Alltagsgeschichten

Gestern Abend, als ich Alex ins Bett brachte, sagte der zu mir:

„Mama, eigentlich wollte ich heute direkt nach der Schule ins Bett gehen. Aber dann hab ich es vergessen.“

Ja, wer kennt diesen Vorsatz nicht? Heute! Heute gehe ich aber wirklich früh ins Bett! Ganz bestimmt. Als Max heute morgen noch im Bett lag und nicht aufstehen wollte, murmelte er unter seiner Decke hervor:

„Wenn ich aus dem Kindergarten komme gehe ich sofort wieder ins Bett!“

Ich hab ihm dann nicht verraten, dass sein Bruder den Vorsatz schon am Vortag in den Sand gesetzt hat und ich solche guten Vorsätze schon seit Jahrzehnten nicht wirklich umsetze. Man soll ihnen ja die Hoffnung und den Glauben lassen, bis sie selber vom Blitz der Erkenntnis getroffen werden. Es gab dann auch keine wundersame Überraschung, als ich die Kinder vom Kindergarten abholte. Irgendwie wollte plötzlich keiner mehr „jetzt schon?!?!“ ins Bett.

Aber zuvor war Alex bereits nach Hause gekommen. Um kurz nach 15 Uhr klingelte es an der Tür Sturm. Alex stürzte ins Haus und brabbelte in einem Affentempo auf mich ein. „Glasbläser … Schule … Cola … haben?“ Ich versuchte ihn zu beruhigen und nahm ihm erstmal den Ranzen ab. Nachdem er einmal tief Luft geholt hatte, erzählte er dann verständlicher, dass heute der Glasbläser in der Schule war. Er hat den Kindern gezeigt, wie man Glas be- und verarbeitet und auch einige seiner Kreationen mitgebracht. Jetzt – also genau jetzt! – stände er auf dem Schulhof und würde Sachen verkaufen. Und er – Alex – wollte unbedingt, bitte, bitte, bitte, ein Cola-Glas!

10 Minuten später waren wir wieder an der Schule, wo wir auf dem Schulhof in eine riesen Menschentraube rannten. Stellen sie sich Kinder-Matschkleidung nach 2 Wochen Dauerregen im Angebot bei Aldi vor. Ja, das war durchaus vergleichbar. Also standen wir eine Zeit in der Menge, bis auch ich mal einen Blick auf die Auslage ergattern konnte. Es gab Glaskugeln als Briefbeschwerer, Flaschenteufel, gigantische Glasdrachen, Glasperlenarmbänder und und und. Außerdem sah ich diese kleinen unscheinbaren Gläser, die Alex wohl meinen musste.

Nach geraumer Zeit war Alex endlich dran und kaufte für 5 Eure das „Cola-Glas“, um es mir dann auch direkt an Ort und Stelle begeistert vorzuführen. Und das sieht so aus (Video. Bewegt sich nach Klick):

Anschließend fuhren wir die beiden Kleinen abholen und weil ich so einen Heißhunger auf Burger hatte, gab’s noch einen kurzen Umweg zu McDonald’s, wo ich mir einen Burger gönnte und die Kinder Softeis und Cookies verspeisten.

Wieder daheim spielten wir gemeinsam eine Runde Monopoly Junior, das ich vor ein paar Tagen überraschend in einer Kiste gefunden habe. Der Mann klärte auf, dass seine Mutter und das wohl irgendwann mal mitgegeben hat. Da die Kinder aber damals noch viel zu klein dafür waren, ist es in einer Kiste verschwunden. Da Alex ja auch bereits eindrucksvoll bewiesen hat, dass er dem original Monopoly gewachsen ist, sah ich keinen großen Sinn darin auch noch die Junior Variante ins Rennen zu bringen. Tatsächlich ist diese Variante aber so simpel und kurzweilig, dass sogar Mimi das Spiel ganz problemlos mitspielen kann. Beim Vorlesen der Ereigniskarten braucht sie natürlich noch Hilfe, aber Würfeln, Zählen und Setzen bekommt sie ganz alleine hin. Da im Monopoly Junior auch nur mit kleinen Geldsummen gespielt wird, hat sie so inzwischen sogar schon gelernt, dass zwei 1 Euro Scheine genau soviel sind, wie ein 2 Euro Schein oder dass 6 Euro sich aus Scheinen mit verschiedenen Werten zusammen rechnen lassen.

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Ansonsten sind die Regeln sehr simpel, dabei aber nicht langweilig. Es ist wirklich ein schönes Spiel für alle 3 Kinder, das auch ich gerne mitspiele. Unsere Version ist so übrigens gar nicht mehr zu haben. Inzwischen gibt es aber eine Neuauflage und diverse Junior Editionen mit Themen wie Die Eiskönigin, Plans, Biene Maja oder Drachen zähmen leicht gemacht. Das Spielprinzip ist bei allen Spielen dasselbe, nur die Darstellung ist eine andere. Mir gefällt, rein von der Aufmachung, das Monopoly Junior Party am besten. Aber da wir nun ja die alte Version haben, werde ich sicher keine neue mehr kaufen.

Gestern Nachmittag hatten die beiden Jungs übrigens einen exklusiven Papa-Nachmittag, den sie ganze 3,5 Stunden damit verbrachten, Monopoly Classic zu spielen.

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Auch max mit seinen 5 Jahren hat das Spiel recht flott verstanden, auch wenn er hier und da Hilfe benötigt, wenn es z.B. um das multiplizieren von Mieten geht. Spaß hatten jedenfalls alle 3 Jungs und der Mann freute sich sichtlich, dass er nun mit den Kindern auch richtige Spiele spielen kann. Als nächstes wollen sie Risiko ausprobieren.

Gewonnen hat heute übrigens Alex. Dafür hat Mimi gestern haushoch gegen mich gewonnen.

Und so war der Tag dann auch schwuppdiwupp schon wieder vorbei. Die Kinder liegen in ihren Betten, ich tippe ein bisschen vor mich hin und der Mann schaut Mad Max: Fury Road. Und weil der Film mich überhaupt nicht interessiert, gehe ich heute mal früh ins Bett. Echt jetzt! WIRKLICH!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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3 Gedanken zu „Alltagsgeschichten

  1. Muah, déjà vu…bei uns in Meindorf war der Glasbläser gestern. Die Cola-Glas-Geschichte durfte sich auch schon die ganze Familie anhören, gekauft haben wir dann aber einen „Leuchte-Delfin“.
    Wir spielen hier seit Weihnachten fleißig die Monopoly Electronic Banking Version mit unserem Erstklässler. Seit er das im Sommerurlaub in der Ferienwohnung entdeckt hat stand es auf der Wunschliste und wird ihm auch nicht llangweilig. Monopoly Junior spielen wir zwischendurch als Kompromiss wenn es nicht so lange dauern soll. Risiko ist sein liebstes Spiel bei den Großeltern, wobei sich das auch ewig hinziehen kann sobald man mit mehr wie zwei Leuten spielt. Ich denke Alex und Max sollten das vom Schwierigkeitsgrad her hinkriegen.

  2. oh das klingt toll. Also das mit dem Monopoly. Ich freue mich so auf die Zeit, wo wir zusammen Brettspiele spielen können, ohne das die Kleine heulwütend auf dem Boden liegt, weil sie auch mitspielen möchte.
    Das erste Aha Erlebnis gab es kürzlich allerdings schon, als wir tatsächlich alle, inkl. kleinem Kind, Obstgarten spielten.

    Ein schöner Vorgeschmack auf mehr.

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