„Mama! Der Osterhase war da! Steh auf!“

Ein gesegnetes Osterfest, frohes Frühlingsfest oder was auch immer Ihr heue feiert, wenn Ihr feiert.

Mein Wecker klingelte heute bereits um 6 Uhr. Nicht, weil ich besonders früh aufstehen, die tollsten Dinge backen und einen mega Frühstückstisch dekorieren wollte, sondern weil ich die Eier und Osternester im Garten verstecke wollte, bevor die Kinder wach werden. Wie man ja aus vielen Jahren des Elternsein inzwischen weiß, stehen Kinder an solchen aufregenden Tagen auch gerne mal mitten in der Nacht auf. Mit 6 Uhr hatte ich daher schon hoch gepokert.

Ich schlich also durchs dunkle Haus raus in den Garten, wo ich auf der Terrasse bereits gestern Abend alles deponiert hatte. 16 bunte Eier (die gekauften, weil: ich hasse Eier färben wirklich aus tiefstem Herzen und meine Kinder kommen nur bei Freunden oder Verwandschaft in den Genuss), für jeden ein Nest mit Schokolade und einem kleinen Geschenk (dazu hatte ich hier schon was geschrieben) sowie ein liebevoll gepacktes Osterkörbchen für alle drei von der liebsten Nachbarin, das sie bereits auf ihrer sehr frühmorgendlichen Hunderunde in unserem Garten abgestellt hatte.

Da es noch nicht richtig hell war, war das Verstecken der Eier gar nicht so einfach. Unser Garten ist noch nicht im Frühling angekommen. Die Büsche tragen nur wenige Blätter und blühen tut ohnehin noch nix. Ich wählte also die paar Ecken aus, die nicht sofort einsehbar sind und versteckte grüne Eier auf der Wiese, gelbe im Osterbusch und rote am Fuß der Kinderrutsche. Die Körbchen stelle ich so gut es eben ging etwas geschützter auf, da es die halbe Nacht geregnet hatte und alles noch ordentlich nass war. Von der Terrasse aus sah das alles ziemlich gut aus, also wieder ab ins Bett.

Und dann lag ich da. Wach. Wacher als wach. Aber vor den Kindern aufstehen und einen Kaffee trinken konnte ich auch nicht, weil sie dann mit Sicherheit niemals nicht geglaubt hätten, dass ich nichts mit den versteckten Eiern zu tun habe. Tja.

Also lag ich da 2 Stunden rum und hörte dem Regen zu, der wieder eingesetzt hatte und mal stärker und mal schwächer auf unser Dachfenster trommelte. Der Große hatte ein Buch in seinem Osternest und ich hoffte inständig, dass es wirklich geschützt genug stand.

Um 8:30 Uhr hörte ich dann endlich, wie in Mimis Zimmer das Rollo hoch gezerrt wurde. Kurze Stille, dann lautes Getrappel im Flur, eine Zimmertür wurde aufgerissen und ein „Alex, Max, der Osterhase war schon da!“ in den Raum geschreiflüstert. Erneutes Getrappel, diesmal auf der Treppe. „Mama! Der Osterhase war da! Steh auf!

Endlich!

Woher weißt Du das?“ entgegnete ich möglichst verschlafen und rappelte mich theatralisch auf.

Ich hab aus meinem Fenster geguckt und schon ganz viele Eier und unsere Körbchen gesehen!

Was ich bei meiner frühmorgendlichen Versteckaktion nicht bedacht hatte: Mimi hat von ihrem Zimmer aus dem perfekte Rundumblick über den Garten. Wie so ein Hochsitz im Wald. Im Grunde hätte ich die Eier auch einfach mitten auf die Wiese legen können.

Aber das bremste die Kinder zum Glück nicht in ihrer Vorfreude. Ratzfatz waren sie angezogen, hatten die Zähne geputzt und standen mit ihren Henkelkörbchen bereit. Als wir die Terrassentür öffneten war das in etwa so, als seien wir im neusten DC-Blockbuster gelandet. Alle drei schossen wie Flash persönlich in den Garten.

Tatsächlich hatte sie in guten 5 Minuten alle Eier gefunden. Nicht ein scharfes Foto konnte ich von ihrer Suche machen, weil sie ständig wie Eichhörnchen auf Speed von rechts nach links liefen. Aber das ist eben auch der größte Spaß an der Sache: Das Suchen und Finden.

Im Anschluss deckten wir gemeinsam den Frühstückstisch. Da wir uns vorher schon denken konnten, dass die Kinder sich am liebsten sofort über ihre Körbchen hermachen wollten, deckten wir keine opulente Festtafel, sondern stellten die gefundenen Eier und den Osterzopf, den ich gestern bereits gebacken hatte, nebst Salz, Marmelade und Nutella auf den Tisch.

An diesen Eierbechern im klassischen Farbleitsystem der Kinder konnte ich einfach nicht vorbei gehen. Besonders Alex, unser Eier-Junky, freute sich riesig über seinen ganz eigenen Eierbecher.

Alex‘ Geschenk, das Buch, blieb in seinem Versteck übrigens tatsächlich ganz trocken. So ein Glück, ey. Was hätte ich mich geärgert.

Der Zopf ist übrigens nach meinem eigenen Hefeteig-Rezept gebacken. Also mit deutlich mehr Zucker, als im Osterlamm-Rezept, was ihn selbstredend auch süßer macht.

Zutaten

500g Mehl
½ Würfel Hefe
100g Zucker
50g Butter
250ml lauwarme Milch
1 Prise Salz

Die Zubereitung ist aber dieselbe wie beim Osterlamm. Allerdings lasse ich den Teig 2 x 30 Minuten gehen und knete ihn nach der ersten Gehzeit nochmal mit den Händen kräftig durch. Dieser Zopf hier ist mit einem Ei-Milch-Gemisch bestrichen, was ihm die knackige Farbe verleiht. Rosinen sind auch drin.

Da nach dem Frühstück der Regen gar nicht mehr aufhören wollte, war an einen gemütlichen Osterspaziergang nicht zu denken. Also haben wir den Rest des Tages einfach rum gegammelt, die neuen CDs gehört und Xbox gespielt. Die Kinder haben mich jetzt erfolgreich mit Minecraft angefixt und so habe ich kurzerhand noch eine virtuelle Eiersuche organisiert.

Alles in allem war das ein wirklich sehr entspannter Ostersonntag, trotz mistigem Aprilwetter. April. Echt? Schon?

Das bedeutet auch: nur noch 31 Tage bis zum 9. Geburtstag des großen Kindes. Die heiße Phase beginnt …

 

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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8 Gedanken zu „„Mama! Der Osterhase war da! Steh auf!“

  1. Das klingt doch nach einem entspannten Osterfest :)
    Wo hast du denn dieses geniale Hasen-Geschenkpapier gekauft? Das sieht klasse aus.

    Ich freue mich schon auf eure Geburtstagssaison!

  2. Immer wieder beneide ich alle mit einem eigenen Garten <3 Aber hier hats die Wohnung auch getan, muss ja xD Aber schön zu lesen, dass es noch andere Mamas gibt, die das Eierfärben nicht so sehr mögen xD Der Zwerg findet es auch langweilig, die Eier nur in die Farben zu legen. Nächstes Jahr wird nach deinen leckeren Rezepten gebacken und die Eier dafür aus gepustet und bemalt :P Davon hat man dann mehr :D

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