Die besten Eltern der Welt. Zumindest heute.

Schon seit über einem Jahr wünschen die Kinder sich ein Trampolin. Ein großes Trampolin. Wann immer sie bei Freunden eines erstürmen konnten, waren sie nicht mehr davon runter zu bekommen. In unserem alten Haus gab der Garten nicht ausreichend Platz her. Ein Trampolin hätte wohl rein gepasst, aber dann wäre der Garten voll gewesen. Nun haben wir ja ein neues Haus uns einen deutlich größeren Garten. Den Kindern war sofort klar: da muss ein Trampolin rein. 

Nun ist die Jahreszeit ja ideal für solch eine Anschaffung. Blöd nur, dass unsere Kinder so kurz hintereinander Geburtstag haben und so ein Trampolin nicht nur fuffzehn Euro kostet. Der Mai ist bei uns traditionell ein recht kostspieliger Monat. Zudem wollten wir nicht, dass es zum Geburtstag eines der Kinder einzieht. Das hätte nur dazu geführt, dass das Geburtstagskind darauf besteht, dass es sein Trampolin ist. Wir verschoben das Vorhaben also auf den Sommer, also Mitte bis Ende Juli.

Dann kam mein Vater zu Besuch und erfreute sich an der Begeisterung der Kindern, wenn sie auf ihrem kleinen 1 Meter Trampolin hüpften. Einziger Wermutstropfen: ständiges Gezanke und Gerangel, wer als nächster dran ist. Ich erzählte ihm also von unserem Plan ein großes Trampolin mit Sicherheitsnetz anzuschaffen und erklärte kurz, warum das zwischen all den Geburtstag mal eben so nicht drin sei. Ich war ganz gerührt, als er das Wunschtrampolin kurzerhand kräftig bezuschusste, damit seine Enkel schon jetzt etwas davon haben. Aber „Bewegung“ und „frische Luft“ waren und sind meinem Vater schon immer sehr wichtig.

Nachdem der Mann und ich uns ausgiebig über das unfassbar große Trampolinangebot informiert und Faktoren wie Größe, Sicherheit, Haltbarkeit und Preis abgewägt hatten, bestellte ich das Ultrasport Gartentrampolin 305 letzte Woche über Amazon. Geliefert wurde es Anfang dieser Woche via Spedition. Nun stand da dieses riesengroße Paket im Flur. Schwer wie 5 Sack Zement. Natürlich wollte der große Sohn direkt wissen, was das ist. Ich zwinkerte, dass es eine Überraschung sei und ich das nicht verraten könnte, was ihn auf der einen Seite ziemlich verstimmte, auf der anderen Seite aber auch wahnsinnig aufgeregt machte. Er versuchte immer wieder die Beschriftung des Kartons zu lesen. Leider steht da halt nicht nur groß Trampolin drauf, sondern noch viele andere Worte, die ihm gar nichts sagten. So gab er nach 3 bis 4 Wörtern auf. Trampolin wäre quasi das nächste gewesen.

Von da an bekniete er mich mehrmals stündlich, den Karton doch zu öffnen. Ich sagte, dass ich dafür den Papa brauchen würde, weil es so groß und schwer sein. Leider musste der Mann diese Woche aber jeden Abend bis 23 Uhr arbeiten und war nie rechtzeitig zu Hause, um mal ins Paket zu gucken. Wir verabredeten dann heimlich, dass er sich vielleicht Freitag freinehmen könnte, damit wir dann das Trampolin aufbauen könnten. Ich versprach dem Großen, dass er mit dem Papa den Karton aufmachen kann, wenn er wieder zu humanen Zeiten von der Arbeit nach Hause kommt. Darauf ließ er sich ein und das Gequengel fand erstmal ein Ende.

Gestern überraschte der Mann mich dann mit der Info, dass auch auch Donnerstag freigenommen hätte und wir so das Trampolin bereits heute aufbauen könnten. Herrje! Ich war aufgeregter, als eines der Kinder. Die wussten ja noch gar nichts von ihrem Glück! 

Heute Morgen, beim Verlassen des Hauses, erschrak ich fürchterlich, als sich plötzlich ein dunkler großer Schatten über uns erstreckte. Die Kinder saßen schon im Auto und auch ich wollte gerade einsteigen. Ein Blick nach oben und ich zuckte zusammen. Schnell holte ich die Kinder alle wieder aus dem Auto und zeigte ihnen, was ich selber so noch nie gesehen habe: ein riesen großer knatschgrüner Heißluftballon, vielleicht 20 Meter (!) über unseren Köpfen! Die Besatzung winkte und rief „Hallo! Guten Morgen!“ und die Kinder und ich winkten zurück und riefen ebenfalls „Hallo!“ Die Kinder waren völlig aus dem Häuschen. Der Ballon fuhr wirklich so tief über unsere Köpfte hinweg, dass die wir IN den Ballon hineingucken konnten. Allerdings erschraken wir auch nicht gerade wenig, als das Gas abgelassen wurde. Das ist bei großer Höhe ja schon laut, aber aus der Nähe noch viel viel lauter. Tja, unser keines Highlight am Morgen.

20150521_05

Nachdem ich die Kinder im Kindergarten abgeliefert hatte, tigerte ich immer wieder ungeduldig in den Garten, um zu prüfen, wie feucht der Rasen noch war. Vor dem Aufbau des Trampolins wollte ich diesen nämlich noch unbedingt mähen. Ich weiß, dass man auch feuchtes Grad bedenkenlos mähen kann, aber umso nasser, umso schwerer geht es.

Um 10:30 Uhr ging es dann endlich los!

20150521_01

Erstmal die Rutsche und das kleine Trampolin vom Rasen geräumt und mit dem Rasenmäher drüber. Ganze 3 mal muss ich den Fangkorb unseres Rasenmähers leeren, bis ich mit dem Garten fertig bin. Aber durch die Regentage war das Gras auch wirklich gewuchert wie Unkraut!

20150521_02

11 Uhr: und *zack* sieht so ein Garten gleich viel ordentlicher aus. Und das Gras selber ist auch plötzlich viel Grüner. Verblüffend!

Der Mann und ich schleiften das sau schwere Paket nach draußen, legten die Einzelteile aus und bauten alles so auf, wie die Anleitung es uns vorgab. Ich war für das Gestell zuständig, der Mann später fürs Netz. Ich muss sagen, das wir wirklich gutes Teamwork bewiesen haben. Das kenne ich aus der Vergangenheit und ganz besonders bei IKEA Möbeln auch anders! *gnihihi*

Für den kompletten Aufbau haben wir zu zweit 2 Stunden gebraucht. Dabei sind wir jetzt aber auch nicht in Hektik ausgebrochen, wenn Sie verstehen.

20150521_03

13 Uhr: Das Trampolin steht und ich habe erste Testsprünge gewagt, um den idealen Standort für das Trampolin zu bestimmen. Unser Rasen hat ein paar Unebenheiten, aber letztendlich konnten wir es stabil und gerade platzieren. Ganz besonders habe ich mich darüber gefreut, dass mein Plan, die alte BIG Rutsche der Kinder als Leiter zu benutzen, aufging. Mir sind die üblichen Trampolinleitern ein Dorn im Auge. Insbesondere fürs Meedchen fehlt mir da einfach vernünftige Trittfläche und die Möglichkeit sich festzuhalten. Die Rutsche passt perfekt unters Trampolin.

Die Rutsche bekam der Große übrigens zum 2. Geburtstag geschenkt. Die ist immer noch tip top und die Kinder nutzen sie wirklich viel. Im Sommer steht sie als Wasserrutsche auch gerne mal im Pool. Kann ich Ihnen also guten Gewissens empfehlen.

Der Mann und ich schmiedeten Pläne, wie wir die Kinder nun mit dem Trampolin überraschen wollten. Letztendlich stellten wir den leeren Karton wieder in den Flur, so, wie er auch zuvor dort gestanden hatte. Dann fuhr ich die Kinder holen. 

Papa, Papa! Jetzt machen wir das Paket auf!!“ Die Kinder außer Rand und Band! Der Mann zeigte dem Großen das entscheidende Wort auf dem Karton und als er es dann entziffert hatte, wurde die Aufregung und Vorfreude noch größer! Doch … oh weh … „Der Karton ist ja leer!“ – „Dann hat das wohl schon einer im Garten aufgebaut.

Ich glaube, mehr als „Garten“ hat der Große gar nicht wahrgenommen, da war er schon auf dem Weg in eben diesen. Der Mittlerer hüpfte auf einem Bein hinterher und versuchte währenddessen seinen bereits ausgezogenen Schuh wieder anzuziehen. Die kleine Schwester überholte grölend.

20150521_04

Tja, was soll ich sagen? Heute haben wir uns quasi den Pokal „Beste Eltern der Welt!“ verdient. Jedenfalls, wenn man unsere Kinder fragt. Dass das Trampolin eigentlich vom Opa ist wollen wir ihnen dann allerdings noch erzählen … wenn wir sie irgendwann wieder vom Trampolin runter bekommen.

 

Print Friendly, PDF & Email
Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
Beitrag erstellt 4659

15 Gedanken zu „Die besten Eltern der Welt. Zumindest heute.

  1. Sehr schön :) Beste Eltern der Welt :)

    Wir haben auch ein großes Ultrasport Trampolin (366) und haben es noch keinen Tag bereut. Die Idee mit der kleinen Rutsche als Leiter gefällt mir. Wir haben zwar so eine spezielle Trampolinleiter, aber die ist wirklich nicht so besonders praktisch für kleine Füße.

    Viel Spaß noch!

  2. Meine beiden (insbesondere die Kleine, so alt wie euer Großer) haben auch immer nach einem Trampolin gelechzt. Leider haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich das schnell abgenutzt hat und jetzt steht das Riesending beinahe unbeachtet im Garten und behindert in der Hauptsache das Rasenmähen.

    Ich hoffe mal, dass das bei den Pia-Kindern – Miezkinder kann man ja nicht mehr sagen – anders sein wird!

  3. Unsere Mädels lieben unser Trampolin auch nach Jahren immer noch heiss und innig…
    Nur noch ein Tip:
    Verankert das Trampolin doch noch im Boden mit so u-förmigen Eisen. Unseres ist vor 2-3 Jahren, trotz Sicherung mit 4 Holzpfosten, bei einem starken Sturm davon geflogen… Zum Glück gab es keine Schäden an Häusern oder Fahrzeugen…

    LG aus der Schweiz
    Heidy

    1. Ein wirklich guter Hinweis, wir hatten letztes Jahr das Trampolin der Nachbarn in der Einfahrt liegen… 1,5m entfernt vom nigelnagelneuen Auto unseres Gastes…

  4. Ein Trampolin ist wirklich spitze!!! Wir haben seit ca. 4 Wochen eins und unsere Tochter hüpfte am 1. Tag 4 Stunden am Stück!!! Bis jetzt ist es bei gutem Wetter täglich in Benutzung und alle drei (und Mama ebenfalls;-)) haben Riesen Spaß auf dem Ding. Einziger Wermutstropfen ist bei uns, dass das Trampolin gezwungener Maßen unter einem Baum steht und so immer erst mal abgelegt werden muss vor der Benutzung. Aber auch das ist machbar. Viel Spaß euch Miezens beim Hüpfen!!!

  5. Schönes Trampolin! Und das mit der Rutsche ist echt eine gute Idee :)

    Ich bin gerade ein bisschen neidisch auf euren hübschen großen Garten!

    Liebe Grüße, Biene

  6. Hier ist letztes Wochenende auch ein Ultrasport eingezogen *ggg* Unsere Mädls wollen nur noch springen – hat den Vorteil, dass sie abends wirklich totmüde sind *lach*

  7. *hihi* Ja so ein Trampolin ist echt Gold wert. Wir haben letztes Jahr ein echtes Schnäppchen gemacht und es wird gerne genutzt,a uch wenn es den halben Garten einnimmt ^^

  8. Liebe Pia, ich weiß, Kinder lieben Trampoline, aber ich würde NIE (mehr) drei Kinder gleichzeitig auf dem Trampolin herumhopsen lassen. Da haben wir schon leidvolle Erfahrungen (inclusive Platzwunde und Oberarmbruch) gehabt. Besonders die Lütte ist gefährdet, wenn ihre großen Brüder zu wild werden. Siehe hier:
    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-111320197.html

    Aber trotzdem freue ich mich für die Drei, denn es macht einfach unfassbaren Spaß!
    Und ihr seid wirklich die besten Eltern der Welt – nicht nur heute!
    Liebe Grüße
    Julika

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben