Katzencontent? Bitte schön.

Ihr wollt Katzencontent? Dann bekommt Ihr Katzen-Content.

Inzwischen wohnen Tiffy und Titus seit einem halben Jahr bei uns und es ist so, als wären sie schon immer da gewesen. Sie sind fest integrierte Familienmitglieder, die beim Verlassen des Hauses verabschiedet und beim Heimkommen begrüßt werden müssen. Die Kinder spielen oft mit ihnen in ihren Zimmern. Besonders Max‘ Zimmer lieben die beiden Felle sehr, da hier immer irgendwas auf dem Boden liegt, das man prima zum Katzefußballspiel nutzen kann. Ja, Aufräumen ist jetzt nicht unbedingt Max‘ Steckenpferd.

Nachts schlafen beide im Badezimmer auf dem Badezimmerteppich. Das haben sie sich selber so ausgesucht. Wenn man abends auf die Toilette geht schmusen sie einem um die Füße herum und Schnurren wie eine alte dicke Propellermaschine.

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Tiffy ist unsere Biomüll-Diebin. Wir haben so einen kleinen Bio-Abfalleimer, der auf der Arbeitsfläche in der Küche steht. Wenn man die Küchentür versehentlich auflässt, kann es vorkommen, dass man ein leises klapp klapp hört. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat die kleine Katze dann den Deckel mit ihrer Nase angehoben und ihren Kopf, auf der Suche nach irgendwelchen köstlichen Abfällen, darin versenkt. Und sie frisst wirklich alles. Brot, Käse, Wurstpelle. Wir leeren den Biomüll daher inzwischen mehrmals täglich, aber auch auf Tiffy scheint das leise klapp klapp, wenn man den Biomüll dann einmal benutzt, wie ein Lockruf zu sein. Meist steht sie dann sofort hinter einem in der Küche und wartet auf ihre Gelegenheit wieder zuzuschlagen.

Das Katzenklo steht in der Gäste-Toilette, weshalb die Tür immer einen Spalt weit offen stehen muss. Als eines der Kinder letztes, beim Verlassen des Hauses, die Tür einfach zugedrückt hatte, wussten die Katzen sich dennoch zu helfen.. Die kletterten von hinten in unserem Spülenschrank und verrichteten ihr Geschäft im Papiermülleimer. Seither nutzt Titus den Papiermüll allerdings nicht mehr als Schlafstätte, was mir bis dahin so manchen Herzkasper beim öffnen des Spülenschranks beschert hat.

Neulich saß ich auf dem Sofa und tippelte so auf meinen Laptop ein, als es aus der Küche piepste. Da die Spülmaschine nicht lief, konnte es nur der Herd sein, der bei Kontakt eben ein Warnsignal von sich gibt. Ich lief raut und mahnend „Titus!„, worauf ein dumpfes RUMS zu hören waren und der Kater mich völlig verständnislos angaffend aus der Küche kam und betont lässig an der Wohnzimmertür vorbei flanierte. Kleine Fellkröte <3

Einen weiteren Herzinfarkt bescherte die kleine Katze mir, als ich eines morgens das Küchenfensterrollo hochfuhr und sie mich bohrend durch die Glasscheibe angaffte. „MENSCH! WAS IST MIT FRÜHSTÜCK?“ schrie das kleine Katzengesicht. Ich hatte nicht gewusst, dass der Mann sie am morgen bereits in den Garten gelassen hatte.

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Titus ist der personifizierte faule dicke Kater, wie man ihn sich so vorstellt. Viel rumliegen, kuscheln, fressen. Inzwischen ist er auch gut doppelt so groß und breit wie Tiffy, auch wenn er dieselbe Futtermenge bekommt, wie seine Schwester. Seine körperliche Aktivität zeigt er dafür draußen. An der Terasse haben wir einen Osterbusch stehen, der jetzt im Herbst natürlich sehr kahl ist. Titus klettert leidenschaftlich gerne darin herum oder wetzt am Stamm seine Krallen. Nicht selten schmiert er bei seinen Kletterversuchen auf den dünnen Ausläufern der Äste aber ab und bamelt dann wie eine dicke Pelzkugel zwischen zwei Ästen. Ich würde ja sagen, dass er nicht der sportlichste ist, aber als er mir neulich seine erste Maus schenkte, war ich dann doch sehr stolz auf meinen kleinen dicken Tiger.

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Tiffy ist die aktive quirlige Katze, die ständig irgendwas jagt oder bespielt. Sie ist auch nicht wirklich eine Kuschelkatze und kommt eher selten auf oder an einen gekuschelt zur Ruhe. Dafür liegt sie gerne in unmittelbarer Nähe neben einem auf dem Sofa. Sie ist wahnsinnig schreckhaft und faucht jeden Besucher erstmal an. Allerdings ist das so ein wirklich halbherziges Angstfauchen. Gehauen oder Gebissen hat sie noch nie jemanden. Alex hat einmal ihre Krallen zu spüren bekommen, als er sie die Treppe runter tragen wollte und sie ihm aus dem Arsch rutschte. Da hat sie versucht sich an ihm festzukrallen. Alex hat bitter geweint und sich zig mal bei ihr entschuldigt.

Tiffy ist auch die Katze, die schreiend vor der Terrassentür steht, weil sie unbedingt raus will und 30 Sekunden später schreiend vor der Terrassentür steht, weil sie wieder rein will. Man hats nicht leicht, als Katz.

Titus ist aus lauter Schusseligkeit schon mehrfach die Treppe runter gesegelt. Wir haben ein offenen Treppenhaus mit offenen Stufen. Wenn er mit zuviel Schwung die Treppe hoch jagt, bricht ihm schon mal sein beachtliches Heck aus, er kommt ins rutschen und befindet sich Sekunden später wieder eine Etage tiefer. Getan hat er sich dabei noch nichts. Die 6 oder 7 Leben, die man so einer Katze ja nachsagt, hat er allein mit solchen Stunts aber schon aufgebraucht.

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Tiffy liebt die Badezimmer. Alle beide. Sobald sich jemand von uns darin aufhält kommt sie dazu und schmeichelt einem entweder um die Beine (wenn wir auf dem Klo sitzen) oder setzt sich ins Waschbecken (wenn wir in den Spiegel gucken).

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Das Katzenklo darf man übrigens nur säubern, während die Herrschaften dinieren. Sonst stehen nämlich beide laut jammernd neben einem, schubsen mit ihren Köpfen gegen Beine und Arme und krähen quasi unaufhörlich „Schneller, Mensch! Ich muss Kacken!

Ach ja, sie sind schon beide sehr putzige Tierchen, die man sehr wohl sehr gut mit Kindern vergleichen kann. Sobald diese nämlich im Bett sind flippen die felligen Herrschaften regelmäßig aus, spielen wilde Verfolgungsjagd durch alle Etagen und offenen Räume, hauen und beißen sich und schreien dabei, als ginge es um Leben und Tod. Wie Kinder halt.

Kommenden Montag werden beide kastriert. Ich bin gespannt, ob und wie sie sich danach verändern werden. In ihrem Alter, kurz vor der Geschlechtsreife, ist es aber einfach das sinnvollste.

Die Fellkinder sind einfach super. Und ich glaube ich kann sagen, dass es ihnen bei uns ziemlich gut geht.

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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16 Gedanken zu „Katzencontent? Bitte schön.

  1. Ich musste so lachen oben an der Stelle der Vertippers und es mir bildlich vorstellen. Unsere Mädels haben sich null verändert nach der Kastration nur bei Bijou war die Menge Narkosemittel etwas zu großzügig berechnet….

  2. *seufz*
    Sehr süß. Und erinnert mich total an meine beiden Fellnasen Dicki und Mausi. Der alte Herrn wird im April 20 Jahre alt und ist noch topfit für sein Alter. Naja, bis auf die Zähne. Aber wie sagte der Tierarzt so schön: bei nem 90jährigen wundert sich auch keiner wenn der Probleme mit den Zähnen hat, sodenn noch welche da sind :)
    Mausilein wurde knapp 17 Jahre alt. So ne richtige kleine Tussi. Frech wie Rotz, immer und überall vorneweg. Auch keine Rumtrag- und Kuschelkatze. Schmusen wenn sie wollte und solange sie wollte, ansonsten gab es was auf die Nuss.
    Dicki ist von der Status her kein Dicki, aber auf den Namen hat er dann halt gehört. Von der Statur her das Doppelte seiner Schwester, der Superschmuser und voll die Schissbux.
    Bin mal gespannt wie lange es mein alter Herr noch macht.
    Mausi guckt sich die Kapriolen ihres Bruders wahrscheinlich breit grinsend aus dem Katzenhimmel an und wartet drauf, das er auch irgendwann nachkommt.
    Und dann können sie sich auch wieder laut kreischend und fauchend durch die Gegend jagen und danach eng aneinandergekuschelt zusammen schlafen.
    Dann ist bei uns aber Feierabend mit Katzen.
    Mittlerweile hab ich ne heftige Katzenallergie, die ich aber aussitze…
    Hach, Katzen sind schon knuffig *seufz*

    LG Tanja

  3. …. Schön geschrieben. Bei uns sind Mitte September 2 Main Coon – Mixis eingezogen Schoko (Nicht – Schmuse – Katze) und Keks (Schmuse – Katze – Kater) scheinen deinen sehr ähnlich zu sein. Als wir von einem 3 Tage Urlaub zurück kamen, legt meine Kleine (8) sich auf den Boden um mit den Räubern zu spielen. Keks setzt sich auf ihren Rücken, guckt sich um und „beißt“ meinem Kind in den Popo…… Kind ist immer noch beleidigt weil ich sooooo lachen musste

  4. Ach ja, wir hatten eine Katze etwa 15 Jahre, sie feeeehlt uns schon seeeeehr.
    Ein Verwandter pensionierter Tierarzt sagt, ich könne trotz 100 % Arbeit gut 2 neue Katzen haben, die seien nicht einsam.
    Aber, trotzdem, frei zu nehmen fürs Impfen, Kastrieren und was dann immer noch ist, wäre nicht so gut…Und hm, unsere Haustüre ist neu, das Fenster daneben so gut neu isoliert, irgendwie fände ich eine Katzenschleuse wieder nicht so gut, weil sie mit der Zeit (alle Jahre) wieder undicht wird, es im Winter kalt reinzieht. Und unsere Sofas sind zum ersten Mal in unserem Leben, nach früh Kinder etc, schön, Leder, bequem nicht zerkratzt.
    Deshalb, im Moment etwas Sehnsucht nach Katzen, besonders nach unserer Verstorbenen Katze, aber doch noch ohne.
    Eine süsse Nachbarkatze finde ich im Moment wieder so anhänglich. Wenn ich abends im Dunkeln nach Hause komme, sitzt sie auf einem Geländer vor dem Eingang zu unserer Sackgasse und ruft nach Streicheleinheiten. Dies machte sie so vor 1-2 Jahren, dann nicht mehr und im Moment wieder, keine Ahnung warum?
    Irgendwann ist die Zeit reif für neue Tiere, Katzen oder nach der Pensionierung ein Hund.

  5. Eure Katzen sind echt süß – und unsere sehr ähnlich :D
    Finn sitzt immer auf meinem Schoß, wenn ich am WC sitze :D und beide wuseln am Waschbecken rum und gucken mir beim Schminken zu ;)
    Unsere wurden letztes Jahr kastriert und sind danach kein bisschen ruhiger geworden.

  6. Ach, wie schön! Ich hatte mich gestern still und leise bei dem Katzenbild auch schon gefragt, wie sich die Miezis wohl eingelebt haben und heute dann die Antwort :)))
    Kastration ist bei uns schon lange her. Bei dem Kater war es unproblematisch, der ist am Abend schon wieder rumgesprungen. Die Katze hatte einen Tag länger damit zu tun. Ich weiß noch, dass ich sie und mich abends in ein Zimmer gepackt hatte, in dem sie nicht hoch klettern konnte und ich extra auf einer Matratze geschlafen habe, weil sie sonst immer in meinem Bett war, ich aber Angst hatte, dass sie sich weh tut beim Klettern. Und nach der Narkose war sie so kalt, dass ich sie an die Heizung geschoben und ihr eine kleine Wärmflasche in den Rücken gelegt hatte… Was man für die Miezis so macht :)
    Verändert hatten sich beide kein Stück – genauso rotzefrech wie vorher. Jetzt mit fast 10 Jahren sind sie allerdings merklich ruhiger… meistens ;)
    Viel Glück und euch noch schöne Kuschel- bzw. Rauf-Stunden!

  7. Tiffy hat aber auch eine schöne Bemalung an der Nase.

    Bei uns ist damals der Kater noch ruhiger geworden, spielen wollte er dann immer seltener aber ganz viel kuscheln und die Pascha Rolle geben. Bei den Damen scheint sich das aber nie zu ändern.
    Bei uns ist das genau wie bei Tiffy, sie legt sich zwar dazu, nur streicheln darf man sie da nicht. Dann geht der A… wieder hoch und sie schlengelt um einen drum und es dauert eeeeeewig eh sie wieder Ruhe findet und sich hinlegt. Keine Ahnung wieso das so ist. Wenn sie steht schlawenzelt sie aber auch ganz arg um die Beine und brummt wie ein Propeller.
    Als die beiden noch klein waren, ranntens ie auch durch die komplette Bude und haben alles unsicher gemacht! Vorallem sah es immer sehr ulkig aus, wenn sie sich gerauft haben. Aber das hat dann leider recht schnell nach gelassen. Da macht dann nur noch jeder sein, zumindest größtenteils.

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