1 .. 2 .. 3 Schulkinder!

Tada! Meine Damen und Herren, ich präsentiere Ihnen – last but not least – unser 3. Schulkind!

Wer hier schon eine Weile mitliest wird sich denken können, dass alles anders kam, als gestern noch gedacht. Während ich mich nämlich innerlich mit Wanderstiefeln und T-Shirt-Kleidchen abgefunden hatte, warf Mimi ihre komplette Garderobe nochmal über den Haufen, kroch quasi in ihren Kleiderschrank und kam mit einem dunkelblauen Glitzerkleid und einer geringelten Strumpfhose wieder zum Vorschein. Sogar über die Schuhwahl machte sie sich noch einmal Gedanken und fragte, wo denn ihre Sternen-Boots wären. Ja, gute Frage. Ich hab sie dann im Keller in der Herbstkiste gefunden. Wir nahmen kurzerhand die Innensohle raus und siehe da: sie passen noch.

Sogar einen Haarreif wollte sie freiwillig tragen (das Kind hasst Haarschmuck egal welcher Art!). Ich hab das nicht lange in Frage gestellt. Bloß schnell nicken.

Nachdem wir die Jungs in die Schule gebracht hatten, liefen Mimi und ich nach Hause, zogen uns um und gingen dann gemeinsam mit dem Papa zur Kirche. Der Einschulungsgottesdienst dauerte rund 30 Minuten und richtete sich mit viel Humor und Feingefühl direkt an die Kinder. Die waren aber alle so aufgeregt, dass sie das Ende trotzdem kaum erwarten konnten. Dann ging es nämlich direkt zur Schule, wo wir sich Eltern, Lehrer und Kinder in der Turnhalle sammelten. Die Zweitklässler sangen ein Lied zur Begrüßung, die Schulleitung richtete ein paar Worte an die Kinder und dann ging es auch schon an die Klasseneinteilung.

Während meine Jungs beide zögerten und nur mit rückversicherndem Blick zu uns Eltern nach vorne gingen, stand Mimi einfach auf als sie ihren Namen hörte und ließ sich von ihrer Klassenlehrerin begrüßen.

Generell äußerte Mimi im Vorfeld überhaupt keine Bedenken, Unsicherheit oder Ängste. Das bedeutet nun nicht, dass sie nichts davon hatte, aber unterm Strich ist sie einfach deutlich selbstbewusster und taffer, als ihre großen Brüder.

Nachdem die Kinder mit ihren Lehrern in die Klassen verschwunden waren, gesellte die Elternschaft sich auf dem Schulhof um das Frühstücksbuffet, das wir am morgen noch aufgebaut hatten. Einige fleißige Hände hatten 250 Brötchenhälften geschmiert und literweise Kaffee gekocht. Dafür an dieser Stelle nochmal tausend Dank!

Um 11.30 Uhr hatten Alex und Max Schulschluss. Eine viertel Stunde später kamen dann auch die 1. Klassen auf den Schulhof und es wurden nochmal kräftig Fotos gemacht und die aufgeregten Schulkinder befragt, was sie denn gemacht hätten. Danach ging es dann im Gänsemarsch für alle wieder nach Hause, wo Mimi dann endlich ihre Schultüte auspacken durfte.

Und schwups, war das Kind in der Schultüte verschwunden. *gnihihi*

Die freute sich sehr über die Uhr, aber feierte das Leatherman mit Abstand am meisten ab. Wunsch ist halt Wunsch! Die Süßigkeiten teilte sie absolut fair mit ihren Brüdern. Jeder bekam gleich viele Bonbons und Kekse. Nur das Ü-Ei, das hat sie nicht hergegeben.

Auch Alex hatte eine kleine Überraschung für Mimi vorbereitet. Er hatte von seinem Geld eine Karte gekauft und diese ganz alleine geschrieben. Beim Vorlesen kamen mir glatt in paar Rührungstränchen. Wie süß ist das bitte?

Und dann? Waren alle verschwunden. Mimi lief zu ihrer Freundin (die in Max‘ Klasse geht) rüber, Alex verabschiedete sich auch zu einem Freund und Max war dann auch recht schnell verschwunden.

Also buk ich den versprochenen Apfelriemchenkuchen und räumte ein wenig auf. Da wir keine großen Pläne für den heutigen Tag gemacht hatten, war es ein sehr entspannter Nachmittag. Alle taten, worauf sie gerade Lust hatten.

Irgendwann kamen die Kinder mit ihren Freunden zum Kuchenessen und verschwanden danach wieder im Garten. Die eingeforderten Spaghetti ohne Alles sollten es dann heute doch nicht mehr werden, stattdessen gab es Brot und Müsli … und die erste Hausaufgabe des neuen Schulkindes.

Das wiederum war ein bisschen SURPRISE! Die Hausaufgabe bestand nämlich daraus, das Klassentier – einen Wal – zu malen. Mimi heulte erstmal los, sie könne keinen Wal malen. Jedenfalls nicht in sooo groß, wie es auf einem DIN A 4 Blatt möglich wäre. Der Vorschlag einfach einen kleinen Wal zu malen wurde direkt niedergeschmettert. Wenn das Blatt SO groß ist, dann muss auch der Wal SO groß sein.

Wir fanden schließlich einen Kompromiss, indem ich Mimi mehrere Blätter gab und sie das Malen eines großen Wales üben ließ bis sie zufrieden war. Unter uns: Ich fand den allerersten Wal, der eben etwas kleiner war als DIN A 4, perfekt. Ich hätte da keinen Strich dran geändert und es selber auch keinen Pups besser machen können. Aber nun gut. Mimi ist eben Mimi und dieses Perfektionismusding liegt irgendwie auch so ein bisschen in den Genen.

Letztendlich hatte sie dann eine großen Wal gemalt, der ihr gefiel. Den haben wir dann einfach auf das Arbeitsblatt aufgeklebt. Ihren Ehrgeiz wird sie sich hoffentlich noch eine Weile behalten, auch wenn ich ihr Wünsche, dass sie dabei etwas gelassener wird. Aber das haben beide Jungs im Laufe des ersten Schuljahres auch hinbekommen.

Am Ende des Tages ist es, wie es ist: wir haben drei Schulkinder. Ein ganzes Jahr lang werden sie ein und dieselbe Schule besuchen. Verrückt. Absolut verrückt. Und großartig!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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7 Gedanken zu „1 .. 2 .. 3 Schulkinder!

  1. Liebe Pia – Ihre Kinder sind sooo toll, alle drei. Nicht nur die taffe Mimi, die voraussichtlich/hoffentlich Ihren Weg in der Schule und ins Leben gut machen wird (Alle guten Wünsche dafür !) und der liebe große Bruder, der sich so eine schöne Karte ausgedacht und sie dann auch geschrieben hat, sondern auch der dritte Bruder. Ich hoffe, dass Sie die Freude am Schreiben nicht verlieren und ich/wir noch lange miterleben können, wie Ihre Kinder groß werden. Ab und zu schaue ich auf ältere Einträge zurück – auf die kleinen Jungs, die sich zwar gegenseitig beharkten, aber dann den „Bruda“ vor den Eltern verteidigten. Möge es so bleiben, dass sie so zusammenhalten, wie jetzt. Als Einzelkind denke ich, dass es im Leben gut tut, wenn man ein paar Menschen hat, mit denen man viele Dinge und Lebensabschnitte gemeinsam erlebt hat und sich mit wenigen Worten verständigen kann – einfach, weil der andere erlebt hat, was man selbst erlebt hat und kennt, was man selbst kennt. LG – Dagmar

  2. Herzlichen Glückwunsch! Läuft das bei euch so ohne Familienfeier ab? War ja nur ein kleiner Vormittag. Ich kenne das mit großem Kaffeetrinken und vielen Geschenken von der ganzen Familie. Ist ja ein großer Tag.
    Aber hat wohl auch was mit dem Wochentag zu tun. In Berlin sind die Feiern immer an einem Samstag. Das wird noch mehr zelebriert. Die Verwandschaft kommt angereist und manche übertreiben es richtig. :)
    Aber so ist es natürlich auch schön und vor allem ohne viel Aufregung und Planung.
    Viele Grüße, Andrea

    1. Ich glaube das ist noch so ein Ost-West-Ding. Ich weiß von meiner Schwägerinnenfamilie, dass sie auch sehr groß feiern und alle Verwandten an karren. Hier ist das schon immer eher dezent und klein.

  3. Muss sagen, dass ich als ost-Kind, es auch eher klein kenne. Wirklich nur Familie und mal höchstens die Nachbarskinder kurz zu Besuch. Abe jetzt in den letzten Jahren ist das hier erst so ausgeartet mit Festzelten, Hüpfburgen und was da nicht alles gemacht wird.
    Wir wollen es eigentlich auch recht dezent halten (nächstes Jahr). Mal sehn ob’s klappt *hihi*
    Zumindest der Inhalt der Zuckertüte soll hier auch ähnlich bescheiden ausfallen. Hier gibt’s bei manchen konsolenspiele und weiß der Geier noch in den Schultüten. Finde ich echt zu viel.

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