeit bei. (Die kostenlose extremst nahrhafte Erde, die dabei herauskommt, ist natürlich auch nicht zu verachten. :))
    Nur so als Anregung.

  3. Ich empfehle noch Walderdbeeren. So wie euer Boden aussieht, könnte der genau richtig für die sein, falls ihr an einer halbschattigen Stelle noch ein bisschen Obst haben wollt. Es ist so schön, diese kleinen, winzigen Erdbeerpfänzchen im Garten zu haben, und diese unglaublich aromatischen winzigen Erdbeerchen. Auch weil sie absolut pflegeleicht sind und sich vermehren wie Unkraut, wenn man nichts dagegen tut. Sehr dankbar also, wenn man ungeduldig ist. Ich habe beim letzten Umzug 5 Pflänzchen mitgenommen. Ich kann ohne zu lügen sagen, dass sich ihre Anzahl jedes Jahr ungefähr verdoppelt, wenn man sie lässt.

  4. Wir haben dieses Jahr auch zum ersten Mal die Möglichkeit eigenes Gemüse anzupflanzen und ich bin schon sehr gespannt.
    Allerdings sollten die wenigsten Pflänzchen vor den Eisheiligen raus. Aus dem Grund habe ich bisher auch nur Radieschen, Möhren und Erbsen draußen gesät. Gurke und Tomate werden erstmal drinne gezogen.
    Vielleicht verschont der mögliche Frost eure Pflänzchen.
    Ich habe Stunden damit verbracht herauszufinden, ob sich die Pflanzen im Mischbeet „mögen“. Und vorher skizziert, na vielleicht zu perfektionistisch ;-)

    Wir haben hier solche Sprößlinge http://www.ffc-hildesheim.de/2013-04-30_bda_fruehling/data/images1/4__manfred_heine__knospe_pfingstrose.jpg das sollen wohl Pfingstrosen sein. Dafür haben wir auch anderes undefinierbares ;-)

  5. Toll! Fleißig ward ihr. Drücke euch die Daumen, dass alles gut wächst und die Schnecken nicht schneller sind.

    Der ausgebuddelte Busch scheint ne Hortensie zu sein.
    Schönen Abend für dich! =)

  6. Ja, das ist schon sehr spannend, und ich kann dich beruhigen: Solche Pflänzchen wachsen schneller, als man denkt! Irgendwann kann man ihnen gefühlt dabei zusehen.
    Die Abstände sollten eigentlich passen, nur die Gurke wird sich ihren Freiraum früher oder später wohl erkämpfen. ;)
    Ach, ich freue mich auf viele Gemüsegeschichten!!

  7. Gurken, Paprika und Zucchini vertragen keinen Frost, die sollte man bis etwa Mitte Mai entweder in ein sicher frostfreies Frühbeet setzen oder auf dem Fensterbrett vorpäppeln. Auch kleine Salat- und Kohlrabipflanzen muss man noch schützen, dafür reichen aber übergestülpte lichtdurchlässige Hütchen oder Vliese aus. Den Samen (außer Bohnen) ist Frost egal, solange die in der Erde liegen. Bohnen möchten erst nach den Eisheiligen ins Beet, die sind sehr wärmeliebend.
    Generell ist es für halbwegs lohnenswerte Ernteerfolge wichtig, drauf zu achten, dass das Gemüsebeet viel Sonne bekommt.
    Bei zu enger Pflanzung begünstigt das Pilzbefall und Blattkrankheiten und macht das Unkrautentfernen sehr schwierig.
    Ist nicht böse gemeint, aber um den Kindern auch ein Erfolgserlebnis zu verschaffen, nicht zu viel in ein Beet setzen. Zucchini und Paprika kann man auch prima in einem Kübel anbauen, auch mit Salat und Kohlrabi geht das gut.

  8. Liebe Pia, was um gepflanzt habt ist, wenn es das von Bild Nr. 2 ist, eine Hortensie ;) hinten rechts neben deinem Gemüsebeet steht noch Rhododendron.. mehr hab ich jetzt nicht erkannt.

  9. Liebe Pia, das klingt toll-viel Erfolg beim Gemüse ziehen. Ich kenne viele, die es machen und es scheint kein Hexenwerk zu sein :-)
    Woher stammen eigentlich eure süssen Teller mit den Gänseblümchen?
    Gutes Gelingen & schnelles Spriessen wünsche ich euch!

  10. Haha… :D Letzter Sommer war der erste in unserem Haus, da hatte ich auch ein Gemüsebeet. Dieses Jahr sind schon mehrere Büsche und morsche, halbtote zu enge stehende Bäume (7!) der Säge zum Opfer gefallen. Für mehr Beete…. ;D

  11. Liebe Pia,
    dein ausgegrabener Strauch ist eine Hortensie :-) Pfingstrosen schauen ein bisschen anders aus. Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass euer Gemüse was wird. Gärtnern macht viel Spaß! Schön, dass ihr jetzt die Möglichkeit dazu habt… auch wir warten schon etwas ungeduldig auf die ersten Möhren. Die ersten Radieschen zeigen sich schon :-)… Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!

  12. Huhu,
    nur so als Tipp: Meine Schwiegermutter düngt seit Jahren mit zerkeinerten Eierschalen. Das scheint wahre Wunder zu bewirken. Sie züchtet jährlich Atom-Zucchini und Riesen-Gurken Oo.
    Vielleicht habt ihr ja Lust das auszuprobieren.
    Ich konnte das bisher leider nicht…ohne Garten ;-).

    Gruß
    Simy

  13. Ich. bin. neidisch.
    Sehr!

    Ein eigener Garten. Mit Haus drauf.
    Ein Traum von mir seit ich daran dachte zu Hause auszuziehen. seufz

    Ich freue mich richtig mit Dir und bin gespannt wie sich alles entwickelt!

    LG

  14. Oh! Da muss ich auch mal wieder kommentieren. (Ich hab mich vor 5 Jahren, als ich das erste mal hier kommentiert habe neumama genannt, jetzt ist der Sohn 5 und der Neue 10 Monate, hihi).
    Bist du bei pinterest? Gib da mal Garden und vegetables ein, da gibt’s super Ideen und tolle Tipps!!! Außerdem garden und cottage, auch toll! Und so viele schöne Bilder!
    Bei mir ist Gemüse erst nächstes Jahr dran leider, weil wir noch so viel anderes zu tun haben. Ich berichte auch über unseren Garten auf diyane.tumblr.com
    Ich liebe Garten-Content und freu mich auf mehr!
    Respekt noch mal für die renovierungsaction!
    Grüße

  15. Hinten links koennte ein kleiner Flieder sein und daneben eventuell ein Johannisbeerbusch.Das erste Jahr schaut man im neuen Garten sowieso erstmal was das so kommt :-)

  16. hihi Ich bin auch ein Gartennoob, der jetzt mit eigenen riesigen Garten anfängt :) Macht Spaß zu planen, umzugraben und etwas eigenes neues zu erschaffen. Aber momentan denke ich oft „hm was wächst da gerade raus? Unkraut oder Blumen? Was hab ich da letztes Jahr eingepflanzt??“ Viel Spaß :)

  17. … und noch eine Stimme für Hortensie! ;-)

    Wie wäre es mit einem Pflanzen-Quizduell? Du fotografierst alle unbekannten Stauden, nummerierst sie durch und wir sagen, wofür wir es halten. Die Mehrheit hat dann hoffentlich Recht… :-D

    Viel Spaß mit Eurem neuen Gemüsebeet. Auch ich habe den Kohlrabi schon rausgesetzt und die Blättchen schmecken offenbar noch jemandem gut, dabei habe ich noch gar keine Schnecken, Raupen oder ähnliches entdecken können. Na mal schauen, was für uns bleibt!

    Lieben Gruß,
    Eva

  18. Habe mir nicht alle Kommentare durchgelesen, weiß also nicht, ob Ihnen schon jemand den Tipp gegeben hat… Der Strauch scheint mir ehr eine Hortensie zu sein, aufgrund dieser langen dürren Zweige. Pfingstrosen wachsen mehr vom Stamm ab… ;)

    Aber mit Sicherheit kann ich so natürlich auch nicht sagen,wir lassen uns einfach überraschen!

    Viel Erfolg mit den Pflanzen. Ich habe dieses Jahr zum ersten Mal Tomaten und Himbeeren auf dem Balkon gepflanzt !

    Herzliche Grüße
    Alexandra

  19. Hallo Pia, viel Spaß bei Anlegen des neuen Gartens. Macht viel Arbeit, besonders am Anfang, macht aber viel Spaß, auch den Kindern. Die ausgegrabene Pflanze ist definitiv eine Hortensie und braucht unbedingt einen Schattenplatz oder Halbschattenplatz, da sie sonst sehr schnell schlapp wird und du sie, gerade im Sommer, fast jeden Tag gießen musst. Ansonsten eine sehr schöne Pflanze und die Farbe ist ja noch eine große Überraschung!
    LG

  20. Herrlich! Ich habe mit meinem Mann gestern auch in unserem Schrebergarten rumgebuddelt und ihn für die Saison fit gemacht. Das Gärtnern macht so wunderbar viel Spaß und dazu noch den Kopf frei.
    Ich wünsche Euch weiterhin viel Spaß und eine ertragreiche Saison!
    Viele Grüße
    Janine

  21. Hallo Pia,

    ja, es ist eine Hortensie. Der Strauch im Bild hinten rechts ist Rhododendron.
    Vorne links vor der Hortensie ist eine Stachelbeere und hinter der Hortensie ist Johannisbeere.
    LG

  22. Ich liebe es auch, alles mögliche im Garten anzupflanzen. Kohlrabi, Gurken, Salat und Erdbeeren dürfen auf keinen Fall fehlen. Halte uns doch bitte weiter auf dem Laufenden, wie die Pflanzen in Deinem Garten weiter wachsen :)

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