„Mama? MAMA?! MAAA-MAAA?!?!“

Ich glaub ich habe schon mal erwähnt, dass ich große Kinder toll finde. Wobei groß ja eher relativ ist. Im Grunde finde ich selbstständige Kinder toll, die nicht mehr für jeden Pups (Hunger, Pipi, kalt!) die Mama brauchen. Das ist schon ein enormer Fortschritt in Sachen Familienleben und lässt zum Beispiel zu, dass man mit jedem Kind etwas Zeit exklusiv verbringen kann, ohne dass sich ein anderes heulend an mein Bein klammert oder „Fertisch! Abbutze!“ vom Klo brüllt. Toll, sag ich Ihnen!

Nun, heute war so ein Tag, wo mich meine Kinder unbedingt noch mal an ihre Kleinkindphase erinnern wollten. So oft, wie ich heute „Mama?!“ gehört habe, habe ich die gesamten Ferien über nicht zu hören bekommen. Ständig haben sie etwas gesucht, was sie nicht fanden oder Dinge gemacht, die ich mir sofort anschauen musste oder sich so hart gelangweilt, dass ich ihre allerletzte Hoffnung gewesen zu sein schien. Weil, wie jeder weiß: „Mamaaaa, mir ist langweilig!“ ist wie ein Zauberspruch, der einem augenblicklich ein astreines Unterhaltungsprogramm quasi in den Schoss schüttelt. Nicht.

Wer sich hart langweilt, der nervt seine Geschwister. Genervte Geschwister sind ein super Zeitvertreibdings. Also rumpelt und krakelt es im Obergeschoss, bis wieder einer „Mama?!?!“ kreischend die Treppe runter poltert. Äh, was wollt ich gleich …?

Symbolbild „Was wollt ich gleich?“

Der große Sohn war irgendwann so genervt, dass er in Sportklamotten und mit Kopfhörern in den Ohren im Wohnzimmer auflief und erklärte, er würde jetzt laufen gehen. So. Tschüss.

Denkste. Sofort wollten die Geschwister mit. Es wurden Sportklamotten gesucht („Mama!?!“), Diskussionen um die Laufstrecke geführt, doch lieber das Fahrrad aus der Garage gerissen („Mama? Wo ist der Garagenschlüssel?“) und als eine halbe Stunde später die Haustür ins Schloss krachte, erinnerte auch ich mich, dass ich vor 3 Stunden eigentlich aufs Klo gehen wollte.

Während das große Kind 5,2 Kilometer lief, warfen die Geschwister in der Zwischenzeit ihre Fahrräder in den Garten und liefen dann doch lieber hinter ihrem großen Bruder her. Der Mittlere 2,6 Kilometer und die Gräte immerhin 1,3 Kilometer. Das weiß ich so genau, weil eine Runde um den Block genau 1,3 Kilometer beträgt.

Zumindest waren die restlichen 2 Stunden des Tages dann einigermaßen friedlich und ruhig und die „Mama?!“-Frequenz näherte sich wieder einem erträglichen Maß.

Ich hab mir nicht die Mühe gemacht nach Ursache zu suchen. Wann auch? Zwischen „Mama?!“ und „Mama!?“ war wenig Zeit, um auch nur einen Gedanken zu Ende zu denken.

Aber morgen! Morgen geht die Schule wieder los und die wirklich schönen und erholsamen Ferien haben finden ihr offizielles Ende. Das ist okay. Wir haben die 2 Wochen wirklich sehr genossen und sind bereit für schnöden Alltag. Das Schuljahr hat ja auch nur noch 11 Wochen und startet in dieser Woche fairerweise direkt mit einem Feiertag in der Mitte.

Und, oh Gott, das große Kind wird 10 und ich habe noch rein GAR NICHTS vorbereitet. Immerhin habe ich noch zwei ganze Werktage Zeit. Muhahahaha – > hysterisch kichern ab.

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Pia Drießen, Kind der 80er, Mutter von 3 (Pre)Teens (*2009, *2010, *2012). Head of Content Experience bei SaphirSolution. Bloggt seit 2002 mal lauter und mal leiser. Virtuell unterwegs auf Facebook, bei Twitter und Instagram.
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