Brotdosengekritzel, Quadernetze und Misslaune

Mein Morgen war so dröge, das wollen sie gar nicht wissen. Buchhaltung, Umsatzsteuervoranmeldung, Rechnungen begleichen. So so öde. Ich sachs Ihnen. Zwischendurch habe ich wieder ein Achtsamkeitsfenster geputzt, die Küche aufgeräumt, Handtücher gewaschen und dann zu Mittag gekocht.

Ach so, und ein neues Bild von mir hab ich auch in die rechte Seitenleiste eingefügt. Das alte Foto war von 2015, glaube ich. Wollen wir doch mal realistisch bleiben: da sind in den letzten 3 Jahren schon ein paar Lach- und Sorgenfalten dazu gekommen. Ich bin halt auch keine 20 mehr, ne?

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Beim Aufräumen der Küche habe ich die gesammelten Brotdosenzettelchen, die ich den Kindern ab und zu in ihre Brotdosen klebe, sortiert. Manche habe ich weggeschmissen, andere habe ich aufgehoben. Die sammeln wir jetzt in einem weiteren leeren Nutellaglas und erinnern uns dann am Ende des Jahres an die lustigen Geschichten, die sich dahinter verbergen.

Einen Zettel können Sie vielleicht selber in den richtigen Kontext stellen, wenn Sie die letzten Tage gut aufgepasst haben.

Ja, ich bin jetzt keine große Künstlerin, aber zu meiner Verteidigung sei gesagt, dass ich die Bildchen morgens spontan mit einem Kugelschreiber auf ein Post-it kritzle. Da dürfen Sie jetzt keinen Ruthe erwarten.

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Der Große muss in Mathematik Quadernetze erkennen und korrekt ergänzen. Leider war er entweder krank, als sie Quadernetze durchgenommen haben oder er ist einfach wieder recht fix in seinem Arbeitsheft unterwegs und sie haben Quadernetze noch gar nicht besprochen. Jedenfalls erkläre ich ihm Quadernetze, bastle einen kleinen Mini-Würfel aus einem Blatt und bin dann wieder mal sehr beeindruckt, mit welcher Geschwindig- und Genauigkeit diese Kind räumliche Dinge versteht, adaptieren und anwenden kann. Die 6 Quadernetze waren jedenfalls im Anschluss in nullkommanix korrekt ergänzt.

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Eigentlich wollte ich heute Abend zum Sport. Am Nachmittag – nach 1,5-Stunden Hausaufgabengekasper und einem Tochterkind, das nach Hause kam, irgendwas vor sich hin motzte, direkt nach oben stapfte und dann seine Zimmertür hinter sich zu knallte – war die Laune irgendwie nicht mehr so zuckerwattig. Ich könnt jetzt sowas wie Story of my life schreiben, aber das stimmt einfach nicht. Die meisten Tage sind die Kinder tatsächlich ziemlich zuckrig.

Ich ging also hoch um nochmal vorsichtig nachzuhören, was denn vorgefallen sei, erhielt aber nur ein „Ich will das nicht sagen. Hilfe will ich auch nicht!“ Okay … muss man auch aushalten können (auch wenn ich vor Neugier platze).

Jedenfalls lag ich dann da so auf dem Bett vom großen Sohn herum, der mit einer Freundin telefonierte/chattete/spielte, der Kater kam vorbei, hüpfte neben mich und – nun ja – dann schliefen wir beide ein. Das Katertier und ich.

Als ich wieder zu mir kam war es Viertel vor Sport fängt an und ich definitiv nicht mal in der Lage einmal ums Haus zu laufen. Also sagte ich zähneknirschend ab. Das hatte ich mir wirklich vorgenommen und drauf gefreut habe ich mich auch.

Dementsprechend misslaunig war ich dann auch. Niemand hatte den Tisch gedeckt oder zumindest abgeräumt, die Schulsachen von den Hausaufgaben lagen noch herum und das Mittelkind ertränkte sein Essen (Reste-Bratreis mit Mais und Würstchen) mal wieder in Ketchup. Soweit, so gut.

Ich schreibe daher heute meine etwas grantigen Zeilen hier rein, weil das einfach auch dazu gehört. Die Kinder liegen freidlich in ihren Betten, wurde geherzt und gedrückt und Morgen … Morgen wird wieder besser.

Es wurde keine Werbung für genannte oder erkennbare Marken beauftragt.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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12 Gedanken zu „Brotdosengekritzel, Quadernetze und Misslaune

  1. Hallo Pia,
    morgen werde ich auch mal ein Achtsamkeitsfenster putzen…. Das hört sich gut an.
    Ansonsten muss es auch mal grantige Tage geben….
    Viele Grüße,
    Manuela

  2. Nach diesem Tag haben Sie sich selbst einen Goldfisch verdient, oder doch gleich 5, damit der Hamster voll ist.

    Auf dass der morgige Tag wieder zuckriger wird…

  3. Morgen wird es sicher besser. Und es geht ja auch schon stramm aufs Wochenende zu ;)
    So oder so freue ich mich über die nun wieder unverhofft häufigen Posts, damit ich abends/nachts, wenn das Baby gestillt werden will, noch etwas „Schönes“ lesen kann!
    Gute Nacht
    Nora

  4. … vor allem das „Morgen.. Morgen wird wieder besser!“ sage ich mir auch jeden Abend aufs Neue. Leider ist es bei mir meistens vergeblich. Ich muss halt noch ein paar weitere Morgens durchhalten.
    Liebe Grüße!
    Kati

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