Samstags (Alltagsschnipsel 9)

Der 12. Tag im Monat und ich habe nicht bei 12 von 12 mitgemacht. Taadaa! Einen Samstag hatten wir natürlich trotzdem.

Nachdem der Mann und ich diese Woche echt noch mit Nachwehen des 24-Stunden-Magen-Darm-Desasters vom letzten Woche zu kämpfen hatten, waren die Kinder Mitte der Woche alle wieder fit. Oder wie Alex so schön feststellte: „Ich seid halt auch schon echt alt.

Aber ich muss sagen, heute war seit dem Krankheits-Totalausfall der erste richtig gute Tag. Alex kam um 9 Uhr ins Schlafzimmer und fragte, ob er zum Bäcker gehen dürfe. 10 Minuten später hörte ich die Haustür gehen und stand auf, um den Tisch zu decken. Tatsächlich wunderte ich mich, da Alex gar nicht nach Geld gefragt hatte.

Unten traf ich nur Max an, der auf dem Sofa herum lümmelte und Fernsehen sag.

Wo ist Mimi?
Weiß nicht …

Herrlich, die Aufmerksamkeit des Mittleren, wenn er Fernsehen guckt. Vermutlich könnten wir alle 2 Wochen in den Urlaub fahren und er würde das gar nicht bemerken.

Da Mimis Schuhe und Jacke fehlen, war schnell klar, dass sie mit Alex zum Bäcker gegangen ist.

Ich machte also den Fernseher aus, deckte mit Max gemeinsam den Tisch und kochte Kakao. Dabei fällt mir ein, dass ich Ihnen schon lange mal von meinen wundervollen Nostalgie Milchtopf vorschwärmen wollte. Wir haben nämlich einen mintfarbenen Emaille-Milchtopf mit weißen Tupfen, indem wir Milch und Kakao kochen. Der funktioniert auf unserem Induktionsherd ganz wunderbar, sieht auf dem Tisch echt hübsch aus und hat einen Ausguss, der nicht schlabbert und tropft. Gekauft habe ich ihn im Freilicht Museum Kommern und seitdem möchte ich unbedingt noch mehr von dem hübschen Zeug. Aber ich kann mich nicht entscheiden!

Als ich gerade den Kakao auf den Tisch stellte, kamen Alex und Mimi wieder.

Ich hab 5 Brötchen geholt. Das Geld hab ich aus meiner Spardose genommen.
Wie viel bekommst Du denn jetzt von mir?
Ach, Mama, ich lad Euch heute mal ein!

Mimi überreichte Max seinen Cola-Lolli, den sie wie immer beim Bäcker abgestaubt hatte und dann gab es erstmal ein sehr ausgiebiges Frühstück, auch jeder nur 1 Brötchen bekam. Morgen möchte Alex Weckmänner holen, aber dafür hatte er heute leider nicht genug Geld dabei. Ich hab ihm vorsorglich mal 10 Euro in sein Portemonnaie getan und eine Liste mit Brötchenwünschen von uns Eltern gescshrieben. Lesende Kinder sind schon was sehr cooles.

À propos Lesen. Max erklärte mir letzte Woche völlig verzweifelt, dass er jetzt einfach alles lesen müsse. Nix könnte er jetzt einfach nur noch angucken. „Wirklich alles muss ich jetzt lesen! Das lenkt mich voll ab!“ Ich musste sehr schmunzeln, weil ich mich erinnere, die Unterhaltung fast genauso auch schon mit Alex geführt zu haben. Vor einem Jahr.

Nach dem Frühstück bastelten wir gemeinsam 2 Brottüten-Papiersterne, die nun in Alex‘ und Mimis Zimmer hängen. Danach fing das Haushalten an. Während der Mann Belege sortierte und abheftete, setzte ich eine neue Maschine Wäsche an, Faltete die gewaschenen Körbe in Mimis Zimmer bei einer Conni-CD weg und leerte Max‘ Wäschetonne für die nächste Runde Waschmaschine.

Dann bezog ich die Betten neu und zum ersten Mal auch unsere neuen Ganzjahres-Bettdecken von eve. Ich hab vorsorglich mal die Heizung im Schlafzimmer ausgemacht, die ich erst gestern Nacht vor lauter verzweifeltem Frieren dann tatsächlich doch mal angemacht hatte. Ich habe nämlich ein bisschen über-ambitioniert gleich beide Bettdecken – Sommer und Winter – gemeinsam bezogen … und erst dann auf der eve Webseite gelesen, dass diese Kombination eine extrem warme Winterdecke für eisige Temperaturen hervor bringt. Vermutlich werde ich die Sommerdecke daher gleich wieder aus dem Bezug heraus fummeln, bevor der Mann heute Nacht noch 5 Liter Wasser ausschwitzt *gnihihi*

Jedenfalls entstand beim Betten beziehen dieses äußerst herzige Foto vom großen Sohn, als er sich in den großen weißen eve Deckenberg einmummelte. <3

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Anschließend habe ich noch schnell die Einzelheiten für Max‘ Taufkerze mit Simone von Kerzenfräulein geklärt. Ich hab hier ja schon oft von den Geburtstags- oder Lebenskerzen der Kinder erzählt, die auch jedes Jahr zu ihren Geburtstagen auf dem Geburtstagstisch stehen. Da Max sich nun gewünscht hat, ebenfalls getauft zu werden, wird seine Kerze auf der Rückseite durch drei Fische und das Taufdatum ergänzt.

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Die Taufe findet in 2 Wochen, am 1. Advent und meinem Geburtstag, statt. Wir fanden das irgendwie sehr passend und Max freut sich schon sehr darauf. Allerdings habe ich noch rein gar nichts für die Feier geplant oder vorbereitet. Genügend Zeit also noch, hysterisch im Kreis zu rennen.

Anschließend ging es weiter mit noch mehr Wäsche, noch mehr zu sortierenden Unterlagen und der Frage: „Was essen wir heute?

Die Kinder tönten einstimmig: „Nuggets und Pommes!“ Und nein, sie wollten nicht zu McDonalds. Nuggets und Pommes sind bei uns ein Synonym für kleine Putzenschnitzel mit Kartoffeln in Stiftform. Dazu sollte es Salat geben.

Ich schrieb den Einkaufszettel und bat Alex und Mimi, mich zum Einkaufen zu begleiten. Ich hasse einkaufen! Ganz ehrlich und in echt. Die Höchststrafe ich es für mich, alleine einkaufen zu müssen. Darum bin ich immer total froh um die Begleitung von 1, 2 oder sogar 3 Kindern. Wobei es schon wieder stressig wird, wenn alle 3 mitkommen, was aber den aktuellen „Ich mach das!„-„Nein, ich mach das!„-Kämpfen der Jungs geschuldet ist.

Wir fuhren also einkaufen. Wocheneinkauf. Alex hatte den Einkaufszettel und navigierte uns durch die Gänge. Gemüse, Salat, Obst, Brot, Eier, einmal Fleisch- und einmal Wursttheke, Marmelade – Oh, Fruchzwerge die morgen ablaufen 50% billiger? – Käse, Joghurt, Mehl – Oh, guck mal, ein Naturjoghurteis-Verköstigungsstand *schmatz* – ab zur Kasse. Alex hat alles im Griff und Mimi rennt nur 3 Mal gegen den Einkaufswagen, einmal davon volle Kanne mit dem Gesicht gegen die Wagenkante. Halleluja.

Wieder daheim, alle Einkäufe verräumt, fangen Alex, Mimi und ich direkt mit dem Kochen an. Kartoffeln waschen, stiften, ab aufs Backblech und mit Öl eingepinselt. Danach schneidet Alex die Putenschnitzel in kleine Stücke, ich würze sie, Mimi wendet sie in Mehl, ich schlorze sie durchs Ei und Alex paniert sie dann fertig.

Während die Kartoffel-Pommes im Backofen vor sich hin backen (35 Minuten bei 200° C Ober-/Unterhitze) und die Nuggets in der Pfanne ausbacken, rühren Alex und ich noch das Dressing für den Salat an. Ein halber Becher Naturjoghurt, 1 EL Waldhonig, 1 EL scharfer Senf, eine Knoblauchzehe, Salz, Pfeffer und 6 EL Öl, alles gut verquirlen und fertig ist das beste Honig-Senf-Dressing ever. Anschließend wäscht Alex den Feldsalat, kippt eine kleine Dose Mais dazu und halbiert ein Dutzend Cherry-Tomaten.

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Essen ist fertig!

Und ja, man, das war so mega lecker, wie es da aussieht. Während die Kinder die kleinen Putzenschnitzelnuggets mit süß-saurer Soße essen, träufelte ich mir nur Zitrone über die Nuggets. Mjamm.

Der Tag war also so normal, wie jeder andere Samstag halt auch. Aber ich mag solche Tage. Auch, wenn ich heute 12 von 12 vergessen habe.

 

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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12 Gedanken zu „Samstags (Alltagsschnipsel 9)

  1. Eine wunderschöne Taufkerze. Der 1.Advent ist ein guter Tauftag. Bei uns ist es mein Mann der sich da taufen lässt.
    Und witzigerweise ist es auch mein Geburtstag.
    Gruß Melle

  2. Toll, wie deine Kids mithelfen…vor allem bis alles fertig ist! Bei unserem Großen reicht es meist nur bis zur „Halbzeit“ ;D Aber der Wille zählt!
    Ich wünsche euch eine unvergessliche Taufe und ganz viel Gottes Segen für den Täufling!
    Liebe Grüße,
    Verena

  3. schööön – da bekommt man richtig Lust auf grosse Kinder. Wenn die schon so fertig wie Alex schlüpfen würden, könnte ich meinen Mann vielleicht noch zu einem dritten überreden ;-)

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