Stolze Gräte & ein Karnevalsgrinch

Gestern startet hier also die närrische Karnevalswoche mit Weiberfastnacht, in die wir traditionell mit der Karnevalsfeier in der Grundschule der Kinder starten.

Tatsächlich schaffte ich es unsere Morgen-Strukturen durchzupeitschen und trotzdem gemeinsam mit den Kindern das Haus pünktlich zu verlassen. Kostümiert. Vermutlich war es aber auch recht günstig, dass keines der Kinder geschminkt werden wollte. Lediglich das große Kind wollte die Haare weiß eingesprüht bekommen, was nun aber auch keine Ewigkeit dauerte.

Während es gerade dem Mittelkind anfänglich doch unangenehm war, kostümiert durch die Straßen zu laufen, macht mir das genau gar nichts. Egal wie albern ich aussehe. Und, seien wir ehrlich, als erwachsene Frau in einem Affenkostüm mit Banane auf dem Hinter herum zu kaufen, ist schon maximal albern. Aber hey: es ist Karneval!

In der Schule verteilten sich die Kinder auf ihre Klassen und ich ging direkt rüber in die Turnhalle. Nach kürzester Zeit wurde mir das erste Mal sehr deutlich bewusst, dass ich ein Outdoor-Kostüm in einer geschlossenen Räumlichkeit trage. Schweißausbruch vom Feinsten. Das wurde die kommenden zwei Stunden auch nicht wirklich besser. Wenn man sich dann noch vorstellt, man würde in dem Kostüm tanzen … Sauerstoffzelt, ich komme!

Aber die Vorführungen der Jahrgangsstufen, der örtlichen Gardegruppen und der Auftritt des Prinzenpaares lenkten mich ausreichend ab. Die Jahrgangsstufe des Mittleren performte zum Badewannentango eine einstudierte und sehr lustige Choreografie, die Jahrgangsstufe der Kleinen tanzte und sang zu Komm hol das Lasso raus und die Jahrgangsstuffe des Großen tanzte eine sehr coole Hip Hop-Choreografie.

Die Kinder lachten, jubelten und sangen lauthals mit. Die Stimmung war großartig.

Unsere Gräte hatte zudem ihren ersten Auftritt mit ihrer Gardetanz-AG, die seit Anfang des Schuljahres für diesen Auftritt geprobt hatte. Die Lehrerin hatte für alle Kinder extra Röche genäht, damit sie einheitlich aussahen und ich muss sagen: ich bin schwer verliebt. In die ganze Gruppe, den Tanz und speziell in meine Gräte, die im Vorfeld so schrecklich aufgeregt war und das Ganze dann doch echt souverän gemeistert hat. Der Spagat zum Schluss überraschte mich dann allerdings doch etwas. Seit wann kann die Spagat?!?

Da viele andere Kinder dabei waren, kann ich Ihnen natürlich keine Fotos oder Videos der Vorführungen zeigen. Aber die stolze Gräte habe ich beim Ausmarsch dann doch noch geschnappschusst.

So ein stolzes großes Kind. Wir haben uns die Videoaufnahmen im Anschluss bestimmt noch 20 Mal angesehen, so toll haben die Kinder das alles gemacht.

Als die Schüler alle wieder in ihren Klassen waren, um dort noch im Klassenverband ein wenig zu feiern, halfen Steffi und ich beim Aufräumen der Turnhalle und gingen anschließend ein Brötchen beim Bäcker frühstücken, bevor es dann auch schon wieder Zeit wurde, die Kinder zuhause in Empfang zu nehmen.

Während die meisten Leute vermutlich um diese Zeit erst aufbrachen, um in Köln oder Bonn die Weiberfastnacht zu feiern, ging ich also nach Hause, wo wir später noch gemeinsam Karnevalslieder hörten, laut mit sangen und durch das Wohnzimmer tanzten.

Am Nachmittag gab es einen Berliner bei der liebsten Nachbarin und die Kinder verschwanden bei dem schönen Wetter nach draußen.

Tatsächlich kann man auch mitten im Rheinland dem jecken Treiben ganz wunderbar aus dem Weg gehen, wenn man das denn möchte.

***

Den heutigen freien Freitag haben wir ganz entspannt zuhause verbracht. Wieder mit ein wenig Karnevalsmusik, aber ansonsten völlig Programm-los, was wir uns alle auch wirklich verdient hatten.

Die Planung der kommenden Tage ist auch noch nicht so richtig ausgereift. Möglichkeiten hätten wir ohne Ende. Aber der große Sohn ist zum Beispiel gar nicht mehr so erpicht sich 5 verschiedene Karnevalszüge anzugucken und der Mann – nun ja – der ist und bleibt DER Karnevalsgrinch schlechthin.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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