Schlaf, Pia, Schlaf. Du bist ein müdes Schaf.

Montag waren wir beim Turnen. Die Kinder rannten wie Eichhörnchen auf Speed durch die Halle, sprangen, kletterten, rutschten, purzelten und waren zum Schluss trotzdem nicht k.o. Na gut, die Kleine schon. Dienstag hatte der Große 2 Stunden Schulsport und ich bin mir sicher, dass er auch da gerannt und gesprungen ist, wie ein junges Wiesel. Heute hatte er erneut Sportunterricht und am Nachmittag waren wir wieder in der Turnhalle. Wieder rennen, springen, kletter, purzeln. Und wieder ist das große Kind danach fit wie ein Turnschuh und zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen. 

Wie macht der das?

Ich komme morgens kaum aus dem Bett, verrenke mir den halben Tag den Kiefer beim Gähnen und habe besonders am Nachmittag so ein bisschen das Gefühl, neben mir zu stehen. Müdigkeit in jeder Pore. Ich könnte früher ins Bett gehen. Ich hab das ehrlich versucht. Aber dann liege ich bis mindestens Mitternacht wach. Richtig wach. Und der Wecker klingelt halt jeden Tag um 5:30 Uhr. Klarer Fall von chronischer Übermüdung. 

Ich hab schon einiges versucht. Ein heißes Bad am Abend, Johanneskraut, warmer Kakao, warme Milch mit Honig, ja, sogar Baldrian. Aber mein Körper sagt: „Nööhöö. Wir schlafen jetzt noch nicht. Wir machen jetzt noch ein bisschen Kopfdisco und hampeln ein bisschen nervös mit den Beinen rum. Dumdidum.“ Ooooaaarrrr!

Manchmal wäre ich gerne wieder 5 Jahre alt. Also so vom Energielevel her.

Da holst Du die Kinder nach einem langen Kita-/Schultag ab und die machen so genervte „Och nöööö!“ Geräusche, wenn man sagt, man laufe jetzt nach Hause. Nicht wegen des Laufens, sondern wegen dem nach Hause. Das ist ja langweilig. Lieber noch 3 Stunden Spielplatz, Schwimmbad oder Kletterpark. Aber dazu war ich heute leider Energietechnisch gar nicht in der Lage.

Also sind wir nur nach Hause gelaufen, haben die Rucksäcke in den Flur geschmissen und sind dann in die Eisdiele gefahren. Und weil Eisessen auch keine Stunden dauert und die Kinder immer noch wibbelig und unruhig waren, sind wir danach dann doch noch in die Turnhalle zum Turnen gegangen. Das erste Mal an einem Mittwoch und es war super.

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Daheim gab es dann noch Abendbrot und 20 Minuten Fernsehen. Und trotzdem wehrten sich alle 3 Kinder schon wieder, als es hieß: „Ab nach oben! Es geht ins Bett!“ Aber ich glaube, dass ist auch sowas wie ein Automatismus. Immerhin schlief die Kleine innerhalb von 5 Minuten tief und fest und auch der Mittlere kam heute nur einmal aus seinem Zimmer. Sonst kann der das nämlich ganz wunderbar 5 bis 10 Mal am Abend. So bis 22 Uhr. Problemlos. Und morgens muffelt er dann rum und ist saumüde und will nicht aufstehen. Liegt vielleicht auch in den Genen.

Zumindest ist auf das Durchschlafen der Kinder relativ viel Verlass. Wobei sie heute Nacht vermutlich alle drei rumkreischen und albträumen werden. Weil: ich hab ja jetzt hier hin geschrieben, dass das super klappt. Und dann klappt bekanntlich gar nichts mehr.

Na ja, jedenfalls haben Sie jetzt auch die Antwort, warum ich in den letzten Tagen so wenig und dann auch nur wirres Zeug geschrieben habe. Ich könnte mal wieder eine Wochenende durchschlafen. Oder auch gleich eine ganze Woche. Nächste Wochenend…schnnrrrzzzrzrzzzzz

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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15 Gedanken zu „Schlaf, Pia, Schlaf. Du bist ein müdes Schaf.

  1. Hallo Pia, Du schreibst mir aus der Seele!!! Unsere 3 sind genauso bewegungssüchtig und springkichernkreischen mir den ganzen Tag auf den Nerven rum. Schon schwer, da die Mutter zu bleiben, die man sich zu sein einst vorgenommen hat. Und furchtbar unbefriedigend, wenn dann die Stimmung am Ende eines langen Tages nervenbedingt kippt und der letzte Austausch ein unfreundlicher ist… Hab‘ sie alle gewollt, liebe sie, aber die sommerferienbedingte Totale zeigt mir echt meine Grenzen auf… Gruß aus Bayern

  2. Hey Pia, auch auf den Verdacht hin, dass du das nicht geschrieben hast, weil du 1000 gutgemeinte Tipps hören willst, muss ich doch mal meinen loswerden. Deine Schlafprobleme kenne ich auch, sie kommen, wenn mich ein Sorgen-Kopfkino wachhält oder ich nur einfach zu lange und zu spät auf den hellen Laptop-Bildschirm gestarrt habe. Was mir hilft, ist Bewegung. Abends oder tagsüber, bestenfalls an frischer Luft. Die Kinder mit dem Rad und dem Fahrradanhänger in den KiGa bringen, doch schnell den Kleineinkauf mit dem Rad machen, Joggingrunde oder Fitnessstudio… Gelegenheiten lassen sich schaffen. Das spült die blöden Gedanken förmlich aus den Hirnwindungen – nachhaltig, denn auch abends geht es mir besser. Ich spüre meinen Körper … und er fühlt sich gut an. Der Rest kommt von selbst.

    liebe Grüße von einer sonst ganz stillen deiner 10^x LeserInnen

  3. Oooh, wie ich das kenne! Nur hat der Große hier noch Ferien und Madame verarbeitet nachts (natürlich nachts!) Ihre KiTa-Eingewöhnung. Ich stehe also des Nachts vier- bis fünfmal an ihrem Bett und diskutiere mit ihr, warum es so dunkel ist (nachts!), warum sie jetzt nicht schaukeln kann (ich erinnere nochmal: nachts!) und warum Tiger schneller laufen können als Löwen (dass es Nacht ist erwähnte ich, oder?). Ich weiß übrigens nicht, ob Tiger schneller sind oder nicht, aber das hilft mir da leider auch nicht weiter. Und tagsüber, wenn Madame im Kindergarten ist, schmirgelt der Große meine Nerven mit dem „Piupiupiu“ seiner StarWars-Spiderdroids.
    Abends früher schlafen gehen wäre ja auch was, aber das Gedankenkarussell gibt ja doch keine Ruh‘.

  4. chromische übermüdung. Hach ja das kenn ich ZU gut.
    Ich wäre gerne mal abends so müde wie ich tagsüber bin xD Schlimm. Leider habe ich oft das Restless-Legs-Syndrom (liegt am chromischen Eisenmangel…). Die Nächte sind die Hölle. Nervöse Beine, hunde müde, Kopfkino. Schlimm.
    Hier geht erst gegen 6:30 der Wecker, oft bekomm ich aber nicht vor 4 Uhr die Augen zu.
    Und das kind? scheint Energie für 10 zu haben. Könnte ruhig mal was abgeben *gähn* Mir fallen jetzt grad auch die Augen zu und ich bin müde, aber sobald ich in der Senkrechten bin, ist nix mehr mit schlafen -.-„

  5. Liebe Pia,
    Wie gut ich das verstehen kann.
    Uns hat der Schul- und Freizeitalltag auch wieder. Was soll ich sagen, unsere drei sind wie HB Männchen, einfach nicht so leicht müde zu bekommen und ich könnte dauerschlafen. Na ja, aber ohne Mama-Taxi läuft halt auch nix.
    Dennoch liebt man sie ja wie sie sind, oder gerade weil sie so sind wie sie sind.
    Gute erholsame Nacht wünscht Sabrina

  6. Ich kenn das irgendwie. Wenn ich mich um neun Uhr abends hinlege, bin ich um 1 wach und tigere durch die Wohnung. Wenn ich um Mitternacht ins Bett gehe, schlafe ich bis morgens, bin aber auch müde. Was immer super hilft ist das Gleiche, das auch bei Kindern wirkt: richtig viel körperliche Bewegung. Seitdem ich jeden Tag zehn bis zwanzig km Rad fahre (zur Arbeit und zurück), jeden Abend mit dem Kind ins Freibad gehe und am Wochenende mehrere Stunden im Garten arbeite, schlafe ich immer sofort ein und meistens auch durch.
    Nach einer Woche Paddelurlaub hab ich sogar im Zelt jede Nacht von 10 bis 8 durchgeschlafen (das Kind übrigens auch :-)

  7. Probiere doch mal Calmvalera von hevert als Tropfen oder Tabletten. Das stellt die Gedanken ab, so dass du schlafen kannst, macht aber nicht bleiern:-)

  8. Als ich „klein“ war, hatte ich immer Angst, etwas zu verpassen. Das hat mich wach gehalten, zumindest den Widerstand begründet als ich ins Bett sollte.
    An ihren Schlafmangel werden sie sich wohl gewöhnen, zundest bis sie so alt sind, dass der Kreislauf nicht mehr mitspielt.

  9. Jetzt muss ich mich doch mal melden. Ich lese gerade mit Begeisterung die Bücher von Dr. med Ulrich Strunz (hier ist Name definitiv nicht Programm, falls der Trapattoni als erstes in den Sinn kommt).
    Seine Ausführungen lesen sich unterhaltsam, sind belegt von vielen internationalen Studien und Rückmeldungen ehemaliger Patienten, auch online, und ich habe viel gelernt, auch über Vitamine. Vielleicht mal die Blutwerte prüfen lassen, falls nicht geschehen?

  10. Liebe Pia,

    wir haben ein sehr krankes Kind. Wenn die Ruhe kommt, dreht das Hirn auf.
    Was hilft uns? Zwei Sachen:
    1. vorm zu Bett gehen eiskalte Kneipduschen für die Beine – einmal hoch, einmal runter, Fußsohle nicht vergessen, rechtsvanfangen. Danach nicht abtrocknen.
    2. autogenes Training. Dabei ganz bewusst immer wieder stereotyp zu den autosuggestiven Sätzen zurück kehren, auch wenn die Gedanken abschweifen… Meine Arme und Beine sind angenehm schwer…
    LG und viel Erfolg

  11. Liebe Pia,

    ich kenn das auch. Mir hilft im Bett autogenes Training. Allerdings, ich mach das natürlich auch nicht immer – manchmal vergesse ich das es hilft. Aber wenn ich so eine Phase habe wo ich nicht einschlafen kann fällt mir irgendwann wieder ein das es funktioniert und dann mach ich das. Damit stoppt das Gedankenkarussel und ich schlaf.
    Genauso gut geht natürlich auch Meditation oder etwas in der Art.
    Ich hab autogenes Training mal in einem Kurs gelernt, ist schon 20 Jahre her – hat sich echt gelohnt. Ich hab das auch in anderen stressigen Situationen zum runterkommen angewendet. Z.B. vor Prüfungen o.ä..

    Mein Problem ist eigentlich immer das gewesen, dass ich für mich vorm einschlafen mindestens eine Stunde Ruhe brauche. Um dann müde zu sein. Ich könnte oft um 20.00 Uhr Problemlos schlafen….aber da ist dann immer noch was los. Wenn ich dann das Zeitfenster verpasst hab dauert es wieder bis zum nächsten Müdigkeitsfenster. …..

    Meine Kinder sind ja schon groß. Ich meine, dass die Zeit als die Kinder beide in der Grundschule waren noch am besten war. Je älter die sind, desto länger bleiben Sie ja dann auf und dann wird es noch schwieriger das eigene Zeitfenster zu finden.

    Liebe Grüße und ausreichend Schlaf wünsch ich dir

  12. Das Problem ist nicht das zu Bett gehen, sondern das frühe Aufstehen. Ich weiß nicht mehr wo, aber ich habe einen Artikel darüber gelesen: Laut Forschern sollten unsere Aktivitäten wie Schule und Arbeit frühestens um 10 starten, weil alles andere mit einem normalen Biorythmus nicht vereinbar ist.

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