Laterne, Laterne, Magen-Darm und Sterne

Die letzten 5 Tage aka „Kranksein als Familienevent“ im Schnelldurchlauf, weil genauer will ich mich da eigentlich gar nicht dran erinnern:

In der Nacht von Freitag auf Samstag stand irgendwann gegen 1 Uhr der Mann vorm Bett und fragte, wo die Bettlaken der Kinder seien. Da schwante mir schon gar nix Gutes. Den Rest der Nacht hielt ich den 7-Jährigen halbstündlich im Arm, während er sich immer und immer wieder erbracht, während der Mann auf der anderen Seite des Bettes hustete und röchelte. Gegen 4 Uhr kam dann noch die Kleine ins Bett, weil sie irgendwas gruseliges geträumt hatte. Ein super tolle Nacht, quasi. Aber dafür ging es Alex am Samstag schon wieder etwas besser. Jedenfalls musste er sich nicht mehr übergeben und lag den lieben langen Tag erschöpft auf dem Sofa.

Da Mimi Sonntag auf einen Geburtstag eingeladen war, beschloss ich zur selben Zeit mit Max ins Kino zu gehen. Er wollte gerne Findet Dorie im Kino sehen, was Alex aber gar nicht interessierte und da Max ohnehin das Kind mit der geringsten Exklusivzeit ist, war das eine schöne Gelegenheit.

Bereits im Kino war mir sehr flau im Magen, was ich aber auf die extra große Portion Nachos mit Käse plus Popcorn schob. Der Film war trotzdem sehr lustig und ich musste mehrfach lauthals lachen, was wiederum Max sehr zum Lachen brachte.

Als wir wieder daheim waren ging es mir im Minutentakt schlechter. Ich bat die liebste Steffi mein Tochterkind von der Geburtstagsparty mit abzuholen (eigentlich wäre ich mit Abholdienst dran gewesen) und legte mich ins Bett. Der Mann machte den Kinder also Abendbrot und brachte sie ins Bett, ohne dass ich Mimi nochmal sah, so erschossen war ich. Gegen 20 Uhr ging dann das Drama los.

Alle 20 Minuten musste ich mich erbrechen, unterbrochen von kurzen Dämmerphasen. Mit dem Mann sprach ich zwischen zwei Magenkrämpfen kurz ab, das er die Kinder am nächsten Tag versorgen müsste. Alex sollte noch einen Tag zuhause bleiben. Max und Mimi mussten aber auf Schule und Kindergarten verteilt werden.

Als ich gegen 22:30 Uhr dann endlich das Schlimmste hinter mir hatte, hörte ich unten Mimi weinen. Wenig später legte der Mann mir die frisch geduschte Mimi ins und eine weitere Schüssel neben das Bett. Ich bin ja schwer beeindruckt, wie tapfer so kleine Kinder sein können, wenn sie ein fieser Magen-Darm-Virus heimsucht. Da achtet sie noch darauf, dass ihre Haare nicht im Gesicht hängen, während sie mit dem kleinen Gesicht über der Schüssel hängt. Tapferes kleines Mädchen!

Auch Mimi musste alle 20 Minuten über die Schüssel. Als ich gerade einmal wieder auf dem Weg ins Badezimmer war, um die Schüssel zu leeren, hörte ich ein leises Wehklagen aus dem Bad. Auf der Toilette saß Max und klagte über schlimme Bauchschmerzen. Und so musste ich ihm dann schnell die noch nicht geleerte Schüssel hin halten, bevor er sich auf den Badezimmerfußboden erbrochen hätte.

Die beiden kleinen wechselten sich dann also alle 10 Minuten ab und ich lag hellwach im Bett, um bei jedem noch so kleinen Geräusch direkt nach der Schüssel greifen zu können.

Als wir gegen 3 Uhr endlich alle soweit durch wahren, hörte ich den Mann von unten würgen, schrak hoch und rannte schnell die Treppe runter. Man kann es sich kaum vorstellen, aber der Mann hat sich in 15 Jahren Beziehung noch nie übergeben müssen. Bis jetzt. Tolle Premiere!

Und so waren wir binnen weniger Stunden von 1/5 auf 5/5 Magen-Darm-Kranken angewachsen. Was in einer einzigen Nacht so alles passieren kann. Und vor allem war nach dieser einen Nacht alles wieder vorbei. Zwar waren wir Montag alle noch entsprechend gerädert und erschöpft (insbesondere der Mann), aber essen und trinken ging problemlos und auch sonst zeigten sich keine weiteren oder neuen Symptome. 1-Tages-Magen-Darm! Habe ich jetzt hier in der Region schon eine Menge von gehört, aber dass man da so die Uhr nach stellen kann, hätte ich nun nicht gedacht.

Alex war heute bereits wieder in der Schule und Max und Mimi werden morgen wieder gehen. Der Arzt sagte, sie müssen 2 Tage symtomfrei sein und das sind wir dann ja auch alle zum Glück. Max hat heute schon seine kompletten Wochen-Hausaufgaben, die ihm eine Klassenkameradin gestern vorbei brachte, erledigt und Mimi war richtig sauer, dass sie heute noch zuhause bleiben sollte. Aber was sein muss, muss sein.

Jedenfalls ging heute der Sankt Martins Zug der Schule. Max war maximal enttäuscht, dass er diesen verpassen würde. Als ich Alex heute morgen in die Schule gebracht habe, konnte ich noch kurz mit Max‘ Lehrerin sprechen, die dann sagte, wenn Max sich gut fühlt, solle er doch ruhig mit im Martins Zug gehen.

Tatsächlich war Max heute wieder richtig fit. Kinder stecken sowas ja viel schneller weg, als wir Erwachsenen, die noch eine Woche lang total in den Seilen hängen. Also nahm ich ihn zum Sankt Martins Zug mit.

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Und das war einfach toll. Die Luft war angenehm kühl, aber trocken. Endlich mal wieder richtig tief Luft holen! Der Zugweg führte durch eine nette Wohnsiedlung und das Feuer, um das Sankt Martina zu Pferd ritt, wurde auf einer großen Weide abgebrannt. Dazu sagen wir alle möglichen Sankt Martins Lieder und die bunten Laternen der Kinder gaben ein wirklich tolles Bild ab.

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Nach etwas mehr als einer Stunde waren wir zwar alle entsprechend durchgefroren (auch wenn hier im Rheinland nie nie niemals Schnee liegt, so wird es hier zumindest auch sowas wie kalt), ich sammelte meinen Max bei seiner Klasse wieder ein (ich selber habe Alex‘ Klasse als Begleitperson … äh … begleitet) und gemeinsam schlenderten wir dann nach hause. Auf das Martinssingen bei den Nachbarn verzichteten wir heute mal. Die Jungs hatten beide keine große Lust.

Stattdessen gab es zuhause dann warmen Kakao und frisches Weckbrot mit Nutella zu Abend.

So wurde aus einer Woche mit sehr doofem Anfang dann noch eine mit ziemlich guter Mitte. Morgen ist das Sankt Martins Fest im Kindergarten. Wenn es dort auch nicht regnet, so wie heute, kann das quasi noch eine mega gute Woche werden.

Wir nehmen alle Däumchen, die Sie übrig haben und senden jedem unsere Antikörper, der sie gut gebrauchen kann.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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33 Gedanken zu „Laterne, Laterne, Magen-Darm und Sterne

  1. Erst mal oh nein und weiterhin beste Erholung und Gesundheit. Klingt sehr nach Norovirus. Allerdings das mit dem Schnee bei Ihnen und niemals stimmt nicht ich habe zum 1.3.2013 bei Ihnen im Dorf bei einem ambulanten Pflegedienst begonnen und in dem Jahr gab es bis in den April hinein zum Teil bis zum Knie Schnee. Ich habe mich manches mal gefragt wie ich mir Smart oder UP unbeschadet und nicht versinkend ankommen sollte. Auch das Auto habe ich gesucht… Ich hoffe es ist Ihren Kindern in dieser Saison wieder vergönnt…

    1. Der Mann und ich lachen gerade sehr herzlich. Schnee bis zum Knie … *ahahaha* Du verwechselst da ganz GANZ bestimmt etwas. Wenn der Schnee hier bis zur Schuhsohle liegen bleibt, dann ist das ein Jahrhundert-Ereignis!

      1. Ganz sicher nicht. Der Arbeitgeber sitzt in Rheidt…. Ich fuhr bis Grengel, Troisdorf, aber eben auch gesamt Niederkassel. In welchem Teil ich genau im Schnee stand kann ich aus Datenschutzgründen natürlich nicht sagen.

  2. Oh sie singen mein Lied, Schwester! ? Wir drei hingen letztes Wochenende vor der Schüssel. Auch 24h Magen-Darm. Ich hoffe ich hab dich nicht übers Internet angesteckt.? Freu mich auf vieeeele Laternenbilder!!

  3. Meine Kleinste (2) hat jetzt seit Wochen husten. Jetzt ist es langsam besser, wir wollten sie eben hinlegen und da hat sie den ganzen Teppich vollgek…..!
    Danach wollte sie nicht mehr schlafen und hat erstmal was gegessen, was aber sofort wieder kam. Jetzt ist sie im Bett… mal sehen wie lange!
    Ich hab aber Sonne dicke Erkältung, dass ich Magen-Darm nicht verkraften könnte…. hoffentlich wir nur ein Kind krank und nicht alle 3????!
    Gute Besserung an alle!!!!

  4. Bei uns hat es letzte Woche auch erst Kind 2, 24 Std. später mich erwischt. Ich bewundere dich, dass du noch die Kraft für 2 Spuckkinder hattest. Ich war völlig platt und wäre bestimmt nicht mehr im Stande gewesen schnell genug mit den Schüsseln am Start zu sein.

  5. Magen-Darm – (vermutlich nicht nur) mein größter Albtraum.

    Die Daumen sind gedrückt für ein schönes und gesundes Martinsfest heute Abend.

    Beste Grüße.

  6. Oh ja, hier auch exakt das gleiche. War Gott sei Dank bei jedem innerhalb von 24 std das schlimmste überstanden, aber ich habe vergessen wie elend man sich fühlt. Lg

  7. Ich HASSE Magen-Darm! Zum Glück war das bei uns das letzte Mal sehr schnell vorbei und „nur“ Durchfall“ an einem Vormittag. Aber ich „freue“ michs chon, wenns bei uns wieder losgeht. Ich bin mir nicht sicher, ob meine Maus das so gut meistern würde mit in die Schüssel brechen.
    Bitte bitte lieber Gott, verschone mich!
    (Wobei heute morgen schon bei uns in der Zeitug stand, dass im Nachbarlandkreis das Noro-Virus rumgeht :-(…)

  8. Da scheint was in der Luft gewesen zu sein. Minilama hatte es letztes Wochenende auch. Und diesmal richtig schlimm. Nicht so wie sonst, dass es gegen Mittag beim Kinderarzt nach Gummibärchen verlangt hat, sondern so schlimm. dass ich die Babylamas nicht in die Eingewöhnung bringen konnte. Zum Glück waren wir anderen davon verschont dieses Mal – wo ich mit das vorletzte Mal doch hochschwanger im Krankenhaus wiederfand und letztes Mal fast unser Urlaub ausfallen musste. Nach vier Tagen Fieber und Krankheit war Minilama endlich wieder Minilama

  9. Magen-Darm in der Familie ist das Schlimmste. Sollte jeder mal durchgemacht habe. Dann weiß man die kleinen Dinge wieder zu schätzen. Puh. Und ja, tapfere Kinder. Ich staune da auch immer wieder.

  10. Tipp einer mehrfach Noro-Erfahrenen: Vomex-Zäpfchen. Gibt’s für Erwachsene und Kinder und fehlt bei uns nie mehr in der Hausapotheke!
    Gute Besserung und Achtung: die Viren werden noch längere Zeit mit dem Stuhlgang ausgeschieden und Eiederansteckung ist möglich.

    LG Britta

  11. Also der Arbeitgeber saß in Rheidt die Kunden in allen Bereichen Niederkassels, Troisdorf,Grengel… Allerdings weiß ich noch genau die Route die ich fuhr und ich meine es war unter anderem Lüllsdorf wo es wirklich wirklich weiß war und eben unter anderem Rheidt… Mehr bzw genauer kann ich es nun wirklich nicht beschreiben um die Schweigepflicht nicht zu brechen…

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