Das Internet vergisst nichts. Update

Nach inzwischen etwas über 2 Monaten des Wartens haben wir heute endlich eine Reaktion der Gegenseite bezüglich ihrer Abmahnung im November erhalten.

Kurz zur Erläuterung. Ich habe damals natürlich direkt einen Anwalt gesucht, der sich mit Urheberrecht auskennt und Dank des Tipps eines Freundes bin ich zum Schluss bei Boden Rechtsanwälte gelandet, die sich meinen Interessen wirklich sehr freundlich und kompetent angenommen haben.

Auf die Forderung von insgesamt knapp 5.000 Euro haben wir damals ein Gegenangebot gemacht und der Gegenseite 2.112,80 Euro überwiesen. Hinzu kamen meine Anwaltskosten in Höhe von 887,03 Euro, also insgesamt 2.999,83 Euro, die ich Dank Eurer Hilfsbereitschaft und Spenden bereits im November bezahlt habe.

Seit heute haben wir aber leider die Gewissheit, dass der Gegenseite dieses Gegenangebot nicht ausreicht und eine Forderung über weitere 1.587,20 € offen ist, mit deren Zahlung der Sachverhalt dann aber wirklich abgeschlossen ist und keine weiteren Ansprüche mehr erhoben werden. Wie sehr ich diesen Moment herbei sehne kann man sich kaum vorstellen.

Die ersten 3.000 Euro habe ich mit den Spenden beglichen, die über Paypal eingingen. Die restlichen 2.108 Euro Spenden lagen derweil unangerührt bei Leetchi, da ich sie ja vorerst nicht brauchte (und auch gehofft habe, sie nicht brauchen zu müssen).

Heute habe ich dann eine Auszahlung von 1.600 Euro aus dem Leetchi-Topf auf mein Bankkonto veranlasst. Wer auf Leetchi gespendet hat, wir darüber auch eine E-Mail bekommen haben. Leetchi berechnet für diese Auszahlung 46,40 Euro Bearbeitungsgebühr.

Es verbleiben somit 508 Euro auf dem Leetchi-Konto, die ich sehr gerne spenden würde. Am liebsten in eine Familie, die das Geld gerade gut gebrauchen kann und auch eine gewisse Online-Präsenz hat. Warum? Weil die Spendensumme ohne diese große Hilfsbereitschaft unter Euch Onlinemenschen gar nicht zusammen gekommen wäre und ich es daher gerne auch an Onlinemenschen weitergeben möchte.

Vielleicht habt Ihr von jemandem gehört, der gerade dringend etwas Unterstützung nötig hat? Ihr könnt mir sehr gerne eine E-Mail schreiben und davon berichten. Damit das ganze transparent bleibt, sollten die Empfänger aber damit einverstanden sein, dass ich sie im Anschluss auch hier nenne.

Im Moment bleibt mir nicht mehr zu sagen, als Danke! Danke an alle, die für uns da waren, die Verständnis trotz meines Selbstverschuldens hatten, die nicht gezögert haben zu helfen und etwas zu spenden. Dieser 10 Jahre alte Fehler meinerseits hätte uns nicht nur das Weihnachtsfest versaut, sondern auch in eine anhaltende Krise gestürzt. Mit Eurer Unterstützung konnten wir das abwenden und hatten sogar noch ein sehr schönes Weihnachtsfest (auch wenn ich seit Erhalt der Abmahnung nicht mehr wirklich gut geschlafen habe. Ich hoffe das ändert sich nun wieder, wenn der ganze Fall vom Tisch ist).

Ich habe in der Vergangenheit immer mal wieder kleine Beträge für Menschen aus meiner Internetblase gespendet, wenn diese in Not waren. Und genau diese Geschichte zeigt mir, dass das genau richtig ist, war und bleiben wird. Viele kleine Beträge können eine große Krise abwenden. Eine Krise, in die man selber jeder Zeit geraten kann. Das ist mir heute bewusster denn je.

Gebt auf einander Acht. Seid für einander da. Das Internet ist ein großartiger Ort.

Danke!

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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17 Gedanken zu „Das Internet vergisst nichts. Update

  1. Liebe Pia, ich freue mich sehr, dass das nun durchgestanden ist und auch über „dieses Internet“ ;) <3 Danke für das Update und liebe Grüße an deine Familie! Leonie

  2. Es tut mir wirklich leid, dass hier tatsächlich so auf dieses Geld bestanden wird, aber um so schöner das ganz viele damals zusammengehalten haben.
    Kennst du die tolle Familie von meinmaikaempfer auf instagram?Extremfrühchen mit gesundheitlich sehr angeschlagener Mama die trotz aller zusätzlichen Schwierigkeiten (Wohnung, Auto usw) nie aufgeben und ganz viel Zuversicht mit allen Teilen

  3. Hallo Pia,
    ich freue mich sehr, dass wir dir alle zusammen helfen konnten und du diesen Mist nun endlich abhaken kannst. Ich weiß, wie belastend so eine ungeklärte Situation sein kann.
    Was die restliche Spende angeht, fände ich Ines und die Kinder von „Ohne Papa geht es nicht – ein Leben mit der Krabbe Kunibert“ toll. Dort ist der Vater Simon im vergangenen Sommer nach langem Kampf an Krebs gestorben und Ines versucht das Haus zu halten, damit ihre Kinder nicht auch noch das gewohnte Umfeld verlieren. Arbeiten gehen kann sie nach der langen belastenden Zeit noch nicht und hat jetzt ein Buch über Simons Kampf geschrieben. Ich folge ihr schon lange und mag sie sehr gern.

    Liebe Grüße und euch ein schönes Wochenende
    Alexandra

  4. Sorry, aber jeder Ihrer blogposts besteht aus konsumieren.
    Sushi hier, mc donalds da, Eis, Friseur alle naselang, belegte Brötchen beim Bäcker, bei jeder Ausprobier-Sportart gleich die komplette Ausstattung etc etc

    Das nimmt Ihnen doch keiner ab, dass Sie die 5000€ nicht gehabt hätten. Der Blog ist ein Nebenverdienst und soll für Sie keine Ausgaben sein. Deshalb sollen die Leser zahlen.

    Ich finde das gar nicht so schlimm, aber dann darzustellen, man hätte dafür kein Geld. Das ist lächerlich.

    1. Bereits im November schrieb ist:
      „Ende November habe ich Geburtstag. Weihnachten steht vor der Tür. Die Taufe des kleinen Kindes. Die Reparaturen und Sanierungen am Haus, die wir gerade durchführen. Wirtschaftlich ging es uns wirklich schon besser, aber es war okay. Die Kinder haben genug zum Essen und passende Kleidung. Unsere Rücklagen sind in den letzten Monaten alle ins Haus geflossen.

      Nein, die 5.000 Euro hatten oder haben wir nicht.

      Und Sie unterstellen mir permanenten Konsum und zählen dann Eis, McDonald’s (auch nicht mehr als ein Milchshake oder Burger für 1,49 Euro) oder eine Packung Sushi vom Supermarkt auf?
      „bei jeder Ausprobier-Sportart gleich die komplette Ausstattung“ -> stimmt absolut nicht und ich habe auch keine Ahnung, woher Sie diese Behauptung nehmen. Klar braucht man beim Kung Fu Protektoren. Aber selbst die bekamen die Kinder erst später, weil es eben nicht sofort ging! Meinen Geburtstag habe ich weder gefeiert, noch habe ich ein Geschenk bekommen (abgesehen von den gemalten und bastelten Dingen der Kinder), weil es zu dem Zeitpunkt nicht ging! Ja, wir waren an unserem Hochzeitstag im Sushi-Restaurant. Darauf haben wir gespart und es uns zur Feier des Tages geschenkt. Und der Frisör ist unser Freund, mit dem ich auch zusammen arbeiten. Eine Hand wäscht die andere.

      Man sollte doch mit solchen Unterstellungen vielleicht sparsam sein, wenn man nicht weiter hinter die Fassade blicken kann.

      Hätten wir die 5.000 Euro gehabt, hätte ich ihm Leben nicht öffentlich um Hilfe gebeten. Dass mir nun das gelegentliche Brötchen für 1,20 Euro vom Bäcker oder der Milchshake für die Kindern vorgehalten wird, finde ich mehr als befremdlich!

    2. Klingt da auch ein bisschen Neid durch? Oder meinen Sie das wirklich so? Ich denke, viele der LeserInnen, die hier Geld gespendet haben, tun dies auch, aber nicht nur, um eine Familie vor der Obdachlosigkeit zu bewahren oder ähnliches, sondern schlicht und ergreifend, weil sie die Texte hier gerne lesen. Und die gibt es seit JAHREN völlig umsonst. Schreiben ist aber Arbeit, und ein Blog eben auch. Umso schöner ist es, dass dieser hier fast komplett werbefrei ist, und es fast täglich einen neuen Text gibt.
      Vor allem aber ist diese Bitte um Geld eine sehr transparente gewesen, wie man jetzt auch wieder an der genauen Kalkulation des Restbetrages sieht. Ich finde Kritik und Nachfragen auch gar nicht so dramatisch, aber so ein unhöfliches Anblaffen schon. Deswegen antworte ich hier auch. Weil mich seit gestern beschäftigt, warum im Internet (und natürlich mit Abstrichen auch im real life) Menschen mit einer gewissen Grundhöflichkeit Schwierigkeiten zu haben scheinen.
      Wenn Sie hier aufmerksam lesen würden, würden Sie sehen, wie viel des „Konsums“ aus Kooperationen besteht. Und wie viel es eben nicht gibt, was bei anderen Blogs und Insta-accounts an der Tagesordnung ist, z.B. permanenter Urlaub. Seien Sie ein bisschen neidisch auf belegte Brötchen, Eiswaffeln und billige Burger – aber bleiben Sie doch höflich dabei. Das geht!

  5. Hallo, zum Thema, welche Familie das nötig haben könnte fällt mir gleich „EineganznormaleMama“ ein. Ich kenne sie auch nur vom Blog lesen und über Twitter, aber sie hat dort geschrieben, daß der Mann seit Ende letzten Jahres an Krebs erkrankt ist. Der auch schon einem ersten Behandlungsversuch getrotzt hat. Sie hat über Twitter auch schon andere Blogger um Beiträge für den Blog gebeten, weil das ein Hauptstandbein ist für die Familie. Vielleicht könnte man ihnen wenigstens etwas helfen mit dem Geld.

  6. Hallo Pia,
    ich verfolge deinen Blog eher still und heimlich, aber heute traue ich mich und nenne eine Familie, die sich über die Spende freuen würde: Fam. A.&R. Ojemann.
    Du findest den Spendenaufruf verlinkt auf der Fb Seite von Elke Grüßing. Dort ein Bericht über den kleinen „Kämpfer“.

    LG Claudia

    1. Vielen Dank, ich habe schon Mal geschaut. Da es dort aber schon so unheimlich viel tolle Unterstützung gab, werde ich sie aber nicht auf die Liste setzen. Ich suche eher nach etwas, das noch nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen hat.

  7. Liebe Pia,

    ich finde es großartig, dass ihr das restliche Geld weiter spenden werdet. Irgendwie habe ich auch gar nichts anderes erwartet. Toll. Weiter so!

    Und was diesen fiesen Kommentar angeht – der zeigt umso mehr, dass wir deine Worte „Gebt auf einander Acht. Seid für einander da.“ noch viel viel größer schreiben müssten. Mit dieser Einstellung machen wir die Welt zu einem schöneren Ort…

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